Haus-oder Klinikgeburt, hier oder anderswo...

bearbeitet 28. 12. 2005, 18:47 in Geburt
Momentan bin ich ganz gaga, weil ich überhaupt nicht weiss, was gut für mich ist. Meine grösste Angst bei einer natürlichen Geburt ist, bleibende Schäden durch einen stümperhaften Dammschnitt oder einen schlimmen Riss zu haben. (Da hat mich das fleissige Forumlesen hier leider etwas verunsichert muss ich zugeben).
Auch der Gedanke, in einer Klinik rumzuliegen, ist mir sehr unangenehm, nach einigen Erfahrungen anderer Frauen von denen ich hier gelesen habe. Am Liebsten wär ich zu Hause bei der Geburt.
Tja, die Kliniken bei mir in der Nähe sind nicht der Knall im All, und ein Geburtshaus ist auch zu weit weg. Eine Hebammenpraxis hab ich zum Glück noch gefunden, bin dort aber beim Gespräch eher vertröstet worden, so nach dem Motto "warten Sie doch erstmal ab" und "die Hebammen im Klinikum Konstanz sind ganz nett" und so.
Ich verstehe nicht, warum einerseits immer gefordert wird, mit der Geburt ganz normal und natürlich umzugehen, und andererseits, dann trotzdem "nur spezielle ausgewählte Frauen für eine Hausgeburt in Frage kommen". Versteht das nicht als Meckern oder so, aber da wird ja dann auch wieder eine normale Geburt in eine schwer komplizierte Schiene gerückt, oder sehe ich das falsch?
Wenn man sich auf die Niederlande stützt, dass dort Hausgeburten normal sind, warum sind dann die Hebammen hier selbst noch so skeptisch? Wieso kann ich mich nicht einfach in die Wanne setzen zu Hause und wenn das Kind da ist jemanden zur Kontrolle anrufen?
Merkt Ihr das ich völlig verunsichert bin? Ich wäre echt dankbar, wenn jemand noch einen Tip wüsste oder mich wenigstens in Bezug auf Kliniken beruhigen könnte, denn so wie es aussieht werd ich wohl doch dort landen müssen...

Liebe Grüsse, Larissa

Kommentare

  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Larissa,
    erst einmal, wie weit bist du denn schon in der Schwangerschaft?

    Und dann: Klinik ist nicht gleich Klinik. Wenn du keine Möglichkeit findest zuhause oder in einem Geburtshaus zu gebären, dann musst du dir die Kliniken eben ganz genau anschauen. Vielleicht gibt es eine mit Beleghebammen? Vielleicht ist eine als stillfreundlich ausgezeichnet? Ich habe zum Beispiel in einer anthroposophischen Klinik entbunden nachdem leider aus der geplanten Geburtshausgeburt nichts wurde. Wenn du lesen magst:
    http://hebamme4u.net/forum/viewtopic.php?t=10655

    Wie weit ist denn das nächste Geburtshaus weg? Das muss nämlich wirklich nicht gleich um die Ecke liegen. Und dass die Hebammen erst mal darüber informieren, dass eben nicht jede Schwangerschaft für eine Hausgeburt in Frage kommt sollte dich nicht gleich abschrecken. Die haben eben auch eine Verpflichtung zur Aufklärung. Spricht denn bei dir bisher irgendetwas dagegen?

    viele Grüße

    Eowyn
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Eowyn!

    Vielen Dank erstmal für die Antwort. Habe gerade Deinen Bericht gelesen! Ja, die Filderklinik, da hat die Schwester meines Freundes auch entbunden und ist immer noch ganz begeistert. Aber die ist von uns aus ca 2 Stunden entfernt!
    Geburtshäuser hab ich übers Internet angeschaut, da gibt es keines in unmittelbarer Nähe, alle 3 in Baden Würtemberg sind von uns aus über eine bis ca. 2 Stunden entfernt.
    Wie weit sollte man denn einkalkulieren, dass man noch fahren könnte? (Natürlich wenn ich davon ausgehe dass alles planmässig verläuft, und es nicht am Ende eh alles anders kommt).
    Das Konstanzer Krankenhaus soll stillfreundlich sein, aber es hat dafür eine Dammschnittrate von 45-50%....da soll man doch auch nach gehen, hab ich gehört...

