Hallo zusammen,
mein Problem ist folgendes: vor einigen Wochen entdeckte mein Mann an meinem Hals eine Beule. Sie ist in der Nähe der Schilddrüse und mehrere Zentimeter groß. Ich ging zum Hausarzt und der ordnete Blutuntersuchungen an. Da kam nichts Auffälliges heraus, auch die Schilddrüsenwerte sind völlig in Ordnung. Daraufhin bekam ich zwei Überweisungen, einmal zur Sonographie, einmal zur Szintigraphie. Zur Sono (= Ultraschall) war ich nun vor einiger Zeit, die Ärztin meinte, es sähe nicht bösartig aus. Sie würde aber auch zur Szinti raten, um es genauer abzuklären und da beginnt mein Problem. Bei der Szinti bekommt man radioaktives Material gespritzt, man darf dann aber nicht mehr stillen, da das Zeug in die Muttermilch übergeht und für das Baby äußerst schädlich ist. Und nun weiß ich nicht, was ich machen soll. Einerseits müsste ich die Untersuchung machen lassen, damit der Knoten richtig diagnostiziert werden kann. Andererseits stille ich Mara noch ca. 10x pro Tag. Unsere Stillbeziehung ist uns sehr wichtig und fester Bestandteil im Tagesablauf. Mara braucht das Einschlafstillen (ca. 4x pro Tag) und nachts lässt sie sich auch nur so beruhigen (ca. 4-5x wacht sie jede Nacht auf). Zwischendurch holt sie sich auch noch ihre Portion Mama und genießt das sehr.
Ich habe keine Ahnung, wie sie ohne Stillen zurechtkommen würde. Mein Wunsch war eigentlich ein Jahr zu stillen und dann einfach zu sehen, wie lange Mara noch mag.
Laut Ärztin eilt es mit der Szinti nicht, aber in den nächsten Wochen sollte es schon gemacht werden. Nun bin ich in der Zwickmühle. Abstillen und Untersuchung machen oder erst in Ruhe zu Ende stillen und dann irgendwann zur Szinti?
Danke fürs Lesen!
Kommentare
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Haben die Ärzte was gesagt wie lange du danach nicht stillen dürftest?
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Abpumpen funktioniert leider nicht, das hat nicht mal geklappt, als ich noch voll gestillt habe und entsprechend mehr Milch als jetzt hatte.
Die Aussagen bezüglich Stillverbot schwanken zwischen 4 Wochen und sechs Monaten. Jedenfalls Zeiträume, für die ich nie und nimmer Milch sammeln könnte. Dazu kommt noch, dass Mara jegliche Ersatzmilch verweigert, was mich vor das Problem stellt, dass sie ohne Stillen nicht auf die altersentsprechend nötigen Milchmahlzeiten käme.
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Die Nummer findest du hier:
http://hebamme4u.net/forum/viewtopic.php?t=17007
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Watt? :shock:
Das hab ich ja noch nie gehört und ich habe 10 Jahre in der Radiologie gearbeitet
Wenn´s weiterhilf frag ich morgen mal meinen Chef!
P.S. Ich weiß natürlich auch nicht alles auf dem Gebiet, hab ja nicht studiert, , , hatten auch schon stillende Mutties zum GK,wenn ich mich aber so irren sollte....
:oops:
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:byebye01:
Gisela
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(Deutsche Gesellschaft für Nuklearmedizin e.V.)
Mach dich also nicht so völlig verrückt, erkundige dich bei der LLL und für ein paar Tage wirst du doch Milch sammeln können?
Ließe sich der Knoten denn nicht auch durch eine Biopsie untersuchen?
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Ich hab jetzt erstmal eine Mail an eine Beraterin der LLL geschrieben, mal sehen, ob sie mir antwortet. Sie wohnt sogar ganz in meiner Nähe, ich wusste gar nicht, dass die LLL auch Regionalvertreterinnen hat. Klasse! ;-)
Und die Berliner Hotline rufe ich auch noch an, dann müsste ich alles zusammen genommen doch verlässliche Infos haben.
