Hallo Mädels,
ich wende mich jetzt schon mal hier im 3-6jährigen Forum an Euch, weil ihr mir vielleicht am ehesten helfen könnt. Florian wird im Februar ja auch 3...
Seit fast 3 Wochen könnte ich ihn an die Wand klatschen. Er ist nur am maulen und jammern, reagiert trotzig und teilweise richtig wütend. Dabei ist es eigentlich völlig egal um was es geht. Es können ganz banale Dinge sein wie Schuhe an- oder ausziehen, dass er schon 100 mal gemacht hat. Plötzlich - neeeein neeein neeeein (und das immer in einem Ton, als wäre er das allerbedauernswerteste Kind auf der Welt). Oder wenn ich ihm was verbiete, dann kommt eben grundsätzlich - doch! (dabei ist der Ton dann allerdings wieder gaaaanz anders :roll: ). Weil ich halt letztenendes doch am längeren Hebel sitze und auch allermeistens den längeren Atem habe, geht es manchmal 30 Minuten, bis er dann macht was er soll oder eben läßt, was er nicht soll. Ab und zu gipfelt das vorher in einem richtigen Wutausbruch, da wird geschlagen, getreten, um sich geworfen was grad greifbar ist :shock: . Das ist zwar zum Glück erst 2 mal vorgekommen, aber das macht mir Angst. So kenne ich mein Kind gar nicht.
Ist das denn normal? Ich meine, dass es Trotzphasen gibt ist ja schon normal - aber diese Wutausbrüche... Und wie kann man damit umgehen. Echt, manchmal graust es mich, ihn aus dem Kindergarten abzuholen, weil dann das Genöle losgeht. (heute z.B., ich war 3 Tage krank und bin noch nicht sooo fit).
War das bei Euren Kids auch so? Gibts ein Rezept dagegen? Oder dafür, wie man es aushält? Wenns nur eine Phase ist, wie lange dauert die so ungefähr? Hilfeeeeeee...
LG
Mandy
Kommentare
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Es ist halt ne Phase, bei manchen ist sie kurz (meine Tochter), bei manchen endlos lang.
Ein Rezept habe ich leider noch keins gefunden, ich versuche es halt zu ignorieren und er haut in sein Zimmer ab, danach sagt er dann: ich trinke besser am Tisch oder ich zieh jetzt meine Schuhe an....
Drück Dir die Daumen, dass Du ein schn elles Exemplar zuhause hast!
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Bei uns läuft's so, dass mein Mann und ich auch noch zusehen müssen, uns vor dem Zwerg wegen dem Zwerg nicht in die Wolle zu kriegen. Wir haben uns darauf geeinigt, dass einer auf die Situation eingeht und der andere übernimmt bevor der Erste explodiert und sich dann so auch ausklinken kann. Und jeder darf's auf seine Weise machen. An einem Strang zu ziehen ist ziemlich schwierig, da muss die Basis stimmen. Ich könnte manchmal gut und gerne erst meinem Mann und dann dem Zwerg in den Allerwertesten treten. Sinngemäß, versteht sich hoffentlich von selbst.
Mein Mann wird auch mal laut und hat den Drang zu erklären wer der Stärkere ist. Mann halt...und schlimmer: Papa. *grins* Heute z.B. hat ihm Timon in'nem Wutanfall ins Gesicht gehauen. Das war schon der Klotz. Da wäre jeder geplatzt. Mein göttlicher Gatte hat ihn in sein Zimmer geschickt. Er wollte nicht, also hat er ihn rüber getragen. Dann ging der Kampf ums Tür zu machen los. Schläge gibt's bei uns nicht, aber Momente wo man irgendwie verstehen kann, warum anderen Leuten die Hand ausrutscht. Was nicht heißt, dass das zu billigen ist. Irgendwann war mein Mann echt richtig sauer, ich habe ihn da dann einfach zum Bäcker geschickt.
Als Zweite weiterzumachen ist pupseinfach, der Kampfzwerg hat sich da ja dann bereits ausgetobt. Ich habe ihn ignoriert und ihm nur gesagt, dass ich nicht angeschrien werden will, wie er selbst ja auch nicht. Mein Standardspruch: "Du hörst nicht auf mich? Dann höre ich nicht auf Dich." Manchmal gefolgt von einem Beispiel. Wenn ich etwas von ihm verlange, dann erkläre ich ihm warum. Und zwar jeden kleinsten Pups. Mein Mann meinte schon, ich quatsche ihn noch ins Koma, aber da ist der Zwockel eh nicht zu toppen. Ich sage nur: "Warum...?" "Mama, warum...?" Kennt wohl jeder.