    Darf ich fragen wie die Ärzte in der Filderklinik Deine Risse vernäht haben, bist Du im Nachhinein richtig zufrieden damit? Gibt es da auch AIPler? Hat man die Möglichkeit zu sagen dass man nur von einer/m erfahrenen ArztIn genäht werden will? Die hätten doch auch bei dem Notkaiserschnitt die MisgavLadach Variante gewählt, wenn es dazu gekommen wäre, oder?
    Aber ich fürchte ja dass die Entfernung wohl leider etwas viel sein wird.
    Nach dem was ich hier so gelesen habe, kann es ja auch sein dass man vor der Geburt Durchfall bekommt, da ist eine längere Autofahrt ja auch nicht gerade die tollste Lösung.

    Ab Samstag bin ich dann in der 31. Woche.

    Liebe Grüsse, Larissa
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Oha, na du machst dir aber wirklich viel Gedanken :shock: Ich hab keine Ahnung, was das für eine Ärztin war, die mich genäht hat, sie war einfach da. Ich hab schon nach zwei Tagen wieder sitzen können und nie größere Probleme mit der Naht gehabt. Also ist es wohl ganz gut gemacht worden. Ich glaube auch nicht wirklich, dass die Naht eines AIPlers in jedem Fall schlechter ist als die eines erfahrenen Arztes. Der AIPler nimmt sich wahrscheinlich viel mehr Zeit und auch nicht jeder erfahrene Arzt ist ein Genie im Nähen.
    Was die für einen Kaiserschnitt gemacht hätten weiß ich nicht. Hab mich da nie mit auseiander gesetzt. Die PDA hatte ich ja eh schon, also wäre es in jedem Fall ohne Vollnarkose gegangen.

    Gibt es in BaWü tatsächlich nur drei Geburtshäuser? Das ist ja wirklich traurig :sad: 2 Stunden fahrt ist natürlich nicht wirklich drin.

    Wir hatten in unser Geburtshaus 20 Minuten Fahrzeit, wenn nicht gerade Rush-hour war. Da hätte es auch gut mal ne Stunde sein können. Und auch zur Filderklinik war es ziemlich weit zu fahren. Aber meist geht es ja doch nicht so heftig los bei der ersten Geburt, also haben wir uns gesagt, dass wir im Zweifelsfall eben eher früher fahren, wenn wir sonst Sorge haben müssen wegen dem Verkehr. Und im wirklichen Notfall wären wir eben ins nächstgelegene Krankenhaus gegangen. Das hatten wir uns für alle Fälle auch angeschaut.
    Und über möglichen Durchfall, der während der Fahrt stöhrend sein könnte, habe ich mir auch nie Gedanken gemacht. Ich hab das einfach alles locker auf mich zukommen lassen.
    Normalerweise hält so ein Durchfall dann aber auch nicht ewig an. Auf einen Wehencoktail mit Rhizinus solltest du natürlich verzichten, aber den empfiehlt Marlies eh nicht.

    Gibt es in Konstanz nur ein Krankenhaus? Eine Dammschnittarte von 50% klingt natürlich schon recht hoch. Aber ich hab da auch keine Vergleichszahlen.

    Ich denke du solltest jetzt mal aufhören weitere Geburtsberichte zu lesen. du machst dich damit scheinbar ziemlich verrückt. Eine Geburt lässt sich ohnehin nicht planen. es wird wahrscheinlich alles völlig anders verlaufen als du es dir jetzt ausmalst. Wichtig ist, dass du dich bei deinen Geburtshelfern einigermaßen gut aufgehoben fühlst. Insofern solltest du dir alle Wahlmöglichkeiten, die du hast anschauen und dann entscheiden, wo du dich am wohlsten fühlst. du kannst ja dort vielleicht auch noch einen Termin für eine Vorbesprechung machen und deine Bedenken in punkto Schitt/Riss und was dich sonst noch umtreibt ansprechen.

    Hast du denn schon eine Hebamme für die Nachsorge?
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Da hast Du vollkommen recht, sämtliche Verwandte haben mir schon geraten keine Berichte mehr zu lesen...und eigentlich weiss ich auch, wie doof manche meiner Fragen sind, da man nie weiss an wen man gerät und wie es verläuft. Und dass es unnötig ist, sich da dauernd Gedanken zu machen.
    Würd ich auch garnicht auf die Idee kommen, wenn ich nur nicht versucht hätte mich obergenau zu informieren :roll:
    Eigentlich weiss ich ja, dass die besonders unangenehmen Fälle eher die Ausnahme als die Regel sind und dass man selbst mit nochsoguter Vorbereitung nichts ändern kann, falls es einen selber trifft...
    Keine Angst, der Rizinuscocktail ist ganz sicher nicht mein Fall!