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wie schon gesagt das mit 4 Wochen bis 6 Monaten kam mir sehr komisch vor.
Das hier hab ich noch gefunden:...in den ersten 24 bis 48 Stunden nach der Untersuchung allzu enger Kontakt zu Kindern und Jugendlichen meiden.....
Danach ist die radioaktive Substanz über die Nieren ausgeschieden worden.
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Hm, Mara schläft bei mir im Bett. Das fällt dann wohl flach. :???:
Irgendwie hab ich vor den Einschränkungen nach der Untersuchung mehr Angst als vor dem Ergebnis. :sad:
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Frag mal den Doc ob man nicht eine Kernspintomographie der Halsweichteile machen lassen könnte.
Da wird dann evtl Kontrastmittel gespritzt, müßtest dann zwar auch abpumpen, aber dein Zwerg kann bei Dir schlafen ;-)
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wenn das nur 1-2 tage sind werdet ihr das überstehen! Der Papa muss halt zum Kuschlen und Rumtragen da sein. Aber das wird irgendwie gehen.
Ich war im letzten Sommer auch erst total panisch, als ich mir den Fuß gebrochen habe und operiert werden musste. Mirco war zwar schon sieben Monate alt, wurde aber noch voll gestillt. Aber irgendwie haben wir das doch alles gemeistert. Und es ging problemloser als ich erwartet hatte.
Jetzt hol dir erst einmal die Information wie lange du dann wirklich nicht stillen darfst. Sieht doch so aus, als würde sich das überbrücken lassen. Dann kannst du danach einfach weiter stillen. Und Mara muss dann halt beim Papa im Bett schlafen. Das wird sicher eine unruhigere Nacht als gewohnt, vielleicht muss er sie auch etwas rumtragen oder sonstwie beruhigen. Aber ihr werdet das alle gemeinsam meistern!
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Der wohnt doch in der Schweiz und hat derzeit hier mit seinem Diplom vollzeit zu tun. :???: Die Untersuchung wird in Berlin sein...
Zum besseren Verständnis: Wir haben noch getrennte Haushalte. Er hat seine Wohnung in der Schweiz, ich meine in Berlin. Seit Jahren pendeln wir zwischen beiden Ländern hin und her, derzeit bin ich mit Mara meist in der Schweiz, weil ich in der Elternzeit bin und er mit dem Diplom sehr eingespannt und räumlich gebunden wegen der Uni. Das wird noch ein paar Monate so bleiben, eben bis zum Ende des Studiums.
Vielleicht kann nach der Untersuchung meine Mama für Maras Betreuung einspringen.
Auf alle Fälle vielen Dank fürs Mut machen! :knutsch01:
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Ich weiß nicht ob eine Kernspintomographie da weiterhilft. Da sieht man ihn dann zwar vermutlich recht deutlich, kann doch aber eigentlich nix über die Beschaffenheit aussagen, oder?
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Die Ärztin am Telefon der Hotline (Embryonale Toxikologie) sagte hingegen, 24 Stunden Stillpause (mit Abpumpen und Wegschütten) würden ausreichen. Ich glaube dann lieber letzterer Aussage. ;-)
Von Kontaktverbot zum Kind sagte niemand etwas, da hätte ich wohl explizit fragen müssen. :roll:
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Und dann kommt irgendwann die OP auf mich zu, wo das Ding entfernt wird. Und das an einer gut sichtbaren Stelle am Hals, wo ich doch so sehr zu unschöner Narbenbildung neige. :???:
Aber erstmal ist mein kleiner Bruder übermorgen dran mit einer fiesen OP, der hat sich nämlich am Sonntag beim Eislaufen das rechte Sprunggelenk mehrfach gebrochen, so dass es geplattet und genagelt werden muss. Der Arme. :sad:
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Hattest du einen Gips danach oder bleibt die OP-Stelle frei wegen späterer Wundversorgung, damit Sekret ablaufen kann etc.?
