Hallo Ihr!
Nun stellt sich für mich doch nochmal ein Kummerkasten-Thema ein :???: und da wollte ich doch nur mal fragen, ob Ihr das denn auch kennt.
Mein Mann distanziert sich immer mehr von mir und ich weiß nicht so recht warum. Reden geht nicht, er weicht sofort aus, gibt an, dass er kaputt und müde ist (wir bauen gerade ja mal "flott" den Garten um, aber da bin ich genauso müde von). Er schläft ausgesprochen schlecht, kommt erst gegen 1 Uhr ins Bett und schläft dann maximal bis 4 und dann vielleicht von 7-8 nochmal. Um ihn nicht zu stören stehe ich dann, wenn ich mich nur noch drehe auf, damit er wenigstens etwas zur Ruhe kommt.
Er ist permanent gereizt, es sei denn ich bitte ihn z.B. die Spülmaschine auszuräumen o.ä. weil es mir zu beschwerlich ist. Das macht er komischerweise ohne murren, aber alle "eigenen" Projekte - da wird nur so geflucht. Es macht für mich den Anschein, als ob er furchtbar unzufrieden mit sich und der Welt ist, möchte aber partout da nicht drüber reden.
Mit mir und der SS und der bevorstehenden Geburt habe das nichts zu tun... ich glaub aber schon! Gab's das bei Euch auch? Eigentlich ist er die Ruhe in Person und ich bin das Nervenbündel, aber momentan ist es genau umgekehrt (weil ich einfach versuche sehr rücksichtsvoll zu sein). Ich hab einfach Sorge, dass in den momentanen Situation alles aus den Fugen gerät, denn mit dem Kind wird es ja nicht besser, sondern anstrengender für uns alle.
Die letzten Wochen der SS waren so harmonisch, dass ich immer gedacht habe, dass es für so ein Würmchen schön ist, so erwartet und geliebt zu werden, momentan hab ich bei ihm so ein wenig das Gefühl, dass das jetzt doch zu "schnell" ging. Aber es läßt sich ja nicht ändern.
Jetzt hoffe ich nur, dass sich das wieder gibt - denn das Verhalten verunsichert mich doch stark und gerade für die Geburt im Geburtshaus wüßte ich schon gerne, dass ich alle Unterstützung der Welt habe. Momentan hätte ich wohl eher das Problem, dass ich noch versuchen würde Rücksicht zu nehmen und das kann es ja nicht sein.
Ob ich da auch zumindest kurz mal mit meiner Hebi drüber spreche? Oder sind die Sorgen so "normal", dass sie da eh drauf eingehen wird? Ich möchte natürlich nicht, dass das alles für meinen Mann zu belastend wird, aber immerhin muss ich ja das Kind kriegen und will da nicht noch groß Rücksicht nehmen müssen.
Bin einfach furchtbar verunsichert (und da kommen meine eigenen Geburtsbedenken natürlich noch erschwerend hinzu).
Einfach danke für's zulesen!
Kommentare
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Männern fällt es oft schwerer darüber zu reden. Aber er hat genau so Ängste vor dem was da kommen mag wie du... Zumindest war das bei meinem Mann so. Auf ihnen lastet ein großer Druck, denn sie wollen Dir alles abnehmen und sich optimal um dich und später auch das Kind kümmern. Das verunsichert auch die Väter.
Ich finde es schade, dass er nicht drüber reden mag, aber ich würde ihn auch nicht dazu drängen. Lass ihm einfach noch ein bissel Zeit mit sich selbst klar zu kommen.
Mach Dir nicht zu große Sorgen...
Liebe Grüße
Mandy
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Ich glaube, er hat einfach Angst...vor der Situation, vor der Verantwortung usw., was ja bald von grauer oder rosa Theorie in harte Realität umgewandelt wird.
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Jetzt wird es eben ernst und er wird sich die Situation mit dem Baby noch mal genau durchdenken. Dass es ein Mann da auch mit der Angst zu tun kriegt, finde ich normal, schließlich wächst die Verantwortung, die er dann hat um ein Vielfaches. Darüber wird er mit Dir sicher nicht reden wollen, denn das würde Dich - seiner Meinung nach wohl verunsichern.
Lass ihn einfach, er braucht vielleicht noch ein bisschen Abstand. Er ist schließlich auch schwanger.
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Es ist angeblich bei Männern so, dass sie sich zurückziehen, um etwas zu überdenken. Sie besprechen Dinge nicht sofort mit ihren Frauen, sondern brauchen viel Zeit alleine, und kommen dann mental wieder zurück, wenn sie es für sich geklärt haben. Ganz anders wir Frauen, die ja gerne alles ausdiskutieren und durch Gespräche eine Lösung oder zumindest Aufmunterung bekommen.
