Endlich ist er da!

AnitaAnita

411

bearbeitet 7. 02. 2006, 21:06 in Geburtsberichte
Unser kleiner Sohn Timon wurde am 31. Jänner 2006 um 6:50 nach laaaaaangem Warten endlich geboren und wir sind überglücklich ihn endlich umarmen und knuddeln zu dürfen.

Hier ist unser Geburtsbericht:

Eigentlich sollte ich ja am 30. Jänner, 11 Tage nach dem eigentlichen Geburtstermin im Krankenhaus zur Einleitung erscheinen. Dank den Infos aus diesem Forum und der Zuversicht meiner Hebamme entschied ich mich aber, noch mal alles untersuchen zu lassen und erst dann zu entscheiden ob er "geholt" werden soll oder selber bestimmen darf wann er auf die Welt kommen will.
Am Montag war dann alles OK, der Arzt (ein ganz netter) konnte nichts finden was eine Einleitung notwendig machen würde. Er wies uns zwar darauf hin, dass wir auf eigenes Risiko wieder gehen und dass eine Einleitung bei einem geburtsreifen Befund 11 Tage nach dem Termin sicher gut funktionieren würde, aber im Grunde hatte ich das Gefühl, dass er in unserer Lage genauso entschieden hätte. Er sagte aber auch, dass er spätestens am Mittwoch einleiten würde und damit gab ich mich (einstweilen) mal zufrieden.

Dann gab er mir noch etwas Rizinusöl und das Rezept für "DEN" Cocktail mit und sagte, ich solle es vielleicht damit versuchen, aber am besten sofort (es war Mittag), weil wenn ich ihn am Abend nehme, dann sitze ich die ganze Nacht auf dem Klo.

Dann ließ er mich und meinen Mann wieder gehen. Wir gingen noch einkaufen (für den Cocktail), dann wollte mein Mann sofort heim und ihn mixen. In mir sträubte sich aber etwas und ich überredete ihn doch noch mal einen schönen Abend mit gutem Essen, einem Gläschen Wein und einem letzten Mal Sex zu haben um zu sehen was passiert. Den Cocktail wollte ich dann Dienstag in der Früh trinken. Wir kauften also auch noch tolles Abendessen und fuhren dann nach Hause.

Der Abend war wirklich romantisch. Unser Großer ging schon um 7:00 schlafen, da er den ersten Schikurstag gehabt hatte und todmüde war. Und wir gönnten uns ein Candlelight-Dinner samt Rotwein, redeten ca. 2 Stunden lang über Gott und die Welt und wollten so gegen 9:30 ins Schlafzimmer verschwinden um dort fortzusetzen.
Ich wollte nur noch kurz aufs Klo und bemerkte Blut im Slip und auch einige Tropfen im Klo. Kurz darauf spürte ich auch schon ein leichtes Ziehen im Unterbauch. Der Sex mußte also ausfallen.

Wir überlegten ob wir ins Bett gehen sollten oder doch lieber den Fernseher einschalten wollten (ich hatte Angst dass das Ziehen beim Schlafen nachlassen würde). Dann erinnerte ich mich aber an die letzten Worte unserer Hebamme aus dem Geburtsvorbereitungskurs: "Und ich wünsche euch, dass ihr alle ausgeschlafen seid wenn es soweit ist". Und somit machten wir uns bettfertig.

Gegen 1 Uhr nachts wurde ich durch etwas festeres Ziehen im Unterbauch munter. Nickte aber dann wieder ein. exakt 10 Minuten später war ich wieder wach. Das ging so weiter bis 2:00. Da entschied ich mich dann, mal aufs Klo zu gehen und nach dem Blut zu sehen. Kaum war ich auf, begann das ziehen schon wieder und dann 3 Minuten später wieder und weitere 3 Minuten später wieder.....

