Hallo,
wollte mal fragen, wer ähnliche Probleme hat und wie man damit so umgehen kann.
Meine Kleine jetzt 11 Monate gehörte zu den absoluten Schreikindern, es war die Hölle. Sie mußte aber auch schlimmstes in der Schwangerschaft mitmachen. Meine Mutter erkrannkte vor der Schwangerschaft an Leberkrebs und währenddessen war ich ausschließlich Tag und Nacht mit Ihrer Pflege beschäftigt und mit dem Kampf ums Überleben, denn wir wollten den Tod nicht annehmen.Sie lag zum Schluß auch noch bei uns zu Haus im Koma und ich war Tag und Nacht bei ihr bis sie los gelassen hat. Ich hatte gar keine Zeit für die Schwangerschaft.Meine Mutter und ich hatten die tiefste Mutter/Tochter-Beziehung die man sich vorstellen konnte, sie war auch meine beste Freundin und sie freute sich so sehr auf meinen kleinen Engel, doch leider starb sie 3 Wochen vor ihrer Geburt. Es war die Hölle für mich. Wir waren dann auch bei einer Heilpraktikerin mit "Schrei-Ambulanz" mit ihr, sie sagte zu recht, dass die Kleine nur meinen Schmerz raus schreit. Ich verbrachte also fast ein halbes Jahr lang mit ihr auf einem Gymnastikball, weil nur das sie dann etwas beruhigen konnte. Heut ist sie sehr auf mich fixiert und auch manchmal sehr anhänglich, aber sie hat ein total freundliches liebevolles Wesen mittlerweile. Nur die Nächte sind noch die Hölle. Da gibt es überhaupt keine Ruhe. Und nun zum Eigentlichen (sorry für die lange Herleitung) ich kann sie auch nicht lang schreien lassen, meist schon unter einer Minute, dann hat sie sich so reingesteigert und schreit so extrem, dass sie sich erbrechen muß und das kann man ja nicht zu lassen. Nun bin ich wieder in der 6. Woche schwanger und will diese Schwangerschaft auch genießen, damit das Kind ruhiger wird. Wir kann man diesem Schreien bis zum Erbrechen begegnen und diese Panik in ihr auflösen? Ich bin dankbar für jeden Rat! lieber Gruß,
Anja
Kommentare
6,187
will sie dann was trinken oder wie läuft das genau ab?
Ich glaub, wir müssen erst mal mehr wissen, wie das bei euch abläuft... ;-)
12
Dann spielt und kuschelt sie in ihrem Bettchen und dabei läuft auch ihre Spieluhr.Ich mach in der Zeit ihr Wasserfläschen fertig und such ihre Schnullies zusammen. Dann versuch ich sie zwar in ihrem Bettchen liegend einzuheiern, wird aber nix und ich muß sie rausnehmen und mir ihr auf dem Ball sitzen, sie wuschelt mir in den Haaren, wir lauschen der Musik oder ich singe und vorher haben wir noch gebetet. Dann versuch ich sie hinzulegn in der Hoffnung sie bleibt auch liegen und schleich mich aus dem Zimmer. Dann dauert es meist ne halbe Stunde und sie erschreckt sich beim Positionswechsel oder so und ich muß wieder rein. Wenn ich Glück habe und schnell genug war, kann ich sie evtl. im Bett mit neuem Schnulli und seitlichem Hinlegen wieder beruihgen, ansonsten rausnehmen und das ganze von vorn. So geht es die ganze Nacht. Die längste Zeit ist mal für 2 Stunden Ruhe. Vor ein paar Wochen hat sie ganz derbe Alptäume bekommen, sie schrie wie im Wahn um Leben und Tod und schlug um sich. Ich weiß nicht ob das noch was mit der Schwangerschaft zu tun hatte. Dann gab ich ihr vor einer Woche Bachblüten dagegen und nun gab es das bisher (Toi Toi toi) nicht mehr. Ich muß gestehen, dass ich mittlerweile es leid bin und nur noch todmüde, sodass ich sie dann irgendwann gegen Mitternacht (so seit ca. einem Monat) mit zu uns in Bett nehme, das ist dann einfacher für mich.Aber es scheint als bräuchte sie 1,60 m von dem 1,80 m breiten Bett. Besonders glücklich bin ich auch nicht darüber, weil ich auch gern mal wieder mit meinem Mann kuscheln würde.Es ist zwar schön mit ihr, aber mit ihm eben auch :-) Sie macht im Bett eben alles bis auf Kopfstand. Fängt oft an zu weinen, auch mit schnulli. Manchmal hilft ein Schluck Wasser und ansonsten muß ich sie auf den Arm nehmen. So das war alles zu meiner Nacht. Am Tage schläft sie so um 13h für ca.1,5 Stunden und viel "aufregendes " passiert hier auch nicht. Also freu mich auf euren Rat!
Liebe Grüße,
Anja
6,187
12
6,187
ich denke, das täte dir gut, und damit auch deinem Baby... ;-) Du könntest mal alles verarbeiten. Weil sich deine psychische Situation wahrscheinlich auf sie überträgt-- vieleicht reagiert sie deshalb so!
12
Ok, lassen wir das doch mal alles beiseite, wer kennt das mit dem Schreien bis zum Übergeben und wie kann man damit umgehen, es auflösen? Es passiert ja nur wenn ich sie mal schreien lass, was ich ja nicht will, aber manchmal muss man ja auch mal Grenzen zeigen.
3,584
Und bitte hör auf, die Schuld bei dir zu suchen. Du hast wirklich viel durchgemacht in der SS, aber dadurch alleine wird kein Kind zum Schreikind. Akzeptiere die Schreierei als einen Charakterzug von deiner Tochter. Sie braucht deine Hilfe mit Überreizung und Frust klarzukommen, daran kannst du erstmal nichts ändern. Aber ich verspreche dir, es wird besser!
Noch was zum Erbrechen, das ist bei Babies und Kleinkindern noch anatomisch bedingt. Ich habe letztens irgendwo die genaue Erklärung gelesen, weiss aber nicht mehr genau, wie sie war. Es hat irgendwas mit dem Zwerchfell und der Atmung beim Schreien zu tun.
Meine Tochter fängt auch nach ca. 1-2 min. das 1. Mal an zu Würgen. Zum Glück ist erst 1x was rausgekommen.
Nur eins darfst du auf keinen Fall machen, dein Kind beim Schreien länger alleine lassen und schon gar nicht, um ihr Grenzen aufzuzeigen.
277
das Medium scheint Dir und Deinem Partner ja sehr geholfen zu haben.
Allerdings glaube ich, dass es Alicia nicht hat helfen können. Du sagtest, Du hättest keine Zeit für die Schwangerschaft mit ihr gehabt. Sie hat all Deine Gefühle, die sich um Deine Mutter drehten, erlebt. Wie ist es denn den Geschwistern ergangen?
Mit o.g. Therapie könnte ja auch die Kleine gemeint sein. Sie hat ja im Mutterleib "nur" den Kampf um Leben und Tod erlebt - allerdings nicht Deine Aussöhnung mit diesem Verlust...
Vielleicht ist es ja aber auch eine der Trotzphasen um das erste Jahr herum. Kinder können durchaus schnell erbrechen, wenn sie stark emotional reagieren. Du könntest versuchen euer Ritual etwas abzuändern, ein Lichtlein anzulassen...
Vermutlich konnte ich Dir keinen guten Tipp geben, aber evtl. Denkansätze.
Alles erdenklich gute für Deine neue Schwangerschaft, Deine Familie und Dich.
alicoco
478
Erst mal :troest: . Das mit deiner Mutti tut mir leid.
Ich hab auch vor einem jahr meinen Papa verloren, nur bin ich noch nicht so gut drüber weg.
Mein Sohn hat auch von Geburt an gebrüllt bis zum Übergeben. Er ist jetzt fast 2 Jahre, und macht es manchmal immer noch.
Wenn ich nicht schnell genug war und ihn beruhigen konnte, war alles zu spät :???:
Eine Lösung habe ich leider auch nicht parat. Nur dass es selten geworden ist, vielleicht kann ich dir damit Mut machen.
Und um das 1.Lj. rum war es auch bei uns eine einzige Schlafkatastrophe :twisted: Luca ist nachts Bobbycar gefahren :???:
Aber es wird besser. Und wie Hütchen schon schrieb, du hast keine Schuld.
Deine Tochter ist einfach so.