Lea & Lukas

gelagela

68

bearbeitet 21. 01. 2006, 21:34 in Geburtsberichte
Hallo!
Auch ich als Newbie möchte meinen Bericht beitragen.

Lukas ist jetzt vier Monate alt, Lea bereits fünf Jahre. Und die Schwangerschaften und Geburten beider Kinder hätten nicht gegensätzlicher sein können. Hier trifft die alte Binsenweisheit wirklich zu, dass das zweite Kind oft der Gegensatz zum ersten ist.

Lea kam am 28.12.00 zur Welt. Ihr Stichtag war der 25.12.00. Sie war ein lang ersehntes Wunschkind, nach vier erfolglosen Jahren voller Versuche und schon dem Gedanken an eine künstliche Befruchtung. Ein Urlaub in Ägypten hat geholfen (das fruchtbare Land am Nil ;-)
Die Schwangerschaft war schön und unkompliziert, bis auf ein wenig Übelkeit, aber schön und easy. Rosarote Brille pur.
Die Geburt gestaltete sich etwas anders. Vorzeitiger Blasensprung, der bei einer Untersuchung zufällig erkannt wurde - es tröpfelte geringfügig. Ich wurde sofort verhaftet und bekam im Wehenzimmer die Fruchtblase gesprengt; ich denke mit Schaudern an diese lange Nadel zurück. Dann passierte stundenlang nichts, von mittags bis tief in die Nacht. Lange Stunden, mit einer schnarchende Bettnachbarin, die meine Sprache nicht sprach.
Dann kamen die Wehen mit Brachialgewalt, sämtliche Atemübungen waren vergessen. Der Schmerz hat mich überrollt, Schmerzmittel halfen nicht, Pezzi-Ball, Hängetuch - hör auf! Ging gar nicht. Ich musste im Liegen entbinden, war aber zu fertig, um selber noch klar zu denken, geschweige denn, zu entscheiden. Dann folgten endlich die Presswehen, eineinhalb Stunden lang... Schließlich wurde meine Tochter mit der Saugglocke geholt, man sagte mir, um mir entgegenzukommen. In Wahrheit war ihre Herzfrequenz unten, sie war ganz blau. Dammschnitt hatte ich auch. Es war absolut grauenhaft. Vor allen Dingen, weil sie mir nicht gleich auf den Bauch gelegt werden konnte. Nur kurz gezeigt und dann rannten sie mit ihr aus dem Kreissaal. Das Schlimmst für mich bis heute ist, dass ich mich an diesen kurzen ersten Moment nicht erinnern kann...
Das Stillen klappte auch nicht. Ich habe sechs Wochen lang gepumpt, und nach zwei Brustentzündungen und einer Grippe war die Milch futsch. Dafür hat mein Engelchen von der zweiten Woche an durchgeschlafen (19.00-7.00). Pflegeleicht und easy.

Lukas wurde am 13.09.05 geboren, an seinem Stichtag. Er war eigentlich nicht mehr geplant, weil ich kein zweites Kind wollte. Als ich es erfuhr, war ich eine Woche geschockt, dann habe ich mich gefreut wie ein Schneekönig. Die Schwangerschaft war schwieriger, viel extreme Übelkeit, Blutungen in der 13.SSW. Ich war lange krankgeschrieben und wurde schließlich arbeitsunfähig geschrieben ab April.
Ich wollte nicht noch so eine Geburt wie die Erste, deswegen hatte ich mich für ein anderes Krankenhaus entschieden. Es gibt etwa eine halbe Stunde von meinem Dorf entfernt einen Ort namens Eckernförde, in dem sie in der Geburtsabteil nur mit Belegpersonal arbeiten. D. h. im Klartext, ich nahm frühzeitig mit einer der Hebammen KOntakt auf. Diese betreute mich vor, während und nach der Geburt, so, wie es sein sollte. Sie machte Vorsorgeuntersuchungen bei mir zu Hause (auch CTG, was für ein Luxus), und ich war unter der Geburt keinen Schichtwechseln oder dem Risiko, eine unsympathische Hebamme zu bekommen, unterworfen.
Als mir die Blase platzte, rief ich sie an, und eine Stunde später (um 14.00), war ich im KKH, mit grünem Fruchtwasser. Ich hatte schon Wehen, aber die waren der Julia (Hebamme) nicht effektiv genug. Sie hat Akupunkturnadeln bei mir gesetzt und mich und meinen Mann dann um 15.00 für zwei Stunden spazieren geschickt. Um 16.30 war ich schon zurück, weil die Wehen so heftig wurden, ließen sich nicht mehr veratmen, alles war so heftig, ich schrie wie abgestochen. Da ich eine Wannengeburt wollte, war Eile geboten, denn das Wasser brauchte lange zum Einlaufen. Ich habe es gerade noch in die Wanne geschafft. 17.15 ging ich in die Wanne, 17.29 war Lukas geboren. Was für ein Tempo! Aber die Wannengeburt war wunderschön, ein derartiges Schlüsselerlebnis, das mich mit der ersten Geburt versöhnt hat. Mir wurde mein Baby auf die Brust gelegt, wir haben gleich gestillt, was trotz anfängl. Schwierigkeiten und dank einem tollen Klinikteam dann klappte. Ich blieb 4 Tage in der Klinik, Lukas hatte zwei Tage Fieber, was sich als Durstfieber herausstellte.
Dafür ist er jetzt etwas schwieriger, was schlafen, stillen und den Tagesablauf betrifft. Er ist etwas schmusiger, ist schnell unzufrieden und jault viel herum. Naja, jeder Mensch ist ein Individuum. Er hatte bereits eine schwere Bronchitis kurz vor Weihnachten, musste bereits mit dem Pariboy inhalieren. Jetzt hat er Schnupfen und ist seit der Impfung vor zwei Wochen wie umgedreht, schläft nicht mehr gut, hat Schreinächte. Naja... wird schon wieder....

So war es bei uns!!! Das Gefühl, das ich kurz nach der Geburt hatte, noch erschöpft von der letzten Presswehe, dann liegt endlich dieses Menschenbündel auf meiner Brust, dieses Glücksgefühl werde ich nie vergessen. Ich trage es tief in meiner Seele bei mir...

Kommentare

  • asteraster

    92

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo!

    Schön das du nach dem ersten Trauma Geburt noch eine so schöne zweite Geburt erleben durftest!!!!

    Toller Bericht vor allem von deinem Sohn, der übrigens im selben KH wie ich geboren ist!!! :grin::grin::grin:

    LG Aster
  • VickiVicki

    498

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Schön, dass du auch eine schöne Geburt erleben durftest. Welches Krankenhaus war denn das erste? Schleswig?

    Wollt ihr denn noch mehr Kinder?
  • gelagela

    68

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo!
    Das erste Krankenhaus war in Flensburg, die Städt. Frauen- und Kinderklinik.
    Nach Schleswig wollte ich bei Lukas nicht, weil ich die Klinik nicht mag. Meine Kleine ist da schon operiert worden, meine Oma auch, ich krieg da Platzangst drin, weiss auch nicht...
    Eckernförde war klasse.
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