Mein Patentrezept ist: E-R-K-L-Ä-R-E-N
Und insbesondere jedes Nein gehört aus meiner Sicht erklärt.
Haben wir selbst nicht "ein paar Jahre" Vorsprung? Es gibt so viele Dinge die für uns ganz selbstverständlich sind, so sehr, dass wir vergessen, dass die Knirpse erst noch vieles kapieren müssen. Zusammenhänge, logische Schlussfolgerungen usw. Und ich versteh Dinge auch besser und/oder schneller, wenn man sie mir erklärt hat. Muss nicht jedem gefallen oder jeder gut finden. Will auch wirklich niemanden bekehren oder schulmeistern. Das ist halt mein Ding und Tipp. Was mich sicherlich nicht vor seiner Trotzphase und den Wutanfällen schützt.
Im Ernstfall bleibe ich dann ruhig, sage ihm ruhig er soll in sein Zimmer gehen, rufe jedes Mal hinter her, dass er die Tür nicht zuhauen soll, wenn er bockig abdampft. Und die Zeit zum runterkommen in seinem Zimmer die kriegt er. Finde ich auch total wichtig. Wenn ich dann nach ihm sehen will - klopfe ich an. Er ist erst 3, aber es ist seine Wut, mit der er genug zu tun hat, finde ich, da muss ich mich nicht ungefragt reindrängen. Er ist oft, sehr oft dann nach einer Weile wieder wie ausgewechselt.
Und er hat auch Tage, da denkste er dreht stündlich hohl. Na und? Sind wir immer gut drauf? Wir haben auch unsere Hundstage und die Knirpse testen einfach wie sich Wut anfühlt. Ein erster Abstecher in die eigene Gefühlswelt szusagen.
Glaube ich zumindest... ;-)
Trotzdem liebhaben, das zeigen und das Ding hinterher nicht überbewerten und allzu breitquatschen. Die meinen das doch schliesslich nicht persönlich.
'schuldigung für's "kurzfassen", altes Kriegsleiden von mir. ;-)
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Mein kleiner Teufel tickte ne Zeitlang aus, wenn der Teller beim Frühstück um 1 mm verschoben wurde (was soll man da erklären?), oder wenn er sagte- ich mag die Milch nur mit Kakao- und ich sage- Kakao gibts nur zum Frühstück- dann möchte ich die Milch nicht-Dann lass sie stehen- uuuuuAAAAAAUUUU, ich will die Milch doch-Dann trink sie!-AAUUUOOOAAAA-ich will sie nicht-, dann schalt ich auf Durchzug.
Manchmal schrie er sich bei diesen Attacken auch noch weg, aber seit ich ihm sage, na dann schrei dich doch weg, macht ers nicht mehr :razz:
Der Frust muss raus und niemals nachgeben.
Ich sage mir noch immer, es ist nur eine Phase, bis er sich richtig ausdrücken kann und er eine nötige geistige Reife ereicht hat!
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ja, das ist wohl der ganz normale Wahnsinn, den alle Eltern irgendwann kennenlernen.
Unsere Lea ist ein sehr eigenwilliges und bockiges kleines Mädchen, sehr aktiv und quasselt unaufhörlich. Ja, und wenn sie trotzt, dann merkt man den Steinbock - immer mit dem Kopf durch die Wand.
Schlagen lehne ich ab, wobei ich auch sagen muss, dass mir schon die Hand ausgerutscht ist. Gerade jetzt, wo ich das Baby noch hab und kaum Schlaf bekomme. Ist schon passiert. Machen wir uns nichts vor.
Diskussionen mit dem Mann kenne ich zur Genüge. Ich wäre zu weich. Naja...
Ich fasse für mich zusammen:
Wenn eine Situation zu eskalieren droht, versuche ich immer den eleganten Mittelweg, sorich: Nicht auf Deubel komm raus die eigene Meinung durchdrücken. Ich sag immer, erziehen kann man nur in den guten Momenten. Was natürlich nicht heisst, dass man in den "schlechten" Momenten nur des lieben Friedesn Willen nachgibt. Inkonsequenz ist der Fehler der meisten Eltern.