Ich hatte nämlich vorhin das Gespräch mit den Schwiegereltern und wir waren uns nicht sicher, wie es heutzutage gemacht wird.
Wegen der Heilungszeit sprach der Arzt in der Notaufnahme wohl von drei Monaten. :shock:
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Ich hab bis zur OP eine richtige Gips-Schiene bekommen. Nach der Op hatte ich die dann noch ein oder zwei Tage. Danach gab es eine Vacoped Orthese. Sieht ähnlich wie ein Ski-Schuh aus
Das Teil hat den Vorteil, dass man es aufmachen kann, so eben auch an die Wunde rankommt und sich auch das Bein waschen kann. Außerdem kann man von Anfang an dafür sorgen, dass der Fuß nicht ganz einrostet, denn zumindest gerade abknicken darf man ihn, nur nicht seitlich.
Ich durfte dann ein paar Tage nach der OP den Fuß beim rumkrücken auch ganz leicht aufsetzen. Die Physiotherapeutin hat mir also auch direkt gezeigt wie ich Treppen steigen kann.
Aber man muss eben trotzdem viel liegen und den Fuß hochlagern, weil der sonst total dick wird. Und weh tut es eben auch wenn man aufsteht und das ganze Blut in den Fuß schießt.
Es gibt dann halt jede Menge Krankegymnastik. Erst hab ich mir gar nicht vorstellen können dann mal wieder richtig unbefangen laufen zu können. Aber jetzt ist wieder alles wie früher.
Aber sechs Wochen mit Krücken waren lang! Verdammt lang!
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Hier die Mail:
"Liebe Frau ...,
vielen dank für ihre anfrage.
ich hoffe, meine antwort kommt für sie nicht zu spät - leider kann ich erst wieder heute an meinen
Rechner.
Auf die Entfernung ist es etwas schwierig eine Information zu geben, weil von verschiedenen Faktoren
abhängig ist, inwieweit abgestillt werden muss.
Zunächst einmal möchte ich sie beruhigen: eine solche Untersuchung macht kein vollständiges
abstillen notwendig. Allerdings kann das Kind beim Einsatz von radioaktiven Substanzen nicht ohne
Unterbrechung weitergestillt werden, da radioaktive Substanzen dazu neigen sich in der Muttermilch
anzusammeln.
Eine frage, die mir sofort beim lesen in den kopf kam war: ist die Untersuchung so auf jeden fall
zwingend notwendig, sind alle anderen diagnostischen verfahren bereits ausgeschöpft?
So haben sie z.b. die Möglichkeit sich eine Zweitmeinung eines anderen Arztes einzuholen, und auf
alternative Untersuchungsmöglichkeiten zu drängen.
leider erfahren viele Frauen Ablehnung, wenn sie dem Arzt schildern, dass ein beenden der
Stillbeziehung für das Kind sehr problematisch wäre.
Sie schreiben sehr liebevoll, wie wichtig für ihr baby nach wie vor das stillen ist – eine Erfahrung,
die auch in der Gruppe immer wieder von Frauen so berichtet wird. Darum möchte ich ihnen mut machen,
ihre Position dem Arzt gegenüber zu verteidigen.
zunächst möchte ich ihnen zu ihrer frage eine allg. Information aus dem Handbuch für die
Stillberatung/S.589 zitieren:
"Die meisten Fälle von Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion) oder Hyperthyreose
(Schilddrüsenüberfunktion) lassen sich aufgrund der Symptome der Mutter und eines einfachen
Bluttests diagnostizieren. Aber es gibt auch Situationen, in denen ein Test mit radioaktiven
Subtanzen und die Darstellung der Schilddrüse erforderlich sind um das Problem zu lokalisieren, vor
allem dann, wenn eine Struma (vergrößere Schilddrüse, Kropf) vorliegt.
Wird ein Test mit einer radioaktiven Substanz empfohlen, sollte die Mutter ihren Arzt fragen, ob
sich die Untersuchung nicht hinauszögern oder durch eine strahlungsfreie Alternative ersetzten lässt.
Ist die radiologische Untersuchung nicht zu umgehen, muss vorübergehend abgestillt werden. Wie lange
mit dem Stillen ausgesetzt werden muss, hängt von der bei dem Test verwendeten radioaktiven Substanz
und der Dosierung ab. Die Milch kann auf Strahlung untersucht werden, um festzustellen, wann das
Stillen sicher wieder aufgenommen werden kann."
Wann soll die Untersuchung stattfinden?? Hätten Sie z.B. die Möglichkeit im Vorfeld Milch abzupumpen,
die ihr Kind dann trinken kann? so könnten sie das Problem mit der künstlichen Säuglingsmilch
umgehen.
während der Stillunterbrechung haben sie die Möglichkeit, zu pumpen. das würde verhindern, dass ihr
brüste übervoll werden und hält die Milchproduktion aufrecht. außerdem trägt das pumpen dazu bei, die
Ausscheidung des radioaktiven Materials aus ihrem Körper zu beschleunigen (die gepumpte Milch muss
weggeschüttet werden).
wenn sie das Gefühl haben, dass es fast unmöglich ist das stillen für eine gewisse zeit zu
unterbrechen, könnten sie mit ihrem Arzt folgende punkte besprechen:
- was geschieht, wenn die Untersuchung nicht durchgeführt oder hinausgezögert wird?
- gibt es alternative Möglichkeiten (z.b. Ultraschall, Computertomographie (CT) und
Magnetfelddarstellung (MRT))
- wird die radioaktive Substanz zu Diagnosezwecken oder zu Therapiezwecken eingesetzt? werden
radiaktive Substanzen zur Therapie eingesetzt statt zu Testzwecken, müsste mit dem stillen für einen
viel längeren Zeitraum ausgesetzt werden
- wurde diejenige radioaktive Substanz ausgewählt, die in der Muttermilch am schnellsten wieder
abgebaut wird?
- muss das baby vom untersuchten Körperteil (bei ihnen also der Schilddrüse) ferngehalten werden?
Lässt sich die Untersuchung nicht aufschieben, wäre eine wichtige frage an den behandelnden Arzt,
welches radioaktive Jod zur Untersuchung verwendet wird, um herauszufinden, wie lange das stillen
unterbrochen werden muss.
Wird z.b. Iod I-I23 verwendet zu Diagnosezwecken, wäre ein aussetzen des Stillens für 8-48 stunden
notwendig, je nachdem welches Isotop verwendet wurde und in welcher Dosis.
Sie können mit dem Arzt besprechen, ob ihre Milch nach dem aussetzen noch einmal zur Sicherheit in
einem Labor untersucht werden muss. Die Untersuchung würde am schnellsten von statten gehen, wenn
sie die Milch dort persönlich/oder via boten hinbringen. Ca. 24 stunden extra sollte man jedoch
dafür rechnen.
Vielleicht besteht auch die Möglichkeit, die Untersuchung in einem Krankenhaus zu machen, wo dann
auch die Untersuchung der Milch stattfinden könnte?
Ich könnte mir vorstellen, dass die Vorstellung einer Stillunterbrechung für sie zunächst
erschreckend ist, wo ihr Kind ja noch relativ häufig trinkt. Die meisten Babys kehren jedoch nach
einer kurzen Stillunterbrechung problemlos an die Brust zurück.
Ich freue mich sehr, wenn sie mich dazu vielleicht anrufen möchten – im persönlichen Gespräch lassen
sich oft besser Möglichkeiten besprechen.
Sie erreichen mich unter: xxx – heute gern bis 22 Uhr und morgen Vormittag.
HerzLLLich,
..."
Nett, oder? :razz:
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