In dem Buch wird es so beschrieben, dass Männer vom Mars kommen, und diese Marsmänner ziehen sich dann mal in ihre Höhle zurück um zu grübeln und brauchen das auch. Sie wollen dann in Ruhe gelassen werden. Frauen kämen von der Venus, wo viel kommuniziert wurde. Als sich Mann und Frau getroffen haben, konnten sie nicht ohne einander sein, aber haben immer noch manchmal Verständnisprobleme.
Ich weiß nicht, ob du das Buch gelesen hast, aber es ist meiner Meinung nach ein tolles Buch, weil es einem Perspektiven aufzeigt, die man gar nicht so bedenkt. Man erkennt sich zum Teil dermaßen genau selbst wieder, dass es wirklich erstaunlich ist!
Nun gut, was ich damit sagen wollte: dein Mann braucht momentan vielleicht diese Zeit zum Nachdenken, zum Sich-auf-die-Geburt-einstellen etc... Und er macht das eben für sich selber, während du vielleicht solche Gedanken mit ihm besprechen würdest. Ich bin sicher, spätestens wenn es bei dir dann losgeht, wird er wieder voll für dich da sein! Männern macht eine Schwangerschaft und alles was dazu gehört sicher auch zu schaffen, und da ist es bestimmt normal, wenn es solchen Phasen gibt wie du sie gerade erlebst.
Ich drück dir trotzdem die Daumen, dass er möglichst bald wieder aus seiner Höhle hervorkommt ;-) , denn du brauchst die Unterstützung zur Zeit sicher dringend und möchtest ihn wieder ganz haben...
Viel Glück!!!
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Da wird auch gesagt, dass Männer sich meist nur auf eine Sache gut konzentrieren können. Also wenn einen Mann was beschäftigt, sitzt er lieber rum und tut nichts und denkt nach, während wir Frauen problemlos weiterarbeiten und trotzdem nachdenken können.
Das würde auch erklären, warum dein Mann beim Arbeiten flucht, weil er sich doch auf keine der Sachen richtig konzentrieren kann.
Und ich denke der Schlafmangel tut sein übriges zum gereizt sein.
Wünsche dir aber viel Glück für die Geburt und ich bin mir sicher, dass du dann die eine einzige Sache bist auf die er sich konzentrieren wird!
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mittlerweile haben sich die Wogen etwas geglättet (vielleicht liegt's auch daran,d ass die Gartenarbeit vorbei ist ;-) ) und mein Mann kommt wieder aus seinem Schneckenhaus. Da bin ich doch sehr froh drum, denn so ein bißchen Unterstützung ist nicht schlecht!
Vermutlich hat er wirklich einfach nochmal eine "Auszeit" gebraucht, die er selbst bestimmen konnte - was ja wohl in Zukunft etwas rar sein dürfte.
Jedenfalls bin ich doch frohen Mutes, dass das alles klappt und mein mann wirklich voll dabei sein wird.
Lieben Dank Euch für' Zuhören und Antworten!!!
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nun, nach dem smoothie, Dir ja schon einen kleinen Einblick in die Männer/Frauen bzw. die Mars/Venus-Thematik gegeben hat, hier nun auch von männlicher Seite mal ein kleines Statement zu Eurer Situation, die sich ja (naturgemäß, wenn man der Mars/Venus-Theorie glauben schenken darf) Gott sei Dank schon gebessert hat.
Nun hört es sich ja schon ein wenig seltsam an, dass Männer und Frauen so unterschiedlich in ihrer Denkweise aufgebaut sein sollen... Sind wir doch alle Menschen, egal ob männlich oder weiblich - nicht wahr!?
Hmm.... auch ich habe das eine oder andere Buch des "Mars/Venus"-Autoren John Gray gelesen und muss gestehen, dass er in vielen Dingen nicht nur "nicht ganz Unrecht" hat sondern, dass viele Situationsbeschreibungen aus seinen Büchern aus dem ganz normalen Alltag gegriffen und anhand der Unterschiedlichkeit von Männern und Frauen erklärt werden... und das tollste daran ist, dass dieser "Kerl" fast zu 90% Recht hat. Mir persönlich sind beim Lesen seines Bestsellers (vgl. auch meine Signatur ;-) ) viele Lichtlein aufgegangen.
