Fragen zum Hb-Wert (lang...)

iris28iris28

12

bearbeitet 19. 01. 2006, 17:34 in Schwangerschaft
Hallo,
ich habe einige Fragen zum Hb-Wert. Etwas länglich...

Vorgeschichte: ich habe immer einen recht niedrigen Hb-Wert gehabt (nie über 11) - ebenso ein erheblicher Teil meiner Familie väterlicherseits; alle ohne merkliche Beschwerden, man sollte damit nur nie einem Arzt in die Hände fallen (witzigerweise wird dann allen Frauen ein Eisenpräparat verschrieben, die Männer werden auf Darmkrebs untersucht...). Serumferritin wurde bei mir nie bestimmt.
Ich habe bisher 3mal in meinem Leben einen Versuch mit diversen Eisenpräparaten gemacht - mit dem Ergebnis, dass ich nicht einmal Kräuterblut-Dragees vertrage; wenige Tage Einnahme werden gefolgt von Wochen mit Magenbrennen, Darmkrämpfen und, was mich am meisten erstaunt hat, einem ausgeprägten Widerwillen gegen eisenhaltige Nahrungsmittel (normalerweise habe ich ein recht gutes Gefühl dafür, was mir fehlt). Meine Vermutung ist also, dass entweder der niedrige Hb-Wert normal für mich ist oder aber ein Ungleichgewicht im Stoffwechsel vorliegt, das sich nicht durch Eisenpräparate beheben lässt.

In meine erste Schwangerschaft bin ich mit einem Hb-Wert von 10 gestartet; um die 30. Woche sank er bis 9,4 und stieg dann bis zur Geburt wieder auf 11 (laut Frauenarzt völlig ausgeschlossen: seine These war, dass er konstant weiter sinkt und dann durch den Blutverlust bei der Geburt noch einmal dramatisch fällt. Eisenpräparate habe ich verweigert, dafür halbwegs regelmäßig Schwangerschaftstee getrunken). Nach 2 Jahren Stillens (was ja angeblich auch unglaublich eisenraubend ist) bin ich in die jetzige Schwangerschaft mit einem für meine Verhältnisse recht hohen Hb-Wert von 11,6 gestartet.
Vorige Woche (35.SSW) rief mich die Frauenarztpraxis an, bei der letzten Blutabnahme sei ein Hb-Wert von 10 festgestellt worden, ich solle doch bitte sofort vorbeikommen (Eiseninjektion, Eisentabletten). Das habe ich dankend abgelehnt (keine Zeit, kein Bedarf, die Eisendiskussion kann ich auch bei der nächsten regulären Vorsorgeuntersuchung führen).

Nun also meine Fragen:
- wo kommen die Referenzwerte für den Hb-Wert her? Ist es gesichert, dass sie auch für die Schwangerschaft gelten? Falls nicht, gibt es irgendwelche Studien dazu?
- da in der Schwangerschaft ja die Thrombosegefahr erhöht ist - ist es nicht völlig normal und nützlich, dass durch die erhöhte Speicherung von Flüssigkeit das Blut "verdünnt" wird und damit auch der Hb-Wert sinkt? Offenbar betrifft dieser "Eisenmangel" ja die meisten Frauen und ich kann mir nicht vorstellen, dass die letzten Jahrtausende mit ihrer hohen Säuglings- und Wöchnerinnensterblichkeit ausgerechnet Frauen übriggelassen haben, die eine für Geburt und Säuglingsaufzucht ganz ungünstige Eigenschaft vererben.
- gibt es symptomfreien Eisenmangel, der absolut behandlungsbedürftig ist?
- ist die Injektion von Eisen ein gängiges Verfahren? Mir kommt das - wegen der Thrombosegefahr und weil ich gerade jetzt, zum Ende der Schwangerschaft hin, kein Bedürfnis nach irgendwelchen Experimenten habe, ziemlich suspekt vor...
LG Iris, jetzt 36.SSW

Kommentare

  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also Referenzwerte sind einfach Erfahrungswerte.
    Die meisten Menschen haben einen Wert von x, und daraus ergibt sich dann der Referenzwert für Alle.
    Wenn in Deiner Familie etwas niedrigere Werte normal sind und es Dir damit gut geht, würde ich persönlich außer SS-Tee trinken gar nichts unternehmen.

    Von einer Eiseninjektion habe ich noch nie gehört und glaube nicht, daß das eine gängige Methode ist. Ich würde das eher ablehnen.

