Fernsehfeindlich?

AtariAtari

226

bearbeitet 8. 06. 2006, 19:27 in Plauderecke
Hallochen, ich gehöre nicht nur zu denen die mit der Tür ins Haus fallen, sondern auch zu denen die keinen Fernseher haben und damit zufrieden sind. Ich frag mich aber immer öfter, ob sich das mit Kind(ern) durchhalten lässt? Gibt es unter Euch welche die auch so ein Problemchen haben? Was macht man wenn die Kinder irgendwann mal in "dem Alter" sind und schnallen, dass kein Fernseher nicht normal ist?? Ich bin übrigens selber jahrelang mit quasi keinem Fernseher, wegen beschränkter Sendezeiten, aufgewachsen. Also Argumente wie: ein Kind muss sich bilden oder so zählen nich. :biggrin:

Kommentare

  • ShikokuShikoku

    305

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo,

    ich denke mal, dass sie dann "in dem Alter" wie Du es nennst, eventuell fragen werden, ob Sie einen Fernseher bekommen dürfen.

    Ich denke mal, dass man als Kind einen Fernseher lange wirklich nicht braucht. Wenn man sich nämlich intensiv mit seinem Kind beschäftigt, fehlt nichts. Manch andere Mutter setzt ihr Kind schon mal vor dem TV ab, um Ruhe zu haben (oder sich mit was anderem als dem Kind zu beschäftigen).

    Das Kind kann halt nur nicht mitreden, wenn andere von dem Gesehenen aus dem TV sprechen oder evtl. irgendwelche Lieblingssendungen diskutieren oder nachspielen.

    Ich bin auch nicht für die vielen zahllosen unüberschaubaren Sendungen, die da so kommen. Aber ich schau mir gerne Filme an. Und hier und da mal mit der Familie gemeinsam einen schönen Walt Disney (oder sowas) anzusehen, macht mir (und meiner Familie) schon Spass.
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich kann dir nur von der Erfahrung meiner Eltern berichten. Das war zwar in den 70ern ist also heute eher krasser, aber vielleicht ist es ein Ansatz für dich. Meine Eltern hatten nie einen Fernseher. Dann kam mein Bruder in die Schule, war natürlich auch öfter bei Spielkameraden zu Besuch und hinterher hat er dann erzählt, was sie alles im Fernsehen angeschaut haben. Das lief da meist völlig ohne Kontrolle der Eltern ab.
    Aus dem Grund haben meine Eltern einen eigenen Fernseher angeschafft, sie wollten einfach wissen, was ihre Kinder sich anschauen und das eben auch steuern. Von da an gab es bei uns zuhause recht streng reglementiertes Fernsehen und wir waren eher selten bei Freunden zum Spielen, sondern die kamen wesentlich häufiger zu uns. Da konnte man halt im Garten, auf der Straße und auf dem schräg gegenüber liegenden riesigen unbebauten Grundstück spielen.
  • CriosaCriosa

    2,598

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hi,

    Also ich habe da selbst keine Erfahrung, aber bei uns war es auch immer so, das Fernsehen wenn überhaupt erst ab einem bestimmten Alter und dann auch nur strengstens reglementiert geschaut werden durfte.

    Als ich so ca. 12 war bekam ich dann eine Zeit wo ich echt nur noch vor der Glotze gehangen habe, das hat sich aber nach einer Weile wieder gegeben.

    Meine Nichten/Neffe haben alle einen eigenen Fernseher, das finde ich echt zuviel für meinen Geschmack... aber jeder muss es selbst wissen.