Ich weckte meinen Mann und teilte ihm den Stand der Dinge mit:
- deutliches Ziehen
- alle 3 Minuten
- leider nur im Unterbauch
- und leider auch nur für sehr kurze Zeit.

Wir standen auf und beschlossen mal zu sehen wies weitergeht. Ich zog mich an und er stoppte - alle 3 Minuten für 40 Sekunden "Regelschmerzen". Ich war mir sicher dass das nichts bewirken konnte.

Als es aber um 3:15 immer noch alle 3 Minuten war und das mit einer derartigen Regelmäßigkeit und weil auch immer wieder etwas Blut kam, beschlossen wir doch, meine Mutti anzurufen, die auf unseren Großen aufpassen wollte. Ich richtete noch sein Zeug und die Jause für den Schikurs am nächsten Tag her (ja, so gut ging es mir noch) und wir starteten dann, als sie da war ins Krankenhaus wo wir gegen 4:00 ankamen.

Die Hebamme dort war eine Bekannte von mir, was mich sehr freute und ich schüttete ihr gleich mein Herz aus, dass man mit diesen Wehen kein Kind bekommen kann und dass sie viel zu kurz seien und nur im Unterbauch und und und.... Sie untersuchte mich inzwischen und sagte dann zu meinem Erstaunen: "Dacht ichs mir doch, dein Muttermund ist 5 cm offen" (Beim Arzt am Vormittag war er nur fingerdurchlässig).

Boah, da war ich erstaunt. Ich kam immer noch supergut zurecht mit dem Schmerz, mußte zwar während einer Wege schon veratmen aber das war immer nur so kurz und dann war laaaange Pause. Es wurde ein CTG geschrieben und Ultraschall gemacht. Alles war bestens und Monika (die Hebamme) fragte, ob ich vielleicht in die Badewanne will.
Wollte ich natürlich! Und das war vielleicht guuuuuuuuuuuuuuut. Das warme Wasser, die ruhige Atmosphäre. Die meiste Zeit nur ich und mein Mann im Zimmer. Ich hab in den Wehenpausen sogar immer ein bißchen gedöst, so angenehm war es. Bei der nächsten Untersuchung war der Muttermund dann schon 10 cm offen und Monika holte eine riesige Hand voll rotem Schleim aus der Wanne - das also war der vielbeschriebenen Schleimpfropfen. Den hatte ich mir auch anders vorgestellt.

Von nun an begannen die Wehen heftiger zu werden, kamen aber immer noch konstant alle 3 Minuten für ca. 1 Minute lang. Ich beatmete sie mit lautem "AAAAA" und wartete auf den Pressdrang, der aber fast 45 Minuten nicht kam (jaja, ich konnte auch immer noch auf die Uhr schauen und mitrechnen in den Wehenpausen). Dann begann plötzlich mein Oberbauch mitzuarbeiten - erst durch ein paar Zuckungen bei 2 Wehen und als ich mich dann auf Monikas Tipp zur Seite drehte und zusammenkrümmte (so gut das eben ging) war er plötzlich da der Pressdrang. Von da an tat es auch richtig weh und ich klammerte mich ganz fest an den Arm meines Mannes während den Wehen, versuchte rund zu bleiben und Presste was das Zeug hält. Bei der 2. Presswehe spürte ich den Kopf am Beckenboden und dachte der geht nie durch. Bei der 3. Presswehe war er dann schon fast herausen, rutschte aber wieder zurück. Ich hörte die Ärztin fragen wie lange es noch dauert und Monika meinte naja vielleicht 2-3 Wehen noch. Das baute mich auf! Bei der nächsten Wehe drückte ich dann wieder so gut ich konnte und spürte plötzlich ein Nachlassen des enormen Druckes. Der Kopf war geboren!!!! Monika sagte ich solle weiterpressen auch wenn die Wehe weg geht und ich drückte noch einmal ordentlich an und schon war auch Timons Körper aus mir rausgeflutscht und ich bekam den kleinen Mann sofort auf den Bauch gelegt.

Ich fühlte mich wie im Himmel! Es war das schönste Gefühl dass man sich vorstellen kann!

Monika erklärte mir dann, dass ich ohne Wehen pressen mußte, weil bei mir der Wehenabstand immer noch 3 Minuten lang war und es deshalb besser so war. Klang fast wie eine Entschuldigung, obwohl ich doch erleichtert war dass ich mir eine weitere Wehe und 2 Minuten Wartezeit erspart hatte!!!

Wir blieben noch eine Zeit lang liegen und mein Mann und ich bewunderten unseren Sohn, dann wurde das Wasser abgelassen, die Nachgeburt geboren und der Arzt, der mich am Vortag untersucht hatte, kam rein (Dienstwechsel) und gratulierte mir mit einem breiten Grinser.

Mein Damm wurde untersucht und sie stellten einen kleinen Riß fest. Monika und der Arzt beratschlagten sich, ob er genäht werden sollte wobei sie sich dann dafür entschieden. Ich stand auf, duschte mich, trocknete mich ab und spazierte dann ins Nebenzimmer aufs Bett zum Nähen. Ich war selber ganz erstaunt dass das geht, wenn man gerade ein Kind geboren hatte. Ich fühlte mich topfit, richtig aufgeputscht!

Während dem Nähen wurde Timon gewogen und gemessen. Er hatte sage und schreibe 3900 g und war 54 cm lang. Im Vergleich zu Jacob, meinem ersten (46 cm, 2780g) war er ein Riese!

Dann legte ich ihn an und er trank sofort tüchtig. Etwas später wurde er von meinem Mann kurz ins Kinderzimmer gebracht, wo er gleich vom Kinderarzt untersucht wurde. Keine 10 min später lag er aber wieder in meinen Armen. Der Arzt und Monika zogen sich zurück und ließen uns alleine. Ich stillte Timon wieder und streichelte ihn, bewunderte alle winzigen Körperteile und mußte auch ein bißchen weinen wegen soviel Glück und dieser wunderschönen traumhaften Geburt.

Um 11:30 zogen wir Timon dann an (und ich mich) und um 12:00 sind wir dann nach Hause gefahren. Also Jacob von Schikurs heim kam, konnte er schon seinen kleinen Bruder in den Arm nehmen. Und am Abend kam dann Maria, meine Nachsorgehebamme und kümmerte sich um uns.

Jetzt ist Timon eine Woche alt. Er ist ganz brav und ausgeglichen, weil es hier in der letzten Woche nie Streß oder Termine gab. Ich habe das Stillen in den ersten Tagen und den Milcheinschuß ohne größere Brustprobleme überstanden und es genossen von meinem Mann verwöhnt zu werden. Maria war jeden Tag bei uns und hatte immer wieder den einen oder anderen Tipp für uns. Und Jacob konnte seinen kleinen Bruder vom ersten Tag an kennen lernen.

Ich bin immer noch ganz baff, wenn ich an meine problemlose Schwangerschaft und traumhafte Geburt denke. Nicht einmal in den kühnsten Träumen hätte ich mir ausmalen können, dass man eine Geburt als "schön" empfinden kann.

Kommentare

  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Herzlichen Glückwunsch! Ein wirklich toller Bericht über eine tolle Geburt! :bounce02:
  • jedidajedida

    373

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Herzlichen Glückwunsch!!! :bounce02: :bounce02: :bounce02:

    Hoffendlich wird meine Geburt auch so "angenehm".
  • PatyPaty

    2,953

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    So ein schöner Bericht!

    Herzlichen Glückwunsch! :laola02:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    :bounce02: :bounce02: :bounce02:

    Herzlichen Glückwunsch zum zweiten Baby und zu dieser wunderbaren Geburt! Solch ein Geburtserlebnis kann man sich wirklich nur wünschen!

    Alles Gute für Euch und LG
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