Hallo,
ich heiße Katynka, ich bin 37 Jahre alt und neu auf dieser Seite. Meine kleine Tochter kam vor ziemlich genau 2 Jahren (Gott sei dank!) gesund zur Welt. Im Dezember 2004 hatte ich in der 7. SSW eine Fehlgeburt, im Juli diesen Jahres wurde mein kleiner Sohn in der 24. SSW nach Abortindikation wg. Spina bifida nach Geburtseinleitung geboren und verstarb eine Stunde später. Es war eine schreckliche Zeit und die schwerste Entscheidung meines Lebens, und ich kann für meinen kleinen Jungen nur hoffen, daß es so das beste für ihn war. Jetzt bin ich wieder schwanger (9.Woche) und mache mir furchtbare Sorgen, daß dieses Kind wieder beeinträchtigt sein könnte. Entgegen meinen bisherigen Informationen besteht wohl doch ein Wiederholungsrisiko für Spina bifida! Auch vor Chromosomenannomalien habe ich große Angst. Da ich in den ersten SSW einige Beschwerden wie z.B. leichtes Ziehen im Unterleib und (wenn auch minimale) Blutungen hatte, meint meine FÄ, ich solle aufgrund eines erhöhten Fehlgeburtsrisikos vielleicht lieber keine Fruchtwasseruntersuchung machen. Dabei bin ich eigentlich nur unter diesem Vorsatz wieder schwanger geworden! Die ganze Situation macht mich ziemlich fertig. Vielleicht ist hier jemand mit ähnlichen Erfahrungen?
Viele Grüße,
Katynka
Kommentare
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vielen Dank für deine Antwort. Ja, ich nehme auf Empfehlung meiner FÄ schon seit ca. 4 Monaten Folsäure, sogar hochdosiert, also schon vor meiner jetzigen SS. Trotzdem habe ich große Angst, weil ein Zusammenhang von Folsäuremangel und Spina bifida im Grunde genommen ja noch nicht wirklich wissenschaftlich erwiesen ist, sondern lediglich vermutet wird. Daher beruhigt mich meine Folsäureeinnahme nicht wirklich. Ich hatte mir bis zur Diagnose bei meinem kleinen Sohn eigentlich auch nie über solch eine mögliche Schädigung Gedanken gemacht, sondern (wg. meines Alters) eher über Down-Syndrom u.ä. (Übrigens habe ich auch damals Folsäure genommen) Jetzt male ich mir ständig alles mögliche und das allerschlimmste aus. Ich weiß nicht, wie ich eine weitere Hiobsbotschaft bezüglich dieses Babys verkraften würde... Ich weiß, daß man niemals eine Garantie auf ein gesundes Kind hat, aber nach solchen Erfahrungen laufen die Gedanken ganz einfach Amok. Daher hatte ich so sehr auf die Möglichkeit einer Fruchtwasseruntersuchung gehofft, um dann hoffentlich zumindest im Hinblick auf die erfaßbaren Erkrankungen beruhigt zu sein...
Viele Grüße,
Katynka
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natürlich kann Dir hier letztendlich niemand eine Entscheidung bezüglich der Fruchtwasseruntersuchung abnehmen. Allerdings habe ich den Eindruck, dass Du Dir verständlicherweise sehr viele Sorgen machst, aufgrund Deiner bisherigen Erfahrungen.
Ich selbst habe mich ganz bewußt für eine Fruchtwasseruntersuchung entschieden aufgrund meines Alters. Außerdem war für uns klar, dass wir im Falle eines negativen Ergebnisses das Kind nicht unbedingt zur Welt bringen wollten. Wir waren/sind uns einfach nicht sicher, ob wir das gepackt hätten.
Aus unserer Sicht ist das Risiko einer Fehlgeburt zwar klar erhöht aber doch nicht so hoch, dass man auf eine Fruchtwasseruntersuchung allein aus diesem Grund verzichten sollte.
Ich denke, ganz wichtig wäre für Dich zu wissen, wie du mit einem negativen Ergebnis umgehen wolltest.
Die Zeit bis zum Ergebnis war zwar aufreibend aber ich bin mir sicher, dass ich ohne diese Untersuchung eine ausgesprochen besorgte und verunsicherte Schwangerschaft erlebt hätte. Die Gewissheit, dass mein Kind weder Down-Syndrom, noch Spina bifida oder andere genetische Defekte hat, gab mir doch einige Sicherheit.
Ich würde die Untersuchung immer wieder machen, trotz des (leicht) erhöhten Risikos.
