Sagt mal, kennt Ihr das auch:
Jakob ist nun 6 1/2 Wochen alt. Am Anfang im Krankenhaus lief schon einiges "komisch". Ich hatte ja einen KAiserschnitt und er wurde mir auch ziemlich bald angelegt. Danach hat er erstmal lange geschlafen. Dann war es aber so, dass man mich zum Beispiel mit einer anderen Patientin verwechselt hat, die keinen Kaiserschnitt hatte. Das eine MAl schaute man mich ganz komisch an, als ich fargte, ob ihn mal einer wickeln kann, weil mir so schwindelig ist. Die Antwort war: Aber so langsam müssen sie nun auch mal wieder aufstehen. Ich war ganz verwirrt, denn es waren Nicht mal 20 Stunden nach dem Kaiserschnitt. Das wurde später dann aber geklärt. Naja, es ging so weiter. Mann zeigte mir das stillen bzw. anlegen nie so richtig, war immer leicht ungeduldig. Jeder sagte was anderes. Er wiegt zu wenig, er muss was dazu bekommen, was er auch bekam, ich musste abpumpen, ich muss ihn nach 3 Stunden spätestens wecken (was ich oft gar nicht richtig schaffte) damit er angelegt wird und so weiter. Später stellte sich dann raus, dass er durch das dazu füttern so viel bekam, dass es wohl kein Wunder wäre, wenn ich ihn nicht wach bekäme.
Zu Hause war ich mir dann immer noch sehr unsicher mit dem Stillen. Wann und wie, genug Milch, genug Nährstoffe und so weiter.
Nun klappt es mit dem Stillen ganz gut.
Nun sind aber manchmal noch so Gefühle da... Ich weiß gar nicht so recht, wie ich die beschreiben soll... Ich versuche es mal:
Ich denke mir oft, besonders wenn die Nacht sehr anstrengend war, weil er ja auch noch oft Bauchweh hat, dass ich kein weiteres Kind mehr will. Oder ich denke, tja, so geht das nun noch einige Jahre weiter. Oder ich warte nur dei Zeit ab, von einem stillen zum anderen. Oder ich mache mir Sorgen, dass ich mal sein weinen/schreien nicht höre u.s.w.
Da ich im Moment auch nicht wirklich viel Schlaf bekomme, fühle ich mich auch körperlich völlig knülle, das kommt bestimmt auch noch dazu.
Meine Schwiegermama sagt dann immer: Ich bewundere Dich, dass Du das mit dem Stillen so durchhälst (auch wegen der 2 Milchstaus oder Brustentzündungern die ich schon hatte). Ich hätte schon abgestillt und würd einfach die Flasche geben. Dann könnte ich ihn auch mal nehmen und ihr könntet Euch ein wenig erholen.
Netttes Angebot, aber das will ich ja gar nicht. Ich möchte weiter stillen. Aber teilweise denke ich: wie stehst Du dass durch. So alles...
Versteht ihr mich?
Kennt ihr so ne Gefühle und Situationen? Geht das vorbei? Dabei liebe ich den Kleinen soooo sehr und würde alles für ihn tun!
Kommentare
312
ich kenne diese Erfahrungen, die Du leider gesammelt hast, nur zu gut. Auch bei mir wurde von Krankenhausseite viel vermasselt, wodurch ich verunsichert, übermüdet und völlig fertig war - ich hatte sogar den Gedanken mich umzubringen, weil ich mit der Situation nicht klar kam.
Auch bei mir waren ungeduld der Schwestern, wecken, Informationsarmut und die Dinge,die Du aufzähltest an der Tagesordnung - nach einer Woche war ich dann zu Hause und meine Hebamme (Du hast hoffentlich auch eine, so ein Mensch hilft Wunder) zeigte mir erst mal, wie man auch in Ruhe, ohne Gewalt ein Kind anlegen kann.
Leider habe ich mich dann wohl selbst gesperrt, sodaß ich mit dem Stillen nicht mehr klar kam, und Pia die Flasche gab - was ich bis heute bereue!!! Abstilltabletten brauchte ich nicht, der Milchfluss ging so zurück.
Ich denke, wenn Du Deinem Sohnemann die Brust gibst, wenn er möchte, ohne ihn zu wecken wirst Du bald wieder ein wenig Kraft sammeln.
Sicherlich ist auch der wenige Schlaf eine arge Umstellung - aber ich verspreche Dir, daß das alles wieder besser wird, und Du auch wieder fröhlich nach vorne sehen wirst!!
Spätestens nach dem ersten Lächeln, auch wenn es flüchtig war, wirst Du wissen, daß sich all die Mühe lohnt.
Pia ist nun 12 Wochen alt und ich habe die Schmerzen und die Wut, sowie die Hoffnungslosigkeit verarbeitet und freue mich (selbst wenn sie rumquängelt oder schreit) auf jeden neuen Tag.
JA, es geht vorbei!!
837
Ich kann dich gut verstehen, denn in den ersten Wochen war ich total fertig. Ich hatte mörderische Kopfschmerzen und Schwindel von der PDA, 2 Wochen nach der Geburt kam mein Mann für 3 Wochen ins KH, ich habe einfach funktioniert... Ich stille zwar nicht, aber Flaschen machen, empfinde ich nicht als Vorteil, weil es erheblich mehr Arbeit macht.
Zum Glück hat mein Kleiner sehr früh 6 Stunden am Stück geschlafen, das hat dann schon sehr geholfen
Ich dachte auch, dass ich das alles nicht mehr lange schaffe, aber es wurde irgendwie einfacher.
Erst waren die Tage einfacher und mir graute nur noch vor den abendlichen Blähungen, weil ich dann auch total fertig war und das Beruhigen einfach kein Ende nahm... Dann wurden auch die Abende schöner und jetzt, nach gut 5 Monaten, kann ich sogar wieder halbwegs meinen Haushalt schmeissen, ohne dass das Baby zu kurz kommt oder ich mich zerreisse. Das war vor kurzem noch unvorstellbar! Ich kann mir sogar in Zukunft ein 2. vorstellen :biggrin:
Halt durch! Ihr braucht noch Zeit, aber irgendwie werden die wunderschönen Momente mit der Zeit immer mehr und der schlimme Stress läßt nach. Natürlich läuft nicht immer alles rund, aber das kann man dann gut verkraften, wäre ja sonst langweilig!
Alles Liebe!
2,322
Im Nachhinein sind die ersten zwei Monate total verschwommen. Ich war im Dauertran, verzweifelt (wir hatten extremen Stillstress, ich wollte mit aller macht stillen, aber Lukas wohl nicht :traurig07: ), meine Nachsorgehebi war keine Hilfe.
Ich hatte zwar wenig Probleme, dass Lukas Bauchweh hatte, aber er schrie halt trotzdem.
Ich dachte, das schaffst du nie, warum hast du überhaupt ein Kind bekommen?
Es wird besser! :biggrin:
Klar, an solche Gedanken kommt frau wohl immer wieder mal, aber es ist völlig normal...
405
Manchmal denke ich nämlich auch, warum hast Du überhaupt umbedingt ein Kind gewollt.
Bei mir war der Wunsch auch noch sehr extrem, weil es bei uns auf normalem Wege nicht klappte, da mein Mann Leukämie hat/hatte und durch die Bestrahlung unfruchtbar ist. Zum glück haben wir vorher, auf Rat des Arztes, was einfrieren lassen.
Und dann war alles so spannend und aufregend mit der künstlichen Befruchtung. und dann nachher die 2 wochen warten. Schwanger oder nicht. und der anruf: Der Test war positiv. Juhu! was haben wir uns gefreut. und ne tolle Schwangerschaft war es auch.
Und nun kann ich es teilweise gar nicht so glauben, dass ich mich so gefreut habe auf den "Streß".
Ich hoffe, dass es bald und schnell vorbei geht. Zum Glück habe ich einen sehr geduldigen und lieben Mann, der mir seelisch immer beisteht (und wenn nur über Telefon oder SMS) und mir den Kleinen Abends nach der Arbeit oft noch abnimmt. Dafür bin ich ihm sehr dankbar!
Danke auch für euren Zuspruch!
Habt Ihr denn nen Tip, wie es ein wenig mehr weg geht? Wart Ihr viel unterwegs oder so?
574
Was machst Du wegen seinem Bauchweh? Ich habe von unserer Kinderärztin eine Bäuchleinsalbe bekommen, die massiere ich ihm ein und zum Schluss drücke ich seine Beinchen leicht gegen das Bäuchlein, das findet er immer sehr lustig und lacht sich richtig scheckig darüber. Und ich habe jeden Tag eine Tasse Bäuchleintee getrunken, weil er es nicht wollte und ich dachte, vielleicht geht ja was in die Milch über. Und es hat ein bissl geholfen, zumindest hatte er keine so schlimmen Bauchschmerzen mehr, allerdings hat er dafür ordentlich gepupst und das sogar mit Duftnote. Und wenns ganz, ganz schlimm war, dann habe ich ihm ein Zäpfchen gegeben, irgend so ein hömöopathisches Mittel.
Ich war am Anfang nicht viel weg, bin halt nur öfter rausgegangen, den Kleinen im Tragetuch. Jetzt sind wir in einer Krabbelgruppe, dort kann ich mich ausheulen und mir sagen lassen, dass es anderen auch nicht besser geht.
Nun hab ich nen halben Roman geschrieben und eigentlich wollt icha uch schon längst im Bett sein.
Also, Kopf hoch, es wird alles gut! :troest:
405
Also, wegen der BAuchweh hab ich schon alles ausprobiert, es hilft alles nichts oder nicht wirklich.
Und die Gefühle sind immer noch so "komisch". Hat das denn bei Euch auch so lange gedauert? Unseren Kleinen haben wir ja immerhin schon über 7 Wochen.
Ich denke immer wieder, dass ich irgendwas falsch mache. Zum Beiypiel in so Situationen, wenn ich ihn grade gestillt habe und er danach immer noch weint oder kurz danach wieder, so 10 minuten später oder so. Dann denke ich: Hab ich nicht genug Milch oder was ist los.
Mein Mann sagte mir gestern, nachdem ich mal wieder so nen "Zusammenbruch" hatte, dass das völlig normales Verhalten für einen Säugling ist. Das die halt oft Blähungen haben und unruhig sind, und nicht nur im Wechsel essen und schlafen. Da kam ich mir schon ein wenig doof vor, obwohl ich nicht so gedacht hatte. Aber irgendwie hab ich es mir doch "einfacher" vorgestellt.
Ich glaube, dass ich schon sehr froh bin, wenn erstmal die Blähungen nicht mehr ganz so oft und doll sind. Das wäre ja auch für ihn schöner.
Und ich hoffe, dass ich mich bald ein wenig mehr in die Rolle und Aufgabe der Mutter rein finden kann.
Warum dauért es bei mir so lange?
6,187
Du könntest Johanniskraut nehemn, das hat mir immer geholfen in Zeiten der Anspannung, es macht dich einfach belastbarer. ;-)
Es dauert, bis man sich in die Mutterrolle einfindet und eines kann ich dir sagen: unsicher wirst du noch länger sein! Vertrau aber auf dein Gefühl und auch auf dein Kind. Die Blähungen sind leider so ne Sache, bei manchen gehen sie einfach nicht weg, egal, was man macht. Da hilft nur Durchhalten!
ich wünsch dr viel Kraft! ;-)
506
ich glaub nicht, dass es bei Dir länger dauert als bei vielen anderen Mamas. 7 Wochen klingt viel, aber für die gewaltige Umstellung die ihr alle hinter Euch habt ist das dann doch nicht so viel. Ich entsinne mich, dass ich nach etwa einem halben Jahr (!) ziemlich plötzlich das Gefühl hatte "Jetzt gehören wir richtig zusammen". Vorher lief schon alles ganz gut, die Blähungen waren weg, Stillen war Routine usw. Aber offensichtlich war die emotionale Bindung noch nicht vollständig. Keine Ahnung warum es plötzlich geschehen ist, oder ob es überhaupt einen Auslöser gab - jedenfalls fiel der Groschen irgendwann - wie gesagt ganz plötzlich.
Vielleicht brauchen wir einfach eine Weile, bis Verstand und Gefühl wieder im Einklang sind und beide voll und ganz dieses neue kleine Wesen akzeptiert haben, das da so plötzlich aufgetaucht ist.
405
Johanniskraut als Dragees?
Ich hoffe, das die Blähungen bald weniger werden und ich hoffe, dass ich durchhalten werde. Was bleibt mir auch übrig? Ich sag mir immer, dass im Sommer alles schon ganz anders aussieht. Zumindest hoffe ich das!
6,187
837
Also, bei mir war es ab der 15. Woche gut mit dem Gefühl, aber nur weil mein Spatz so herrlich unkompliziert ist und da die Blähungen vorbei waren.
Seitdem hat er konkrete Probleme, die man lösen kann. Man steht nicht mehr so hilflos da, man kann endlich etzwas tun, das auch wirkt. Da verschwinden die Zweifel von selbst!
LG
136
Auch ich habe das Gefühl, der Kaiserschnitt hat bei meiner Kleinen nicht unbedingt gutes getan. Sie will einfach nicht einschlafen und weint immer, obwohl sie total müde ist. Dann tragen wir sie rum, bis sie schläft.
Aber es wird wirklich besser. Die Kleine ist jetzt im 3. Monat und der Kaiserschnitt meinerseits ist fast vergessen (das Schlimme, bei mir hat das Narkosemittel (Vollnarkose) nach der Hälfte nachgelassen und ich war wach), die Blähungen sind besser und trotzdem fühle ich mich manchmal down. Rumtragen (im Tragetuch) hilft und wenn's arg schlimm ist, gib den Kleinen doch mal für eine oder zwei Stunden in andere liebevolle Hände.
39
Mach Dir keine Sorgen, die Zeit bekommst Du schon hin. Es ist normal, dass man sich am Anfang Sorgen macht. Gerade beim ersten Kind hat man ja kaum bis gar keine Erfahrungen mit Säuglingen und wenn dann noch hin zu kommt, dass Dritte einen verunsichern, dann ist man schnell am Ende. Dein Kind bekommt genug Nährstoffe. Es nimmt sich das, was es braucht.
Das mit dem Wecken kenne ich auch. Ich habe mich jedoch nicht dran gehalten, weil ich es für schwachsinnig halte, mein schlafendes Kind zu wecken. Wenn es hunger bekommt, wacht es alleine auf. Mein Kleiner ist noch nicht mal 5 Monate alt und wiegt schon über 8500g. Also keine Bange!
Am besten Du hörst einfach auf Deine innere Stimme, die sagt Dir schon, was richtitg für Dein Kind ist. Schließlich ist jedes Kind anders. Man kann also vorgefertigte Meinungen gar nicht auf verschiedene Kinder übertragen. Bei dem einen ist es so und bei einem anderen ganz anders!
LG Rieke