    Ich kann mir schon vorstellen, das es die Freunde deiner Kinder später seltsam finden, das ihr keinen Fernseher habt und das dazu führen könnte, das deine Kinder öfter bei Freunden schauen. Aber das passiert eh denke ich mal, dann kannst du natürlich nicht daneben sitzen und kontrollieren, was das Kind so sieht. Ich persönlich würde es eher so angehen, das Kinder langsam und in geringen Dosen ans Fernseh gucken rangeführt werden, in der Hoffnung, das man ihnen noch einen gewissen Bezug zur Realität mitgeben kann, bevor sie in die Pubertät kommen und dann eh nix mehr hören wollen, was Eltern so zu sagen haben. ;-)

    Aber man muss sich auch nicht immer der Gesellschaft beugen finde ich... solange genau andere Spiele/Bildungsmedien/etc da sind, mit denen das Kind viel Spaß und Beschäftigung findet, glaube ich nicht, das das langfristig große Probleme gibt. Aber wie gesagt... ich hab echt keine Erfahrungen mit den jugendlichen von heute in Bezug aufs Fernseh-konsum-Verhalten.
  • MurielMuriel

    45

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wir haben ja dieses riesengroße Gerät in der Stube zu stehen, aber unsere Kinder dürfen nur ab und zu fernsehen. Das heißt im Sommer dürfen sie fast gar nicht, weil wir da eh die ganze Zeit draußen sind. Anders ist es aber im Winter da dürfen sie 1-2 Mal die Woche einen von uns ausgeliehenen oder aufgenommenen/gekauften Film ansehen. Ich habe das auch schon mal anderes gemacht, da durften sie jeden Tag das laufende Kinderprogramm ab 18.00 bis zum Sandmann sehen. Das ist ihnen aber gar nicht bekommen, die sind danach total durchgedreht, darauf hatte ich keine Lust mehr. Das laufende Kinderprogramm machen wir so wie so nicht mehr an, das ist mir teilweise einfach zu dumm und mittlerweile merken sie gar nicht mehr wie die Zeit auch ohne fernsehen vergeht. Ach ja und wenn andere Kinder von irgendwelchen Serien reden, tun sie oft so als hätten sie voll die Ahnung aber kein Interesse daran.
    Übrigens hat eine Freundin von mir erst vor kurzem ihren Fernseher abgeschafft und nachdem die Kinder sich wieder beruhigt hatten, wurde es viel angenehmer zu Hause. Es gibt übrigens auch Hörkassetten oder CDs die genauso gern angenommen werden.
  • maschamascha

    1,176

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Meine Schulfreundin früher hatte keinen Fernseher. Als wir in der Oberstufe waren und sie bei mir war, lief gerade der Fernseher. Ich habe NOCH NIE einen Menschen gesehen, der so gebannt auf die Werbung gestarrt hat. Wie ein Kind, dass zum ersten Mal Schokolade bekommt und nicht mehr sieht, was rechts und links läuft. Das fand ich schon krass.

    Ich persönlich bin für die Minimal-Lösung. Nicht verbieten, aber nur wenig.
  • CarolCarol

    1,315

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich bin auch komplett ohne TV aufgewachsen und musste mir dann mit 18 mühsam beibringen, mit dem Ding umzugehen, d.h. auszuwählen und den Ausknopf zu finden. Ich tummle mich auch ein wenig in der Medienpädagogik, und bin eher für Fernsehgucken, wenn auch begleitet, angeleitet. Also gemeinsam Sendungen aussuchen, diese dann gemeinsam gucken, zwischendurch überprüfen, ob die "Lieblingssendung" denn das Prädikat auch noch verdient etc. Eben so, dass die Knirpse mit dem Ding umgehen lernen. Natürlich erst ab einem gewissen Alter.
  • MurielMuriel

    45

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das mit dem Alter ist aber sehr kompliziert, wenn du mehr als ein Kind hast. Obwohl mir aufgefallen ist, dass die sich unter 3 eh nur für das intro insetzten, dann die Fernsehscheibe anschlonzen und dann wieder spielen gehen. So ist es jedenfalls bei uns.
  • mveulemveule

    269

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    na, das find ich ja interessant, eure beiträge - weil wir nämlich auch keinen fernseher haben und es mir schon davor graut, wenn die kleinen dann einen haben wollen... vielleicht geben sie sich ja auch mit einer dvd am computer zufrieden? oder ist es besser, wenn der "arbeitsplatz" auch immer arbeitsplatz bleibt?

