Hallo zusammen,
ich wäre für Eure Meinung dankbar!
Gestern ging es bei Nachbars wieder mal hoch her. Schreierei ohne Ende (wir haben es trotz laufendem Fernseher gehört) und immer wieder die geschrieenen Worte ihrer 14-jährigen Tochter "Hör auf, hör auf, lass das..." Es polterte und rumpelte nebenan und irgendwann war es mir zu bunt, ich habe die Polizei gerufen. Ich hatte die Polizei schon gerufen, als die mittlere Tochter immer wieder laut meinen Namen rief, um Hilfe zu erbitten. Darauf bin ich rübergerannt, die Mutter machte auf mein Klopfen hin die Tür einen Spalt breit auf, sagte nur "Es ist nix." und knallte mir die Tür wieder vor der Nase zu.
Die Vorgeschichte: Fakten:
Frau Nachbarin lebt (seit einem Monat von ihrem 2. Mann getrennt) mit ihren 3 Töchtern (16, 14, und 10 Jahren) schon seit ca. 16 Jahren nebenan. Ihr Ruf ist nicht besonders, sie hatte und hat wohl ständig neue Männer....vor, während und nach der Ehe. Darunter leiden die Kids sowieso. Jedesmal, wenn sie kurz davor ist, sich von ihrem Mann zu trennen, ist ein Riesenterz bei denen. Nur Gebrülle, Geschreie, man hört immer nur sie. Sie provoziert diese Streite regelrecht, ich denke, weil sie ihren Mann loswerden will. Sie hat immer schon den nächsten in petto.
Bei der Trennung vom ersten Ehemann (bzw. zu den Streitzeiten mit ihm, kurz vor der Trennung) waren die beiden Großen ca. 5-7 Jahre alt und sind mir aufgefallen, weil sie bei mir Schmuck geklaut haben. Ein Hilferuf, wie ich vermute. Die Mittlere war Bettnässerin. Als ich ihre Mutter darauf ansprach, tat sie sehr verständnisvoll für das Kind. Vom Kind selbst hörte ich dann allerdings, dass Mama sie dafür haue, wenn sie ins Bett macht.
Ich denke, die Mutter lügt sehr viel. Sie hatte mir z.B. gesagt, sie hätte keinen Neuen (was mich gewundert hätte :???: ), obwohl sie offiziell schon seit ca. 1 Jahr im Haus getrennt von Bett und Tisch waren. Sie hätte also keinen Grund gehabt, mich zu belügen. Von den beiden Töchtern und aus mal-wieder-lautem-unüberhörbaren-Brüllen habe ich dann erfahren, dass sie sehr wohl einen anderen Mann hat.
Die mittlere Tochter macht in der Tat sehr große Probleme.
Sie haut nachts von zu Hause ab (die Mutter schließt sie allerdings auch ein, was ich auch nicht für geeignete Erziehungsmaßnahmen halte), und geht klauen, sogar für andere, wenn die sie darum bitten. Anscheinend soll sie mit ihren 14 Jahren schon etliche Jungs flachgelegt haben, was sie selbst allerdings bestreitet. (Das hat die ältere Schwestern mir erzählt.) Die beiden Großen gehen hier im Haus ein und aus und ich mag beide sehr gerne, obwohl die Mittlere meinem Sohn im Sommer 70 € aus der Spardose geklaut hat. Nachdem wir die Polizei eingeschaltet hatten, hat sie es dann endlich zugegeben. Sie ist hier trotz allem immer noch willkommen, wir haben darüber geredet, auch mein Sohn hat ihr verziehen. Ich denke, das Mädchen braucht Halt und nicht noch mehr Menschen, die sie wegstossen!
Ebenfalls im Sommer hat sie sich ihr Bein an einem Roller-Auspuff verbrannt. Ich sah die Wunde, als sie drei Tage alt war: Ca. 15 cm lang, 5 cm breit und total am nässen. Sie weinte und wollte nicht, dass ihre Mutter das erfährt. (Sie hatte Angst, dass sie Ärger bekommt, weil ihre Mutter ihr das Mitfahren verboten hatte.) Das konnte ich ihr nicht versprechen, habe ihr erklärt, dass diese Wunde direkt versorgt werden muss und versucht, ihre Mutter auf dem Handy zu erreichen. (Es war abends um 19.00 h und das Handy war mal wieder abgeschaltet.) Also bin ich selbst mit ihr ins Krankenhaus gefahren, wo die Wunde versorgt wurde. danach musste sie eine Woche lang täglich zum Verbandswechsel zum Arzt, so schlimm war das Ganze. Was von der Mutter kam, war nur Gebrülle, das ich mal wieder bis zu uns hören konnte. Ich bin dann rüber, da wurde ich gleich mit angebrüllt. :shock: Unter anderen schrie Frau Nachbarin, ihre Tochter solle doch direkt bei mir einziehen...
