Was ist absolut notwendig, was wäre darüber hinaus noch wünschenswert und was ist hoffnungslos übertrieben?
Ich frage das deshalb, weil ich wieder einmal eine befreundete Familie zu Gast hatte, deren Kinder regelrecht dressiert wurden, bei jedem Stück Brot und jedem Getränk und jeder Scheibe Wurst zuerst zu fragen und sich dann auch dafür artig zu bedanken.
Irgendwann hab ich dann gemeint, die Kinder dürfen vom Tisch einfach nehmen, was ihnen schmeckt. Ich bilde mir aber ein, dass das meiner Freundin, der Mutter des Besuchs, nicht wirklich gepasst hat.
Auch das Begrüssen und das Verabschieden ist eine Zirkusnummer mit Händereichen und Floskeln aufsagen. (Ach ja, der Hofknicks des eineinhalbjährigen jungen Fräuleins hat mir da echt noch gefehlt :roll: )
Versteht das jetzt nicht falsch, auch ich finde gute Umgangsformen wichtig und auch auf alle Fälle ein Ziel, das ich mit meiner Erziehung erreichen möchte. Aber Kinder unter drei Jahren einer regelrechten Dressur zu unterziehen liegt mir fern. Denen wird tatsächlich Zimmerarrest und Fernsehverbot angedroht, wenn sie ihre Pfote zur Begrüssung nicht hinstrecken.
Oje, ich laber hier nur rum. Was ich von Euch erfahren wollte, ist eigentlich welche Umgangsformen ihr mit welchem Alter von Euren Kindern erwartet und wie ihr das selber handhabt (Bussi oder Handschütteln zur Begrüssung oder reicht ein saloppes Hallo, ein Bitte und Danke beim gedeckten Tisch, etc.) Wie eingangs eigentlich schon geschrieben ;-)
Kommentare
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Bei der Sache mit dem Essen bin ich vielleicht zu pingelig, aber da gab es auch letztes Jahr ein Erlebnis mit den Kindern meines Mannes, dass ich ziemlich peinlich fand. Wir waren mit Kindern und Schwiegereltern zum Grillen eingeladen, die befreundete Familie hat 2 Kinder und von der Tochter war noch eine Freundin da. Wir waren also insgesamt 12 Personen, es gab eine Stange Baguette. Die Kinder (es sind keine Kleinkinder mehr, sondern 7,9 und 10 Jahre alt) von meinem Mann haben sich drauf gestürzt und jedes hat sich gleich 5 Scheiben Baguette genommen. Und mein Mann hat nichts gesagt. Für die anderen waren nix mehr übrig. Ehrlich, das fand ich unmöglich und da wäre es mir echt lieber, wenn mein Kind nach jeder Scheibe fragt. Das Bedanken nach jeder Scheibe halte ich für überflüssig (es sei denn, es wird einem was gereicht), die Bitte, ob nach einer 2. Portion oder noch einer Scheibe Wurst finde ich dagegen nicht ganz so überflüssig. Ich glaube, das ist höflicher, als sich wie die Hottentotten auf irgendwas zu stürzen, ohne Rücksicht, ob andere auch etwas davon möchten.
Im Großen und Ganzen reicht mir also bei meinen Kindern eine Begrüßung und Verabschiedung, auch auf eher lockere Weise, Bitte und Danke sagen. Völlig überflüssig finde ich Bussi geben und Höflichkeitsfloskeln à la "Nett, Sie kennen zu lernen" und "Danke, dass wir kommen durften" usw. Klar, ich bedanke mich auch bei Freunden und Bekannten, wenn wir dort zum Essen eingeladen waren, aber auch da glaube ich eher daran, dass die Kids durch das Beispiel besser lernen, als wenn man sie drauf trimmt. Und niemand muss sich bei mir bedanken, weil er herkommen und mit meinem Kind hier spielen durfte, das halte ich für selbstverständlich.
Ich selber gebe auch nicht die Hand zur Begrüßung, es sei denn, ich sehe jemanden zum 1. Mal. Es gibt Freunde, die umarme ich zur Begrüßung und zum Abschied und es gibt welche, da mache sage ich nur Hallo. Grundsätzlich bin ich eher ein Hallo-und-Tschüß-Sager als Guten Tag und AufWiedersehen und auf das Abgebussel stehe ich überhaupt nicht, da werde ich von meinen Kindern auch nichts anderes verlangen.
2,953
Allerdings wird hier nicht bestraft, wenn nicht gebeten oder bedankt wird!
Am gedeckten Tisch kann man einfach alles nehmen, vorher fragen und am Ende kann man sich bedanken. Ständig Bitte, Danke sagen, da vergeht einem ja alles.
Hallo und tschüss find ich in Ordnung, hand reichen kann man wenn man grösser ist immernoch (Paula ist das alles immer super peinlich ! :biggrin: )
Wir gehen mit gutem Beispiel voran (hier in Mexico sind alle immer besonders höflich :roll: )
Das mit dem Bussi, nur wenns Kind mag, ich begrüss auch nur mit Bussi, wen ich besonders mag und halt da eher Abstand.
Dann sollen meine Kinder auch nur Küssen, wenn sies mögen, und nicht jeden Hinz und Kunz (bäh).
59,500
Also Bitte und Danke finde ich ziemlich essentiell. Als meine Freundin bei ihrer Tochter damit anfing, als die sprechen lernte fand ich das übertrieben. Sie hatte das damit begründet, das sie einfach ihrem Kind Umgansformen beibringen möchte, die es anderen einfacher machen, ihr Kind zu mögen.
Mitlerweilen -nachdem meine Beiden Neffen 5 und 7 zu Besuch waren- weiß ich, was sie meint. Die sagen nämlich "Ich will einen Keks!" und wenn sie dann einen bekommen nie danke. Ich fand das ziemlich abtörnend muß ich sagen. Irgendwann hatte ich einfach keinen Bock mehr diese Forderungen anzuhören, geschweige denn, ihnen nachzugeben. Das sie "wollen" und nicht "möchten" finde ich übrigens völlig in Ordnung, ja sogar besser als andersherum. Aber das sie sich nie bedanken hat sich für mich irgendwie wie Nötigung angefühlt.
Also erwarte ich auch von Arthur, das er, wenn er was geschenkt bekommt, Danke sagt. Und wenn ich ihn um etwas Bitte und er macht es auch, bedanke ich mich auch.
Was mich an den kanadischen Erziehungsmethoden jedoch immer mehr verwirrt ist, das die Eltern/Großeltern ihre Kinder zu Superhöflichen, also wirklich übertrieben höflichen Kindern erziehen wollen. Geflucht wird hier schonmal garnicht vor den Kindern. Und wenn Arthur einem Kind im Sandkasten die Schaufel wegnehmen will, dann wird das andere Kind ermahnt "You have to learn to share!!". Mir sträuben sich da immer die Nackenhaare, weil, mit Teilen hat das ja wohl wenig zu tun. Und es muß doch wohl auch nicht sein, das Arthur, dem Schaufelklauer damit auch noch signalisiert wird, das sein Verhalten richtig ist :shock:
Ich greif dann natürlich auch ein, weil ich nicht will, das er denkt, er käme so einfach damit durch. Aber im Prinzip fände ich es richtiger, die Kinder so kleine Kämpfe selber austragen zu lassen (sofern sie natürlich nicht richtig fies werden oder von vorneherein entschieden und ungerecht sind).
Jedenfalls bin ich dann oft froh, das mich keiner versteht, wenn ich zum Arthur in umgekehrter Situation sage:"Halt die ruhig fest, die Schaufel. Gib sie nicht her!"
