Hallo,
ich muss Euch heute einfach einmal um Eure Meinung bitten.
Bis vor kurzem war für mich noch ganz klar, wie ich mir die Geburt wünsche und in welches Krankenhaus wir zur ambulanten Geburt gehen möchten.
Aber seit zwei Wochen ist alles anders: Erst wurde bei mir Bluthochdruck festgestellt. Zwischenzeitlich war ich im KH und nehme Blutdruck-senkende Mittel ein. Dann hieß es, das Baby ist über die Nabelschnur zwar noch ok versorgt, aber die gemessenen Werte (Durchblutung) sind grenzwertig, so dass sie nun 2 mal wöchentlich kontrolliert werden müssen. Außerdem lässt das Wachstum zu wünschen übrig. Alles in allem also eine Gestose. Hinzu kommt, dass ich ca. seit der 20. SSW Gestationsdiabetes habe
So nun kennt Ihr meine medizinische Vorgeschichte. Die Geburt wird wohl nächste oder übernächste Woche eingeleitet werden, solange nicht alles eskaliert.
Die Entscheidung die ich nun zu treffen habe, ist wirklich nicht einfach: in welches Krankenhaus sollen wir gehen?
In das eine würde meine Hebamme mitkommen, die mich während der Schwangerschaft betreut hat. Ich weiss genau, welche Einstellung sie hat und dass ich mich auf sie verlassen kann. Auch Sie hat nichts schön geredet und darauf hingewiesen, dass unter diesen Umständen die Geburt auf jeden Fall genau klinisch überwacht werden muss.
Das ander ist ein Krankenhaus mit Kinderklinik. Allerdings herrscht dort Hochbetrieb, Stillen wird ganz klein geschrieben, viele der Sachen werden schon mal routinemäßig gemacht, es herrscht Schichtbetrieb usw. Dafür hätten die aber mehr Erfahrung mit "Problemfällen".
Wie kann man da guten Gewissens die richtige Entscheidung treffen? Was ist wichtig(er)? Das Gefühl, dem Baby noch die bestmögliche sanfte Geburt zu ermöglichen oder das Wissen, medizinisch alles mögliche vor Ort zu haben?
Gebt mir einfach ein paar Gedanken, die mir weiterhelfen, bitte!
Susanne
Kommentare
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Ich hatte auch Angst wegen dem Stillen und habe in meinem KH auch so gut wie keine Unterstützung bekommen. Aber Du hast ja eine Hebamme die Du evtl auch aus dem KH aus anrufen kannst?! Besorge Dir vielleicht noch ein bissel Literatur und lies Dich ein (Ich würde Hannah Lothrop empfehlen "Das Stillbuch") So war ich auch gewappnet...
Ich denke, die Sicherheit geht für Dein Kind vor, die Rahmenbedingungen für das Stillen kannst Du auch anders schaffen.
Und auf die Dinge die "routinemäßig" gemacht werden hast Du schon ein wenig Einfluß. Du kannst schon sagen, was gemacht werden darf und was nicht und wenn Du einigermaßen fit bist nach der Entbindung (und Dein Baby auch)kannst Du Deinen Krümel ja behalten und weißt so immer, was mit ihm passiert.
Ich wünsche Dir viel Glück!
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das ist eine schwierige Entscheidung.
Ich persönlich war ein ziemlicher Schisser, dass mit dem Baby irgendetwas sein könnt eund habe mich deshalb für eine Klinik mit Kinderklinik und Kinderintensiv entschieden.
Ich hatte allerdings auch eine Hebamme, mit der nicht viel los war. Das habe ich aber erst im Nachhinein festgestellt.
Also ich würde es an Deiner Stelle und aufgrund meiner bisherigen Erlebnisse so entscheiden:
1.) Wie wichtig ist Dir das Stillen und die Unterstützung dabei?
2.) Ist es nicht möglich, dass Deine Hebamme, Dich im KH besucht, und Dich beim Stillen unterstützt?
Wenn diese Fargen geklärt sind würde ich wohl auch, v.a. bei der medizinischen Vorgeschichte in das KH mit der Kinderklinik gehen.
Übrigens habe ich eine Freundin, die hat eine ähnliche Vorgeschichte (kein Gestationsdiabetes, sonst ähnlich) und trotz allem überraschend in der 36. Woche einen KS bekommen. Das Kind hatte ziemliche Anpassungsschwierigkeiten und wurde in ein anderes Krankenhaus verlegt. Sie hat eine Weile abgepumpt und, auch dank der guten Hebammenbetreuung hinterher, hat sie anschließend 6 Monate voll gestillt. Es war unproblematischer als bei manch anderer, die das Kind von Anfang an bei sich hatte....
Das zum Mutmachen.
LG und alles Gute!
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Und wie Anja schon geschrieben hat, die grundlegende Versorgung ist in dem KK ohne Kinderabteilung auch gewährleistet und verlegt werden könnt Ihr dann immer noch.