Die älteste Tochter wird immer wieder zum "Babysitten" ihrer 10 Jahre alten Schwester mißbraucht, selbst als deren Vater noch im Haus mitgelebt hat. Sie darf am Wochenende selten mal weggehen. Klar, weil die Mutter dann lieber selbst auf Tour geht. :flaming01:
Die jüngste Tochter hat ADS, ist total auffällig. Aber es macht ja nix, dass man die ganzen Brüllereien auch noch vor dem Kind austrägt.
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Die Mutter hat mehrere Jobs, sie geht in der Berufsschule putzen, und trägt frühmorgens die Tageszeitung aus. Ich glaube, sie hat auch noch 'ne 2. Putzstelle. Fakt ist, sie ist bis auf die Mittagszeit, wo es Essen gibt, nie zu Hause, für den Abwasch sind natürlich die Kinder da. (ok, das wäre in Ordnung, wenn ich nicht wüßte, dass sie schon früher alle unliebsamen Arbeiten auf ihren Mann und die Kinder abgewälzt hatte.)
Ich glaube nicht, dass sie die ganze Zeit, wo sie weg ist, "NUR" arbeitet. Das passt nicht zu ihr. Natürlich stellt sie es vor ihren Kindern so hin, als ob sie deshalb immer unterwegs ist, aber das glaubt ihr kein Mensch. Wann soll sie denn sonst ihren neuen Kerl befriedigen? Sorry, es klingt hart, aber ich habe schon des öfteren gedacht, sie ist Nymphomanin, bei dem Männerverschleiß, den sie hat. Vor allem macht sie vor nix und niemandem halt, wenn es ums "anmachen" geht. Das können die Männer ihrer Freundinnen sein, das stört doch nicht weiter, oder? :flaming01:
Meinen Freund hat sie auch gleich beim ersten Kennenlernen "angemacht". Oder findet ihr es normal, dass man keinen Ton mit demjenigen redet, solange die Partnerin dabei ist, dann wartet bis diese mal zur Toilette muss und als erste Worte, die man jemals mit dem Mann gesprochen hat, sagt "Du hast aber tolle blaue Augen!".
Ich vergaß zu erwähnen, dass sie kifft, wahrscheinlich nicht gerade wenig. Ok, das kann jeder halten, wie er will, aber ihre Töchter haben sie schon ein paarmal im Wohnzimmer dabei erwischt, das muss doch wirklich nicht sein! Aber sie verbietet ihrer Tochter das Rauchen.... Sie machen's beide, aber eben heimlich.
Was ich zu all dem denke:
Sowohl die Mutter als auch die mittlere Tochter brauchen massive Hilfe in Form einer Therapie. Ich kann natürlich auch weiterhin für die Tochter "da sein". Die Tochter sendet m.E. durch ihr auffälliges Verhalten Signale aus, dass sie Aufmerksamkeit braucht. Notfalls eben, indem man "Scheiß" baut. Mein Therapeut hat mal zu mir gesagt, selbst negative Streicheleinheiten seien besser als gar keine. Und die holt sich das Mädchen eben. Denn wenn sie ganz normal "funktionieren" würde, dann würde sie gar keine Aufmerksamkeit bekommen.
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Nachdem ich gestern die Polizei gerufen hatte, kamen sie dann im Anschluß auch zu uns. Sie sagten, sie würden das Jugendamt einschalten.
Kurz darauf klingelte es an unserer Tür, die älteste Tochter stand weinend davor, wollte wissen, was los ist. (Sie war vorher nicht zu Hause.) Mama säße daheim und wäre am weinen. Ich hab's ihr dann erzählt.
Mein Sohn kam nach Hause und war schon von dem Freund der ältesten Tochter angemacht worden, ob ich jetzt total durchgeknallt sei. Dabei wußte er doch gar nicht, was passiert war. Das Mädchen hatte schließlich mehrmals meinen Namen gerufen und um Hilfe gebeten. (So ganz nebenbei: Frau Nachbarin hat jetzt den 19-jährigen Freund ihrer 16-jährigen Tochter bei sich einziehen lassen, der ist zu Hause ausgezogen, weil er trotz Ausbildungsplatz und Einkommen kein Geld an Mama für die Miete abdrücken wollte.)
Zu guter letzt kam dann auch die Nachbarin klingeln, stand weinend vor der Tür und brüllte mich an: "Danke, das hätte ich nicht von Dir erwartet! Du hast mein Leben zerstört. Ich kann das Haus nicht mehr halten. Das Jugendamt wird nicht zulassen, dass ich soviel arbeite." Ich sagte, sie solle reinkommen, um zu reden, aber sie brüllte nur weiter auf der Straße rum, dass ich ihr Leben zerstört hätte.
