Ich bin schon lange in Psychotherapie wegen meiner Ängste...ich habe viel nachgedacht, viel reflektiert, auch viel verstanden, viel versucht zu ändern...habe einen Mann, der mich liebt, den ich liebe, bekomme unser absolutes Wunschbaby und trotzdem: immer wieder tauchen kaum erträgliche Ängste auf. Ich träume, dass das Baby stirbt, dass ich es verliere, wache weinend auf...ich bemühe mich um Entspannungsübungen, gehe sparzieren, bin wöchentlich im Yoga und versuche mir gut zuzureden und manchmal bin ich einfach so müde, bin es so leid, dann scheinen mir meine Kämpfe so sinnlos.
Heute hat mir mein Baby im Bauch richtig leid getan, weil es eine ängstliche Mama bekommen wird, eine, die sich so wenig zutraut und ich wollte genau das meinem Kind ersparen und es badet doch jetzt schon in meiner Gefühlswelt.
Verstärkt wird das ganze von meinen unlösbaren Konflikten im Beruf. Die wollen mich loswerden, weil ich schwanger eine Belastung bin und das lassen sie mich jeden tag spüren. Mein Arzt will mich aber nicht freistellen, weil die Schwangerschaft ja o.k. ist und ich bis auf einige Beschwerden auch nichts habe. Ich habe versucht, die Konflikte zu klären, habe geredet - meine Angst überwunden - aber es belastet ich doch.
Es tut mir leid, dass ich euch zu "zumülle"...
Amelie
Kommentare
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Du brauchst dich nicht entschuldigen, wer nicht lesen möchte muss das ja hier nicht tun. ;-)
Ich kenne das mit den Ängsten sehr gut. Da du in Therapie bist nehme ich an, wird dir dein Therapeut dazu auch ne Menge sagen können. Ich persönlich habe für mich den Weg gefunden indem ich mir sagen konnte, was alles besser geworden ist. Fällt mir nicht leicht, klappt auch nicht wenn grade so eine "Attacke" da ist. Aber zwischendurch klappt es super und die Angstattacken sind immer und immer weniger geworden.
Lass dich mal drücken von deinem Mann. Ein bisschen Angst gehört zum Leben dazu und wird nie weggehen. Alles andere wirst du schon in den Griff kriegen, gib dir Zeit.
:troest:
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Danke für deinen Tipp, es stimmt sogar, es ist auch schon vieles besser geworden...
Amelie
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mit Ängsten kenne ich mich nicht wirklich aus, aber zu deinem FA muss ich schon mal was sagen. Die Schwangerschaft ist ja zum Glück i. O., aber eine Gefährdung besteht schon, wenn du dich täglich diesem psychischen Druck in der Arbeit stellen musst.
Meine Schwangerschaft war bei meinem Chef auch nicht gern gesehen und er hat mich das spüren lassen. Ich hatte zwei Mal Blutungen und das jedes Mal, wenn ich mich extrem über meinen Chef ärgerte. Mein FA meinte, das kann so nicht weitergehen und hat mich freigestellt und seit dem war alles in Ordung.
Vielleicht solltest du mal einen anderen FA in Erwägung ziehen, der das nicht so auf die leichte Schulter nimmt.
Liebe Grüsse
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Danke für deine Zeilen. Ich habe nächste Woche Do. wieder termin und werde da mit meinem FA reden. Ich möchte da nicht mehr hingehen - in die Arbeit - weil ich diese Feindseligkeit nicht mehr länger aushalte.
Bei mir meldet sich dnn wieder die Übelkeit und/oder Durchfall - das ist so eine Art Angstreaktion bei mir. Schön, dass bei dir dann alles o.k. war, das freut mich zu lesen.
Amelie
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Ich will dich nicht zum Faulsein anstiften, sondern dir Mut machen, für dich und dein Kind zu sorgen. Wenn es dir auf der Arbeit so schlecht geht, dann jammer bitte bei deinem Frauenarzt und lass dich krank schreiben! ;-)
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Du sprichst mir aus der Seele! Ich hatte/habe auch psychische Probleme und dachte mir bereits in der SS, dass ich möglicherweise meinem Kind sehr viel zumute mit einer zu Depressionen neigenden Mutter. :sad: Aber: Du erkennst Deine Ängste und das ist ein wesentlicher Unterschied! Das heißt, Du gehst nicht unreflektiert in Deine Mutterrolle und ich kann Dir sagen, dass Dein Kind Dir Ansporn genug sein wird, auch weiter an Deinen Ängsten zu arbeiten. Und außerdem sind Deine Ängste ja nicht ungewöhnlich, jede Mutter hat immer mal wieder Angst um ihr Baby. Ich finde nicht, dass das eine Schwäche ist, sowas nennt sich für gewöhnlich Mutterliebe! ;-)
Du machst das bestimmt alles ganz toll! In Bezug auf Deine Arbeit haben die anderen ja schon viel gesagt.
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du solltest die Möglichkeiten, die du hast nutzen, das sehe ich wie Christina (manuelsmama). Es gibt das Beschäftigungsverbot, dass die dein FA ausstellen kann und "witzigerweise" ist es genau für solche Fälle wie dich gedacht. Damit es greift, darf es nicht um eine Krankheit im klassischen Sinne gehen, also kein Bluthochdruck, oder starke Übelkeit, oder Rückenschmerzen und dergleichen, sondern es muss das Wohl von Mutter und Kind gefährdet sein und es DARF KEINE Krankheit sein. Der klassische fall dafür ist: seelischer Stress, Mobbing wegen SS etc. genau diese Schwangeren sollen mit dieser Möglichkeit geschützt werden. BEsprich das ganz offen mit deinem FA!! Sag, wei schlecht es dir geht, dass du schlecht bis gar nicht schläfst und dass du Angst hast, dass sich die schlimmen Gefühle auf dein Kind auswirken.
Ich kann dir leider ansonsten nicht helfen, dir nur alles Liebe wünschen und dir die Daumen dafür drücken, dass du mit deinem Kind an der neuen Verantwortung und an deinem neuen Leben wachsen wirst. Mit Kind passieren ständig unvorhersehbare Dinge, die nicht zwingend negativ sind ;-) und die es vielelicht schaffen, dich "lockerer" zu machen. Und weisst du, wenn du dein Kind liebst, dann spürt es das jetzt - auch wenn da die Ängste sind, bei denen du wiederum Angst hast, dass sie dem Kleinen schaden könnten. Und liebe kann Angst besiegen, da bin ich sicher. :troest:
LG; Lore
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man kann in vorzeitigen Mutterschutz gehen, dazu benötigt man meines Wissens ein ärztliches Attest vom Arzt, wenns aus medizinischen Gründen ist, mit dem muss man dann zum Chefarzt und der kann dann zustimmen oder auch ablehnen. Bei psychischen Problemen kann man so zum Chefarzt gehen und versuchen ihm das glaubhaft zu machen, oder auch mit einem Attest von einem Therapeuten.
Ist mir zumindest so erklärt worden.
lg
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Mein Foto wurde z.B. schon aus der Homepage gelöscht, mein Nachfolger war schon da und saß auf meinem Platz, sie fragen mich beinahe täglich, wann ich ENDLICH weg bin, dass sie wen nachbesetzen können, der voll belastbar ist und alle Aufgaben machen kann, sie stellen sich rauchend zu mir ins Zimmer, auch wenn ich schon mehrmals gebeten habe, zumindest in meinem Zimmer nicht zu rauchen (alle anderen rauchen, es wird im gesamten Büro geraucht, die Chefin ist Kettenraucherin), sie geben mir keine Arbeit mehr, ich sitze sinnlos herum und sie geben mir zu spüren, dass sie wegen mir soviel Arbeit haben....
Ich werde mit meinem Arzt am Do. reden und versuchen ihm klar zu machen, dass ich das nicht mehr aushalte.
Danke für eure lieben und aufbauenden Zeilen
Amelie
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Das sind ja echt krasse Verhältnisse bei dir auf Arbeit. Was machst du denn beruflich? (bin nur neugierig, musst das nicht beantworten ;-) )
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Wenn Du ihr so ein Klotz am Bein bist, eh schon einen Nachfolger hast und nix mehr zu tun, dann soll sie Dich halt heimschicken und muss sich nicht mehr mit Deiner Anwesenheit belasten...
Ich würd ihr das ehrlich mal vorschlagen!
Blöde Leute gibts...
LG
Mandy
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Das ist ja wirklich heftig, was Deine Kollegen da mit Dir machen, Du hast sicher schon Bauchweh, wenn Du nur an die Arbeit denkst, oder? Da habe ich wirklich Glück, muss ich sagen. Gut, meine Chefs waren auch nicht begeistert, als sie von meiner Schwangerschaft erfahren hatten, aber jetzt können sie ganz gut damit umgehen, denke ich!
Also, ich drücke Dir fest die Daumen, dass bei Dir alles gut wird!!! :ja:
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Ich werde ab nächster Woche nicht mehr in die Arbeit gehen, ich habe dies gemeinsam mit meinem Psychotherapeuten besprochen. Morgen habe ich Termin beim Gyn und da werde ich auf ein Attest wegen der vorzeitigen Freistellung bestehen. Ich bin da jetzt nach wochenlangem Ringen und Kämpfen wild entschlossen.
Es geht mir wieder besser, habe einen leichten Schnupfen bekommen, spüre aber seit ein paar Tagen unser Butzi - 19. Woche - und habe ihm/ihr versprochen, dass jetzt Ruhe einkehrt.
Nochmals vielen Danke
Amelie
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freut mich zu hören, dass es dir wieder besser geht
Hoffentlich klappt alles mit der Freistellung bei deinem FA.
Eine schöne, beschwerdefreie Schwangerschaft wünsche ich dir noch.
Liebe Grüße
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