Wenn Haroun 2 wird, geh ich wieder vollzeit arbeiten. Eigentlich hatte ich gedacht, dass ich ihn, bis er drei ist, in eine Krippe schicke.
Nun hab ich eine Nachbarin getroffen, die jahrelang in einer Krippe Köchin war. Sie meinte, ich soll den Kleinen ja nicht in eine Krippe stecken - er ist doch so aufgeweckt und ausgeglichen, er würde dort in der Entwicklung total zurückgeworfen werden, weil die Krippen hier (in Frankfurt) das letzte wären (Wörter wie "Abstellgleis" und "am Fließband" sind da gefallen).
Des weiteren würde Haroun da ständig krank sein, als Köchin hätte sie ständig für Durchfallkinder gekocht usw. Und sie hat mit angesehen, wie die Kinder und Eltern psychisch abgebaut haben, weil die Kinder immer gebrüllt hätten beim Abschied und die Eltern sich den ganzen Tag den Kopf zermartert haben.
Tja, nun spiele ich mit dem Gedanken, für das Jahr eine Tagesmutter zu suchen (eventuell sogar aus der Familie, aber ohne Kleinkinder).
Ausserdem ist es hier total schwer einen Krippenplatz zu bekommen (120 Bewerber auf 20 Plätze) und teuer (430 Euro im Monat).
Wollte einfach mal eure Gedanken dazu hören...
Kommentare
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Ich denke dass es schwer ist, in einer Krippe jedem Kind gerecht zu werden. Es gibt zu viele Kinder und zu wenige Betreuer.
Ab einem bestimmten Alter ist es sicher schön für die Kleinen, mit Gleichaltrigen spielen zu können. Aber Du wirst für Dein Kind in keiner Krippe eine so gute und individuelle Betreuung und Förderung finden, wie in der 1 zu 1 Betreuung durch Eltern oder Tageseltern. Wenn Ihr Euch das leisten könnt würde ich doch Eurem Kind bis zum Kindergartenalter eine liebevolle Tagesmutter organisieren.
Liebe Grüße
Entchen
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mein Sohn ist in einer Krippe, seit er 13 Monate alt ist. Wir sind mehr als zufrieden, er geht jeden Morgen gerne hin. In seiner Gruppe sind 18 Kinder zwischen 1 und 4, die Kinder werden von drei Erzieherinnen betreut. In Hamburg ist die Gruppengröße von der Behörde festgelegt.
Alle Kinder, die in Krippe/Kindergarten/Schule kommen sind in der ersten Zeit häufiger krank, das Immunsystem muss sich daran gewöhnen. Bei uns hat das 8 Monate gedauert. Durchfallkinder sollten übrigens zuhause bleiben.
In unserer KITA wird das Essen jeden Tag frisch gekocht, mein Sohn ist zwar sowieso einfach sattzukriegen, aber allen Kindern schmeckt das Essen sehr gut.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist eine gute Eingewöhnung, am besten an das Berliner Modell angelehnt. Es ist normal, das die Kinder in der Anfangszeit weinen, schließlich haben sie ein Recht darauf sich zu beschweren, wenn Mama oder Papa weggeht. Hat das Kind aber zu seiner Bezugserzieherin eine gute Bindung in der Eingewöhnungsphase aufbauen können, dann kann die Erzieherin das Kind gut trösten. Psychischen Verfall habe ich noch nicht beobachtet. Das halte ich entweder für sehr übertrieben oder die beschriebene Krippe ist schlecht.
Wir sind mit unserer KITA sehr zufrieden, es sind gut ausgebildete und engagierte Erzieher dort (Tagesmütter haben in der Regel keine Ausbildung), die Kosten halten sich in Grenzen (in Hamburg ist der Elternbeitrag einkommensabhängig) und das wichtigeste --> unser Sohn ist sehr gerne dort. Er hat sich sehr gut entwickelt seit er dort ist ( trotz motorischer Entwicklungsverzögerung), er kann selbständig essen und trinken, kommt sehr gut mit anderen Kinder zurecht und ist richtig selbstbewusst geworden.
Sicherlich gibt es schlechte Krippen, gute Kinderkrippen sind für die meisten Kinder eine Bereicherung.
Zu den Kosten: Was kostet denn eine Tagesmutter, pro Stunde sind das sicher 5-6 €, da kommt auch ein ganz guter Monatsbetrag zusammen. Familienmitglieder können als Tageseltern problematisch werden, vor allem wenn die Erziehungsvorstellungen auseinander gehen.
LG,
6,187
Mein sohn ist sehr glücklich in der krippe und es ist absolut nicht so, wie du es beschreibst.
Tagesmütter kosten wohl Vollzeit noch mehr als 430,- € ;-)
Guck dich doch mal bei beidem um, und nimm dann das beste. ;-)