    gruss, mveule
  • CriosaCriosa

    2,598

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hi,

    Also mein Arbeitsplatz hier ist sowohl Arbeitsplatz als auch Freizeitbeschäftigung. ;-) (Ich spiele sehr gerne Computerspiele, meist mit meinem Mann zusammen. Irgendwie kein Wunder, wenn man bedenkt das wir beide in der Computerspiele Industrie arbeiten. ;-))

    Ich finde es nicht wichtig das Arbeitsplatz = Arbeitsplatz sein soll. Ich putze ja auch das Wohnzimmer und relaxe da trotzdem und bastle und und und. ;-)

    Da denke ich mal der Wunsch nach "Computer als Arbeitsplatz und für nix anderes" kommt doch eher durch die immer noch vorherschenden Distanz, ja vielleicht sogar etwas Angst vor dem Medium Computer. (Jetzt nicht unbedingt bei dir mveule, du surfst ja schließlich auch hier im Forum regelmäßig, als Arbeit kann man das ja nun nicht bezeichnen. ;-) Zumindest wenn man kein Mod ist. :biggrin:)


    Das einzige was mich stört am "Fernsehen" auf dem Computer ist das ich es einfach nicht so gemütlich finde wie auf der Couch. :grin:
  • mveulemveule

    269

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Criosa schrieb:

    Das einzige was mich stört am "Fernsehen" auf dem Computer ist das ich es einfach nicht so gemütlich finde wie auf der Couch. :grin:

    ja, da hast du wohl recht... ;)
  • AnisAnis

    184

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    wir haben keinen Fernseher - den kennen die Kinder nur von ihren Großeltern, wo es auch schon heftigste Tränen gab, wenn wir sie dort vom Fernseher weggeholt haben (sie dürfen gucken, nur nicht endlos und jederzeit). Das wird aber bei jedem unserer Besuche (zweimal im Jahr) weniger. Hier gibt es CD, Kassette, Radiosendungen wie "Ohrenbär" auf NDR-Info, Bücher über Bücher, Vorlesen ohne Ende, Zeitschriften und nicht zuletzt das Kino. Werbung kennt meine achtjährige Tochter und erfindet auch schon ihre eigenen Werbesprüche wie "Totes Meer Badesalz - Ach, wie traurig!". Werbung begegnet ihr nicht nur im Fernsehen bei Oma und Opa zweimal im Jahr. Kino, Zeitschriften, Plakatwände - überall ist Werbung. Manche Hörspiele thematisieren Werbung auch. Achso: den Computer dürfen die Kinder auch nutzen. Es gibt das Internet und CD-Roms. Im Internet gucken wir uns dann auch die Seiten zu den Kinofilmen an, die wir gucken. Spiele von CD-Rom, wo die Aktivität ja eigentlich nur in Mausklicks besteht (abgesehen vom Lesen der Texte oder Zuhören), finde ich nicht unproblematisch. Ich sehe kein Problem darin, sog. Medienkompetenz zu vermitteln ohne den Fernseher im eigenen Haus. Da wir zu Hause kein DVD-Gerät haben, hab ich die Große auch schon in die Uni mitgenommen, wo es eine Mediothek mit der Möglichkeit, die Filme vor Ort zu sehen, gibt. Sie guckt fast alle Filme mindestens zweimal (auch die Kinofilme).
  • mary77mary77

    120

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Als ich noch als Erzieherin gearbeitet habe habe ich alle Extreme erlebt... von Kindern, die mit drei Jahren schon den eigenen Fernseher im Kinderzimmer hatten bis zur ganz drastischen Nulllösung...

    aus diesen Erfahrungen heraus bin ich auch eher für die Minimal- als für die Nulllösung. Mit Begleitung ab und zu altersgerechte Sendunen zu schauen halte ich für völlig in Ordnung.

