T-Shirt-Gezerre: Unbegründete Sorgen

maschamascha

1,176

bearbeitet 4. 01. 2006, 13:58 in Langzeitstillen
Hallo,

ich wollte nur mal allen Still-Mamis Mut machen, sich FÜR das Langzeitstillen zu entscheiden. (Bei uns hat sich das einfach so ergeben, ich könnte es mir auch gar nicht anders vorstellen.)

Zwischendurch, als Selina lebhafter wurde, hatte ich mal Bedenken, wie ich das bloß in der Öffentlichkeit aushalten soll, wenn sie mir plötzlich irgendwo am T-Shirt rumzerrt oder eindeutig rumbrüllt. Nicht, dass mir das Stillen an sich peinlich ist - davon erzähle ich auch stolz jedem, sofern das Thema zur Sprache kommt - aber T-Shirt hochheben: No way! Aber was soll ich sagen? Diese peinlichen Situationen haben wir nie, obwohl Selina noch oft gestillt werden möchte. Sie weiß genau, dass ich das "draußen" nicht mag. Als erstes haben wir für das Stillen ein Geheimwort (MimMim, danke an die LaLecheLiga für den tollen Tipp aus dem Buch "Einfach nur Stillen"). Zuhause nehmen wir auch immer ein bestimmtes Kissen beim Stillen, dass Selina dann schon anschleppt. Wenn wir für längere Zeit außer Haus sind, kann sie sich erstaunlich gut zurückhalten. Es gibt ja dann auch so viele Dinge zu sehen. Wenn sie dann nach ein paar Stunden unruhig wird, merke ich das, bevor sie etwas sagt und verschwinde kurz mit ihr um die Ecke. Das geht ja mittlerweile so wahnsinnig schnell, das ist ja kein Vergleich zu den Neugeborenen. Und wenn ich sie doch hinhalten muss, kann es passieren, dass sie mir, wenn ich sie auf dem Arm habe, auf das Decoltée klopft (wo die Kettenanhänger sitzen) und Mimi sagt. Das geht also sehr dezent und man kann das in der Gesellschaft prima vertreten. Fremde Leute kapieren sogar überhaupt nicht, worum es geht, die merken bloß, dass das Kind auf einmal super gut drauf ist, wenn man nach fünf Minuten wiederkommt. Und jeder lobt einen, was man doch für ein fröhliches Kind hat.

Also keine Panik, Mutter und Kind sind in der Hinsicht ein Spitzenteam, die verstehen sich auch ohne Worte und können das ganz elegant handhaben.

Kommentare

  • KirstenKirsten

    3,493

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Super lieben Dank für Deinen Beitrag!!! Ich hoffe, er macht einigen Mamas Mut. Meine Erfahrungen sind ähnlich wie Deine. Ich wollte auch nie bewusst lange Stillen. Es hat sich einfach so ergeben. Mittlerweile bin ich doppel-Still-Mama... 2 Kinder, die Langzeit und Tandem gestillt werden. Die Kleinen seit einem Jahr und fast einem Monat, der Grosse seit 3 Jahren und fast 2 Monaten. Bin mal gespannt, wie es bei Euch weitergeht!!!
  • manuelsmamamanuelsmama

    1,263

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Schöner Beitrag! Ich glaube, ein bisschen hängt das auch von der Mutter ab. Ich hatte nie Probleme, weil ich das immer sehr dezent und vor allem ohne Diskussion und sehr selbstbewußt gemacht habe. Mich hat noch nie einer komisch angeguckt. Das ist auch gut so!!!
  • maschamascha

    1,176

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wenn ich hoffentlich bald wieder schwanger werde, würde ich auch gerne Tandem stillen, allerdings war Selina vier Wochen zu früh dran. Das macht mir natürlich große Sorgen, das möchte ich kein zweites Mal erleben. Aber da sich viele Dinge im Leben von alleine ergeben, muss ich mir da jetzt noch gar keine Gedanken drum machen.
  • KirstenKirsten