Lea bockt auch wegen immer wieder derselben Sachen. Sie testen halt ihre Grenzen aus, manchmal richtig mit Absicht. Das ist oftmals auch ein Schrei nach Aufmerksamkeit. Wenn sie, ihrer Meinung nach, nicht genug posítive Aufmerksamkeit erhalten, nehmen sie auch die negative.
Ich habe im Laufe der Zeit festgestellt, dass man bestimmte Situation nicht mit einem Mal bearbeitet bekommt, was soviel heissen soll wie: Die Situation ist gelöst, aber damit nicht vom Tisch,. sie kommt immer wieder. Bloß, finde ich, wird die Dauer der Anfälle kürzer. Sie lernen das eben nicht von heute auf morgen. Und irgendwann ist es plötzlich vorbei. Dann kommt das Nächste.
Sehr bezeichnend und auch beschämend finde ich es dann manchmal, wenn ich sie zufällig beim Spielen belausche und sie mit ihren Puppen spricht, so, wie ich mit ihr umgegangen bin. Als ob man einen Spiegel vorgehalten bekommt. Geht euch das auch so?
Gegen das morgendliche "Ich-ziehe-mich-nicht-an"-Ritual hilft nur: Mehr Zeit einplanen. Dann hat man einen Puffer, reagiert selbst gelassener und kann das Ganze vielleicht mit Spiel und Spaß angehen...
Hoffe geholfen
Gela
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Hmmmm :oops: das kenn ich auch :oops:
LG
Mandy
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Die Kinder sind in einem Zwiespalt-Kein Baby mehr aber auch noch nicht so groß um selbst entscheiden zu können-meine Große war nicht anders.
Diese Zeit übersteht man am Besten mit viel Liebe, Geduld aber auch mit Konzequenz.
Ich wünsche Euch viel Kraft.
PS. 2007 hab ich die nächste Zicke die 3 Jahre alt wird :biggrin:
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@yblackrosey: Diese Ich-bin-schon-groß-Phase ist echt nicht immer einfach, stimmt. ;-)
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Ich lass den Kurzen seinen Frust rausschreien, als er kleiner war habe ich ihn dabei noch versucht zu halten, aber dass mag er auch nicht!
Je grösser sein Wortschatz und Denkvermögen wird, desto besser wirds!
Wie gesagt, ich habe ein etwas störriges Exemplar, bei meiner Tochter halfen diese Ablenkungsmanöver, erklären etc. super gut und bei meinem kleinen Teufelchen klappt das jetzt so langsam.
Seine Trotzphase, die Anfangs eine Schreiphase war, dauert jetzt schon 1 1/2 Jahre.
Ich setze auch nicht auf biegen und brechen etwas durch, wenn er etwas nicht mag oder so. Aber er muss halt manchmal den kürzeren ziehen.
Er will alles allein machen, obwohl ers noch nicht kann, ok, er fängt an und ich brings zu Ende (zB. Haare kämmen, Knöpfen, Zähneputzen) er kann das alles fast schon, aber die Löckchen müssen schon richtig entwirrt werden oder die Zähne vernünftig geputzt etc.
Meine Tochter hat ja gerade Windpocken, ich sage kratz dich nicht und Puder sie ein wenns juckt und sie macht das auch, da ich ihr erklärt habe, dass sich da etwas entzünden kann. Bei Pablo habe ich jetzt schon Angst, denn er kratzt sich sogar Mückenstiche blutig und wenn man ihm erklärt, was da passieren kann, dann sagt er -du bist eine böse Mama, jetzt bin ich nicht mehr Dein Polizist, äh! :shock: Dann macht er einfach weiter und fängt an zu kreischen etc. . In solchen Momenten ignorier ich ihn, aber es kann einen so auf die Palme bringen, wenn es dann so lange geht.
Was ich öfter mache, ist ihm eine Belohnung für "gutes " Verhalten zu geben. Aber wie gesagt, dass funktioniert auch erst seit kurzem.
Es bleibt halt nur viel Geduld zu haben und manchmal frag ich mich wo ich die hernehmen soll und schreie auch schonmal zurück, wenn hier auf einmal Alle krakelen.
Er hat mal bei der Bank angefangen rumzuschreien, da haben sie ihm ein Bonbon geben wollen :flaming01: , klar, damit er beim nächsten mal wieder rumschreit!
Geben sie ihm besser Stift und Papier und feuern sie ihre kollegen mal etwas an!
Nun ja, wie dem sei, in einem Jahr spätestens sind wir da mehr oder weniger durch und dann wirds mit Gabriel von vorne losgehen :eek02: