bin am zweifeln...

PinguinPinguin

52

bearbeitet 1. 02. 2006, 22:07 in Kummerkasten
Meine Hannah ist ein fröhliches, ausgeglichenes kleines Mädchen. Wir kommen super miteinander klar und haben viel Spaß zusammen. Alles könnte also in bester Ordnung sein.

Doch dann kommt der Montag und da gehen wir in die Krabbelgruppe. Und da fühl ich mich wie ein Alien. Die Mütter dort haben eine total andere Einstellung zu ihren Kindern. Ich weiß gar nicht so recht, wie ich das beschreiben soll. Klar, sie wollen wohl auch alles richtig machen. Aber die Grundeinstellung dort ist, dass die Kinder sich den Eltern anzupassen haben. Bei uns ist es halt gerade andersherum. Ich versuche mich weitgehend an die Bedürfnisse und den Rhythmus von Hannah anzupassen. Dann fühlt sie sich am wohlsten und mir geht es dabei auch gut.

Ein paar Beispiele damit es vielleicht ein bisschen klarer wird: Immer wieder kehrendes Thema ist das „schreien lassen“. Hannah lasse ich nicht schreien – das ist einfach so. Und dann muss ich mir anhören, dass die Kinder lernen müssen sich selber zu beruhigen, bla, bla, bla... Ihr kennt das bestimmt. Beliebte Themen sind auch „Durchschlafen“ (eine Mutter erzählt ständig, dass ihre Kleine seit dem 4 Lebenstag im Kinderzimmer schläft und dass sie das Babyfon so eingestellt hat, dass sie nur lautes brüllen hört – und nach ein paar Wochen hätte ihre Tochter es kapiert und würde von abends bis morgens schlafen. Und falls nicht, ein bisschen weinen schadet ja nicht.), „Stillen“ (besser gesagt Nicht-Stillen) und „Essen“. Die klassischen Themen unter Müttern halt.
Während der Krabbelgruppe gebe ich da dann schon contra und vertrete meine Meinung bzw. inzwischen bin ich soweit, dass ich auf Durchzug schalte.

Soweit so gut. In einer ruhigen Minute bin ich dann aber schon am überlegen. Ob ich alles richtig mache, oder ob ich Hannah nicht total verziehe. Bei den anderen scheint es ja zu funktionieren. Die Kindern schlafen anscheinend gut (ich weiß, bei diesem Thema wird viel gelogen)– Hannah wacht so im Schnitt zwei mal auf und will gestillt werden. Essen ohne Probleme – Hannah isst zwar auch zunächst voller Begeisterung, verliert aber recht schnell die Lust und matscht lieber mit dem Essen (um satt zu werden wird sie dann gestillt). Trotz vorsichtiger Einführung von Beikost hat sie hin und wieder Verdauungsprobleme – so was kommt bei den anderen Kindern scheinbar gar nicht vor. Die anderen Mütter gönnen sich mal einen Wochenendtrip nach Paris- und ich sitze daheim, weil ohne Mama würde es Hannah wohl theoretisch tagsüber aushalten (wenn das stillen nicht wäre) aber nachts geht's eben nicht. Jetzt sitze ich da und bin gefrustet und nichts ist mit meiner heilen kleinen Welt.

Ich sollte mich da nicht so runterziehen lassen. Aber die Zweifel nagen doch gerade ziemlich heftig... :cry:

Kommentare

  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Marion, du weißt, dass du das für euch Richtige machst.

    Warum in aller Welt gehst du in diese Gruppe, die scheinbar so vom Mainstream geprägt ist? Nimm doch lieber Kontakt zu einer Stillgruppe auf, die haben auch regelmäßige Treffen. :grin: Dort wirst du sicher nicht "schräg" angesehen, im Gegenteil!

    Übrigens: Ich war in den letzten 17 Jahren geschlagene zweimal (!!!) ohne meine vier Kinder außer Haus. Mein Jüngster ist jetzt 3 3/4 und war in der Adventszeit das allererste mal von mir über ein Wochenende getrennt. Selbst da habe ich mir schwer getan und ständig Zuhause angerufen. Das war dann noch das Wochenende, wo das Münsterland im Schnee ersoffen ist, also ein zusätzlicher Stressfaktor für mich. Ich habe festgestellt, dass ich eigentlich noch gar nicht soooo darauf erpicht bin, längere Unternehmungen ohne Kind/-er zu machen. :oops:

    Hör auf deine Gefühle und schau dich nach einer anderen Gruppe um, dann wirst du ganz sicher nicht mehr so "runtergezogen". :grin:

    :byebye01:

    Gisela
  • luxorluxor

    1,282

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Marion,

    such doch mal mit den Stichworten die Du schon gegeben hast hier im Forum. In diesen Krabbelgruppen ist es fast immer das gleiche. Wenn man sich wie wir hier informiert hat und im Grunde genommen genau die Gegenrichtung zu dem "üblichen" eingeschlagen hat, kommt man sich immer als Außenseiter vor. Das ist einfach so und da können wir auch nichts gegen machen.

    Schalt einfach auf Durchzug, dass ist wirklich das allerbeste. Und schon Deine Nerven und häng Dich nicht in die tollen Diskussionen rein. Ich könnt zwar auch regelmäßig :ih: - aber es bringt nichts. Man handelt sich nur Ärger ein und wird noch blöder angeguckt.

    Ich laß mich davon aber nicht im geringsten beirren und mache genauso weiter wie bisher: Kein Schreien lassen alleine, schlafen im Familienbett, Einschlafstillen wenn es sein muss, nachts stillen wenn sie möchte, soweit möglich mich auf den Rhytmus meiner Tochter einstellen usw.. Ich denke mal, spätestens in 1-2 Jahren wird sich unser Einsatz für uns mehr als auszahlen, wenn unsere Kiddies nicht so ängstliche Wesen sind und vor allem noch das Urvertrauen in die Menschheit haben und nicht ständig rückversicheren müssen, ob da jemand ist dem sie auch vertrauen können.

    Es ist zwar oft seeeehr anstrengend, aber ich finde es furchtbar, wenn so kleine Zwerge schon ständig gemaßregelt und gegängelt werden, mitunter für Nichtigkeiten. Ließ Dich nochmal quer durchs Forum und Du siehst wieder ganz klar: DU hast den richtigen Weg eingeschlagen, lass Dir da nichts erzählen.

    Ich war übrigens die letzten 1 1/2 Jahre auch nur wenige Male abends weg. Einmal Weihnachtsfeier, 2x essen gehen und einmal Kino (Harry Potter MUSSTE sein :biggrin: ). Montags und Donnerstag arbeite ich und wenn es länger dauert, werd ich schon ganz hibbelig und will wieder zurück zu meiner Süßen. Sie fehlt mir dann richtig. Gestern hat es sich wieder lange hingezogen und ich hab mich richtig doll auf sie gefreut.

    Gruß
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo zusammen,

    also ich bin auch in einer Krabbelgruppe, die Kinder dort sind allerdings alle zwischen ein und drei Jahren alt, also keine Babies mehr. Ich muss sagen, die Mütter dort haben eigentlich alle eine ähnliche Einstellung wie ich. Sich nicht von Großeltern, Tanten und Onkeln und sonstigen Besserwissern reinreden lassen was die "Erziehung" betrifft z.B. Das wollt ich nur mal anbringen, weil hier grade so durchgekommen ist, dass das in Krabbelgruppen üblich ist, so wie Marion es beschrieben hat. Es gibt also auch Ausnahmen, zum Glück.

    Ich muss sagen, dass solche Sprüche mit Schreien lassen und auf die Finger oder auf den Po klapsen usw. (der ganze Müll eben) bei mir hauptsächlich von den Eltern und Schwiegereltern und der restlichen Verwandtschaft kommen. So auf die Art, willst du bis dein Kind in die Schule geht, nachts aufstehen und es zu dir ins Bett holen?? Lass ihn doch mal schreien nachts, der hört schon wieder auf!!

    Kenn ich alle diese Sprüche. Da muss man sich einfach taub stellen, ist leider wirklich so. Diskutieren bringt da nämlich rein gar nichts. Genauso ist es auch mit den Müttern, die das so praktizieren. Hab kürzlich ne entfernte Bekannte getroffen, deren Sohn ist acht Monate alt. Wir kamen so aufs nachts durchschlafen. Der Kleine schläft (natürlich!) schon seit Wochen immer durch und zwar in seinem Bett. Ich dann so: also Leander kommt jede Nacht zu uns ins Bett. Darauf sie: ach so, ja das mit dem im Elternbett schlafen, mhmmm. Ja das haben sie gar nicht erst angefangen,das SOLL MAN JA AUCH GAR NICHT MACHEN. Ich hab dann gefragt warum man das denn nicht machen soll. Wusste sie dann eigentlich auch nicht so genau.

    Jedenfalls Marion, lass dich von sowas nicht beirren. Du machst das genau richtig, wenn du auf dich und dein Kind hörst. Ich habe als mein Sohn noch klein war, leider in Bezug auf Ernährung einige Fehler gemacht, weil ich zu sehr auf andere gehört hab anstatt eben auf mein Gefühl als Mutter. Das passiert mir bei meinen nächsten Kindern garantiert nicht mehr.

    Und in die Krabbelgruppe würd ich ehrlich gesagt nicht mehr gehn. Das hat ja auf Dauer keinen Zweck, wenn dort alle so ne ganz andere Einstellung haben als Du und dann auch noch damit angeben.

    LG
  • PinguinPinguin

    52

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Vielen Dank für euren Zuspruch!! Ihr wisst ja gar nicht, wie gut das tut!!!

    Im Grunde weiß ich schon, dass es so ok ist, wie wir das machen. Aber momentan wird aus allen Richtungen an mir herumkritisiert bzw. meine Ansichten in Frage gestellt. In der Krabbelgruppe ist es halt am extremsten. Von meiner Familie und Verwandten muss ich mir da auch einiges anhören. Die schwärmen zwar immer davon, dass Hannah „so ein braves Baby“ ist (kann ein 10 Monate altes Baby überhaupt böse sein!!!????). Und das, obwohl ich ja angeblich so vieles falsch mache. Erstaunlich.

    Natürlich kenne ich auch „Gleichgesinnte“. Aber die Zahl schrumpft. Mir kommt es so vor, dass einige das neue Jahr zum Anlass genommen haben, um „endlich was zu ändern“ (sprich abstillen oder ein Schlafprogramm ausprobieren). Und angeblich mit Erfolg. Na ja....

    Warum ich noch in die Krabbelgruppe gehe? Frage ich mich auch. Nach dem erstenmal dachte ich, einmal und nie wieder. Und dann bin ich wieder hingegangen, und wieder... Hannah gefällt es da recht gut. Sie findet andere Kinder klasse und kann dort auch Spielsachen ausprobieren, die wir nicht haben (und zum Teil auch nie anschaffen werden). Vielleicht gibt es ja Alternativen zu dieser Gruppe, mal sehen.
  • Amelie77Amelie77

    1,414

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Liebe Marion!
    Ich bin noch nicht Mama und kann daher noch nicht viel dazu sagen...
    Aber beim Lesen hatte ich das Gefühl, dass ihr eine besonders schöne, innige Beziehung zu Hannah habt und es die Kleine bei euch sicher gut hat und gedeihen kann. Ich denke, das ist doch das Wichtigste!

    In bezug auf die Gruppe würde ich auch sagen: such dir eine andere, eine Alternative! Es gibt einfach Menschen mit denen man nicht zurecht kommt, die völlig andere Ansichten haben und einen immer verunsichern. Vielleicht findest du eine Gruppe, wo du dich wohler fühlst und mehr Du selber sein kannst.
    Ich habe da den Vorteil, dass es in Wien sehr viele Gruppen gibt, d.h. ich kann einiges ausprobieren, bis ich hoffentlich was finden werde, as paßt.

    Alles Liebe
    Amelie
  • July78July78

    1,031

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also ich finde auch, dass du alles richtig machst. Nicht das Kind muss sich den Wünschen der Eltern anpassen, sondern die Eltern sollten sich nach dem Kind richten. OK, vielleicht nicht nur - aber wenn mein Kind weint kann ich nicht an mich denken, dass ich ja keinen Bock habe zum Kind zu rennen, sondern ich muss an mein Kind denken, das mich braucht denn sonst würde es nicht nach mir weinen.

    Ich kenne auch alle diese blöden Sprüche und was man sich alles bieten lassen muss von Leuten, die das überhaupt nichts angeht wie man sein Kind behandelt/erzieht/verwöhnt/wie auch immer.

    Ich kann nur sagen, die Mütter die ihre Kinder weinen lassen mit dem Spruch: wird schon wieder aufhören, oder "die Kinder gewöhnen sich schon dran dass sie durchschlafen sollen" die sind für mich absolute Rabenmütter und ich WILL ÜBERHAUPT NICHT SO SEIN WIE DIE!!!!!!!

    Ich hole meine Kleine jeden Morgen zu mir ins Bett, sie wird so gegen 7 Uhr wach und weint leise, wenn sie dann bei mir liegt, schlafen wir beide noch ein Stündchen gemütlich! Was hätte ich davon, wenn ich sie in ihrem Bett lassen würde? Sie würden weinen und ich wäre nervös. Und warum um alles in der Welt soll ich dem winzigen kleinen Wurm der so unschuldig und hilflos ist, diesen Gefallen nicht tun????????

    Mach auf jeden Fall weiter so, wie du es für richtig hälst. Es müsste eigentlich separate Gruppen für Mütter die so denken wie wir geben, Mensch, das wäre eine Erholung.... ;-)

    Liebe Grüße
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