    Kenne auch Leute, die seit Jahren überhaupt kein Fernsehen (regulär) schauen aber für die Kids dann Videos leihen oder Kinderserien auf DVD leihen. Also da finde ich dann, dass gezieltes Fernsehen nicht wirklich anders ist.
  • lilalila

    2,943

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Spannendes Thema. Ich bin weder dafür, noch dagegen, wehre mich aber gegen ein allzu kompliziertes Reglement. Wenn Hausarbeit mit TV-Credits entlohnt wird, hört sich für mich der Spass auf. Genau so daneben finde ich Fernsehverbote.

    Sollte sich herausstellen, dass unsere Familienglotze keine angemessenen Betriebszeiten mehr hat, weil die Sprösslinge da keine Grenzen kennen, wäre meine Konsequenz, dass ich die Glotze tatsächlich abgebe. Das hab ich mir geschworen, weil ich dieses ewige konsequenzenlose "Kinder, ihr sollt nicht so viel fern schauen" meiner eigenen Kindheit nicht ertragen könnte.

    Ansonsten halte ich es für wichtig, anderen Interessen auch noch nachzugehen und die Langeweile immer nur mit TV zu bekämpfen. An einem verregneten Nachmittag, wenn ich auch keine Alternative anbieten könnte (Schwimmbad, Zeichnen, Basteln etc.) finde ich das eigentlich okay. Das mach ich ja auch hin und wieder ganz gern. Oder besser gesagt, würde ich hin und wieder ganz gern, wenn ich da nicht ein Kind hätte.

    Aber wie gesagt, was ich mir ganz fest vornehme ist, tatsächlich Konsequenzen zu ziehen (auch kein faules Fernsehverbot, welches nur für Kinder verhängt wird, sondern Fernseher tatsächlich weggeben). Aber nie nicht werde ich aus Gewohnheit darüber schimpfen, dass mein Kind / meine Kinder zu viel fernsehen.

    DVD und Videogames etc. finde ich persönlich eigentlich auch genauso schlimm. Das ist sowas wie Rufbereitschaft des Fernsehgerätes, es muss mich zu jedem erdenklichen Zeitpunkt angemessen unterhalten.
  • GoldSevenGoldSeven

    3,151

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich würde es bei uns gern so hinbekommen, wie es bei mir als Kind lief: Wir hatten einen Fernseher, und meine Eltern wussten immer, was wir guckten, suchten auch meist für uns aus. Das Angebot war klein - täglich Sesamstraße durften wir sehen, auch schon, als ich so 3, 4 war. Die anderen Sachen, Biene Maja, Heidi und Sindbad, kamen eh alle wöchentlich und auch immer versetzt - also kam ich vielleicht auf 40 Minuten fernsehen am Tag. Meine Eltern guckten viel mit, wir redeten viel über die Sendungen.

    Reglementiert wurde nie so, dass ich das mitbekam. Es war für mich einfach klar, dass man punktuell und gezielt guckte, und als ich ein einziges Mal nach Peter Lustigs "Abschalten!" NICHT abschaltete, kam ich mir fürchtbar verkommen und schlecht vor. :biggrin:

    Ich weiß allerdings auch, dass meine Klassenkameraden mehr fernsahen als ich, viele Serien, und dass die auch alle Kabel hatten, als wir immer noch nur drei Programme empfingen. Ich fühlte mich immer etwas ausgeschlossen, wenn es um Fernsehsendungen ging, aber irgendwo fand ich das auch mit 12 schon cool. Und als ich mit 14 dann sah, was ich verpasst hatte, konnte ich den ganzen Tach lang nicht verstehen, wie sich irgendwer freiwillig "Golden Girls" und "Loveboat" angucken konnte.

    Timo kennt fernsehen momentan nicht wirklich. Er drückt gern alle möglichen Knöpfe und freut sich immer wie ein Schneekönig, wenn er mal den Fernseher anmacht, aber er kann damit nichts anfangen und geht nach wenigen Minuten desinteressiert weg. Tagsüber sehen wir auch kein fern. Das allerdings wird sich ab morgen ändern - wen da ein Spiel vor 18.00 läuft, werde ich schon mal anmachen, und Timo gaaaaanz vorsichtig zum Fußballfan machen... so der Plan. :biggrin:
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