Im Grunde genommen weiß ich, dass das nicht stimmt, was sie mir vorwirft, denn ihr Leben zerstört sie schon selbst. Und das schon seit wesentlich längerer Zeit. Aber trotzdem nagt es an mir. Versteht Ihr das?
Außerdem habe ich Angst, dass sie die Mädchen nicht mehr zu mir lässt, ich denke, sie wird es ihnen verbieten. (Im Verbieten, jemanden zu sehen, weil es ihr nicht passt, ist sie Weltmeister, das hat sie schon früher immer so gemacht.) Ihre Mädchen hatten ein gutes Verhältnis zu mir, aber ich habe auch Angst, dass sie ihnen einreden wird, dass ich an allem, was noch negativ nachkommt, Schuld habe. Und dass die Mädels auch deshalb nicht mehr kommen werden. (Unsere Kinder sind zusammen aufgewachsen, ihre beiden Großen sind fast wie meine eigenen.)
Kommentare
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ich hab bis zum Ende gelesen ;-) und ich denke, Du hast das einzig richtige getan. Es liegt nicht bei Dir, zu entscheiden, ob die Kinder bei der Mutter bleiben können unter diesen Umständen, dafür gibt es das Jugendamt. Du hast schon mehr getan als die meisten tun würden (leider).
Du bist bereit, weiterhin für die Kinder dazusein, dafür ziehe ich den Hut vor Dir. Aber lass Dich bitte nicht mit in das Schlamassel hineinziehen, das ist ganz wichtig !
Sei für die Kinder da, wenn sie zu Dir kommen (und ich bin mir sicher, dass sie weiterhin zu Dir kommen trotz Verbote, denn wenn sie bei Dir ein paar positive Streicheleinheiten bekommen, tut ihnen das sicherlich unglaublich gut.).
Es ist eine Gratwanderung, die nicht immer leicht zu bewältigen sein wird !
Ich hoffe das Beste für alle Beteiligten und schicke Dir viel Kraft,
Katrin
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Wie oft sieht man im TV solche schlimmen Sachen was Eltern mit ihren Kindern machen etc. und wie oft fragen sich dann alle: warum haben die Nachbarn nichts bemerkt, warum haben die Nachbarn nicht gehandelt?
Du hast gehandelt und das ist gut so.
Was jetzt mit den Kindern oder der Nachbarin selbst passiert, daran ist sie selbst Schuld. Und so wie es sich anhört, kann es ja für die Kinder auf jeden Fall nur besser werden.
Das war echt mutig von dir.
Liebe Grüße
804
Sie will nicht von zu Hause weg, was ich verstehen kann und auch gar nicht beabsichtigt habe.
Ich denke mal, das Jugendamt hat oft auch zu Unrecht einen schlechten Ruf. Sie sind doch auch dafür da, zu unterstützen, wo eine Familie alleine nicht mehr klar kommt. Dies hier ist ein solcher Fall.
Das Mädel erzählte dann noch, dass ihre Mutter gesagt hätte, ich sei für sie gestorben. (Damit kann ich leben.) Aber was sie noch losgelassen hat, bekräftigt mich darin, dass dort Hilfe nötig ist. Sagte sie doch zu ihrer Tochter, dass diese und ich ihr Leben zerstört hätten. Ich weil ich die Polizei gerufen hatte und ihre Tochter, weil sie mich durch ihre Hilferufe dazu veranlasst hat. Wie kann man seinem eigenen Kind nur solch schwere Schuldgefühle einimpfen???
Ich war noch zweimal drüben, um mit ihr zu reden, ihr meine Beweggründe zu erklären, aber sie blafft nur rum, auf sowas habe sie keinen Nerv. Jetzt habe ich es aufgegeben. Ich hatte mich nämlich dabei "erwischt", dass ich auf einmal total darauf fixiert war, mich ihr gegenüber zu rechtfertigen. Aber nun nicht mehr, denn ich denke immer noch, dass es richtig war.
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Das hätten bestimmt nicht viele gemacht- "was die Nachbarn jetzt sagen werden ..."
Du kennst die Familie und deren Probleme ja lange genug, als daß es eine Kurzschlußreaktion gewesen wäre, irgendwann läuft der Topf über.
Laß Dich bloß für den kommenden Schlamassel nicht verantwortlich machen, und denke selber auch nicht, daß Du verantwortlich bist. Das tut man leider schnell.
Deine Hilfe war und ist notwendig, und ich denke daß Du gut einschätzen kannst, was wichtig ist.
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Ich wünschte es gäbe mehr Menschen mit Zivilcourage auf dieser Welt....