Große Probleme in der Arbeit - wäh...

Amelie77Amelie77

1,414

bearbeitet 26. 01. 2006, 14:11 in Schwangerschaft
Ich hoffe, ihr habt ein wenig Geduld, euch meine Arbeitssituation anzuhören.
Ich bin Sozialarbeiterin und arbeite im Bereich Geriatrie/Psychiatrie, d.h. mit alten Menschen und psychisch kranken Menschen. Wie ihr euch vorstellen könnt ist dies keine leichte Arbeit, aber sie liegt mir am Herzen und ich mache sie gerne.
Vor gut einer Woche war die Betreibsärztin bei mir und hat mir sehr enge Auflagen erteilt, was ich arbeiten darf und was nicht. Ich darf z.B. nicht mehr auf Hausbesuch gehen, weil viele Klienten krank sind oder aggressiv werden. Ich darf auch nicht mehr in den Spitälern auf bestimmten Stationen unterwegs sein wegen gefährlicher keime etc. Nicht zuletzt meinte sie, ich möge übermäßige emotionale Belastung meiden und Unterstützung der Kolleginnen bei Bedarf einfordern.
Sie hat dies dann auch alles mit meiner Chefin besprochen, die alles andere als begeistert war, es kam beinahe zum Streit zwischen Ärztin und Chefin. Das ganze war sehr peinlich :oops:
Ich muss dazu sagen, dass meine Arbeitsstelle mit meiner Schwangerschaft ohnehin ein Problem haben dürfte. Es spricht kaum noch wer mit mir, ich wurde noch nie gefragt, wie es mir geht etc., das ganze wird ignoriert. Vielleicht liegt es daran, dass ich mit Abstand die jüngste bin und die anderen schon Kinder haben oder vermutlich kinderlos bleiben werden da schon > 45...

Vor einigen Tagen kam die Chefin dann zu mir und meinte, ich wäre eine "Belastung fürs Team", sie lege mir nahe mich freistellen zu lassen, sie kann und möchte die Verantwortung nicht übernehmen und möchte auch nicht die anderen mit Arbeit überschütten.
Es ist in der tat so, dass die anderen sehr viel mehr Arbeit haben, weil ich keine oder kaum mehr Außendienste machen kann, aber so rausgeschmissen zu werden hat mich dann doch gekränkt. Sie möchte halt sofort wen neuen, fitten, nicht schwangeren (am besten einen Mann) einstellen - und weg mit mir! Korrekt ist das alles ja nicht, weil meine Schwangerschaft nach überstandener Übelkeit bislang total problemlos verläuft und es keinen medizinischen Grund für eine Freistellung gibt.
Aber wie soll ich wo arbeiten, wo man mich nicht mehr will, wo sie mir keine Arbeit mehr gibt, mich ignoriert, es ist schon so als wäre ich gar nicht mehr da.
Und ich bin leider so ängstlich, dass ich keine mutige Auseinandersetzung mit ihr führen kann - ich laufe schon richtig geduckt und verschreckt dort rum.
Danke fürs Lesen, ich wollte es euch einfach mal erzählen und meiner Enttäuschung Raum geben.
Amelie
P.S. Ich kann auf keine Unterstützung der Kolleginnen zählen. :sad: Die sind überlastet und heilfroh wenn wer eingestellt wird, der "richtig anpacken kann" und wenn es auch noch ein Mann ist überhaupt happy, weil wir bislang ei reines Frauenteam waren.

Kommentare

  • tesuntesun

    1,709

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Bei mir war es ähnlich, allerdings war ich die jenige die eingesehen hat, dass ich eine "Belastung" für die anderen bin, wenn einem das so direkt gesagt wird ist das schon sehr verletzend :cry:
    Sie möchte halt sofort wen neuen, fitten, nicht schwangeren (am besten einen Mann) einstellen - und weg mit mir!
    Wie ist das gemeint ? Selbst wenn Du jetzt freigestellt wirst hast Du ja Kündigungsschutz und könntest nach dem Erziehungsurlaub wieder anfangen zu arbeiten.

    Würde Dich Deine FA denn überhaupt freistellen ?
    Frag Deine Chefin doch mal nach Alternativen, zB weniger Stunden arbeiten, Schreibkram machen oder ähnliches. Oder würde sie dann keinen neuen Mitarbeiter bekommen ?
    Ist zwar eine blöde Situation für Dich, aber den Mitarbeitern die dadurch mehr arbeiten müssen auch nicht fair gegenüber.
  • Amelie77Amelie77

    1,414

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Liebe Tesun!
    Ich habeangeboten, Schreibkram und Anwesenheitsdienst zu machen, das ist aber keine Entlastung, denn wir haben 2 Sekretärinnen, die sich ohnehin schon langweilen, weil sie zu wenig zu tun haben. Ich bin Gemeindebedienstete und zu diesem Betreib ausgeliehen, d.h. sie könnte über den betreib gleich wen neuen einstellen, denn ich bin zwar kündigungsgeschützt innerhalb der Gemeinde, aber nicht speziell für diese eine Stelle, so vermute ich das mal.
    Ich verstehe es auch, nur so von oben herab, ohne mit mir zu reden...das war einfach unfair, denn ich habe ja nichts verbrochen, ich bin schwanger, Ich werde heute mit meinem Frauenarzt sprechen, ich habe keine Ahnung, ob er mich freistellen wird.
    Danke für deine Zeilen
    Amelie
  • tesuntesun

    1,709

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich verstehe es auch, nur so von oben herab, ohne mit mir zu reden...das war einfach unfair, denn ich habe ja nichts verbrochen, ich bin schwanger, Ich werde heute mit meinem Frauenarzt sprechen, ich habe keine Ahnung, ob er mich freistellen wird.
    Ja die Art und Weise ist wirklich nicht schön :cry:
    Vielleicht solltest Du auch bei der Gemeinde mal nachfragen, ob sie was für Dich haben ... letztendlich geht es ja dem AG um deine Bezahlung ich weiß jetzt aber nicht wann wieso wie lange wer Dich zu bezahlen hat (Arbeitgeber oder Krankenkasse) ... das weiß vielleicht auch der FA, frag mal nach.
    Nicht ärgern lassen :troest:
  • mimmi36mimmi36

    511

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wenn du nur "ausgeliehen" bist, hast du dann nicht noch einen anderen Chef, an den du dich wenden kannst und mit dem du das Ganze mal besprechen kannst? Solche Arbeitsbedingungen sind ja für dich - ob mit oder ohne Schwangerschaft- eine Zumutung. Oder wenn die Konfrontation mit dieser Chefin für dich nicht möglich ist, was ich verstehen kann, dann mit ihrem Vorgesetzten oder so? Was die mit dir machen, ist auf jeden Fall Mobbing, und so eine Situation mußt du nicht aushalten.

    Ich hatte ja damals am Anfang der Schwangerschaft Blutungen und war lange krankgeschrieben, und als meine FÄ gehört hat, ich bin Sozialarbeiterin, wollte sie mich gleich bis zum Ende krankschreiben, wegen Streß usw. Gottseidank habe ich einen Chef, mit dem man reden kann, so dass wir eine vernünftige Lösung gefunden haben.

    Würdest du denn eine Freistellung wollen, und hättest du da finanzielle Einbußen, oder ist das anders als bei einer Krankschreibung?

    Auf jeden Fall :troest:
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