Gestose

JullaJulla

5,464

bearbeitet 27. 01. 2006, 12:59 in Schwangerschaft
Ich hab jetzt alle Symptome einer Gestose zusammen: leichter Bluthochdruck (Spitzenwert 140/90), Eiweiß im Urin und Wassereinlagerungen.
Letzte Woche ging es mir echt dreckig (Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindelanfälle, zweimal hab ich "Sternchen" gesehen) und ich bin dann am Donnerstag ins Krankenhaus gegangen.

Jetzt zum eigentlich komplizierten Teil.
Kaum war ich dort angekommen, ging es mir gut. Mein Blutdruck lag links bei 140/80, recht bei 100/60!!! Die Wassereinlagerungen sind innerhalb von ein paar Tagen zurück gegangen, ebenso Schwindel und Übelkeit. Ich hatte nur ab und zu mal Kopfschmerzen.
Sie haben mich dann also nur übers Wochenende beobachtet, fanden aber, dass es nicht so dramatisch ist. Blutwerte waren alle super, Doppler und CTG auch.
Hab mich dann richtig gefreut, wieder nach Hause zu kommen.

Ein Tag zu Hause - der Spuk geht wieder von vorne los. Ich fühl mich, als hätte ich eine fette Grippe. Ich wache ständig nachts auf und kann vor Übelkeit, Schwindel und Kopfschmerzen nicht mehr einschlafen. Tagsüber immer mal wieder so kleine Übelkeits- und Schwindelanfälle, ständig Kopfschmerzen. Mein Blutdruck ist dabei aber nicht schlechter als wenn es mir gut geht.

Ich hab jeden Arzt gefragt, wann ich denn wiederkommen soll. Die Antwort war immer: "Wenn es ihnen nicht gut geht".
Aber mir geht es nie gut...
Genauso bei meinem Frauenarzt: "Wenn Sie sich seltsam fühlen."
Ich fühl mich zu Hause immer seltsam...

Das macht mich echt fertig. Ich finde gar keinen Kompromiss zwischen Entspannung und Lauern auf Verschlechterung. Mit diesen Schwindelanfällen kann ich mich auch nicht überwinden, mal rauszugehen.

Nur: Ich kann ja jetzt schlecht wieder ins Krankenhaus gehen, denn dann geht es mir plötzlich wieder blendend und sie schicken mich wieder nach Hause...
Aber woher weiß ich denn dann, wann es wirklich ernst ist?
Inzwischen trau ich mich gar nicht mehr, wieder bei meinem FA oder meiner Hebamme anzurufen. Die sind zwar sehr geduldig, trotzdem dürfte ich wohl die anstrengendste Patientin der letzten 10 Jahre sein.
Morgen müsste ich eigentlich wieder arbeiten gehen. Jetzt hab ich mir (zur Abwechslung...) einen Termin bei meiner Hausärztin geholt, damit die mich krankschreibt. Und zahle dort sogar die 10€ nochmal, weil es mir zu peinlich ist, mir bei meinem FA die Krankschreibung zu holen :roll:

Das kann doch alles nicht wahr sein. Mein Kopf weiß ja auch, dass das nicht sein kann, dass es mir im Krankenhaus gut geht und zu Hause so schlecht, aber das bilde ich mir doch nicht ein. Sternchen sind Sternchen, da gibt es nichts, was man sich einbilden könnte!

Eine Ratlose Julia, 28. Woche

Kommentare

  • elisa2306elisa2306

    136

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Julia, ich kann Dich gut verstehen...bin in der 25 ssw und habe auch dauernd leichten Schwindel und Kopfschmerzen...allerdings habe ich eher nidriegen Blutdruck und keine Wassereinlagerungen...
    ABER : Weißt Du wenn man Angst hat( und die hat man vielleicht im kkh nicht weil man sich dort sicher fühlt!) hat man ganz ähnliche Symptome...klingt jetzt total doof ich weiß ...aber alles was Du beschreibst klingt so ... nach Angstzuständen...ist ähnlich wie bei mir!
    So etwas bildet man sich auch nicht ein! Es ist einfach so ...vielleicht sprichst Du nochmal mit Deinem Artzt damit er Dir die Sorgen nimmt und Du Dich auch zuhause wieder wohl fühlst???