Liebe Grüße
Anna
780
bei uns wurde auch in der 21.SSW ein erhöhtes Risiko einer Chromosomenanomalie festgestellt und obwohl ich Angst vor einer Fehlgeburt und auch vor der Fruchtwasserentnahme hatte, haben wir die Untersuchung machen lassen um einfach Gewissheit zu haben.
Die Tage der Unsicherheit waren die schlimmsten und ich hätte das die gesamte Schwangerschaft nie ausgehalten. Glücklicherweise war das Ergebnis bei uns gut und seit dem habe ich eine wundervolle SS.
Ich würde die Unterscuhung auch wieder machen lassen, da die Ungewissheit für mich nicht auszuhalten wäre.
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wie die anderen hier ja schon geschrieben haben, kann dir niemand diese Entscheidung abnehmen. Aber wenn ich mich in deine Lage versetze, dann würde ich die Fruchtwasseruntersuchung ebenfalls machen lassen. Dann hast du ein klares Ergebnis und kannst die Schwangerschaft (hoffentlich) entspannt angehen. Sonst bist du die ganze Zeit ängstlich und verkrampft und das schadet sicher dir und deinem Baby. Ich denke mir, leichte Blutungen und/oder ein Zwicken und Zwacken hat jeder am Beginn (und nicht nur da ;-) ) einer Schwangerschaft, deshalb würde ich jetzt nicht sofort von einem erhöhten FG-Risiko ausgehen (aber ich bin ja auch kein Arzt...)
Wir haben auch sehr lange überlegt wegen der Fruchtwasseruntersuchung, und ich habe hier auch um Rat gefragt. Haben uns dann allerdings entgegen entschieden, weil die Nackenfaltenmessung sehr gut ausgefallen ist. Nun weiß ich nicht - kann man bei dieser Untersuchung evtl. auch auf Spina bifida untersuchen? Dann wäre das ja vielleicht auch noch eine Möglichkeit zur Beruhigung?
Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen für eine gute Entscheidung!
Katie mit Krümelbub ET 05.02.06
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vielen Dank für eure Antworten. Ja, ich weiß, die Entscheidung "Fruchtwasseruntersuchung ja oder nein" muß ich ganz alleine treffen. Ich denke, ich wüßte auch, wie ich mit einem schlechten Ergebnis umgehen würde - schließlich stand ich ja schon einmal vor so einer Entscheidung (obwohl ich bis zur Diagnose meines Sohnes immer fest davon überzeugt war, daß ich mich niemals gegen mein Baby entscheiden könnte. Aber ich habe gelernt, daß manche Dinge sich in der Theorie ganz anders darstellen und innere Haltungen plötzlich völlig erschüttert werden können, wenn man dann tatsächlich real davon betroffen ist.)
Natürlich habe ich Angst vor einem weiteren schlechten Ergebnis. Aber noch mehr Angst habe ich vor dem Fehlgeburtsrisiko. Was, wenn mein Baby ganz gesund ist und ich es erst durch diesen Eingriff in Gefahr bringe?
Meine jetzige Frauenärztin hat hier bei uns in Schleswig-Holstein das beste Ultraschallgerät weit und breit, selbst besser als die Geräte der Uni-Kliniken Kiel und Lübeck. Als meine damalige Ärztin den Verdacht auf Spina bifida äußerte, hat sie mich zu dieser Ärztin geschickt, einfach weil deren Gerät um etliches differenzierter ist. Sie konnte mir dann auch ganz genau sagen, über wieviele Wirbel sich der Defekt erstreckte und daß sich neben Liquor auch Nervenfasern außerhalb des Wirbelkanals befanden, Befunde, die später beim MRT in der Uni-Klinik bestätigt wurden. Möglicherweise wäre die Schädigung mit diesem Ultraschallgerät auch schon früher entdeckt worden. Deshalb bin ich mit meiner neuen Schwangerschaft ja auch bei dieser Ärztin geblieben. Aber auch hier sind der Technik Grenzen gesetzt, das Baby muß eben schon eine bestimmte Größe haben, damit man etwas erkennt. Und die Nackenfaltemessung oder diverse Bluttest sind ja nun mal leider auch nicht ganz zuverlässig. Unauffällige Befunde sind nicht zwangsläufig auch Entwarnungen. 100%ige Sicherheit bezüglich Spina bifida und Down-Syndrom (und noch einige wenige andere Erkrankungen) bietet eben doch nur die Fruchtwasseruntersuchung.
