Auch ich habe einen kleinen Schreihals...

gelagela

68

bearbeitet 25. 01. 2006, 09:59 in Schreien- Schlafen- Wachen
Hallo!
Ich bin ganz neu hier und aufgrund meines kleinen Schreihalses auf dieses Forum gestoßen. Mein Beitrag wird etwas länger, sorry im Voraus...
Lukas ist jetzt 4 Monate alt, eine zufriedene Wassergeburt, mit anfänglichen Stillproblemen, die dank meiner Hebamme gelöst wurden. In den ersten zwei Wochen schlief er viel und trank unregelmäßig. In den darauffolgenden Monaten pendelte es sich ein auf einen Rhythmus von etwa 3 Stunden zwischen den Stillmahlzeiten. Abends kam und kommt er stets gegen 19.00 zu Bett und hat bis vor ein paar Wochen immer etwa bis 2.00 geschlafen, eine Stillmahlzeit bekommen, danach kam er alle 2-3 Stunden.
Seit Anfang Dezember etwa hat sich sein Trinkverhalten geändert. Nun möchte er am liebsten alle anderthalb Stunden "ran", und seit der letzten Impfung, die knapp 2 Wochen zurückliegt auch nachts. Mich macht das vollkommen fertig, denn ohne Schlaf bin ich ein Monster. Seit dem Impftermin hat sich überhaupt alles geändert. Er ist sehr unzufrieden geworden, schreit mehr als sonst (und er war nie das zufriedene Baby, dass auch mal ein Stündchen glücklich vor sich hingluckst). Also habe ich, wie soviele, ein Buch zurate gezogen. Ich beschloß, unserem Leben einen besseren Rhythmus zu verpassen, denn alle anderthalb Stunden stillen, das geht für mich einfach nicht. Warum, da komme ich noch zu. Also versuche ich ihn nun auf 2, mind, 3 Stunden zu ziehen (dieser rat wurde mir auch vom Kinderarzt, als auch einer Stillberaterin gegeben). Mittags führte ich eine Mittagsschlafzeit ein, versuche ihn, bis zum Abend mind. 3-4 Stunden wachzuhalten und lege ihn nach der letzten Mahlzeit zwischen 18.30 und 19.30 ins Bett. Das klappte 2 Tage ausgezeichnet, er schlief teilweise bis zu 8 Stunden am Stück und ich bekam Aufwind und schrie Halleluja.
Dann kam der letzte Donnerstag, an dem er abends anfangs gut schlief, gegen 22.00 wieder trinken wollte. Und danach fing er an zu schreien, und hörte nicht mehr auf. Ich habe ihn herumgetragen, nuckeln lassen, auf dem Bauch getragen, Fliegergriff, Bauchmassage, in der Hängematte, die wir mittlerweile im Wohnzimmer haben, schaukeln lassen - nichts. Dann war mal 5 Minuten Ruhe, dann schrie er wieder. Bis in die frühen Morgenstunden. Tagsüber ging es ihm relativ gut. Aufgefallen ist mir, dass er seitdem keine Geduld mehr hat in Hungerfragen. Er fängt nicht mehr langsam an, sich zu melden, nein, er schreit sofort los wie abgestochen.
Die nächste Nacht war okay, dann kam eine mit vier oder fünf Stillmahlzeiten (ich bin mittlerweile so übernächtigt, dass ich jegliches Zeitempfinden verloren habe). Von gestern auf heute Nacht war es am schlimmsten. Wieder um 22.00, als ich zu Bett wollte, fing er an zu schreien, ließ sich nicht beruhigen (nach dem Stillen wohl gemerkt). Wir haben alles probiert, selbst Osanit, da wir auch schon an frühes Zahnen gedacht haben, da er ständig die Finger in den Mund nimmt und auch etwas sabbert. Er ist heute morgen gegen 3.30 endlich eingeschlafen, für 3 Stunden.
Wenn er schreit, dann bäumt er sich förmlich auf, fast bis zum Stehen. Hat er Koliken? Solche Probleme hat er in abgeschwächter Form von Geburt an gehabt, Sab Simplex, wir haben das ganze Programm durch (von den Tropfen halte ich allerdings nichts mehr).
Mein weiteres Problem an der Sache ist, dass ich mich nach solch einer Nacht nicht einfach morgens hinlegen kann, denn ich habe noch eine fünfjährige Tochter, die um 6.00 aufstehen muss, weil ich sie in den Kindergarten bringen muss. Ferner erschwert sie halt den Rhythmus zwischen Lukas und mir auch, da sie ja schließlich auch Bedürfnisse hat, sprich: Nachmittags zu einer Freundin oder zum Sport gebracht werden möchte. Oftmals schläft mir der Luki dann unterwegs ein, wenn er doch seine Wachphase haben sollte.
Gestern war ich beim Kinderarzt, da Luki auch noch Schnupfen hat. Ich habe ihm alle Probleme geschildert. Er meinte, dass er beim Trinken nicht genug Luft bekäme, deshalb nicht richtig satt würde und deswegen wahrscheinlich unzufrieden schreien würde. er empfahl mir, vor dem Stillen abschwellende Nasentropfen zu geben.
Was kann ich bloß tun? Die letzte Nacht hat mich an dern Rande des Wahnsinns getrieben. Ich musste manchmal rausgehen und mit der Faust auf die Wand eindreschen. Nun ist es 11.00 und Luki hat kurz geschlafen, sofort wieder geweint. Im Moment beschäftigt er sich (endlich) mit seinem Spielreck, wimmert aber immer mal wieder. Was hat der kleine Kerl nur?
Könnt Ihr mir helfen? Ich bin mittlerweile ein nervliches Wrack, das nur noch gereizt ist, nichts mehr auf Reihe bekommt und das andere Kind ungerechterweise bei Kleinigkeiten anschreit. So geht es NICHT mehr weiter...
Vielen Dank und sorry für die Länge des Beitrages...