    Es gibt schon einige Krankenhäuser in der Umgebung, wir haben halt in alle Richtungen immer so in etwa 1/2 Stunde Fahrtzeit. Und unterscheiden sich auch nicht so gross.
    Dass es nur 3 Geburtshäuser hier gibt, hat mich auch sehr gewundert, ich hab die Info vom Netzwerk-der-Geburtshäuser. Mehr konnte ich einfach nicht finden.
    Nachsorgehebamme hoffe ich doch dass es die aus der Hebammenpraxis übernimmt, wo ich auch den Kurs starten werde...

    Anscheinend brauch ich nur zwischendurch immer wieder mal jemanden, der mich wieder aus meinen Anflügen von Nervosität herunterbringt. Und das hast Du fürs Erste schon mal geschafft! Also nochmal vielen Dank für Deine Antworten.

    Lieben Gruss, Larissa
  • jauchzerlejauchzerle

    6,272

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Weißt Du, Larissa,
    eigentlich finde ich Deine Fragen nicht doof. Und die Art wie Du frägst zeigt mir, daß Du es absolut auf Dich beziehst, wenn irgenwo steht: Machen sie sich einen Geburtsplan und informiren sie sich gründlich über die "Marotten" der jeweiligen Klinik.
    Allerdings meinst Du jetzt, durch diese Unmenge an Infos, alles gegeneinander abwägen zu müssen, weil es außer Dir kein anderer macht. ;-)
    Klar, damit kann man sich prima die Zeit vertreiben, aber man strapaziert unter Umständen auch sich selber und die Umwelt.
    Außerdem hilft es Dir nur bedingt zur "Fachfrau" zu werden, denn das impliziert, daß Du während der Entbindung kontrollieren wirst, was alles gemacht wird. So, und genau da wären wir am Punkt. Du sollst dich aufs Entbinden konzentrieren, die Fachleute sind dazu da, um Dir zu helfen, aber nicht DU gibst die Kommandos. ;-)
    Natürlich sollst du suchen, wo Du dich am besten aufgehoben fühlst, aber ob der KS jetzt komplett geschnitten oder gerissen wird, ist nicht letztlich relevant.
    Außerdem: ein schlauer Mensch hat mal gesagt:
    Je besser die Planung, desto wirkungsvoller der Zufall.
    Wechsel doch mal ins Stillforum, die Geburtsforen kennst Du ja schon auswändig ;-)
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Larissa,

    ich kann Dich verstehen, ich hatte am Anfang meiner SS auch das Gefühl, dass ich die wichtigen Dinge gleich entscheiden müsste und dafür noch gar nicht bereit war.
    Grundsätzlich finde ich es gut, wenn ich weiss, welche Dinge wie gemacht werden in den Kliniken (wie Dammschnitte, Augentropfen, Entfernung des Kindes von der Mutter etc.).
    Noch habe ich das Kind nicht und kann also auch keine praktischen Erfahrungen vorweisen, aber ich will es so halten: Wenn ich in der Klinik meiner Wahl (hoffentlich) angekommen bin, vertraue ich erst mal darauf, dass die Hebammen dort kompetent sind und sich gut um mich kümmern.
    Solange ich sprechen kann, habe ich vor zu fragen, warum was gemacht wird, wenn ich das Gefühl habe, da kommt etwas, das ich nicht will.
    Ausserdem wird mein Partner dabei sein, der meine Pläne und Vorlieben kennt und bei dem ich mich darauf verlassen kann, dass er ggf. ansagt, dass wir etwas nicht wollen.

    Mach Dich nicht verrückt, lass Dein angelesenes Wissen auch erst mal sacken, manches klärt sich dann von selbst- und bleibe eine aufmerksame mündige Patientin!

    Viele Grüsse
    Zwergenwohnung
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ihr habt ja sooo recht! Eigentlich weiss ich es ja selber. Ich werde jetzt versuchen alles auf mich zukommen zu lassen und mich nicht verrückt zu machen. Ausserdem werd ich ab jetzt mal ganz brav die vielen anderen Foren hier durchlesen und das Thema Geburt ein wenig sacken lassen.... Am 12.Januar beginnt der Vorbereitungskurs, und der bringt sicher auch einiges für mich.
    Vielen Dank nochmal, für Eure Aufmunterung! :grin:

    Lieben Gruss, Larissa
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