Es tut mir leid, wenn ich hier allzu negativ klinge und andere Schwangere möglicherweise beunruhige (was wirklich nicht meine Absicht ist!). Leider ist es aber in meinem Fall so, daß der Lebensbereich "Schwangerschaft" bei mir nicht gerade positiv geprägt ist.
Wenn ich jedoch von euren positiven Erfahrungen bezüglich Fruchtwasseruntersuchung lese, keimt in mir so ein ganz ganz kleines bißchen Hoffnung, daß es bei mir vielleicht ja auch gut gehen könnte... Bis zur Entscheidung habe ich ja noch einige Wochen Zeit, und ich hoffe, daß ich für mich bis dahin zu einem Ergebnis gekommen bin...
Viele Grüße,
Katynka
38,644
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da ja das Baby eine gewisse Größe haben muß, um beim Ultraschall bestimmte Dinge erkenn zu können, hatte ich einfach gehofft, daß eine Fruchtwasseruntersuchung zu einem früheren Zeitpunkt der SS Klarheit bringen kann. Dieses Warten ist ein entsetzlicher Zustand, den ich mir im Vorfeld, als wir uns entschieden, es noch einmal mit einem Baby zu versuchen, so schlimm nicht vorgestellt hatte.
Viele Grüße,
Katja
780
es ist doch schon mal schön, das Deine FA so ein tolles Gerät hat. Den offenen Rücken konnte Sie ja mit US feststellen, das hat auch unser Arzt mittels der Feindiagnistik geprüft. Macht den diese Ärztin auch die Fruchtwasseruntersuchung? Bei uns hatte der Arzt bei 2000 Fruchtwasseruntersuchungen 2 Fehlgeburten, was erheblich niedriger ist, als sonst in den Statistiken erwähnten 3 %.
Ich kann gut verstehen, was in Dir vorgegengen ist, als Du die Diagnose bekommen hast, ich dachte auch nie, das ich mich gegen ein Kind entscheiden würde und als wir dann auf das Ergebnis warteten, war ich mir gar nicht mehr so sicher. Glücklicherweise wurde nichts festgestellt sodaß die Entscheidung uns doch erspart geblieben ist..
27,156
die Fruchtwasseruntersuchung kann aber auch erst ab der 15. Woche gemacht werden. Und bis du das Ergebnis bekommst vergeht meist noch einmal eine ganze Weile. Dann ist die Wartezeit wahrscheinlich gar nicht so viel kürzer als beim Ultraschall, wo ihr das Ergebnis ja direkt bekommt.
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sorry, die Grippe hatte mich gepackt, daher war ich einige Tage nicht hier.
Natürlich erhoffe ich mir viel vom Ultraschall, und, ja, so viel früher bringt eine Fruchtwasseruntersuchung auch nicht Klarheit. Aber kann man anhand des Ultraschalls außer der Nackenfalte noch andere Auffälligkeiten erkennen, die z.B. auf Down-Syndrom hinweisen?
Meinen nächsten Termin habe ich erst am kommenden Donnerstag, da werde ich dann auf jeden Fall noch mal nachfragen, aber vielleicht kennt sich ja jemand von euch auch damit aus?
Übrigens war die Diagnose bei meinem Sohn "nur" ein Zufallsbefund bei einer nichtregulären Ultraschalluntersuchung. Die nächste, von der Krankenkasse bezahlte Untersuchung wäre erst einen Monat später gewesen. Ich hatte allerdings (natürlich gegen Selbstzahlung!) jeden Monat einen Wunschultraschall machen lassen. Wäre die Behinderung meines Sohnes auch nur eine Woche später entdeckt worden, hätten wir die SS nicht mehr abbrechen lassen dürfen. So hatten wir noch die Möglichkeit, mittels einer Ethik-Kommission die "Erlaubnis" einzuholen, unser Kind zu erlösen...
Viele Grüße,
Katynka
674
mein FA sagte mir damals, dass es verschiedene Punkte gäbe, die auf ein Down-Syndrom hinweisen. Oft wäre ein Down Syndrom mit einschlägigen Herzfehlern verbunden und noch einigen anderen Anomalien, die ich mir aber leider nicht gemerkt habe, da wir uns ja für die Amniozenthese entschieden haben.
Frag doch mal Deine FA, sie kann Dir am Donnerstag sicherlich noch das ein oder andere dazu sagen.
Grüße
Anna
780
Mein FA hat mir erklärt, das bei Kindern mit Down-Syndrom die Fingerhaltung von Daumen zu Zeigefinger auffällig wäre. Aber das würde ich nicht als sicher Methode zur Indentifizierung bezeichnen.
Auch das mit der Kombination mit den Herzfehlern hat er erzählt.