Kommentare

  • Janina1Janina1

    1,145

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Sicher werden dir andere Mamas, die ähnliches erlebt haben, noch von ihren Erfahrungen berichten.

    Mir fiel bei deinem Bericht ein:

    Wo schläft Luki? Mach es dir möglichst einfach, nimm ihn zu dir ins Bett, dort kannst du ihn stillen, wenn er möchte, und nicht mal richtig dabei aufwachen. Denn dass er nachts aufwacht, ist im Prinzip völlig normal.

    Für tagsüber: Hast du ein Tragetuch oder einen Tragesack? Das hat mir in den ersten Monaten tatsächlich viel gebracht, ich hatte den Kleinen im Tragetuch und so die Hände frei für den Großen, Hausarbeit etc.
  • ClaudinchenClaudinchen

    1,522

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das was Du beschreibst haben wir 8 Monate nonstop gehabt. Besserung für mich trat ein, als mein Mann mir mehr geholfen hat. Sprich nachts Baby rumgeschleppt hat und Fläschchen gegeben hat. Kannst Du abpumpen? Dann bereite doch eine Mahlzeit vor, schlaf woanders und Dein Mann gibt den ersten NAchttermin und weckt Dich zum 2.- oder ist das nicht möglich??? Sag jettz bloss nicht, er muss am nächsten Tag arbeiten.... Du musst auch arbeiten!
    Dein Baby wirst Du kaum jetzt schon irgendwie erziehen können, da muss man den Bedürfnissen einfach nachgeben.
    Die Impfung war sehr früh, ist aber nun nicht mehr zu ändern :sad: , frederik hatte nach der 2. Impfung( mit 11 Monaten) wahnsinnige Unruhezustände, die hieltern 3 WOchen, dann war er wieder "normal".
    Du musst Dir Hilfe suchen und Dir vor allem helfen lassen! Das ist das wichtigste.
  • Fantasia78Fantasia78

    1,356

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Schläft Lukas in seinem eigenen Bett? Vielleicht kannst Du ihn einfach zu Dir holen. Wenn er trinkt, kannst Du dann wenigstens liegen (auf der Seite) und kannst evtl. so dabei schlafen. Und vielleicht schläft er dann auch beim nuckeln an der Brust ein...