Übrigens kann Arthur im Gegensatz zu vielen Kindern, denen immerzu eingetrichtert wird, wie wichtig doch teilen ist, sehr gut teilen. Man muß ihn nur bitten "Gibst du dem soundso auch ein Stück Apfel?" und schwupp macht er es. Warum auch nicht? Ist ja nichts dabei. Aber immer so ein Riesengeschiß darum zu machen... man kanns auch echt übertreiben! :roll:
309
selbtverständliches sollte nicht extra erbeten werden müssen. aber "bitte" und "danke" sagen halte ich ansonsten für unverzichtbar, auch dass das kind lernt sachen zu teilen.
daneben ist es meiner meinung nach nicht verkehrt zumindest das ideal verschiedener verhaltensweisen bei tisch aufrechtzuerhalten. ja nach alter des kindes finde ich es schrecklich, wenn jemand das messer an der gabel wetzt, als wollte er es schärfen, beim löffeln mit dem löffel an den zähnen klapert, den mund zum besteck führt und nicht umgekehrt, das gesamte essen auf dem teller zu einem brei vermengt oder die ellenbogen aufstützt. ich kann es auch nicht leiden, wenn sich jemand über meinen teller oder den gesamten tisch beugt, um an eine entfernt stehende sache zu kommen. da fragt man einfach. manchmal ist diese verhaltensweise noch mit der ignoranz bezüglich anlegegabeln geparrt, da wird dann die scheibe wurst mit der hand auf das brot gelegt - fürchterlich!
einen gewissen sinn für saubere kleidung halte ich auch nicht für schädlich.
d.
2,173
Solche Sachen bei Tisch kann ich auch gar nicht haben, grade diese dämlichen Ellbogen immer....
Sophia sagt von sich aus Bitte und Danke, weil sie es von uns nicht anders kennt, auch verbitte ich es mir von anderen Leuten, daß sie vor den Kindern das Wort mit Sch... sagen, das lernt sie im KiGa noch früh genug.... Mist ist genauso effektiv ;-)
Auf Umgangsformen achten wir schon, allerdings hat Sophia sich z.B. das Handgeben vom Opa abgeschaut und macht das jetzt, egal ob ihr Gegenüber das will oder nicht :biggrin:
Sie sagt auch Hallo, Guten Morgen, Tschüß und Gute Nacht.
Aber ich glaube, wenn man das den Kindern richtig vorlebt, dann machen die das automatisch. Sophias erste Worte waren Mama, Ja, nein und bitte. Das kam von ganz alleine.
Mein Schwager hat z.B. ein sehr heftiges Vokabular:
"Da habe ich gestern bei der absolut schrecklichen Reinigung meinen Anzug abgeholt und dann haben die mit ihrem besch... Reinigungsmittel meine Weste zerstört, da könnte ich kotzen, wenn so sch... Arbeit gemacht wird, wozu bekommen die ihr besch... Gehalt..... usw. :roll:
Da falle ich ihm immer ins Wort, denn er kann auch anders, wenn er möchte.
Sowas färbt natürlich auf die Kinder ab, er selber hat noch keine, aber er besteht bei Sophia darauf, daß sie auf ihn hört, wenn er was sagt und daß ein "nein" von ihr bei ihm sowieso nicht gilt. :twisted:
Gruß,
Cosima
2,953
Paula muss ich die auch ständig vom Tisch nehmen und ich muss zwischen durch erinnern, das der Mund bitte beim kauen geschlossen bleibt, sie ist schliesslich keine Kuh und Pablo auch nicht ;-)
Das verstehen sie auch gut. Ich kann schmatzen nicht ausstehen, aber ich hab da glaube ich auch irgendwie nen Tick :twisted:
Als kleinere Kinder haben sie immer bitte und danke gesagt, jetzt vergessen sies manchmal, aber dann gibts auch nix.
Bei mir gibts aber keine Gabeln für die Wurst, oder Zange fürs Brot etc., die benutzt man wenn man im Restaurant ist. :biggrin:
Meine Kinder müssen wenn sie nach hause kommen erstmal händewaschen und nach dem WC und vor dem Essen sowieso.
Da kann man zuhause ruhig alles anfassen!
Nase popeln, Fingernägelkauen..., rülpsen und pupsen :roll:
naja, das mit der sauberen Kleidung, das kommt mit zunehmendem Alter, ich meine das die sauber bleibt. das sauber anziehen ist selbstverständlich.
Schimpfwörter :flaming01:
Die Schwiegerfamilie bringt diese bei, aber da gibts bei mir ein Verbot und meine Kinder sagen dann zu Onkel, Tante etc. das man so etwas nicht sagt :roll:
Um zu teilen muss ein Kind erstmal verstehen was mein und dein ist.
Das man teilen sollte, aber auch das man nicht etwas nehmen kann ohne zustimmung! Bei Kleinkindern find ich das schwierig, danach kann mans dann erklären!
59,500
Wir pflegen Zuhause, was die eigenständigen Aktivitäten unseres Körpers betrifft, einen ziemlich offenen Umgang. Weil unterdrücktes Rülpsen und Pupsen ganz schön gefährlich werden kann. :sad: Das heißt jetzt aber nicht, dass wir ungezügelt und ungehemmt diesen Aktivitäten nachgehen, aber ich werde einen Teufel tun und meinen Kindern ihren Körper unter Druck zu setzen. Das kann nämlich verdammt weh tun. :sad:
Bei uns läuft es so ab, dass sie, solange sie noch zu klein zum Verstehen sind, Narrenfreiheit haben. Wenn sie in einem Alter sind, wo sie schon eine gewisse Körperkontrolle haben und mich auch verstehen, erkläre ich ihnen den Unterschied zwischen Zuhause und Unterwegs bzw. wenn Besuch da ist. Das hat bei allen sehr gut geklappt und wir mussten uns noch nie "blamieren", weil sie das im Bedarfsfall sehr dezent hinbekommen. ;-)
Was "Höflichkeitsfloskeln" betrifft denke ich, haben wir eine relativ gesunde Mischung. Meine Kinder sagen im Normalfall von sich aus Bitte und Danke, weil sie es so vorgelebt bekommen. Die Hand zum Gruß reichen müssen sie nicht, mir würde ein normales "Guten Tag" auch reichen. Einfach "Hallo" zu sagen finde ich hingegen als relativ unhöflich, gerade mit Blick auf ältere und fremde Menschen. Die Verkäuferin bei unserem Metzger freut sich jedenfalls immer einen Bären, wenn meine Kleinen "Danke" sagen, nachdem sie eine Scheibe Wurst bekommen haben. Das sei heute wohl keine Selbstverständlichkeit mehr, meint sie. :sad:
Was die Tischsitten betrifft bin ich immer wieder erstaunt, wie gut sich meine vier doch in der Öffentlichkeit benehmen können, währenddessen ich Zuhause des öfteren Stoßgebete gen Himmel schicke, weil zum dritten Mal ein Becher umkippt oder mehr neben als auf dem Teller gegessen wird. :roll:
Alles in allem bin ich aber stolz auf meine Kids, dass sie so gut zwischen häuslicher Lockerheit und gepflegtem Umgang in der Öffentlichkeit switchen können. :oops:
:byebye01:
Gisela
2,953
Hier musste noch keiner an seinen Blähungen leiden, was raus muss muss halt raus.
Aber gerade deswegen, auch wenn man es schon erklärt hat, kann es sein, das pablo im Restaurant rülpst und dann total loslacht (dieses alberne Kindergarten gelache, das jeder auch alles mit kriegt :roll: )
Oder MAMA, ICH MUSS AA MACHEN, wo man sowas doch auch im normalen Tonfall sagen kann.
Ppi und AA sind sowieso zur Zeit unheimlich witzig im Kindergarten
Oder, GIB MIR EIN PAPIER; EIN PAPIIIIIER; ICH HABE EINEN POOOOPEL!!!!