    LG Antje
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Julia,

    ich kann mich nur den Gedanken von elisa2306 anschließen. Aus deinem Posting lese ich weniger eine tatsächlich vorhandene Gestose als vielmehr große psychische Probleme. Es ist absolut nichts Neues, dass einem die Psyche so fatale "Streiche" spielen kann, dass man davon wirklich krank wird. Diesen Zustand nennt man psychosomatische Erkrankung und ist beileibe keine Seltenheit! Ursachen dafür gibt es viele. Das reicht von traumatischen, nicht aufgearbeiteten Erlebnissen in der Kindheit bis hin zur Schwangerschaft und der damit verbundenen hormonellen Umstellung als Ursache selbst.
    Daran ändert aber kein Krankenhausaufenthalt etwas sondern nur eine gute psychologische Betreuung, um die Ursachen herauszufinden. Es ist keine "Schande", sich in derartige Betreuung zu begeben!

    Bezüglich deiner Wassereinlagerungen muss ich dich darauf hinweisen, sofort und ohne Wenn und Aber die Empfehlungen der Gestose-Frauen (http://hebamme4u.net/forum/viewtopic.php?t=19548) einzuhalten und ggf. direkt Kontakt mit den Gestose-Frauen aufzunehmen. Dann ist dieses Problem nämlich schon weg, vielleicht ist allein das ein großer Schritt für deine Psyche.

    Liebe Grüße
    Gisela
  • JullaJulla

    5,464

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Vielen Dank Euch beiden!

    Ja, das ist tatsächlich so eine Sache. Über diese ganze Geschichte hab ich hier ja ein paar Mal geschrieben. Leider ist die ganze Sache nicht so gut verlaufen, und ich denke, ein Großteil der Probleme sind einfach dadurch entstanden. Bei mir wurde bei den Blutdruckmessungen ewig eine zu schmale Manschette benutzt (vom Frauenarzt, vom Internisten, vom Hausarzt, bei meinem ersten Krankenhausaufenthalt). Mein Mutterpass liest sich dadurch wie ein Krimi, Blutdruckwerte von 160/100 keine Seltenheit. Ich war mir die ganze Zeit über sicher, dass das nicht stimmen kann und war ständig in Verteidigungsposition. Alle haben nur noch Stress gemacht (kein Wunder bei solchen Blutdruckwerten), vom Frauenarzt bis zur Hebamme. Auch bei meinem ersten Krankenhausaufenthalt hat man mir nur noch Angst gemacht. Als der Chefarzt mir vor meiner Entlassung seine Predigt hielt, hab ich mich kaum nach Hause getraut, über Weihnachten wollten wir eigentlich wegfahren, wir sollten aber unbedingt in der Nähe bleiben.

    Ich denke, dass ich dadurch praktisch "abhängig" gemacht wurde. Seitdem traue ich mir einfach nichts mehr zu. Die Sache mit der Manschette hat sich erst hinterher herausgestellt: Bei einem Blutdruck von 185/175 wurde mein FA dann doch misstrauisch. Die breitere Blutdruckmanschette brachte dann etwas Licht in das Dunkel, ich hab die Medikamente wieder abgesetzt und nun also nur noch "leichten Bluthochdruck".

    Trotzdem ist mir diese Angst erhalten geblieben. Vor allem, weil eben in den letzten beiden Wochen dann die Wassereinlagerungen und das Eiweiß im Urin dazu gekommen sind. Ich schwanke ständig zwischen dieser Trotzhaltung vom Anfang (mit der ich ja weitestgehend recht hatte) und der Angst.
    Und das macht es mir wirklich nicht leicht, da herauszukommen.

    Zu den Gestose-Frauen hab ich schon Kontakt aufgenommen. Ich esse auch sehr viel Eiweiß und nehme Vitamin B6. Beim Salz gibt es leider doch ein Aber: Mein FA riet mir davon ab, weil mein Bluthochdruck wahrscheinlich schon seit Anfang der Schwangerschaft besteht (das weiß man ja nicht so genau, weil die ersten Werte ja alle Murks waren...) und wahrscheinlich auch davor schon bestanden hat. Nur weiß das niemand so genau, weil vorher nie gemessen wurde.
    Im Krankenhaus haben sie mir ein homöopathisches Mittel verschrieben, das die Nierentätigkeit anregen soll, ich hoffe, dass das wirkt.