    3,493

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Richtig. Da müsstest Du Dir einfach eine gute und stillfreundliche Hebamme suchen, die Dich in einer erneuten SS betreut, dann kann das schon klappen. Und einmal Frühgeburt heisst ja nicht immer Frühgeburt ;-)
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Guten Morgen,
    komischer Weise ist dieses Kind hebt selbst das T-Shirt hoch offensichtlich eine weit verbreitete Angst ;-) Das hört man ja immer wieder!
    Ich war bei meinen Großen (heute sage ich leider) keine wirkliche Langzeitstill-Mama, beide haben sich exakt mit 11 Monaten und einer Woche (auf den Tag genau gleich!) abgestillt. Und obwohl ich aus heutiger Sicht so kurz gestillt habe, war ich damals schon die absolute Exotin- wie kann man nur soooo lange stillen... :roll:
    Damals habe ich streng nach Plan Monat für Monat eine Mahlzeit ersetzt, jetzt beim dritten Kind läuft das ganz anders *freu*
    Bennet isst mit wechselnder Begeisterung Beikost, verlangt aber ganz oft noch sein "richtiges Essen" ;-) Vom Mahlzeiten ersetzen sind wir Lichtjahre entfernt, wir ergänzen eher die Muttermilch um die Beikost als umgekehrt. Und ich finde das super so! Hätte ich mal bei den Großen auch so machen sollen, aber da habe ich mich noch mehr von Ratgebern und Verwandtschaft beeinflussen lassen...
    Öffentlich stille ich schon eine ganze Weile nicht mehr, sondern überbrücke unterwegs die Zeit mit GOB-Gläschen und Dinkelstangen, Brötchen und Co- nicht, weil es mir unangenehm ist, sondern weil mein Sohn unterwegs viel zu abgelenkt ist zum Trinken. Und dann machts nicht so viel Spaß: Andocken, zwei Schlucke, abdocken, gucken, andocken etc. Selbst zu Hause lege ich mich meistens mit ihm ins Bett, was ich extrem kuschelig finde und als willkommene Ruhepause für mich sehe. Von T-Shirt-Gezerre habe ich bisher noch nichts gespürt, ich lasse es aber eigentlich auch gar nicht so weit kommen, sondern biete oft von mir aus die Brust an, wenn ich merke, der Herr wird quängelig ;-)
    Die meisten Leute setzen ja auch "lange Stillen" mit "lange voll Stillen" gleich und können sich gar nicht vorstellen, dass man neben "altersgerechter Beikost" auch noch länger stillen kann und will. Wenn Fragen kommen, verweise ich immer auf Flaschen-/Schnullerkinder, die ja teilweise mit 3, 4 noch ganz selbstverständlich ihre "Ersatzbrust" bekommen. Oft habe ich das Gefühl, dass die Frager darüber noch nie nachgedacht haben!
    Zum Glück ist mein Schwiegervater selbst 1 1/2 Jahre gestillt worden, sodass ich von der Seite noch eine Weile Ruhe haben dürfte. Sie hätten gerne einen früheren Beikoststart gesehen und finden uns leicht hysterisch, weil wir immer noch keine Butterkekse, Eis und Schokolade geben, sind aber zumindest grundsätzlich nicht gegen langes Stillen. Mal sehen, was da noch so kommt.
    In der LLL-Gruppe habe ich erstmals ein etwa 3 1/2-jähriges Kind an der Brust gesehen, das sagte "Mama, kann ich bitte Milch trinken?" (süüüß!) und kann mir das inzwischen auch für mich vorstellen. Ich denke, man kann gerade bei größeren Kindern durchaus Regeln (Geheimwort, nur zu Hause stillen etc.)aufstellen und muss sich kein T-Shirt-Gezerre gefallen lassen!
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ich bekenne mich schuldig, ich habe eine kleine tshirt-zerrerin. antonia ist es egal wo sie ist, sie will ihre brust und zwar sofort! ablenken läßt sie sich nur bedingt :sad: allerdings gebe ich auch zu, dass ich mir nicht so sehr den kopf mache, was die leute denken, sollen sie doch wegsehen! nur neulich hat sich in der ubahn eine frau(!) aufgeregt "das ist doch ekelig, wie kann man so was machen" und obwohl sie am anderen ende des wagens saß und ich wirklich meine jacke schön um uns drapiert hatte, es war nur antonia auf meinem schoß sitzend zu sehen, nichts von der brust etc. ... :roll:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    *aufreg*
    Ekelig, wenn ein Kind artgerechte Nahrung bekommt? Oh Mann!

    Ekelig finde ich, wenn ein ca. 5jähriges Mädchen bei McDonalds mit dem Schnuller rumläuft, den es nur zum Hamburger-Abbeißen kurz raus nimmt :ih: Hab ich vor längerer Zeit wirklich so gesehen.

    Ärger dich nicht, die arme Frau ist bestimmt selbst nicht gestillt worden oder hat selbst Kinder und "hatte nicht genug Milch"...
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