TBC-wie hoch ist die gefahr?

MajonieMajonie

3,882

bearbeitet 21. 12. 2011, 10:53 in Kranke Kinder
gestern abend ist mein schwiegervater im eiltempo in die isolierstation verlegt worden- weil er eine offene tbc hat :shock: - nun habe ich angst, wir waren nach weihnachten dort, da ging es ihm schon schlecht, er hat blut gehustet, desahlb ist er schlussendlich nun auch zum arzt gegangen...

mein problem: er hat ausgiebig mit meinen zwei kleinen geschmust- vorallem mit luisa :neutral: alle anderen hatten "normalen", allerdings drei tage währenden dauerkontakt zu ihm.
ich habe heute morgen sofort einen termin zum kinderarzt bekommen, dort werden wohl tests gemacht. aber: erstens bekomme ich das ergebniss am montag erst und muss am freitag hin, sie haben momentan nicht genügend tests, müssen erst bestellen. dann: max wurde damals noch geimpft, der hausarzt sagt nun das sein test mit ziemlicher sicherheit tbc anzeigen werde- und mann, weil die impfung zu lang her ist, dann nichts ausschliesen könne- also, wer geimpft ist, ist immer positiv im test- kann aber weil die impfung zu alt ist tatsächlich krank werden :???: ?
ausserdem ist trotz test nicht sicher, ob sie nicht doch noch krank werden, das kann dauern bis sich das entwickelt. stimmt das?
wir söllten nun wohl bei jedem husten zum arzt- sofern der sich länger als drei tage hinzieht und schleimig wird. toll dann sitz ich grad jetzt nur noch dort...

was sollte ich jetzt ernst nehmen und was nicht? angst habe ich schon sehr, das muss ich zugeben. aber ich will auch nichts überstürzen....

das nächste problem: sollte max test tatsächlich anschlagen, darf er prinzipiell die schule nicht besuchen. wie wird das dann geregelt? vom arzt krieg ich nur: warten wir mal ab... danke, bis montag hab ich mir vor lauter abwarten die fingernägel bis auf die knochen abgenagt :oops:

Kommentare

  • stromerstromer

    727

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wenn Max gegen TBC geimpft wurde, dann wird der Test auf jeden Fall immer positiv anzeigen.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ruf mal beim oertlichen Gesundheitsamt nach. Die koennen dir da sicherlich weiterhelfen.
    Meine bescheidenen Erfahrungen mit TBC beschraenken sich auf die Tests des Gesundheitsamts, vor der Einweisung in den Schuldienst und ebenso also ich Praktika machte.

    Ich drueck dir Daumen, dass alles glimpflich ablaeuft.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    stromer schrieb:
    Wenn Max gegen TBC geimpft wurde, dann wird der Test auf jeden Fall immer positiv anzeigen.
    Und warum haben dann die Test bei meinen beiden geimpften Großen bei den jeweiligen Untersuchungen für den Kindergarten negativ angezeigt? :confused01:
  • AnjaHAnjaH

    25,096

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Aallsooo
    mein problem: er hat ausgiebig mit meinen zwei kleinen geschmust- vorallem mit luisa alle anderen hatten "normalen", allerdings drei tage währenden dauerkontakt zu ihm

    Es ist ziemlich unwarscheinlich das sich jemadn von euch angesteckt hat. Ich habe selbst schon LEute mit offener TBC gepflegt bei denen man das nciht wußte, udn ahbe es nciht bekommen, obwohl ich z.T über eine Stunde angehustet wurde.
    max wurde damals noch geimpft, der hausarzt sagt nun das sein test mit ziemlicher sicherheit tbc anzeigen werde- und mann, weil die impfung zu lang her ist, dann nichts ausschliesen könne- also, wer geimpft ist, ist immer positiv im test- kann aber weil die impfung zu alt ist tatsächlich krank werden ?
    ausserdem ist trotz test nicht sicher, ob sie nicht doch noch krank werden, das kann dauern bis sich das entwickelt. stimmt das?

    So, die Stempeötests die fürher mal gemacht wurden und die immer positiv angeziegt haben wenn jemand TBC geimpft war sidn vom MArkt genommen worden, die gibt es nciht mehr. JEtzt wird ein Test direkt unter die HAut gespritzt, diese TEsts sollen wohl besser und genauer anzeigen.
    BEkommen kann man eien TBC auch trotz Impfugn noch das stimmt.
    sollte max test tatsächlich anschlagen, darf er prinzipiell die schule nicht besuchen. wie wird das dann geregelt? vom arzt krieg ich nur: warten wir mal ab... danke, bis montag hab ich mir vor lauter abwarten die fingernägel bis auf die knochen abgenagt

    Das ist Quatsch, es müßte dann eine Röntgen aufnahme der Lunge zur Sicherheit gemacht werden. Wenn die Unauffällig ist darf er ganz normal zur Schule gehen.

    Hab euch hier was zum lesen
    Man schätzt, dass es nur in etwa 5-10% aller Kontakte mit Tuberkulosebakterien zu einer Infektion kommt. Die Ansteckungsfähigkeit liegt damit deutlich unterhalb der von anderen ansteckenden Krankheiten - bei Masern beispielsweise beträgt sie fast 100%. Wegen dieser Eigenschaft benötigt die TB eine hohe Bevölkerungsdichte und eine geringe individuelle Widerstandsfähigkeit, um sich epidemisch ausbreiten zu können. Diese Bedingungen sind ganz besonders dort gegeben, wo Armut, Elend und Überbevölkerung herrschen. In den letzten Jahren hat sich auch die AIDS-Epidemie als wesentlicher Risikofaktor herausgestellt.
    Nach der erfolgreichen Ausrottung der Rindertuberkulose in 20. Jahrhundert ist der an ansteckender Atemwegstuberkulose erkrankte Mensch derzeit die einzige bedeutende Infektionsquelle
    Es gibt zwar eine Impfung mit abgeschwächten Tuberkulose-Erregern (BCG-Impfung), doch ist der Impfschutz unzuverlässig. Er kann weder eine Infektion noch eine Erkrankung sicher verhindern, scheint aber zumindest bei Kindern und jüngeren Menschen das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf zu reduzieren. Wegen ihrer unsicheren Wirkung und der günstigen epidemiologischen Situation wird die Impfung bei uns nicht mehr offiziell empfohlen, nur in Sonderfällen kann sie noch in Betracht gezogen werden. Sie ist grundsätzlich freiwillig und kann vom Gesundheitsamt nicht angeordnet werden. Durchgeführt wird sie vom Haus- oder Kinderarzt. Wer bereits tuberkulinpositiv ist, kann nicht mehr geimpft werden.
    Die Impfung führt zu einer Tuberkulin- konversion Ein weiterer Nachteil der BCG-Impfung ist, dass sie für Jahre oder Jahrzehnte die Möglichkeit nimmt, mit dem Tuberkulintest zu untersuchen, denn sie führt ebenfalls zu einer Tuberkulinkonversion, also zu einem positiven Testergebnis. Geimpfte Kontaktpersonen müssen bei Umgebungsuntersuchungen deshalb immer geröntgt werden; das gilt auch für Kinder.
    Derzeit laufen Forschungen mit dem Ziel, einen wirksameren Impfstoff auf gentechnischem Weg zu erzeugen, aber nennenswerte Erfolge sind gegenwärtig noch nicht zu verzeichnen.









    Diagnose; Differentialdiagnose:
    Tuberkulintest nach Mendel-Mantoux: Bei nicht BCG geimpften Kindern ist nur dieser Test geeignet, Infizierte zu identifizieren. Die weit verbreiteten Stempelteste sind aufgrund geringerer Sensitivität und Spezifität nicht geeignet. Positive Stempeltestreaktionen müssen wegen möglichen falsch negativen oder falsch positiven Reaktionen in jedem Fall mit der Methode nach Mendel-Mantoux verifiziert werden.

    Standardtestdosis für nicht BCG-geimpfte Kinder: 10 Tuberkulin-Einheiten (TE) empfohlen.

    Bei hochgradigem Verdacht auf eine floride Tuberkulose sollte zur Vermeidung von zu starken lokalen Hautreaktionen die Testung mit 1 TE begonnen werden.

    Bewertung des Mendel-Mantoux Testes:

    Kinder aus Risikoregionen (z.B. Großstadtbereiche) oder aus Risikopopulationen: Induration > 5mm positiv.
    Für alle anderen nicht BCG-geimpften Kinder: Induration von > 10mm positiv.
    Bei BCG-geimpften Kindern spricht eine Induration von > 15mm für eine Superinfektion.
    Weitere Diagnostik:
    Bei erstmalig positivem Testergebnis ist eine Thorax-Röntgen-Untersuchung in zwei Ebenen zum Ausschluß oder Beweis einer pulmonalen Manifestation durchzuführen. CT- und NMR-Untersuchungen sind nur in Ausnahmefällen angezeigt.

