Zwischen all den Hilferufen auch mal was, was vielleicht Hoffnung macht.
Vielleicht kennt ihr die sog. "Schwellenmethode", die sanfte Alternative zum Ferbern, wo man sein Kind nach dem Ins-Bett-Bringen nicht allein lässt, sondern peu à peu, jeden Tag ein bisschen, immer weiter langsam wegrutscht. Erst vielleicht am Bettchen, Händchen haltend, am nächsten Tag ohne Händchen halten, am nächsten einen Meter weiter weg... Es hat bei uns funktioniert!!
Dazu muss man sagen, dass Timo lange ein Bilderbuchkind war, was das Ins-Bett-Bringen anging. Hinlegen, Schlaflied singen, "Gute Nacht, mein Schatz", Küsschen, rausgehen. Er drehte sich dann noch ein paar Minuten und pennte.
Tagsüber änderte sich das um Weihnachten, da ließ er sich nicht mehr hinlegen, sondern schrie furchtbar, wenn man es versuchte, und ließ sich überhaupt nicht beruhigen. Nachts ging es weiterhin gut, jedenfalls bis vor drei Wochen. Da ging es genauso los - furchtbares Weinen, Schreien und Kreischen, und wenn man es dann geschafft hatte ihn hinzulegen, fing er wieder an, sobald man den Raum verließ. Als es losging, saß ich also eine geschlagene Stunde bei ihm und wartete, bis er endlich so fest schlief, dass ich es wagen konnte das Zimmer zu verlassen.
Ein Gedanke von mir war schon: Er konnte es doch schonmal. Vielleicht meckert er nur kurz und schläft dann. Aber dieses Schreien war wirklich so herzzerreißend, dass ich dachte, nein, der hat wirklich richtig Angst allein zu sein... also setze ich mir einen Zeitraum von 2 Wochen, in dem ich ihn strikt nie allein ließ, schon gar nicht beim Einschlafen, damit das Urvertrauen, was ja durch irgendwas gelitten haben musste, wieder hergestellt würde... Ich legte mich mit ihm zusammen hin, schnaufte sogar extra laut, damit er wusste, ich war da, immer, wenn er sich leicht panisch aufsetzte, Köpfchen streicheln und beruhigen.
Seit ein paar Tagen reagierte er dann schon auf mein "Es ist gut, leg dich hin", sogar ohne Streicheln, vor drei Tagen fing ich dann an, mich vorsichtig zu entfernen, und es ging superschnell. Am Sonntag hatten wir noch Riesentheater, Montag blieb ich nur noch eine Viertelstunde bei ihm und er war halb wach, als ich den Raum verließ, gestern ging ich nach 4 Minuten, er meckerte kurz, beruhigte sich aber wieder selber und schlief dann ein - und heute konnte ich direkt rausgehen, und er schlief ganz ruhig und entspannt ein! :bounce02:
Heute hat er dann auch zum ersten Mal seit Wochen wieder bis 7 Uhr geschlafen - nicht durch, zweimal ist er wach geworden, aber auch da reichte ein leises "Leg dich wieder hin", und alles war prima. Ich bin so stolz auf uns beide!!
Kommentare
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Daran sieht man wieder, dass es die Pauschalmethode für alle Kinder nicht gibt. Jede Mutter muss für sich ausprobieren, was sie vertreten kann und was ihr Kind zulässt.
Ich persönlich habs aufgegeben, Jolina ist einfach zu emotional und wenn sie sich erst panisch schreit, dann ist der Abend gelaufen, denn dann muss ICH mich zu ihr legen, das Licht muss anbleiben und sie pennt erst 2 Stunden später ein.
Naja, vielleicht hat sie ja schon mit 14 einen Freund, der ihr dann zum Einschlafen das Händchen halten kann. :biggrin: Also nur noch 12 Jahre durchhalten. ;-)
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Klappt leider nicht mit jedem Kind. Ich kann Kira noch sooft sagen, dass ich da bin, dass ist ihr herzlich egal, solange sie keinen Körperkontakt bekommt. Inzwischen lässt sie sich gottseidank aber auch vom Papa ins Bett bringen und so hab ich mal etwas Freiraum.
Würde mir sehr wünschen, dass meine Süße nicht so klettet, ich würd ja bei ihr bleiben, aber das geht bei ihr nicht. Am liebsten kuschelt sie sich richtig in den Arm und schläft so ein.
Find ich aber toll, dass es bei Timo geklappt hat.
Gruß