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Das denke ich auch....
...Für mich persönlich war es halt wichtig, den ganzen hochmedizinischen Versorgungsapparat in meiner Nähe (und in der des Kindes) zu wissen. Sonst hätte ich mich unsicher gefühlt und das ist ein Punkt, den ich bei der Geburt tüberhaupt nicht hätte gebrauchen können...
Es ist also ganz individuell.
Du solltest Dich in jedem Fall sicher und geborgen sowie gut aufgehoben fühlen, dann hast Du auch das nötige Vertrauen. Eine "gute" Geburt ist für Dich und für das Kind wichtig.
Verstehst Du, was ich damit sagen will? (Ich schreibe manchmal ziemlich umständlich :roll: :oops: :???: )
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ich habe mit Gestationsdiabetes (insulinpflichtig) und Asthma in einem Haus mit Neugeborenenintensiv entbunden. Allerdings habe ich mich für dieses Haus entschieden, weil ich dort normal entbinden durfte und mich einfach wohlgefühlt habe. Die besondere medizinische Versorgung war für mich nur ein positiver Nebeneffekt! Ich habe aus dem Bauch heraus entschieden, wo ich das Vertrauen habe! Dabei konnte ich schon keine Kreißsääle mehr sehen ;-)
LG
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Gerade, weil Du so viele Komplikationen hast, würde ich lieber die bekannte Hebamme dabei haben wollen ...
Wie einige vor mir schon schrieben: Auch in einem Krankenhaus ohne Kinderklinik ist ein Kind nach der Geburt optimal versorgt, auch wenn es zu Komplikationen kommt!
In Krankenhäusern mit Kinderklinik neigen sie wohl auch viel schneller dazu, ein Kind zu verlegen, wenn es gar nicht nötig wäre ... und gerade wenn stillen da ganz klein geschrieben wird, würde Dir in so einem Fall wohl die beste Stillkenntnis nix nützen ...
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Ich müsste nicht überlegen und würde auf jeden Fall die Klinik wählen, wo meine Hebamme dabei wäre und ich mich während der Geburt besser aufgehoben fühle.
:byebye01:
Gisela
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Habe jetzt einen Termin zur Vorstellung in dem Krankenhaus ausgemacht, in das meine Hebamme mitgehen kann. Sie meinte, ich solle mich dort noch mal von der Oberärztin beraten lassen.
Das andere Krankenhaus kenne ich ja schon ein wenig.
Hoffe das Baby gibt uns noch die Zeit, dass wir uns entscheiden können, denn ohne Vorstellung müsste ich trotzdem in das KH mit Kinderklinik.
Werde Euch dann bei nächster Gelegenheit mitteilen, wie das ganze weitergeht.
Danke, Susanne
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Ich hatte auch Bluthochdruck und es wurde dann eingeleitet.
Es war eine Traumgeburt innerhalb von 4 Stunden und genau den ET haben wir auch getroffen :bounce02:
Der dem kleinen Mann war alles in Ordnung und es wäre zwar eine Kinderstation vorhanden gewesen aber ansonsten falls etwas gravierendes gewesen wäre hätte er ins Uniklinikum verlegt werden müssen.
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Nachdem ich zwei mal pro Woche in der Klinik war, um die Herztöne und die Nabelschnurversorgung überprüfen zu lassen, schlug der Arzt 2 Wochen vor Geburtstermin die Einleitung vor, da sich die Versorgung des Babys verschlechtert hatte, das Baby nicht mehr wuchs und der Blutdruck trotz Tabletten wieder anstieg. Da ich nun schon so oft in dieser Klinik war, hatten mein Mann und ich uns dazu entschieden, dass wir auch zur Geburt dorthin gehen würden, auch wenn unsere Hebamme nicht mitkommen könnte. Aber mittlerweilen kannten wir auch dort einen großteil der Ärzte und Hebammen.
Die Geburt verlief bezüglich der Betreuung auch sehr gut. Zwar war unser "Endspurt" etwas chaotisch, aber die Hebamme und die Ärztin waren sehr lieb zu uns.
Das einzige was in diesem Krankenhaus zu wünschen übrig ließ, war die Betreuung auf der Station. Die Kinderkrankenschwestern waren einfach überlastet und hatten kaum Zeit sich ums stillen zu kümmern. Da Jonas auf Grund der Vorgeschichte nicht gerade schwergewichtig ist, hat man sofort versucht mich zu überreden, zuzufüttern. Jedoch konnte ich mich bis auf einmal (Zuckerwert war zu niedrig) erfolgreich dagegen wehren. Und nun zu Hause, und mit Hilfe unserer Hebamme klappt das Stillen auf recht gut. Ich hoffe das bleibt so.
Liebe Grüße und nochmals Danke für Eure Tips,
Susanne
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