    Ich habe schon versucht, einen Therapieplatz zu bekommen, aber das ist nicht so einfach. Ein halbes Jahr Wartezeit ist leider normal. Immerhin will mein FA versuchen, ein gutes Wort für mich einzulegen, ich hoffe, dass das klappt.
    Nur: Wie schnell wirkt sowas? Ich fühl mich manchmal nicht in der Lage, noch zu Hause zu bleiben.
    Meine "Beschwerden" sind mir viel zu präsent, als dass ich sie abtun könnte, ich hab viel zu große Angst, sie dann im richtigen Moment nicht ernst genug zu nehmen...
  • kathi2506kathi2506

    326

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Julia,

    blöd das ich das sage, aber ich habe endlich eine vollwertige Leidensgenossin, wenn du meine Ganzen Threads durchliest, wirst du bemerken, das ich genauso reagiere, aber ich habe ein rein psychosomatisches Problem, nach der Ärztin im Virchow-Klinikum, und steigere mich nur rein, bin ich zu hause, geht es mir schlecht, komme ich aber in die Aufnahme des Kreissaales, und dort wird alles kontrolliert, ist alles in einen normalen Bereich, bei mir kommt erschwerend hinzu, das die Ärzte nicht genau wissen, in welcher SSw ich eigentlich nun bin, da ich immer wieder gesagt habe, meine letzte Regel war ab 05.05.05, das kind aber nach SSL erst um den 14.06.05 gezeugt wurde, bin ich fast am verückt werden :flaming01: , ich bin mir sicher 4 Wochen weiter zu sein, aber nein, die Ärzte beharren darauf, auch wenn ich sage, das ich in den 1+2. möglichen Schwangerschaftsmonat 15-20 Kilo abgenommen habe, bleiben sie dabei, ausserdem habe ich jetzt (rechn,34+4) bereits seit einer Woche Senkwehen, und damit nerve ich ja auch alle, ich versuche es jetzt mit Galgenhumor :knutsch01:
  • JullaJulla

    5,464

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @Kathi: Ja, oft versuche ich es auch mit Galgenhumor, aber manchmal reicht es dafür dann nicht mehr. Vor allem, wenn ich wieder irgendwas Neues hab und mich dann schon gar nicht mehr traue, es noch zu sagen.

    Übrigens hat mich meine Hausärztin gestern noch mal für eine Woche krankgeschrieben. Werde mir Mühe geben, die Zeit zu genießen!

    Und @Gisela: Ich hab mich jetzt nochmal mit den Gestose-Frauen in Verbindung gesetzt und Sabine Kuse hat tatsächlich geschrieben, dass es eine Studie gibt, die darauf hindeutet, dass auch für Frauen, die schon vor der Schwangerschaft einen zu hohen Blutdruck hatten, viel Salz essen sollten. Ich versuche es jetzt also nochmal.

    Und: Seit heute morgen gibt es einen Verdacht, der wieder in eine ganz andere Richtung geht!
    Ich war nämlich bei meiner Hebamme und sie hat meinen Urin nochmal getestet. Eiweiß hatte ich keinen drin, aber dafür Zucker!!!
    Sie sagte, dass es gut sein könnte, dass meine Symptome (Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen) von einer Diabetes kommen.