Die Höhlenthematik ist ein weit verbreitetes (vornehmlich männliches) Phänomen, welches naturbedingt auftritt. Männer haben verstärkt das Bedürfnis Probleme zu lösen und zwar zunächst einmal alleine. Erst wenn alles nichts mehr hilft kommt ein Mann (vielleicht) auf die Idee jemand anderen (dann vornehmlich auch einen Mann) um Hilfe zu bitten. Die Frau seines Vertrauens um Hilfe zu bitten, wo er sie doch beschützen will und muss??? Wo käme man(n) denn da hin ??? ;-) Nee, nee... dann lieber zurückziehen und in Ruhe für sich selber nachdenken und das Problem bewältigen... Wie dieses Problem nun bei Euch aussah? Nun, darüber können wir nur spekulieren... Ich für meinen Teil denke, dass er sich nun, da die Geburt praktisch unmittelbar bevorsteht, erst wirklich klar darüber geworden ist, was das bedeutet, welche Umstellungen das mit sich führt und vor allem, dass er sich nun bald (zumindest für einige Zeit) in der Rolle des alleinigen Ernährers befindet...
Ich glaube, dass jeder, der das erste Mal Vater wird, sich mit diesen oder ähnlichen Gedanken beschäftigt. Der eine früher, der andere später (und wenn's erst kurz vor der Geburt ist). Auch mir sind solche Gedanken und die damit verbundenen Ängste durch den Kopf gegangen. Gottlob habe ich es gelernt, mit meiner Partnerin darüber zu reden, bevor es mich auffrißt und ich mich zu weit in dieses "Höhlensystem" zurückziehe.
Ganz wichtig für die Zukunft ist, dass Du ihn (sobald Du wieder den Eindruck hast, er ziehe sich von Dir zurück) konsequent in Ruhe läßt. Damit meine ich nicht die alltägliche Kommunikation in Bezug auf den Haushalt, sondern die persönliche Kommunikation. Versuche, ihn in solchen Situationen nicht noch mit Problemen Deinerseits zu belasten, denn er wird darauf eher ungehalten reagieren. Warte, bis er sich wieder "zurückmeldet" und dann das Problem langsam und mit Bedacht angehen. Und vor allem nicht, wie es frauentypisch wäre :eek02:, mit viel Beiwerk aussenrum und vornedran und das Wichtige zum Schluss, sondern nach einer kurzen Einleitung direkt auf den Punkt kommen... *smile* Erfordert ein wenig Übung, aber es funktioniert viel besser...
Das soll's erstmal von mir gewesen sein. Wenn weiterer Informationsbedarf vorhanden ist, dann einfach "laut" geben :-)
Liebe Grüße und vor allem ein "gutes Gelingen"
Laurin
"Anhang" von Maya und Julia (*09.12.2003)
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Nur blöd dass Frau sich nun erstmal drauf einstellen muß alleine die Geburt durchzuziehen und sich überraschen läßt ob Mann nun da ist oder nicht :-(((((
Wenn Mann drüber reden würde, könnte man sich als Frau besser drauf einstellen.
Habe ähnliche Bedenken, hoffe und gehe ganz fest davon aus dass der Papa des Kindes dann doch mit Herz und Seele mit bei der Geburt ist (schließlich ist die Geburt des eigenen Kindes ja immerhin was anderes als was man so hört und im TV sieht ), aber was wenn nicht ?
@ Laurin : Wann kommt ihr denn so im Allgemeinen aus der Höhle raus ? Hab ich dann noch Zeit ne Freundin mit zur Entbindung zu nehmen ?
Gruß tesun
34.SSW
366
Also da will ich aber doch mal wiedersprechen: Auch wenn Männer sich allzu gerne in ihre Höhhle zurückziehen, ich finde es dennoch verkeht, einen Mann in allen lagen in seine höhle ziehen zu lassen, ohne ihm den weiblichen Beistand per Megaphon hinterher zubrüllen!
Meine eigene bessere Hälfte ist auch einer dieser höhlenmenschen, die meinen, ihre Probleme unbedingt alleine lösen zu müssen, aber ich magdas nun mal gar nicht. Das letzte dieser Art war die Frage, ob er eine Beförderung annehmen soll der nicht, er war schon super toll im Begriff, sich sein Bärenfell überzustreifen und für lange Zeit in der Höhle zu verkiechen, um sich mit Meinderwertigkeitskompkexen zu vergnügwen und der Frage, ob sein Chef wirklich so blöd ist ihm einen job zu geben für den er zu dumm ist, aber ich habe ihn eben nicht gelassen, sondern erst mal gründlich beredet, ihn aufgebaut, ihm gesagt das er den job eben doch schafft, das er die Arbeit eh schon länger macht und eigentlich nur Titel und Bezahlung fehlen und und und. Und dann erst habe ich ihn für eine Woche in die Höhle gelassen, gut versorgt mit Futter, und er hat sich richtig entschieden. Sonst hätte er sich noch viel länger damit rumgepkagt, und noch dazu hätte er nciht sicher sein können, meine vollste Unterstützung bei allen Überstunden der Welt zu haben. Ich denke schon, ihm damit geholfen zu haben, auch wenn er erst mal deutlich entnervt war!
Und so schön die ganze Höhlentheorie und das ganze Gebilde von John Gray auch ist: manchmal ist es doch verkehrt, einen Mann so allein zu lassen, wie der manchmal empfiehlt.
Ade
Susi
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Hallo Susi,
dann hast Du da aber was falsch verstanden... ;-) J.G. empfiehlt nicht, den Mann alleine zu lassen, sondern ihm Rückzugsmöglichkeiten zu geben mit dem sicheren Wissen darum, dass da "draussen" (ich nenne es jetzt mal so) jemand ist, auf den auch er sich verlassen kann, ohne wenn und aber.
Sicher ist es so - und da stimme ich Dir in vollem Umfang zu - dass nichts über eine gesunde Kommunikation geht. Aber wenn ein Mann erstmal in dieser Höhle ist, dann sollte man ihn auch drinne lassen! Den Mann auf dem Weg dorthin aufzubauen, ist der richtige Weg, um ihm zu zeigen, dass es sich auf jeden Fall lohnt, nicht zu viel Zeit alleine mit sich zu verbringen ;-) Voraussetzung für dieses beiderseitige Verständnis ist aber grundsätzlich das Wissen um die Andersartigkeit der Geschlechter, wenn Du verstehst was ich meine...
@tesun: Tja, danach wurde ich schon häufiger gefragt und kann letztlich nur sagen, dass man darüber keine genauen Angaben machen kann. Jeder Mensch ist ein Individuum und als solches braucht auch ein jeder die Zeit, die er eben braucht um Probleme zu bewältigen... ;-)
Liebe Grüße
Laurin
1,868
WArum es nun letztendlich so war, weiß ich auch nicht und es hat sich ja zum Glück auch wieder gelegt und ich denke, dass wir nun auch gemeinsam in die Geburt starten können.
Vielleicht zu der ganzen Mann-Frau-geschichte in diesem Zusammenhang: Es ist ja okay, wenn Frau und wenn Mann über Veränderungen klar werden müssen und dafür auch mal Rückzug angesagt ist. Ich persönlich brauche den auch hin und wieder nur finde ich es ziemlich ungünstig dem Anderen gegenüber nicht wenigstens zu sagen "es hat mir Dir nichts zu tun - ich brauche Zeit für mich", sondern durch das Verhalten ohne jeden Kommentar zu vermitteln "mir geht es schlecht - aber ich sag nicht warum - es könnte aber auch an Dir liegen".
In der Situation wo Frau hochschwanger ist und m.E. alle Unterstützung brauchen kann, die Mann geben kann finde ich nunmal so unterschwellige Dinge nicht wirklich passend und fühle mich dadurch verunsichert, alleingelassen und vielleicht auch etwas verletzt.
Klar reagiert er darauf ungehalten und klar wäre es schöner, wenn frau mann dann einfach in Ruhe lassen könnte. Aber es gibt nunmal Entscheidungen, die JETZT getroffen werden müssen und gerade vor einer Geburt gibt es davon auch welche, die unaufschiebbar sind. Und da kann Mann nicht einfach die Augen zumachen und Frau damit "auch noch" alleine lassen.
Naja, es hat sich ja bei uns erledigt und mir hat's vor allem gutgetan mich hier ausgeheult zu haben (was ich ja zu Hause aus Rücksicht nicht tun wollte) und zu hören, dass das ganz normal ist (was ich ja eigentlich auch schon wußte, aber manche Dinge hat man gerne nochmal bestätigt!).
59,500
Ich glaube mich auch zu erinnern, dass John Gray in seinem Buch darauf hinweist, dass Männer ihren Frauen deutlichen machen sollen: "Ich brauch Zeit um nachzudenken, es hat nichts mit dir zu tun." Es ist also nicht so gemeint, dass die Frauen einfach doof dastehen und warten sollen, sondern beide sollen Verständnis entwickeln füreinander. Als Frau sollte man dann halt nicht verärgert sein, sondern ein bisschen abwarten - genau wie du das gemacht hast ;-) . War wohl Intuition bei dir
Naja, zum Glück ist jetzt alles wieder in Ordnung bei euch! War ja wohl gerade wirklich ein ungünstiger Zeitpunkt für so einen Rückzug, genau vor der Geburt!
Ich drück feste die Daumen, dass ihr eine schöne Geburt erlebt und danach mit eurem Baby sehr glücklich sein werdet.