Das bekommen wir aber auch noch hin :biggrin:
59,500
Der bringt solche Klopfer aber zum Glück nur Zuhause, wenn wir unter uns sind. :roll:
59,500
Euch lade ich alle nie zum Essen zu meinen Eltern ein - das habt ihr jetzt davon. :biggrin:
Die essen nämlich so, und auch ihren Körperäußerungen wird ungehemmt nachgegeben - komischerweise hab ich ja auch von ihnen gelernt, kann mich aber bei Tisch durchaus benehmen... manchmal frage ich mich deshalb, ob sie erst mit dem Alter so geworden sind - quasi back to the roots, senil-infantile Phase. ;-)
Wir hatten letzthin eine Diskussion, weil Ben´s Vater bemängelte, daß ich mir beim Husten (ohne gegenüber) nicht die Hand vor den Mund hielt und ob ich Ben das aber bitte beibringen könnte. Ich meinte daß ich das tue, wenn er ihm dann beibringt, nicht öffentlich zu pupsen und zu rülpsen (was er tut und ich schrecklich finde). Sein Bruder meinte daraufhin, daß Pupsen aber männlich wäre. :shock: :shock: :shock:
Ich lebe Ben vor, daß man Menschen höflich begrüßt, Bitte und Danke sagt, mit Besteck ißt, nicht mit Essen spielt oder wirft, nicht auf Tische und Bänke steigt, sich nicht die Hände an anderer Leute Kleidung sondern an Servietten abwischt, sich nach dem Toilettengang die Hände wäscht und daß man teilt - und gehe doch mal davon aus, daß er es so am ehesten lernt. Dressiert wird er aber nicht - ich schätze unkomplizierte, höfliche Menschen die aber zupackend sind und doppeltlinkshändige, verbiesterte Geziertheit ist mir zuwider.
2,953
Pablo hat überhaupt noch kein Schamgefühl.
Was ja auch völlig in Ordnung ist.
Er lässt auf Toilette auch immer die Tür auf und will die hose auch schon immer auf dem Weg zum Klo runterziehen.
Heute haben sie ihn wohl im Kiga ausgelacht, die Freundinnen von Paula und er sagte Paula auch sein Wortlaut:"Paula tu tambien, eres mala, malvada! auf deutsch" Du auch Paula, du bist böse, hinterhältig!" Nur weil sie über seinen nackten Popo gelacht haben.
Aber das ist ein anderes Thema....
Wie gesagt an manchen Sachen arbeiten wir noch!
Ich hab hier grad laut lossgebrüllt vor lachen :lachen04:
Gut argumentiert!
Ausserdem werden beim Hand vor den Mund nehmen, die die keime so richtig zu den Seiten verstreut!
59,500
Aber zu Hause finde ich derartige Höflichkeiten fehl am Platz. Ich fühl mich eher unwohl, wenn ich Tischregeln einhalte. Es wäre mir lieber, jeder würde seine Füße auf den Tisch legen wenn ihm danach ist, als unsinnige Regeln einzuhalten. Eine Gabel für "Scheibengut" leuchtet mir aus hygienischen Gründen ja durchaus ein (und gerade daher finde ich es innerhalb der Familie absurd, wo wir ja allerlei Keime teilen und uns gegenseitig Viren vermachen- dagegen hilft auch kein Gäbelchen). Aber wieso gehören die Ellenbogen nicht auf den Tisch? Versteh ich nicht. Leuchtet mir nicht ein.
Vielleicht kanns mir ja jemand erklären ;-) Man lernt ja nie aus
2,943
Fürchterlich finde ich das eigentlich nicht. Bei Kindern schon gar nicht.
Aber langsam erkenne ich die Problematik: was hier schon als angenehm und reichlich höflich angesehen wird, ist dort schon sehr schlechtes Benehmen. Die Grenze verläuft fliessend, und daher muss man wohl wirklich die Kinder dazu erziehen, sich auf gegebene Situationen einzustellen.
Das mit dem Grüssen leuchtet mir schon ein, klar. Dabei soll aber ein (bei uns) "Grüss Gott" zu Erwachsenen und ein "Hallo" zu guten Bekannten und anderen Kindern reichen, oder? Wären Situationen denkbar wo es unhöflich auffiele, wenn sich das Kind zur Begrüssung (von mehr oder weniger bekannten) nicht abbusseln lässt? Tendenziell würd ich da zum Bussimuffel-Kind halten, nicht zu den Busselwütigen Erwachsenen. Das Händeschütteln ist ein Grenzfall, finde ich. Beim Pfarrer, Lehrer, Arzt etc. find ich es okay, bei Freunden etwa halte ich es für übertrieben.
Und generell bei Tischmanieren finde ich kann ich nicht von meinen Kindern verlangen, was ich nicht vorlebe. Ich hab zu Hause noch nichtmal Vorlegebesteck (Anlegegabeln? - noch nie vorher gehört :oops: ) weiss aber, dass man vielerorts Scheibengut :biggrin: (:byebye02: den Ausdruck find ich köstliche, Birgit) aufs Brot gabelt. Okay, darauf kann ich mich einstellen, aber als fürchterliches Vergehen werte ich das gerade bei Kindern nicht.
Eine gewisse Hierarchie gibts da bei Tisch auch noch. Also erst würde ich die groben Vergehen zügeln und mich dann erst auf die Kleinigkeiten (Ellenbogen auf dem Tisch, etc.) stürzen, oder nicht? Und dann dabei nicht vergessen, dass eine Mahlzeit nicht nur aus Massregelungen bestehen darf, so wie ich das bei meiner Freundin erlebt habe. Primär geht es bei Tisch ja ums Essen und um den Genuss, ein ständiges Gemeckere und Gekeife über fehlende Tischmanieren der Kinder samt Verhandlungen (wie wird welches Vergehen bei Tisch geahndet :shock: :roll: ) fand ich bei Tisch mindestens so unhöflich wie die kleineren Benimm-Verstöße der Kinder.
Achja, wie ist das mit der Dressur? Man wünscht sich doch Kinder, bei denen das Benehmen nicht wie eine Zirkusnummer wirkt. Kann man da irgendwie Einfluss nehmen, oder ist es einfach so, dass ein erst antrainiertes Verhalten irgendwann nicht mehr so hölzern wirkt, wenn es oft genug wiederhot wird? Muss man also durch die Phase durch, wo es wie Dressur wirkt, oder ist dieser Charakter typisch für Kinder, die zu früh strengen Verhaltensregeln unterworfen werden?
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Also diese Frage kann ich dir auch nicht beantworten - diese Art von Tischmanier ist mir so etwas von egal und wird zu Hause auch nicht angewendet - genauso wenig wie irgendwelche zusätzlichen Gäbelchen.
Worauf ich Wert lege, ist eine Guten Morgen oder Guten Tag sowie eine Verabschiedung. Ob mit oder ohne Hände geben oder Küsschen, dass kommt auf die jeweilige Situation und die Personen an.
Und was ich ganz wichtig finde ist eine Danke, wenn man z.B. etwas geschenkt bekommt.
Johanna legt momentan eine Eigenart an den Tag, die ich ihr allerdings nicht beigebracht habe.
Sie sagt z.B. "Johanna Gummibärchen haben" - wenn ich daraufhin sage, dass es gerade keine gibt dann geht es 10x hintereinander "Bitte, Bitte, Bitte...."
Und ansonsten reicht es mir schon, wenn am Tisch das essen nicht fliegt oder der Becher absichtlich verschüttet wird bzw. das Brot bei der Katze landet.
Um eine Wurstscheibe oder ein Stück Schokolade allerdings muss bei mir niemand betteln - wenn ich überhaupt mal Schoki im Haus habe
Johanna jedenfalls teilt momentan sehr gern - sobald sie etwas hat, dann verteilt sie auch großzügig - um manchmal hinterher ganz entsetzt festzustellen, dass für sie selbst nichts mehr übrigbleibt. Davon bin ich dann oft so gerührt, dass sie freiwillig nochmal Nachschlag für sich allein bekommt.
309
mir gelingt es selbst nicht immer meinen ansprüchen gerecht zu werden. manchmal habe ich sogar schon mal mit dem finger oder der zunge den teller abgeschleckt.
insgesamt, finde ich, sind umgangsformen ausdruck unseres respekts vor dem gegenüber. daher empfinde ich es als unhöflich, wenn mir jemand mit ungehobelten sitten gegenübertritt und z. b. nicht weiß, dass man bei einem par die Frau zuerst begrüßt.
mir sind noch ein paar sachen eingefallen, die ich bei tisch auch nicht so toll finde. jedes überfüllen des tellers oder des bestecks. also wenn beispielsweise suppe vom löffel zurück auf den teller spritzt. wenn jemand mehrmals hintereinander vom brot abbeißt und dann erst kaut und schluckt, sieht das für mich gierig aus. ich finde es auch nicht so toll, wenn jemand ein ei pellt und die schale einfach auf den tisch wirft.
in anderer hinsicht finde ich es ungewöhnlich, wenn es in familien üblich ist, wenn einer auf dem klo sitzt, die tür offen läßt und sich mit gott und der welt unterhält. ich finde es schon komisch, wenn erwachsene die tür zum klo nicht zusperren.
zwischen mir und meiner frau gibt es da so einige differenzen. sie findet zum beispiel feste essenszeiten sehr wichtig.
d.
59,500
Was ich auch absolut nicht abkann sind diese Abbusselaktionen aller möglichen evtl. "berechtigten" oder "unberechtigten" Personen aus dem Umfeld. :ih: So etwas wurde bei uns gar nicht erst eingeführt, meine Kinder busseln die Leute, wo sie es selbst wollen und nicht umgekehrt. :roll:
:byebye01:
Gisela
4,183
Ich denke hier sind wie bei Allem die Geschmäcker ziemlich verschieden. Bitte und Danke zu sagen finde ich genau so selbstverständlich wie Begrüßung und Verabschiedung. Auch bei Kindern. Florian ist jetzt 3 und macht das schon sehr gut. Bitte und Danke kommen von ganz allein und bei Begrüßung und Abschied erinner ich ihn manchmal dran.
Tischmanieren ist so eine Sache. Dass man am Tisch nicht laut rülpst und furzt verbietet wohl der Anstand. Aber Ellenbogen aufstützen ist etwas, was mich überhaupt nicht tangiert. Solange beim Essen nicht die Füße auf dem Tisch liegen ;-)
Übertrieben find ich auch was lila geschrieben hat, wegen jedem Stückchen zu fragen. Sorry, wenn mich jemand zum Essen einlädt, dann muss er akzeptieren, dass ich nun mal einen peinlich gefräßigen Sohn habe.
Unmöglich dagegen finde ich Kinder, die sich alles möglich nehmen und dann nur damit rumspielen und es nicht essen. Das gibts bei uns auch nicht. Es kann mal vorkommen, das was nicht schmeckt, das darf dann auch liegen gelassen werden. Aber ständig was anderes wollen. Nee... Auch wenn wir auswärts essen. Florian wird vorher gefragt, was er möchte und das kriegt er dann auch - und eben nicht das, was Mama oder Papa sich bestellt haben. Er darf mal probieren - aber das wars dann auch.
Abbusseln find ich einfach nur ekelhaft und das sag ich dann den entsprechenden Leuten auch. Florian küsst allerdings trotzdem gerne. Seine Eltern, die Omas und seine Freundin .
Ich finde, die Kinder sind in dieser Hinsicht meist ein Abbild Ihrer Eltern. Ausnahmen gibts natürlich, wie Katja z.B., der ich echt bescheinigen kann, dass sie sich bei Tisch nicht so benimmt wie ihre Eltern :shock:
So, das Thema hat mich jetzt so inspiriert, dass ich gleich mal meine Signatur ändern gehe ;-)
LG
Mandy
25,096
Das hat was mit der Körperhaltung zu tun die man damit einnimmt.
Ich finde wenn man so halb auf dem Tisch hängt ist das einfach unhöflich dem/der Köchin gegenüber, die sich bemüht hat ein gutes Esse nauf einen schön gedeckten Tisch zu bringen.
Da kann ich mich auch aufrecht dransetzten und muß mich nicht halb drauflegen.
Ich halte gewisse SPielregeln auch für wichtig udn werde versuchen sie Felix sobla d als möglich und soweit möglich beizubringen.
Danke,Bitte, Tür aufhalen,etc erleichtern einfahc den Umgang miteinander.
Auch Tischmanieren halte ich für wichtig.
Wobei ich da auch ein wenig unterscheide wo und wann ich esse.
Aber ein gewisser Grundstock sollte überallgelten. Denn was ich zu Hause mache muß ich mir woanders nicht erst lange überlgen.
2,469
also bitte und danke lernen meine Kinder vor allem durch Nachahmung, es ist auch ein schönes Spiel, man sagt bitte, und bekommt was, sagt danke, und gern geschehen. Aber eben nebenbei und nicht mit Druck.
Mein Großer hält schon die Tür auf, nur das Drängeln kann er noch nicht lassen, da sag ich dann schon was. Der Kleine hat "bitte" auch schon in seinem Wortschatz, einfach weil er merkt, dass er damit Aufmerksamkeit bekommt, wenn er etwas möchte.
Das mit den Ellenbogen verstehe ich auch nicht so recht, leider bin ich da auch nicht ganz unvoreingenommen, als Kind bekam ich vom Stiefvater immer die Ellenbogen auf den Tisch geknallt, wenn ich sie(völlig unbewusst übrigens) dort "abgelegt" hatte. Ich denke einfach ein gutes Vorbild sein und wichtigen Umgangsformen Vorrang geben vor Kleinigkeiten ist besser, damit das Kind nicht nur denkt, alles wird sanktioniert, der Gedanke zählt. Eben dass man einer älteren Dame den Sitz anbietet, wenn alle anderen besetzt sind, die Tür aufhalten, jemandem helfen, wenn er hinfällt. Das hört sich jetzt alles selbstverständlich an, aber ich kenne leider viele ältere Kinder(ich meine welche über 9 Jahren), die nichts dergleichen tun, und wo die Eltern zuschauen, aber selber helfen, oder auch die, die selber kein Vorbild sind.
Liebe Grüße vom Milchmädchen
4,536
Ich persönlich sehe das Mieste vom bisher hier gelesenen nicht so enge. Danke und Bitte finde ich wichtig. Wenn man das drin hat, also selbstverständlich benutzt, dann sagt man das ja eigentlich auch, wenn man beispielsweise was am Tisch gereicht bekommt, obwohl ich es be gewissen Slbstverständlichkeiten auch übertrieben finde.
In meinen Augen darf man sich absolut über den tisch beugen, rüber greifen und so. Was ich unschön finde ist, wenn Kinder am Tisch etwas haben wollen, nicht dran kommen, aber geifernd die Hand ausstrecken und statt eines "kannst du mir das bitte reichen" kommt nur ein "eheheehh" Grunzen oder ähnliche Stöhngeräusche. (so wie bei der Handmeldung in der Schule, wo es immer die StöhnGrunzMelder gibt :biggrin: ).
Grüßen ebenso, aber es muss nicht GUTEN TAG sein. Ein Hallo reicht völlig, ich mach das auch nicht anders.
Ich glaube das war es schon, was mir wichtig ist. ich bin kein Freund von Höflichkeit. Ich finde FREUNDLICHKEIT wichtig. Für mich liegt der Unterschied darin, dass ich FREUNDLICH aus Überzeugung bin, während HÖFLICHKEIT eben Floskeln sind, die nur dem reibungslosen miteinander dienen. (Oftmals kommen sie aber auch Lügen gleich und da endet es bei mir) Und ich finde absolut nicht, dass Höflichkeit ein Respektzoll ist. Meine Lehrer habe ich natürlich gegrüßt, weil es ich so gehört, das heisst, weil man dann einfach leichter fährt, wenn man diese Regeln beachtet, aber respektiert habe ich sie deswegen nicht alle. Und ich möchte auch nicht, dass Ole da sauf eine Stufe stellt. Respekt verdient man in meinen Augen nun mal nicht, weil man schon alt ist. Rücksichtnahme Ja, aber Respekt?
Popeln, Furzen, Rülpsen. Hmm... Popelt ihr denn nie? Ach schon, aber nur, wenn euch keiner sieht? Tja dann ist der Hinderungsgrund aber euer Schamgefühl, das zugegebenermaßen daher kommt, dass sich das "nicht schickt", aber eigentlich ist es Scham. Ok, Popeln kann unlecker sein :biggrin: , aber manchmal gehts kaum anders. ;-)
Aufstossen kann man ja auch leise, aber ich kann nicht bestreiten, dass ich in meinem Leben schon Rülpswettkämpfe bestritten hab. Dennoch kann ich mich Benehmen und niemand, der mich kennt, würde sagen, dass ich peinlich bin. ;-)
Die Tür beim Toilletengang offenstehen lassen. Also als Teeny fand ich das bei meinen Eltern sicher nicht toll, darum gab es das auch nicht. Aber ich geh auch heut auf die Toillette und meine Schwester bürstet sich die Haare nebendran oder so. Und beim Partner ja nun mal sowieso. Natürlich glucken wir nicht aufeinander aufm Klo, aber das würde jetzt ausufern und geht ja auch am Thema vorbei. Aber bei uns wird dann die Tür geschlossen, wenn Ole (oder jemand anders) es so will.
Bei denen, die die Türen immer geschlossen halten, interessiert mich, wie ihr mit möglichen Geräuschkulissen umgeht?? Ist euch sowas dann unangenehm?
577
Ich finde es einfach unmöglich, daß die Kleinen noch nicht mal grüßen können. Ein einfaches "Hallo" wäre ja wohl nicht zuviel verlangt oder?
Man muß die Kinder ja nicht zu Zirkus-Seelöwen dressieren, aber die einfachsten Umgangsformen (grüßen) können auch schon Kleineren lernen....
309
umgangsformen sind in soweit nicht nur sinnvolle eselsbrücken für den alltag, sondern signalisieren meinem umfeld auch immer eine bestimmte botschaft, ob nun bewusst oder unbewusst.
d.
2,943
Wenn mich ein Kind nicht grüßt, das mich normalerweise schon grüsst dann gibt es womöglich einen Grund dafür und ich frage nach. Etwa "Bist du sauer?" oder "Hast du heute schlecht geschlafen?" oder so in der Art. Natürlich nicht zwingend, sondern nur wenn es in der Situation richtig erscheint. Ich würd dazu etwa nicht auf die andere Strassenseite wechseln um das zu klären :roll: Wobei ich schon finde, dass Kinder auch mal grantig sein dürfen und nicht immer fröhlich-freundlich-höfliche Wunderwuzzis sein müssen. Wenn mich ein Kind prinzipiell nicht grüsst, obwohl es mir öfter über den Weg läuft und ich auch meinerseits schon den Versuch gemacht habe, zu grüßen, dann schiebe ich das zugegeben schon auf das Elternhaus. Aber wieder ohne das persönlich zu nehmen. Die sind das Grüssen dann halt nicht gewohnt und eigentlich dann wahrscheinlich arm dran. Aber ehrlich gesagt, allzu viele Gedanken mach ich mir gar nicht, nur etwas passiert schon: ich "schubladiere", das heisst, ich bin voreingenommen. Sollten sich da wieder irgendwelche Kontakte ergeben wird es für mich wohl lange das "Kind, das nicht grüßt" bleiben. :???:
Aber erzählt mal, wie das bei euch ist.
2,953
Hier bei uns regnets ja so gut wie nie, dh. es gibt ne Menge Staub, was heisst es gibt ne Menge Staubpopel, die mit Schnáuben nicht kommen.
Also muss man schonmal popeln, aber das muss ja nicht am Tisch sein und schon garnicht geknetet werden :roll:
Pupsen am Tisch, find ich auch nicht unbedingt prickelnd, wenn man vom Fauleeiergeruch umnebelt wird, während man herzhaft ins Brötchen beisst.
Wenn ich sowas zu Hause mache (es sei es ist ein Unfall), wie soll ich dann erklären, das man soetwas nicht in der öffentlichkeit macht.
Ich find es zu hause nicht schlimm, aber man kann wie gesagt vorleben und erklären, dass es anders geht.
Wenn Paula die Ellebogen auf dem Tisch hat, liegen ihre Haare auf dem Tisch und ich persöhnlich mag keine Haare im Essen.
Gestern ist mir auch wieder was untergekommen, vonwegen schlecht erzogen und unhöflich!
Ich suche Brötchen und Teilchen (selbstbedienung in Backabteilung) zusammen und stell mich an die Kasse zum zahlen, an der schon mehrere Leute stehen. Also muss gewartet werden.
Als noch ca. vier Mann vor mir waren, stellt sich ein älterer Herr mit Gebäck zu der Frau vor mir, die garnichts hatte.
Sie hat also Platz frei gehalten, hä?
Ich: Oh, dann stell ich demnächst mein Baby zum warten in die Schlange, während ich Backwaren aussuche!
Er: grummel, grummel, gehen sie vor!
Ich: Nein Danke, ich kann warten, auf das ich an der Reihe bin!
Der Herr war regelrecht sauer!
Ich zeige meinen Kinder zu warten, bis sie an der Reihe sind, im Bus oder Aufzug etc. erst aussteigen lassen.
Kleinigkeiten, die das Leben einfacher machen.
Bei uns gilt auch das Motto mit dem Vorleben (deshalb sind meine Kinder auch quirlig und laut, so wie ich, was soll ich machen :biggrin: )
59,500
4,183
Na ja, da hast du schon irgendwo recht. Ich kann allerdings erklären, warum ich laut rülpsen und pupsen (das auch leise) am Tisch nicht haben will. Ich finds einfach ekelhaft... Paty hat das mit dem Fauleeiergeruch ja gut beschrieben. Ich denke, ab einem bestimmten Alter kann man seine Körperfunktionen soweit unter Kontrolle haben, dass soetwas nicht passiert (oder eben dann passiert, wenn man bei einem Rülpswettbewerb mitmacht ;-) )
Ellenbogen aufstützen kann ich daher nicht nachvollziehen, weil ich persönlich es weder unhöflich noch ekelhaft finde. Es stört mich nicht...
LG
Mandy
2,503
:biggrin: Das spricht mir total aus der Seele. Ich sperre sogar dann ab, wenn ich mutterseelenallein zuhause bin. Aber das ist ein anderes Thema, wollt ich nur mal erzählt haben.
Also bezüglich Kinder und Manieren kann ich noch nicht soviel sagen, Leander ist ja noch zu klein, um sowas schon zu verstehen. Aber mit fiel gerade bezüglich Tischmanieren ein Beispiel aus der lieben Verwandtschaft ein: Die Cousine meines Freundes betont immer, wie gut erzogen ihre Kinder doch sind, und dass die Erziehung dann anfängt, wenn ein Kind auf die Welt kommt, dass ab und zu mal ein Klaps auf den Hintern zur Erziehung einfach dazugehört, etc. Sie hat auch mal Kinderpflegerin gelernt, nennt sich also selbst "vom Fach".
Jedenfalls waren wir anlässlich der Einschulung ihrer Tochter letztes Jahr zu Besuch. Ihr Sohn war da gerade drei geworden. Es gab dann Abendessen, mit Brot, Wurst, Tomaten und all so Zeug eben. Der "wohlerzogene" Knabe hat mit dem Essen so ziemlich alles angestellt, ausser es zu sich zu nehmen. D.h. sich das Brot auf den Kopf gelegt, Tomatenscheiben auf die Nase gehängt, Essen mit Absicht auf den Boden geschmissen, im Teller mit der Hand verschmiert, lauter so Unsinn. Gesagt hat seine Mutter nichts. Okay, ein dreijähriger kann vielleicht nicht immer schön brav sitzen bleiben und gesittet vor sich hinessen. Aber in dem Fall, wenn ich merke, mein Kind isst gar nichts, sondern spielt nur mit dem Essen rum, wäre für mich die Konsequenz gewesen zu sagen, okay, da du keinen Hunger hast, räum ich deinen Teller jetzt weg. Vielleicht rede ich mich leicht, weil ich selbst solche Probleme noch nicht habe, aber das fand ich nicht in Ordnung. V.a. weil das Verhalten einfach ignoriert wurde. Wie soll er dann wissen, dass er sich danebenbenimmt?
Oder unsere Nachbarskinder, die sind 12 und 9 Jahre alt. Die grüßen mich nicht mal, wenn ich zuerst was sage. Gucken einen nur an, als käme man von nem anderen Stern. Das find ich daneben, die sehen mich jeden Tag, bin ja keine Fremde für die. Wenn ihr Vater dabei ist, sagen sie immer brav Hallo. Hmm, hat wohl nicht so gut funktioniert mit dem Vermitteln, warum man einen anderen grüßt.
So, genug gelästert, mal sehen, was ich in ein paar Jahren zu dem Thema sage, wenn meine Kinder selbst in dem Alter sind, wo man eine gewisse "Erziehung" erwarten kann ;-)
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Na das würde mich nun aber interessieren, was du ausser "das macht man so" als Grund angeführen würdest?!?!?!
Ich weiss nicht, vielelicht spinn ich mich ja ein, aber wenn die Eltern es vorleben (muss ja wohl, wenn sie in Begleitung des Vaters grüßen, nehme ich mal an der Vater grüßt auch) und sie grüßen dich allein nicht, dass das einen Grund hat. Da sist nicht böse gemeint und ich meine damit auch nicht, dass du denen "was getan haben musst" oder so, aber hey, ich hatte auch Leute im haus als Kind, die ich nciht gegrüßt hab. Da war eienr, den fand ich einfach gruselig, grundlos. Allein grüßte ich ihn nicht, in Begleitung meienr Eltern schon. Ich war aber nich unhöflich. Ich habe nur die in meiner Macht stehenden Möglichkeiten genutzt mich so zu distanzieren, das sich mich wohl fühlte. Unhöflich wäre gewesen zu sagen: nee mit dir fahr ich nicht im Fahrstuhl, du bist eine gruselige Type. Was ich meine ist: mein Gott, das sind Kinder. Das heisst doch noch lange nicht, dass sie kein Benehmen haben. *meine persönliche Meinung*
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Als Arthur noch kleiner war und gerade mit dem Essen anfing, da war es mir ein Heiligtum, das er auch ordentlich untersucht, was man sonst noch so mit dem Essen anstellen kann. Kneten, Langziehen, teilen, vermischen, alles OK. Jetzt ist er in einem Alter, wo ich sofort einschreite wenn ich merke, es geht darum, eine Sauerei zu veranstalten und nicht mehr ums Essen. Die Zeiten und die Bedürfnisse der Kinder ändern sich. Jetzt ist es kein Interesse mehr und ich sehe auch nicht, was ihm Manscherei noch bringen würde, es ist jetzt schlichtweg ein Zeichen von Langeweile.
Für einen Dreijährigen (!) gilt das erst Recht!
Stellt sich für mich die Frage: muß der Kerl jetzt nachholen was ihm als Eßanfänger verweigert wurde? Haben die Eltern aufgehört ihre eigenen Ansrpüche geltend zu machen? Oder passiert solch "ungehöriges" Veralten erst recht, wenn man zu früh mit gewissen Erziehungsmaßregelungen anfängt?
Was die Klotüre angeht, das Thema belustigt mich.
Ich bin schlichtweg zu faul, die hinter mir zuzumachen. Wozu auch? was habe ich vor meiner Familie zu verheimlichen?
Genauso wird bei uns herumgefurzt, wie einem der Sinn danach steht. Arthur hat auch schon entdeckt, das das ja unheimlich witzig ist.
Von daher sehe ich da auch schon das was Paty anfangs gesagt hat, auf uns zukommen: wenn furzen und rülpsen nämlich als unheimlich witziges Verhalten angewandt wird, und nicht Ausdruck eines natürlichen, sprich körperlichen Bedürfnisses entspringt, wirds haarig. Dann finde ich es nämlich auch unangebracht. Und außerhalb des eigenen Hauses eh. Besonders befremdlich fand ich immer die Leute die beim Yoga so entspannt sind, das sie hemmungslos furzen. Das hat mich dann immer ziemlich aus der Konzentration gebracht :biggrin:
Genau da liegt wohl der Knackpunkt: für mich ist Essen als allererstes mal ein körperliches Bedürfnis. Und von daher kann ich gerade den Begriff der Würde hier überhaupt nicht nachvollziehen. Als zweites würde ich sagen, das es sich beim Essen um eine lustvolle Angelegenheit handelt. Genauso wie bei allen möglichen anderen körperlichen Bedürfnissen auch ;-)
Aber wie es scheint, ist das alles wirklich eine reine Erziehungssache, welche Ansicht man da nun vertritt. Mein Opa war jedenfalls ein großer Anhänger der "Warum rülpset und furzet ihr nicht..."- Fraktion. Und so habe ich es auch gelernt.
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@ lila: Bei mir gibt es Löffel für Marmelade und co. Aber ganz einfach deshalb, das meiste ist selbstgemacht ohne Kosnervierungsstoffe. Wenn ich jetzt mit dem Buttermesser ins Glas gehe laufe ich Gefahr das der iNhalt durch z.B Milchsäurebakterien schneller verdirbt.
Aber ich unterscheide auch ob ich alleien ,mit Mann und Kind, im normalen Alltag, oder am festlich gedeckten Tisch sitze.
Ich habe z.B ein Problem damit das sich meien Schwiegermutter mit völlig verkleckerter Küchenschürze Weihanchten oder Ostern an den festlich gedeckten Tisch setzt.
Oder das man dort noch nicht mal an solchen Tagen es schafft ein Bier aus dem Glas zu trinken.
ich sage nix gegen ein Fläschchen Bier beim gemütlichen Grillabend mti Freunden auf der Terasse. Aber bitte nicht am gut gedeckten Festtagstisch.
ZUr Dressur: Ich dneke was man im Alltag lebet wirkt nicht wie Dressur.
Klotüre wird bei uns bitte geschloßen und zwar bitte alleien.
Felix nehem ich bei mir mit das ist was anderes.
Aber ansosnten wird zugemacht. Ich denek das was dort abläuft geht ja auch nicht immer "geruchsfrei" über die Bühne und das muß ich doch nicht jeden Zumuten.
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Für mich ist Essen als allererstes Genuß, möglichst noch in angenehmer Gesellschaft. Danach ist es körperliches Bedürfnis.
Und mein Genuß wird eingeschränkt durch selten geruchlose Rülpser und Fürze - ich finde das auch respektlos den Mitessern gegenüber und auch demjenigen, der sich viel Mühe mit dm Essen und vielelicht einem schön gedeckten Tisch gemacht hat.
Mein Eßgenuß wird übrigens auch massiv eingeschränkt durch Raucher in meiner Nähe, weil der Rauchgeschmack auf der Zunge den Geschmack verändert - ich finde das eklig. Und ich finde es ein absolutes NoGo, wenn ich in einem Lokal, auch wenn es eine eher rustikale Landwirtschaft ist, noch am essen bin oder auch ein anderer und jemand zündet sich am Tische eine Zigarette an. Genauso wenn ich mit meinem Kind dort sitze, jemand setzt sich dazu und fängt dann an zu rauchen. Wenn mich jemand fragt, ob mich das stört, dann sage ich auch ja. In Speißegaststätten bin ich für ein absolutes Rauchverbot weil ich es indiskutabel genenüber allen Nichtrauchern finde, ihnen den Eßgenuß zu verderben. In Kneipen ist das was anderes, da wird nicht gegessen und ich weiß, worauf ich mich einlasse.
Ellenbogen auf dem Tisch finde ich auch kein Drama, wenn jemand aber quasi in seinem Teller liegt und das Essen schlürfend reinschaufelt, dann stößt mich das ab.
Ben lasse ich auch nicht mit dem Essen rummatschen, wobei ich das mit "Trockenware" nicht so eng sehe wie mit Flüssigkeiten. Aber ich mach das ja auch nicht.
Das ist übrigens zusammen mit dem Rülpsen, Furzen und mit vollem Mund reden die größte Unsitte für mich am Tisch: Wenn jemand über Kleinkindalter sein Essen zu einem Brei verrührt, darin rumpampft und die Pampe dann ißt und dabei möglichst immer noch die Hälfte vom Löffel verliert auf dem Weg zum Mund. Wozu gibt sich denn jemand Mühe, kocht und würzt unterschiedliche Zutaten, arrangiert sie auf einem Teller, wenn man auch gleich mit einem Pürierstab undefinierbar schmeckende Hundefuttermatsche draus machen könnte... meine Mutter macht das... Brrrrrrrr....
In meine eigenen Marmelade gehe ich mit dem Messer, wenn ich bei anderen frühstücke, schaue ich einfach, wie der Gastgeber das handhabt und passe mich an. Kratzt er oben auf der harten Butter rum, oder schabt er am Anschnitt sauber ab, benutzt er eine Gabel auf dem Wurstteller, oder nimmt er selber die Finger (mich stört das nicht). Bin ich mir unsicher, frage ich einfach. Bin ich eingeladen, finde ich Fragen nach jedem Scheibchen überflüssig und habe ich Gäste finde ich es prima, wenn sie sich unkompliziert selbst bedienen und in meiner Küche zurechtfinden. Für meine Cousine ist das z.B. undenkbar, da dürfen nichtmal die eigenen Kinder an den Kühlschrank und sich ungefragt einen Joghurt nehmen oder jemand Fremder nach einem Löffel suchen - da kriegt die die Krise.
Letztlich ist es doch immer eine sehr subjektive Sache, was jeder Mensch als gutes und angemessenes Benehmen empfindet und was seine Grenzen überschreitet - das wird er auch an seine Kinder weitergeben, im vollen Glauben, richtig zu handeln. Trotzdem kann das Verhalten für andere schon wieder völlig inakzeptabel, eklig oder unhöflich sein...
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Finde RoteSocke hats auf den Punkt gebracht. Und dennoch ergibt sich da irgendwie ein Problem daraus: hab ich nämlich (zu) strenge Regeln, dann komm ich mit der an den Tag zu legenden Anpassungsfähigkeit in die Zwickmühle. Einerseits fordere ich, strenge (immer und ewig gültige) Regeln einzuhalten, andererseits soll das Kind flexibel reagieren, je nachdem wie es hier oder drüben gern gesehen wird. Ist denn der Zwiespalt oder besser gesagt die Zwickmühle zwischen klarer Regel und situationsabhängigem Verhalten hier nachvollziehbar?
Das heisst ja weiter, dass ich nicht strenge Regeln vermitteln muss, sondern Ziel sollte es ja eigentlich sein, dass man sich da anpassen können muss? Ein gewisses Gefühl einfach dafür, was gerade noch gut kommt und was schlichtwegs peinlich ist? Tja, und da muss man darauf vertrauen, dass man das selber im Griff hat. Denn hat man das nicht, würde einem das ja nicht großartig auffallen oder so.
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Ansonsten stimme ich RedSocks absolut zu.
Und ich mache auch die Klotür hinter mir zu. Wie Anja schon gesagt hat, es geht nun mal nicht immer geruchsfrei über die Bühne und ich finde es ziemlich unlecker, wenn das ganze Haus eingenebelt wird.
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Ich selber habe das irgendwie natürlich immer mitbekommen und auch halb verinnerlicht, so dass es mir sofort auffällt, allerdings finde ich es auch teilweise total übertrieben. Meine Mutter würde nie ein Marmeladenglas auf den Tisch stellen, sondern immer nur ein Tellerchen mit etwas Marmelade, dazu ein Löffelchen, was man benutzen muss. Wenn Gäste dabei sind, muss es dann Meissner Porzellan sein... :roll:
Bei uns stehen auch Töpfe auf dem Tisch, wir nehmen das Messer in die Marmelade, aber Ellbogen gibt es nicht :biggrin: Caius soll alles lernen durch das gute Vorbild, anders ist es sehr schwierig, ohne das geht es gar nicht. Und er muss vor allem lernen, wie es richtig ist, und das zu Hause was anderes ist als unterwegs/Gäste.
Was mit sehr wichtig ist, ist Bitte und danke.
Ich seh das bei dem kInd meiner Freundin, inzwischen 10, das sich nie bedankt. Ich mach ihm inzwischen eigentlich kein geschenk mehr, weil ich das so unmöglich finde, weil es mir einfach keinen Spaß mehr macht, dass ich nicht mal sehe, dass er sich freut - wisst ihr was ich meine?
Es kommt mir gar nicht so sehr auf das Wort "Danke " an.... und da kann ich dann eine Sache meiner mutter erzählen, die ich gut fand. Sie hat uns nie gesagt "Wie sagt man da? - Danke" sondern immer eher zu uns gesagt, dass wir den Leuten, egal, ob Wursttheke oder sonstwas, zeigen sollen, dass wir uns freuen. Und das finde ich das wichtige daran.
Natürlich gibt es daneben noch das Höflichkeitsdanke, wenn einem die Tür aufgehalten wird usw, aber das Zeigen der Freude, das finde ich enorm wichtig. Und das hat mir arg gefehlt bei dem Kind, der was genommen hat, kurz angeschaut und auch sich vielleicht gefreut hat, aber das absolut nicht rüberbringen konnte, weil er es nie gelernt hat. :roll: Und seine mutter ist genauso, kann sich einfach nicht bedanken - er hat das voll übernommen. Man macht was für den anderen, und es wird wie selbstverständlich hingenommen - das finde ich unhöflich!
Schimpfwörter und so finde ich übrigens nicht so schlimm, da verstehe ich den hype gar nicht, den manche darum machen. Die Phasen vergehen, und wenn wir ehrlich sind, wir benutzen doch auch manchmal welche!
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Ich meinte das eher so: wenn die Mutter dabei ist, grüßen sie auch nicht, die Mutter aber schon (die Eltern leben übrigens getrennt). Das sieht für mich so aus, dass sie vom Vater Druck kriegen und dass es der Mutter eben egal ist. Für mich ist es so, dass man andere Menschen, speziell Nachbarn, die man ständig trifft, einfach aus Höflichkeit grüßt, wenn die einen denn zuerst grüßen. Wenn sie gar nix sagen, okay, mir auch egal. Aber wenn ich Hallo sage, brechen die sich keinen ab, wenn sies auch tun. Darum gehts mir ja, dass nicht zurückgegrüßt wird. Der Sohn einer anderen Nachbarin z.B. grüßt immer als erstes und hält mir die Türen auf, wenn ich schwer bepackt vom Einkaufen komme. Das ist halt die andere Seite. Sowas gibts also auch noch. Die anderen beiden machen im übrigen noch ganz andere Sachen, die ich persönlich für mich schon als daneben einstufe. Ich geh da halt immer von mir aus, wie ich das als Kind gemacht hätte. Aber das würde jetzt zu weit führen.
Wollte damit nur sagen, dass das mit dem nicht zurückgrüßen nur ein Beispiel war.
LG
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Hierzu fiel mir noch eine Frage ein, die mich interessiert: Wenn dein Kind (nicht Cora, ihr alle :biggrin: ) etwas geschenkt bekommt, was es richtig doof findet. Meinetwegen ne Barbie, wo doch nun wirklich jeder in der Familie weiss, dass klein Emma auf derlei SchnickSchnack nicht steht, sondern eher der MatchboxSammler ist.. wie sollte es sich verhalten und wir darf es sich verhalten? Muss es brav danke sagen und Freude heucheln oder danke sagen und gekonnt anbringen, dass sie die Barbie der Freundin schenkt und im Tausch dafür sicher ein tolles Buch bekommt oder sogar "wieso denn Barbie? wie kommst du denn auf sowas"?? Gehen wir mal davon aus, dass es jemand ist, der wenn er das Kind halbwegs aufmerksam beachten würde, wüsste, dass barbie so völlig neben der SPur liegt.
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aber lorelei muss ich recht geben... das man sich nicht nur wegen des alters respekt verdient hat ! freundlichkeit/höflichkeit ja..aber respekt nur wegen des alters ?.....
und was ich noch wichtig finde, und auch versuchen werde es julia so beizubringen: daheim is daheim da gelten nicht zwingend die regeln die dann auswärts gelten. so handhabe ich das seit ich klein bin ... bei besuch oder auswärts immer schön brav...und daheim... nicht ganz so brav
@lorelei
in dem fall wär es mir sogar sehr recht, das mein kind ruhig sagt, sie tauscht es ein oder wenn sie einfach nachfrägt wieso ne barbie ?? hab ich kein problem damit, denn wenn schon jmd was schenkt ohne entweder zu fragen(beispiel jmd der das kind nicht kennt, kann ja fragen) oder es eben zu "wissen" weil derjenige eben oft genug da ist (beispiel schwiemu ^^ ) muss er auch damit rechnen das mein kind nicht lügen wird, damit es dem anderen besser geht. schliesslich sollte man sich mit dem kind beschäftigen und nich nur so ich schenk dir was, jetzt hast du mich lieb....
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Das mein Kind aber Freude heuchelt, wo es keine empfindet, fände ich verlogen. Und gerade Erwachsene sollten doch auch mit der kindlichen Ehrlichkeit umgehen können und diese nicht persönlich nehmen ;-)
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ja, ich habe auch gemerkt, dass das Alter allein keine Garantie für Respekt sein muss. Habe einen älteren Nachbarn, der hebt sogar noch den Hut, wenn er jemand Bekanntes trifft, aber genauso ein älteres Pärchen, dass ich regelmäßig grüße(sehe sie jeden Tag im Bus oder Hausflur), wo aber höchstens mal die Frau antwortet, und das auch nicht immer. Dafür drängeln sie sich gerne mal am Kinderwagen vorbei, und fühlen sich auch noch im Recht. Aber dann drängle ich zurück, weil das finde ich unhöflich, den Einkaufsroller in die Hacken zu bekommen. Komisch, früher bin ich oft davon ausgegangen, dass Ältere auch höflich sind, weil sie früher ganz anders(strenger) erzogen worden sind. Aber inzwischen gucke ich halt genau, und da macht das Alter keine Weisen, ehrlich nicht. Wenn eine wildfremde Oma an der Haltestelle mir sagt, dass ich doch nicht drei Kinder haben soll, bin ich so "nett" und antworte, dass sie das gar nicht angeht, was ich mache. Überhaupt: drängeln und Ratschläge von Wildfremden zur Erziehung meiner Kinder, das ist mein absolutes Lieblingsthema(im negativen Sinne) :mad:
Liebe Grüße vom Milchmädchen
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Undwerde versuchen Felix das zu vermitteln. Ebenso alle Verhaltensregelen die es einem im ZUsammenleben eifacher machen.
Heiß also auch so Dinge wie, Tür aufhalten, Sitzplatz räumen für jemadn der ihn dringender braucht, grüßen,etc.
Auch dder Umgnag mit Besteck udn das verhalten bei Tisch gehört da für mich dazu.
Wobei ich da auch unterscheidnewerde zwischen Zu Hause, Zu HAuse mit Gästen oder außer HAuse.
Wenn wir alleien am Tisch sitzen geht esauch "freier zu. Da gibt es zwar die MArmelade und Senflöffel aber Wurst nehme ich mir dann auch ohne vom Teller. Ellenbogen gehen gar nicht auch schamtzen und schlürfen nicht. Aber Pizza udn Pommes werden zu HAuse mit den Fingern verzehrt,etc..
Geschirr richtet sich nach Anlaß. Zu einem schönen Weihanchtsessen darf es dann auch mal das Meisner sein ( hab ja sonst nicht viele Gelegenheiten es zu benutzen. :biggrin: )
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Wenn mir jemand in die Hacken faehrt oder draengelt, dann ist das nicht unhoeflich, sondern ruecksichtslos. Fuer mich ist das ein gewaltiger Unterschied. Und DU warst in der Situation auch unhoeflich, denn du hast Gleiches mit Gleichem vergolten. ;-)
Katharina, also ersteinmal> das war kein Angriff an jemanden und ich habe auch mit meiner Frage nicht sagen wollen, dass die Wahrheit sagen ohne Ruecksicht auf Verluste in jedem Fall die richtige Wahl ist. ;-) Aber um dir zu antworten, DANKE sagt man ja eher schon, wenn man das Geschenk erhaelt, es aber noch nicht ausgepackt hat. Das heisst, DANKE sagt man in erster Linie dafuer, ETWAS geschenkt bekommen zu haben. Das ist unverzichtbar. Ist es aber ausgepackt, dann finde ich schon, dass man ein Kind nicht zu ueberzogenem Taktgefuehl anhalten muss. Ich denke einfach an Situationen in meiner Kindheit, in denen ich von bestimmten Leuten Sachen geschenkt bekommen hab, :roll: die waren schlichtweg Geldverschwendung. Ja, wenn ich mir jetzt so vorstelle, dass Ole sagt> BOAH Wa ssoll ich denn damit, dann ist das schon unhoeflich. Ich frage mich nur, ob die Alternative, naemlich zu luegen, besser ist. /Und hat es dir gefallen/ ja ja Tante Erna, ist total stark/ Fein im n'chsten Jahr schenk ich dir also die Erweiterung/ :biggrin: Schwierig, ich wuerde zumindest mein Kind verteidigen, wenn eine ehrliche Antwort auf Ungnade stoesst.
Wie ich persoenlich reagiere... hmm... ich bin da realtiv ehrlich. Das heisst ich versuche dem Schenker nahe zu bringen, dass es kein suuuper Treffer war und versuche gleichermassen die Person nicht vor den Kopf zu stossen. So nach dem Motto /das ist glaube ich nicht so ganz mein Geschmack, aber ich probiere es mal aus./ Es kommt auch drauf an, wer der Schenker ist. Bei B[chern, CDs und so, da frage ich schon, ob der Schenker den Bon noch hat, sage ihm, dass das so gar nicht mein Fall ist, dass ich aber super gern lese und auch gern Buecher geschenkt bekomme, dass also der Gedanke ans ich durchaus richtig war. Oder ich sage, dass ich den Autor schon kenne, aber nicht mag und ob der Schenker mir sehr boese waere, wenn ich das Buch mit einer Freundin tausche, die den Autor gern mag.. so in diese Richtung. Ich mag einfach Luegen nicht und ich bin da sehr kleinlich. Mir ist zB schluessig, dass man Kindern nicht immer die volle Wahrheit sagen kann und sollte, aber ich werde immer versuchen so nah wie moeglich dran zu bleiben. Und da muss man dann einfach abwaegen. Mir sind eben auch Menschen lieber, die immer sagen, was sie denken und dann lieber die Hoeflichkeit hinten an stellen. Da finde ich vielleicht auch mal was komisch, aber im Grossen und Ganyen, weiss ich woran ich bin, dass es keine Dumlaesterien und Intrigen gibt, dass ich mich auf Gesagtes verlassen kann und das Dinge nicht nachgetragen werden. Das ist mir persoenlich eben wichtiger als ein Knicks, ein verlogenes Bussi und ein DANKE TANTE TRAUDEL. Man kann auch Hoeflichkeitsfloskeln umgehen und dabei dennoch charmant und nicht dummfrech sein, meine ich.
Diese Dinge wie Platy anbieten, Tuer aufhalten finde ich uebrigens auch wichtig, aber sie laufen bei mir nicht unter Hoeflichkeit, sondern unter Freundlichkeit und Ruecksichtnahme. Ruecksichtnahme ist das, was Yusammenleben einfacher gestaltet. Hoeflichkeitsregeln sind Dinge, die sich aendern *koennen}.
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Bitte weiterdiskutieren, ich möchte schließlich nicht Schuld daran sein, wenn deswegen die Umgangsformen einer ganzen Generation verloddern. :oops: ;-)
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Verzeihst du mir noch einmal?
:lachen04: :knutsch01:
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Ganz off topic off ;-)
Also ich für meinen Teil werde auf jeden Fall darauf achten, dass lukas Bitte und Danke sagt.
Zwar nicht für jedes Bisschen fragt, aber z.B. bei Süßem :roll:
Genauso halte ich es für richtig, seine nachbarn zu grüßen, obwohl ich mich nicht erinnern kann, dass es mir als Kind eingeleut wurde, ich habs einfach gemacht :biggrin:
Allerdings ist es gerade heutzutage ziehmlich schwer, Höflichkeitsregeln zu praktizieren, da ich doch immer mehr bemerke, dass diese scheinbar nichts mehr gelten. (Egal welche Altersklasse).
Ich denke aber, dass gewisse Regeln den Umgang miteinander einfach verschönern, bzw. erträglich machen.
Momentan arbeite ich daran Lukas klar zu machen, dass man mit seinem Essen nicht malt oder matscht :roll:
Sachen wie Danke und Bitte kriegt er im täglichen Umgang mit und plapperts auch schon nach (Bitte und Anke), nur der richtige Kontext fehlt ihm noch :biggrin: