Schreien bis zum Erbrechen

akrakr

12

bearbeitet 7. 12. 2005, 22:06 in Babys erstes Lebensjahr
Hallo,
wollte mal fragen, wer ähnliche Probleme hat und wie man damit so umgehen kann.
Meine Kleine jetzt 11 Monate gehörte zu den absoluten Schreikindern, es war die Hölle. Sie mußte aber auch schlimmstes in der Schwangerschaft mitmachen. Meine Mutter erkrannkte vor der Schwangerschaft an Leberkrebs und währenddessen war ich ausschließlich Tag und Nacht mit Ihrer Pflege beschäftigt und mit dem Kampf ums Überleben, denn wir wollten den Tod nicht annehmen.Sie lag zum Schluß auch noch bei uns zu Haus im Koma und ich war Tag und Nacht bei ihr bis sie los gelassen hat. Ich hatte gar keine Zeit für die Schwangerschaft.Meine Mutter und ich hatten die tiefste Mutter/Tochter-Beziehung die man sich vorstellen konnte, sie war auch meine beste Freundin und sie freute sich so sehr auf meinen kleinen Engel, doch leider starb sie 3 Wochen vor ihrer Geburt. Es war die Hölle für mich. Wir waren dann auch bei einer Heilpraktikerin mit "Schrei-Ambulanz" mit ihr, sie sagte zu recht, dass die Kleine nur meinen Schmerz raus schreit. Ich verbrachte also fast ein halbes Jahr lang mit ihr auf einem Gymnastikball, weil nur das sie dann etwas beruhigen konnte. Heut ist sie sehr auf mich fixiert und auch manchmal sehr anhänglich, aber sie hat ein total freundliches liebevolles Wesen mittlerweile. Nur die Nächte sind noch die Hölle. Da gibt es überhaupt keine Ruhe. Und nun zum Eigentlichen (sorry für die lange Herleitung) ich kann sie auch nicht lang schreien lassen, meist schon unter einer Minute, dann hat sie sich so reingesteigert und schreit so extrem, dass sie sich erbrechen muß und das kann man ja nicht zu lassen. Nun bin ich wieder in der 6. Woche schwanger und will diese Schwangerschaft auch genießen, damit das Kind ruhiger wird. Wir kann man diesem Schreien bis zum Erbrechen begegnen und diese Panik in ihr auflösen? Ich bin dankbar für jeden Rat! lieber Gruß,
Anja

Kommentare

  • coracora

    6,187

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Schläft sie bei dir im bett ?
    will sie dann was trinken oder wie läuft das genau ab?

    Ich glaub, wir müssen erst mal mehr wissen, wie das bei euch abläuft... ;-)
  • akrakr

    12

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Sie schläft wahnsinnig unruhig. Essen will sie eigentlich nichts, das passiert nur wenn ich sie gar nicht mehr in den Schlaf kriege, dann mach eine Flasche fertig, weil ich einfach nicht mehr kann, dann wird sie ja wieder müder und ich kann sie dann irgendwann hinlegen. Sie schläft leider fast nur auf meinem Arm ein, in den letzten paar Tagen, konnte ich sie so im Dämmerzustand hinlegen (welch ein Erfolg). Aber mal der Reihe nach. Sie geht so zwischen 19-19:30h ins Bett, eine Stunde vorher gab es Abendbrot. Wir haben auch ein abendliches Ritual vorm Heiern.
    Dann spielt und kuschelt sie in ihrem Bettchen und dabei läuft auch ihre Spieluhr.Ich mach in der Zeit ihr Wasserfläschen fertig und such ihre Schnullies zusammen. Dann versuch ich sie zwar in ihrem Bettchen liegend einzuheiern, wird aber nix und ich muß sie rausnehmen und mir ihr auf dem Ball sitzen, sie wuschelt mir in den Haaren, wir lauschen der Musik oder ich singe und vorher haben wir noch gebetet. Dann versuch ich sie hinzulegn in der Hoffnung sie bleibt auch liegen und schleich mich aus dem Zimmer. Dann dauert es meist ne halbe Stunde und sie erschreckt sich beim Positionswechsel oder so und ich muß wieder rein. Wenn ich Glück habe und schnell genug war, kann ich sie evtl. im Bett mit neuem Schnulli und seitlichem Hinlegen wieder beruihgen, ansonsten rausnehmen und das ganze von vorn. So geht es die ganze Nacht. Die längste Zeit ist mal für 2 Stunden Ruhe. Vor ein paar Wochen hat sie ganz derbe Alptäume bekommen, sie schrie wie im Wahn um Leben und Tod und schlug um sich. Ich weiß nicht ob das noch was mit der Schwangerschaft zu tun hatte. Dann gab ich ihr vor einer Woche Bachblüten dagegen und nun gab es das bisher (Toi Toi toi) nicht mehr. Ich muß gestehen, dass ich mittlerweile es leid bin und nur noch todmüde, sodass ich sie dann irgendwann gegen Mitternacht (so seit ca. einem Monat) mit zu uns in Bett nehme, das ist dann einfacher für mich.Aber es scheint als bräuchte sie 1,60 m von dem 1,80 m breiten Bett. Besonders glücklich bin ich auch nicht darüber, weil ich auch gern mal wieder mit meinem Mann kuscheln würde.Es ist zwar schön mit ihr, aber mit ihm eben auch :-) Sie macht im Bett eben alles bis auf Kopfstand. Fängt oft an zu weinen, auch mit schnulli. Manchmal hilft ein Schluck Wasser und ansonsten muß ich sie auf den Arm nehmen. So das war alles zu meiner Nacht. Am Tage schläft sie so um 13h für ca.1,5 Stunden und viel "aufregendes " passiert hier auch nicht. Also freu mich auf euren Rat!

    Liebe Grüße,
    Anja
  • coracora

    6,187

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    und wenn ihr ihr bett abbaut und quasi als Babybalkon an eures dranbaut? Dann kannst du weiterhin mit deinm mann kuscheln und sie ist trotzdem bei euch.
  • akrakr

    12

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das habe ich auch schon probiert, aber so lange sie in ihrem Bettchen ist, gibt es kaum Ruhe für mich, wenn ich sie mit rüber nehm, ist das Beruhigen einfacher u mit kommt es vor als wären ihre Störungen weniger. Was kann das mit dem Erbrechen sein? Haben das viele Kinder? Sie schaukelt sich binnen einer Minute total hoch. Kann ich da etwas tun?
  • coracora

    6,187

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hast du schon mal daran gedacht, eine Therapie für dich zu machen?

    ich denke, das täte dir gut, und damit auch deinem Baby... ;-) Du könntest mal alles verarbeiten. Weil sich deine psychische Situation wahrscheinlich auf sie überträgt-- vieleicht reagiert sie deshalb so!
  • akrakr

    12

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich habe eine Therapie besucht,sog. Trauerbegleitung, das hat zu nichts geführt. Ich nahm sogar Antidepressiva. Fakt ist (da mag nun jeder glauben was er will) mein Partner und ich wollten den einzigen Weg versuchen bei dem ich das Gefühl hatte es würde mir etwas bringen: Wir suchten ein seriösgeltendes Medium. Wir mußte lange auf den Termin warten, sind dafür 600 Km gefahren, hatten Angst (man weiß ja nie an wen man da gerät). Fakt ist, er hat bzw. meine Mutter hat tausende Beweise geliefert, die besagen das es ihr gut geht und das sie weiter lebt. Beweise, die wirkliche Beweise sind, nicht anzuzweifeln, da sie niemand anders wußte. Seit dem Tage ( das war Ende Oktobe) geht es mir so gut wie nie zuvor. Tabletten nahm ich keine mehr. Brauch auch bestimmt keine Therapie mehr. Alles woran ich immer glaubte, hat sich nun in Gewissheit gewandelt und nun kenne ich wieder meinen Weg. Trotzdem begann Alicia danach noch unruhiger zu schlafen, gerade viel zu träumen.
    Ok, lassen wir das doch mal alles beiseite, wer kennt das mit dem Schreien bis zum Übergeben und wie kann man damit umgehen, es auflösen? Es passiert ja nur wenn ich sie mal schreien lass, was ich ja nicht will, aber manchmal muss man ja auch mal Grenzen zeigen.
  • HuetchenHuetchen

    3,584

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also, ich würde wie Cora schon vorgeschlagen hat einen Babybalkon aufbauen. Dann würde ich sie schrittweise daran gewöhnen dort im Liegen einzuschlafen. Ich sags dir gleich, das wird ein hartes Stück Arbeit und durchschlafen wird sie damit auch nicht, ABER da du nun schwanger bist, müsst ihr eine Möglichkeit finden, wie du das alles besser durchhälst. Ich kann dir erklären, wie ihr das schrittweise macht, allerdings muss ich noch wissen, wie so ein normaler Tagesablauf aussieht, wie lange und wann sie schläft, wann sie abends ins Bett geht und was ihr für Einschlafrituale habt.
    Und bitte hör auf, die Schuld bei dir zu suchen. Du hast wirklich viel durchgemacht in der SS, aber dadurch alleine wird kein Kind zum Schreikind. Akzeptiere die Schreierei als einen Charakterzug von deiner Tochter. Sie braucht deine Hilfe mit Überreizung und Frust klarzukommen, daran kannst du erstmal nichts ändern. Aber ich verspreche dir, es wird besser!
    Noch was zum Erbrechen, das ist bei Babies und Kleinkindern noch anatomisch bedingt. Ich habe letztens irgendwo die genaue Erklärung gelesen, weiss aber nicht mehr genau, wie sie war. Es hat irgendwas mit dem Zwerchfell und der Atmung beim Schreien zu tun.
    Meine Tochter fängt auch nach ca. 1-2 min. das 1. Mal an zu Würgen. Zum Glück ist erst 1x was rausgekommen.
    Nur eins darfst du auf keinen Fall machen, dein Kind beim Schreien länger alleine lassen und schon gar nicht, um ihr Grenzen aufzuzeigen.
  • alicocoalicoco

    277

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo,
    das Medium scheint Dir und Deinem Partner ja sehr geholfen zu haben.
    Allerdings glaube ich, dass es Alicia nicht hat helfen können. Du sagtest, Du hättest keine Zeit für die Schwangerschaft mit ihr gehabt. Sie hat all Deine Gefühle, die sich um Deine Mutter drehten, erlebt. Wie ist es denn den Geschwistern ergangen?

    Mit o.g. Therapie könnte ja auch die Kleine gemeint sein. Sie hat ja im Mutterleib "nur" den Kampf um Leben und Tod erlebt - allerdings nicht Deine Aussöhnung mit diesem Verlust...

    Vielleicht ist es ja aber auch eine der Trotzphasen um das erste Jahr herum. Kinder können durchaus schnell erbrechen, wenn sie stark emotional reagieren. Du könntest versuchen euer Ritual etwas abzuändern, ein Lichtlein anzulassen...

    Vermutlich konnte ich Dir keinen guten Tipp geben, aber evtl. Denkansätze.

    Alles erdenklich gute für Deine neue Schwangerschaft, Deine Familie und Dich.

    alicoco
  • andrinaandrina

    478

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo!
    Erst mal :troest: . Das mit deiner Mutti tut mir leid.
    Ich hab auch vor einem jahr meinen Papa verloren, nur bin ich noch nicht so gut drüber weg. :cry:
    Mein Sohn hat auch von Geburt an gebrüllt bis zum Übergeben. Er ist jetzt fast 2 Jahre, und macht es manchmal immer noch.
    Wenn ich nicht schnell genug war und ihn beruhigen konnte, war alles zu spät :???:
    Eine Lösung habe ich leider auch nicht parat. Nur dass es selten geworden ist, vielleicht kann ich dir damit Mut machen.
    Und um das 1.Lj. rum war es auch bei uns eine einzige Schlafkatastrophe :twisted: Luca ist nachts Bobbycar gefahren :???:

    Aber es wird besser. Und wie Hütchen schon schrieb, du hast keine Schuld.
    Deine Tochter ist einfach so.
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