    Viele Grüße und viel Kraft!
  • gelagela

    68

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo!
    Danke für die lieben Tipps. Ich habe gestern - nachdem ich den Beitrag verfasst hatte - unser Schlafzimmer umgebaut und das Kinderbett neben meine Bettseite gestellt, als "Babybalkon", wie es hier so schön heisst.
    Gestern abend ist er gegen 19.30 an der Brust eingeschlafen, habe ihn ins Bett gelegt und bin runtergeschlichen, in der Hoffnung, die heissersehnte "Emergency Room"-Folge zu schauen, aber gegen 21.00 fing er an zu brumpeln, zu brüllen. Da bin ich seufzend hoch und habe mich ins Bett gepackt, ihn gefüttert. In sein Bett wollte er nicht mehr, da habe ich ihn zu mir genommen, und es ging ganz gut, eigentlich.
    Ich war heute beim Stilltreff. Die Beraterin sagte mir auch, ich solle ihn weiter nach Bedarf stillen, die Pausen zwischen den Mahlzeiten nicht künstlich ziehen. Ich müsse bedenken, dass er erkältet sei, dies dauere in der Regel rund 14 Tage und er habe dadurch mehr Durst, brauche mehr Streicheleinheiten. Dennoch lege ich ihn tagsüber öfter ins Bettchen, damit er sich daran als festen Schlafplatz gewöhnt. Heute mittag klappte das ganz gut zum Mittagsschlaf. Er hat immer ganz verwundert zur Seite geschaut, weil ich da lag (in meinem Bett, natürlich).

    Ferner werde ich mir die Stillkugeln zubereiten. Kann das sein, dass das Rezept auch in "Die Hebammensprechstunde" von I. Stadelmann drin ist?
    Außerdem habe ich mich mit Luki zur Babymassage angemeldet.

    Mein Mann hilft so gut mit, wie es geht. Wenn wir Schreinächte haben, trägt auch er ihn herum und tut, was er kann. Er hat in der Tat einen harten Job. arbeitet von 7.00 bis 19.00 und samstags auch noch. Dafür ist er wirklich sehr hilfsbereit. Das einzige, was halt nicht geht (LEIDER!!!), Luki und ihn allein lassen. Kaum verlasse ich das Haus, macht Luki Terror, und mein Mann bekommt ihn nicht beruhigt. Deswegen habe ich die Rückbildung, mit der ich im Dezember begonnen habe, auf unbest. Zeit verschoben. Wird scho'! Ich kann ja noch Tai Chi zu Hause machen, da ich das gelernt habe, das stärkt auch den Beckenboden.

    Vielen lieben Dank! Für weitere Tipps bin ich immer dankbar!!!!

    Gela
  • gelagela

    68

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo!
    Ich wollte mal etwas Positives zum Besten geben - es geht wieder besser bei uns! Luki schläft wieder besser, seine ganze Grundstimmung hat sich wieder zum Alten (und somit zum Guten) gewendet.
    Ich glaube, im Nachhinein, dass Folgendes die Ursachen waren, udn zwar, weil alles zusammenkam:
    1. Erkältung, 2. Impfung (die Normale plus Pneumok.),3. fing er auch noch zu zahnen an, 4. Vollmond (in der ersten Nacht) und durch den resultierenden Stress natürlich Bauchweh.
    Was hat sich geändert?
    -Bett ins Schlafzimmer
    - KInd wird tagsüber zum Schlafen ins Bett und nicht mehr mal hier, mal da abgelegt, und zwar, wenn möglich, noch wach! Funzt wunderbar.
    - feste Schlafenszeit. Jetzt vorverlegt. NIcht mehr um 19.00, weil es mir da besser passt, sondern gegen 18.30, weil er da müde ist. Erst stillen, dann umziehen, damit er wach bleibt, Gecshichte vorlesen (ganz einfach, natürlich, mit 4 Monaten kriegt der ja den Zusammenhang noch nicht mit), dann Schlaflied und bei ihm sitzen, bis er schläft im dunklen Zimmer. Dauert max. 10 Minuten.
    - Stillmahlzeiten werden nicht mehr gezogen, sondern sofort gegeben. Nasentropfen vor dem Stillen haben ihm geholfen, damit er besser atmen kann und besser trinken.
    - besser strukturierter Tagesablauf.

    Und ich habe über Tage ein Schrei- und Schlaftagebuch geführt wie in dem Buch "Warum schreit mein Baby so?" (Das übrigens wunderbar ist) gezeigt. Das gibt einem selber einen Überblick und hilft, den Tag besser zu organisieren und den Rhythmus des Kindes zu verstehen.

    Nun geht es uns sehr viel besser. Dumm nur, dass nächste Woche die nächste Pneumo-Impfung ansteht. Drückt uns die Daumen...

    Achja, heute fange ich mit einem Kursus Babymassage an, die ich in das abendliche Wickelritual mit einbinden will. Freue mich schon sehr darauf.
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