    Bakteriologische Untersuchungen z.B. von Sputum oder Magensaft sind bei röntgenologischem Anhalt für eine Lungentuberkulose erforderlich. Der färberische Nachweis säurefester Stäbchen im Direktpräparat (Ziehl-Neelsen) gelingt im Kindesalter wegen geringerer Keimzahl und -dichte seltener als bei Erwachsenen. Nach wie vor stellt der kulturelle Nachweis von M. tuberculosis den "Gold-Standard" dar. Hierbei sind die Ergebnisse jedoch in der Regel erst nach 4-6 Wochen zu erwarten. Bei kulturellem Nachweis von M. tuberculosis sollen grundsätzlich Antituberkulotika-Resistenztestungen durchgeführt werden.

    Molekularbiologische Untersuchungsmöglichkeiten wie z.B. die PCR können zusätzliche, schnell verfügbare Hinweise auf eine Infektion mit M. tuberculosis geben.

    Bronchoskopische Untersuchungen sind bei klinischem und/oder röntgenologischem Verdacht auf eine bronchiale Lymphknotenobturation bzw. -okklusion aus diagnostischer (Materialgewinnung) und therapeutischer Hinsicht (Rekanalisation) angezeigt. Das Biopsiegewebe sollte bei Verdacht auf Tuberkulose grundsätzlich sowohl histologisch als auch mikrobiologisch untersucht werden.



    Therapie
    Kinder mit gesicherter Tuberkulose werden mit einer Kombination von antituberkulotischen Medikamenten behandelt. Als wichtigste Antituberkulotika stehen dafür zur Verfügung:

    Isoniazid (INH), Rifampicin (RMP), Ethambutol (EMB), Streptomycin (SM)

    Bei Multiresistenz der Keime (d.h. zumindest INH- und RMP-Resistenz) müssen weitere Antituberkulotika, wie z.B. Prothionamid, Ciprofloxacin, Capreomycin, Paraaminosalicylsäure einsetzt werden.

    Unkomplizierte Primärtuberkulose (d.h. röntgenologischer Nachweis eines Primärkomplexes bzw. einer Hiluslymphknotenvergrößerung): Dreifachtherapie mit INH, RMP, PZA für zwei Monate, anschließend für vier Monate INH und RMP (Gesamtbehandlungszeit 6 Monate).

    Komplizierte Primärtuberkulose (d.h. z.B. zusätzliche röntgenologische Veränderungen mit Belüftungsstörungen, verursacht durch bronchiale Lymphknotenkompression oder -einbruch): Dreifachtherapie mit INH, RMP, PZA für zwei Monate, anschließend für sieben Monate INH und RMP (Gesamtbehandlungszeit 9 Monate).

    Miliartuberkulose und Meningitis tuberculosa: Initiale Vierfachkombination mit INH, RMP, PZA, SM für 2-3 Monate, anschließend abhängig v.a. vom klinischen Verlauf Weiterbehandlung mit INH und RMP bis zum Ablauf von 9-12 Monaten. Zusätzlich Gabe von Prednisolon (2mg/kgKG) in absteigender Dosierung für mindestens 6 Wochen.

    Periphere Lymphknoten-, Abdominal-und Knochentuberkulose: Therapie wie bei komplizierter Primärtuberkulose; bei klinischer Indikation ggf. länger.



    Rehabilitation
    Im Regelfall sind Rehabilitationsmaßnahmen bei Tuberkulose im Kindesalter nicht notwendig. Ausnahmen stellen lediglich neurologische (nach Meningitis tuberculosa) und orthopädische (nach Knochentuberkulose) Folgeschäden dar.



    Prophylaxe und Prävention
    Aufgrund der ungünstigen Nutzen-Risiko-Relation ist die BCG-Impfung in Deutschland zur Prävention der Tuberkulose nicht mehr empfohlen (STIKO 1998). Stattdessen empfiehlt sich die regelmäßige, d.h. z.B. im Kleinkindesalter jährliche Tuberkulinhauttestung. Ist bei einem nicht BCG-geimpften Kind die Tuberkulinhauttestreaktion erstmalig positiv (bei negativer Vortestung innerhalb der letzten 24 Monate) und ist röntgenologisch kein pathologischer Befund zu erheben, liegt definitionsgemäß eine Tuberkulinkonversion vor, die präventiv mit INH für zumindest 6 Monate, besser 9 Monate, behandelt wird. (präventive Chemotherapie).

    Infektionsgefährdete, tuberkulinnegative Kinder (z.B. aperte Tuberkulose im engen sozialen Umfeld) erhalten eine Chemoprophylaxe mit INH für 3 Monate und eine anschließende Tuberkulinnachtestung. Bei negativem Ausfall dieser Nachtestung konnte eine Infektion verhindert werden. Bei positivem Ausfall der Nachtestung muß, nach röntgenologischem Ausschluß einer Tuberkulose eine Verlängerung der Behandlung für weitere drei Monate im Sinne der präventiven Chemotherapie angeschlossen werden.

    So jetzt dürft ihr noch fragen wenn ihr wollt
  • MajonieMajonie

    3,882

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ist bei einem nicht BCG-geimpften Kind die Tuberkulinhauttestreaktion erstmalig positiv (bei negativer Vortestung innerhalb der letzten 24 Monate) und ist röntgenologisch kein pathologischer Befund zu erheben, liegt definitionsgemäß eine Tuberkulinkonversion vor, die präventiv mit INH für zumindest 6 Monate, besser 9 Monate, behandelt wird. (präventive Chemotherapie).

    Infektionsgefährdete, tuberkulinnegative Kinder (z.B. aperte Tuberkulose im engen sozialen Umfeld) erhalten eine Chemoprophylaxe mit INH für 3 Monate und eine anschließende Tuberkulinnachtestung. Bei negativem Ausfall dieser Nachtestung konnte eine Infektion verhindert werden. Bei positivem Ausfall der Nachtestung muß, nach röntgenologischem Ausschluß einer Tuberkulose eine Verlängerung der Behandlung für weitere drei Monate im Sinne der präventiven Chemotherapie angeschlossen werden.

    wenn ich richtig verstehe, werden meine kinder dann also eventuell mit medis vollgestopft ?
    was heißt engeres soziales umfeld? ich für mich betrachte den opa der kinder durchaus als dieses- und lange genug waren wir ja dort...
    zumal er die tbc wohl schon etwas länger hat- also wahrscheinlich schon über mehrere besuche hinweg.

    was mich jedenfalls beruhigt ist die tatsache, das max weiter zur schule kann. das ist wichtig, ich habe keinen bock ihn nochmal in die 4. gehen zu lassen.

    naja, wir werden sehen- morgen ist ja schonmal freitag....
  • AnjaHAnjaH

    25,096

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    wenn ich richtig verstehe, werden meine kinder dann also eventuell mit medis vollgestopft ?

    Richtig
    je nachdem wie hoch der Arzt das Risiko schätzt und was bei den Haut und Röntgentests rauskommt, kann es sein das alle diese Prophylaxe bekommen, ihr übrigens auch. ;-)
  • MajonieMajonie

    3,882

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    wobei mir da das wort "chemotherapie" großes unbehagen verursacht...
  • AnjaHAnjaH

    25,096

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    LAß dich von dem BEgriff nicht abschrecken.

    Hier habe ich dir was zu dem Medikamen. Ist eigentlic´h recht gut verträglich

    http://www.infektionsnetz.at/AntibiotikaIsoniazid.phtml
  • GreasyGreasy

    562

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo,
    ich möchte mich hier mal anhängen und fragen, ob es mittlerweile neuere Erkenntnisse der TBC gibt?
    Meine Schwägerin liegt mit offener TBC auf der Isolierstation und wir und die Kinder hatten vor 7 Wochen Kontakt.

    Die Kinder waren heute zum Bluttest, Tarja auch zum Hauttest. Bei Levi wird der Hauttest erst nächste Woche gemacht, weil er akut eine eitrige Mandelentzündung hat.

    Lt. KiA werden sie auf jeden Fall mit Isoniazid behandelt für 3 Monate.

    Gibt es für andere Kinder jetzt irgendwelche Gefahren? Muss ich auf irgend etwas achten?

    Sorgen mache ich mir vor Allem, weil Levi zum Kontaktzeitpunkt ebenfalls geschwächt war, mit Fieber und eitriger Mandelentzündung (ist grad die 3. in 7 Wochen).

    Viele Grüße
    Sandra
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich denke das sind die Mediziner vor Ort die besseren Informanten.
    Dir ist doch sicher wegen der Ansteckung etwas gesagt worden?
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