Zellteilungsfehler

bearbeitet 4. 03. 2006, 17:22 in Schwangerschaft
Hallo zusammen!

Wollte mich eigentlich zuerst einmal richtig durchlesen und schaun ob ein solches Thema schon einmal aufgetaucht ist... aber irgendwie sind 80 seiten sogar für mich zuviel :shock:

Zur Eigentlichen Frage:

Meine beste Freundin hat vor einigen Monaten eine Abtreibung vornehmen müssen. Ihre Frauenärztin hat einfach mal nebenbei gesagt das ihr kleiner Wurm nicht mehr lebe. Und das im 3 Monat?
Es sei ein Zellteilungsfehler und passiere eben gerne bei Erstgebährende!
Als ich das hörte dachte, was soll den das werden?
Ihr wurde das einfach so an den Kopf geknallt ohne vorbereitung oder feingefühl.

Das schlimmste kommt noch... als sie dann auch noch überstürzt noch eine Ausschabung oder wie das heist vornhemen musste und diese unter den Worten: "Ihr Lebensgefährte darf nicht dabei sein" und total feindlich mit komischen Witzen unter den Ärzten durchgeführt wurde, dachte ich das kann es nicht sein.

In der Zwischenzeit hab ich meinen Gynä verständigt und der nimmt das ganze in die Hand.
Er versuchte mir das mit dem Zellteilungsfehler zu erklären aber irgendwie hab ichs nicht kapiert.

Er behandelt jetzt meine beste freundin, die jetzt sogar frisch verheiratet zu einem Sexualtherapeuten darf. Was für ein Hochzeitsgeschenk. :twisted:

Irgendwie tut es mir gut, diesen Frust endlich hier rauslassen zu dürfen.
Was dann noch im nachhinein geschah, daran mag ich nicht mehr denken.

Ich weiss nur das ich niemals in dieses Spital gehen werde.
Für mich wird es sicher auch ein Vertrauensproblem geben bei der Hebammensuche.

Mensch ich plabbere euch total zu... tut mir echt leid.


Zu meiner eigentlichen Frage:

Wie oft passiert ein Zellteilungsfehler?
Kann dem entgegengewirkt werden?
Muss ich wenn ich Schwanger bin, Angst davor haben?

Liebe Grüsse aus dem Appenzellerland (CH)

Penagashea

Kommentare

  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Penagashea,
    ich bin mir jetzt nicht ganz im klaren darüber, was mit einem Zellteilungsfehler gemeint ist. Die meisten Fehlgeburten beruhen meines Wissens auf Chromosomenfehlern. Ich sag da immer salop man hat das falsche Ei oder das falsche Spermium erwischt. Mit einem von beidem war etwas nicht in Ordnung, daher zieht die Natur die Notbremse. In der Regel hat sowas keine tieferen Gründe.
    Diese Notbremse tritt meist in den ersten 12 Wochen in Kraft. Mich selber hat es bei meiner ersten Schwangerschaft in der 10. Woche erwischt. Die genauen Ursachen kann man meist gar nicht feststellen, daher finde ich die Aussage mit dem Zellteilungsfehler etwas merkwürdig.

    Eine Seltenheit ist so eine Fehlgeburt in den ersten 12 Wochen nicht. Trotzdem sollte man meines Erachtens deswegen nicht die ganzen ersten Wochen einer Schwangerschaft in Angst leben. Man sollte halt um dieses risiko wissen, damit man nicht völlig aus den Latschen kippt, wenn es einen erwischt. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass eben doch auf Anhieb alles gut geht, ist wesentlich größer.

    Schützen kann man sich davor leider nicht. Wie gesagt, es ist ein spontan auftretender Fehler. Letztendlich ist das der Versuch der Natur den Menschen wieder ein Stück durch die Evolution voran zu bringen. Könnte ja die Superverbesserung rauskommen. Nur dafür gibt es eben auch reihenweise Fehlversuche :sad:

    viele Grüße

    Eowyn
  • Amelie77Amelie77

    1,414

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    In den ersten 12 Wochen kommen Fehlgeburten recht häufig vor, danach sinkt das Risiko beträchtlich. Ich selber hatte in meiner ersten Schwangerschaft eine Fehlgeburt Ende 6. Woche :cry: , ich habe keine Curretage gebraucht, da ich starke Blutungen bekam und alles von selber raus kam. Einerseits war ich froh, dass keine OP erforderlich war, andererseits habe ich sehr lange und stark geblutet, was mich auch geschwächt hat. :sad:
    Mein Frauenarzt hat mir auch erklärt, dass da mit der Anlage der Frucht etwas nicht stimmt und der Körper deshalb die Entwicklung einstellt. Manche Frauen kriegen Blutungen, bei anderen sieht man nur anhand des Ultraschalls, dass sichdas Kleine nicht weiter entwickelt hat und dann wird curretiert.
    Ich vermute mal, dass ihr Arzt wenig sensibel war und nicht gut auf sie eingehen konnte.
    Amelie
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Eowyn!

    Ich finde Deine Erklärung sehr gut. Und das mit der "versuchten Evolution" leuchtet ein.

    Mein Körper hat letztes Jahr die Notbremse gezogen, als ich mit Mehrlingen schwanger war. Nach der Ausschabung wurde das Gewebe untersucht - es lag kein Zellschaden (bzw. Gendeffekt) vor - der Körper war einfach nicht bereit.
    Ich musste lernen, dass so etwas ganz normal ist - auch wenn es für einen in dem Augenblick das schrecklichste auf der Welt ist.

    LG
    ~flora
  • neeleneele

    150

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Penagashea,

    ich finde die Erklärung von Eowyn auch super, möchte gerne aber hinzufügen, daß es sich bei einer Fehlgeburt nicht um eine Abtreibung handelt! Das Herzchen des Kindes hat aufgehört zu schlagen und es hat sich nicht weiterentwickelt.
    Wirklich übel finde ich die Behandlung in dem Spital! Das es sowas überhaupt noch gibt.

    Alle Liebe für Deine Freundin
    LG
    Angelika
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @Eowyn

    Danke für deine Ausführliche Antwort.
    Das mit der Evolution finde ich sehr schön anzuschaun, ich hoffe bloss das die Natur bei mir nicht allzuviel auspröbeln will. :neutral:

    @Amelie

    Das schlimmste ist finde ich das es eine Ärztin war, gerade sie als Frau müsste doch feinfühliger sein.

    @Angelika

    Das ist ja noch nicht mal alles. Sie konnten den Embrio nicht einmal untersuchen da es noch einen Papier/Forumularfehler gab.
    Als meine Freundin nachfragte hiess es einfach, "Wir haben nichts gefunden, sie mussten es schon vorher verloren haben"
    Und das hätte sie garantiert gemerkt.
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    In der Regel werden aber wirklich kaum Untersuchungen gemacht. Einfach weil das erst einmal ein ganz natürlicher Vorgang ist. So schlimm das für die Beteiligten ist. :sad:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @eowyn

    Die Ärztin hat ja auch gesagt das dies oft vorkomme aber ich habe auch gemerkt das meine Freundin irgendwie mit dieser kurzen Info einfach im Stich gelassen worden ist.

    Es wurde ihr nicht richtig erklärt. Sie suchte lange nach einem Fehler den sie gemacht haben könnte, bis sie aufgegeben hat oder die Info im Netz gefunden hat.

    Zur Zeit ist sie überhaupt nicht mehr erreichbar. Sie überschüttet sich mit arbeit oder besser gesagt sie lässt sich damit überschütten.
    In dieser jungen Ehe läuft es doch auch nicht so super... Sex ist ja nicht das wichtigste aber wenn es da nicht mehr läuft... Hab momentan echt Angst das es die beiden nicht packen. :sad:
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    In einer Hebammenpraxis in Stuttgart gibt es eine Trauergruppe für verwaiste Eltern und Eltern, die nach einer Fehlgeburt trauern. Vielleicht gibt es sowas bei euch auch irgendwo. Das könnte ihr helfen, wenn sie mit anderen Betroffenen redet.

    Ich kannte es halt schon aus dem FReundeskreis. Ich habe mehrere Freundinnen, die auch Fehlgeburten hatten, daher hat es mich nicht so unvorbereitet getroffen und ich hatte immer jemanden, mit dem ich drüber reden konnte.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Irgendwie hab ich das Gefühl über so Sachen redet man bei uns nicht.
    Ja alle Probleme verstecken. In sich hineinfressen.

    Wenn es so etwas gibt werden die eher versteckt sein, denn bis jetzt habe ich nur auf Deutschen Seiten so etwas gefunden und nirgends bei uns in der Schweiz :shock:
  • ChristaTChristaT

    554

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Penagashea schrieb:
    Wenn es so etwas gibt werden die eher versteckt sein, denn bis jetzt habe ich nur auf Deutschen Seiten so etwas gefunden und nirgends bei uns in der Schweiz :shock:
    Wenn ich dir mal beim Suchen helfen darf ... :grin:
    Such mal mit Google "Verein Regenbogen" (gleich der erste Link) bzw. "Engelskinder Schweiz" (ebenfalls der erste Link). Das ist so, was ich beim ersten Suchen nach "verwaiste Eltern Schweiz" gefunden habe.
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