    Nicht, dass ich mich darüber freuen würde. Aber immerhin wüsste ich dann, woher es kommt :???:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Liebe Julia - da ich in meiner letzten SS mit etwas erhöhten (aber nicht behandlungsbedürftigen) Zuckerwerten zu tun hatte, hab ich mir jetzt schon in der Anfangszeit der SS die Unterlagen der Gestose-Frauen besorgt und kann Dir nur raten, das gleiche zu tun. Ich bin nämlich auch so eine mit dem berühmten Weißkittelbluthochdruck. Also daheim immer normal - so 128/65 und sobald ich nur die Praxis sehe, schießt der bis zu 160/100 in die Höhe. Und die Gestose Frauen haben in Ihren Unterlagen viel Infos über erhöhten Blutdruck in der SS:

    Zitat: Wenn man durch eine erhöhte Salzaufnahme und Ausgleich sonstigen Nährstoffmangels die Ödeme beseitigt, wird auch der Blutdruck nach kurzer Zeit wieder normale Werte erreichen. Das geschieht oft sogar schon innerhalb von wenigen Stunden, manchmal dauert es einige Tage. Als erhöhte Werte gelten 140/90 mmHg bei Frauen, die vorher Werte zwischen 110/60 is 130/80 hatten. Auf jeden Fall sollte eine Erhöhung des unteren Wertes von 15 mmHg und mehr aufmerksam machen. Erst bei dauerhaften Werten von ca. 160/100 mmHg (bei vorher normalen Werten) wird heute der Beginn einer Therapie mit blutdrucksenkenden Medikamenten empfohlen, weil sonst die Versorgung des Kindes zu sehr eingeschränkt werden könnte.

    Vor allem Blutdruckerhöhungen durch Stress oder psychische Ursachen können auch alternative Methoden helfen, diese Erhöhungen durch Entspannung zu vermindern. Fußreflexzonenmassage wird von vielen Frauen als sehr angenehm empfunden. Warme Bäder helfen zu entspannen und die Nierendurchblutung zu verbessern.

    So, also die Infos der Arbeitsgemeinschaft Gestose-Frauen e.V. sollte man m. E. unbedingt daheim haben, wenn man sich mit so was beschäftigen muß. Und vor allem: MAN SOLLTE SIE EIGENTLICH JEDEM FA ALS PFLICHTLEKTÜRE VERORDNEN und auf den Bauch binden ;-) ...

    Alles Gute und Grüße,

    Kirsten
  • JullaJulla

    5,464

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Danke, aber ich kenn die Hefte von den Gestose-Frauen fast auswendig ;-)
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Zucker im Urin ist aber in den seltensten Fällen ein Hinweis auf eine Gestationsdiabetes. Das heißt, dass die meisten Frauen, bei denen eine Gestationsdiabetes festgestellt wurde, keinen auffällig hohen Zuckerwert hatten. Der Zucker im Urin kommt in den meisten Fällen von den in der Schwangerschaft durchlässigeren Gefäße.

    Wie wäre es denn, wenn du einen Entspannungskurs wie autogenes Training, Meditation oder Schwangerenyoga besuchst? Wichtig ist auch, dass du dir verinnerlichst, dass dein Körper in einem wunderschönen Ausnahmezustand ist und eine Höchstleistung vollbringt, die nicht immer ohne "Nebenwirkungen" einhergeht und die nur selten ein wirkliches Problem darstellen.

    :byebye01:

    Gisela
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Julla schrieb:
    Danke, aber ich kenn die Hefte von den Gestose-Frauen fast auswendig ;-)

    Grins, dann entschuldige (geht's Dir dann wie mir, lach)...

    GGLG,

    Kirsten
  • JullaJulla

    5,464

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @Gisela: Stimmt, hab auch grad gelesen, dass gut die Hälfte der Frauen, die Gestationsdiabetes bekommen, keinen Zucker im Urin hatten und dafür die HÄlfte der Frauen, die Zucker im Urin hatten, keine Gestationsdiabetes haben.
    Die Sache ist nur die, dass meine Werte im Krankenhaus wohl etwas grenzwertig waren. Außerdem ist Johan schon die ganze Zeit immer überdurchschnittloch groß.
    Also mal sehen, was der Montag bringt, dann mach ich nochmal den Gluko-Test.
    Autogenes Training un Mediation hab ich schonmal probiert, war irgendwie gar nichts für mich. Aber ich werd mal unsere Nachbarin fragen, ob sie mich auf ihre Spaziergänge mitnimmt, sie hat nämlich einen kleinen Sohn. Vielleicht tut das ganz gut!

    @Kirstentina: :biggrin: Ich probiers die Tage auf jeden Fall nochmal mit Salz!
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