    Ob Eisenmangel symptomlos sein kann weiß ich nicht, aber ich würde an Deiner Stelle auf mein Gefühl und die Erfahrung mit den eigenen Werten vertrauen. ;-)
  • Ute_66Ute_66

    2,833

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Iris,

    auch wenn ich dir nicht wirklich weiterhelfen kann: ich kenne das !!

    Auch mein HB-Wert liegt meistens so zwischen 10 und 12, und ist in beiden Schwangerschaften noch gefallen, nach dem jeweiligen KS auf 8,4 bzw. 7,9. Wobei ich mich beim ersten KS mit 8,4 völig schlapp gefühlt habe und alle Symptome von Eisenmangel hatte, im Oktober mit 7,9 ging es mir prächtig.

    Ich habe letztes Jahr im Januar, nach 10 Monaten Stillen und mit etlichen Wehwehchen meine Hausärztin aufgesucht, und die hat relativ normalen HB-Wert aber ziemlich leeren Eisenspeicher (weiß nicht mehr wie das fachmedizinisch heißt) festgestellt.

    Ich vertrage auch keinerlei Eisenpräparate, weder Tabletten noch Saft, kriege davon Magenschmerzen, Blähungen, Verstopfung, Durchfall je nach Wahl des Mittels.
    Da ich aber meine Ärztin für ne sehr vernünftige Frau halte, die mir nix reindrückt was nicht sein muß, hab ich mich mit ihr auf eine dreimonatige Kur mit Ferro Sanol Duodenal geeinigt, das ist ein Eisenpräparat das erst im Darm wirkt und so den Magen schon mal nicht belastet.
    Die Kur wiederhole ich gerade noch mal, und danach machen wir noch mal nen Status.

    Aber wie gesagt, ich habe mich darauf nur eingelassen weil ich Beschwerden hatte, ich glaube nämlich auch an den "persönlichen Eisenwert" !

    Deshalb sind deine Fragen auch für mich interessant, und es wäre toll wenn die jemand beantworten könnte :grin:
  • JullaJulla

    5,464

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Die Gestose-Frauen bestätigen eigentlich genau das, was Du schreibst: Sie werten einen hohen Hb-Wert als ein Zeichen, dass das Blut nicht ordnungsgemäß flüssiger wird. Eigentlich sollte ihrer Meinung nach der Hb-Wert bei Schwangeren niedriger liegen als bei Nicht-schwangeren, weil sich das Blutvolumen in der Schwangerschaft erhöht. Also genau Deine Theorie.
    Als ideal sehen sie am Anfang der Schwangerschaft einen Hb von 13 an, der bis zum Ende fallen sollte, und zwar ruhig bis auf 10.5.
    Die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe sieht einen Hb von höher als 13 in der Schwangerschaft sogar als pathologisch an.

    Allerdings ist Dein Hb-Wert selbst für diese Verhältnisse ja noch ziemlich niedrig, über die Folgen kann ich Dir nichts sagen, da müssen wohl die Fachfrauen ran.
  • bearbeitet 18. 01. 2006, 20:37
    Ja aber der Wert von 13 ist ziemlich willkürlich festgelegt und auch umstritten. Den habe ich selbst unschwanger nie erreicht. Wenn zwei Kreisläufe versorgt werden müssen, ist die Logik, dass sich das Blut verdünnt. Man hat ja nicht automatisch viel mehr mehr davon. Und es gibt Viele, die der Meinung sind, das wäre nicht behandlungsbedürftig. Weil wenn es zu "dick" ist eben die Kreisläufe gestört werden.
    Somit gibt es eigentlich keinen richtigen Grenzwert, aber unter 10 wird dann doch meist behandelt.
    Der Eisenspeicher ist als Indikator bei Beschwerden eigentlich wichtiger, als der reine Hb Wert. Und um den aufzufüllen dauert es meist etwas länger.
  • PatyPaty

    2,953

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Nur mal des Wissens wegen, wie heisst denn der Eisenspeicher auf Fachchinesisch?
    Denn ich wollt ja mal ne Blutuntersuchung machen lassen!
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ferrum...
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Nein, das ist das Ferritin. ;-)
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    lol, stimmt in Deutschland... :biggrin: :oops: :cool:
  • PatyPaty

    2,953

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Werd mal im Labor nach Ferritin oder Ferritina fragen, Hemoglobina, wär ja der Hb-Wert.
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