Hallo,
ich bin neu hier und hätte nicht gedacht, so schnell in einem Forum dieser Art angemeldet sein zu müssen
Ich heisse Timo, bin 26 Jahre alt. Seit 3 Wochen habe ich eine neue Freundin. Sie ist 21, hat ein 16-Monate altes Kleinkind. Joelle.
Um direkt zum Problem zu kommen: sie (die Kleine) hat ein eigenes Zimmer bei mir bekommen (die Freundin ist zu mir gezogen), hat ihr eigenes Babybett.
Anfänglich schlief sie nicht ein, was wir nun durch einen Rythmus beim ins-Bett-gehen und aufstehen geregelt haben.
Unser Problem: sie wacht täglich zwischen 1-2 Uhr in der Nacht auf. Anfänfglich quengelt sie, dann wird es lauter bis hin zum erbärmlichen Schreien.
Logischerweise muss man ja irgendwann raus - das geschieht in der Regel nach ca. 5 Minuten.
Und egal was wir machen - wird sie nicht mit raus ins Wohnzimmer genommen schreit sie immer weiter, ohne Ende in Sicht.
Der Vermieter hat sich nun bitter beschwert, aber da hat er wenig Spielraum.
Wir waren nun bei einem Arzt, der uns der Rat gab, es wie folgt zu versuchen: wenn sie wach wird, 5 Min. schreien lassen -> ins Zimmer gehen, ihr kurz zureden -> rausgehen -> 7 Min. später wieder nach ihr sehen -> etc. und lt. dem Arzt könne das bis zu einer Stunde dauern. Aber eben nicht aus dem Bett nehmen.
So. Heute Nacht versucht. Keine Chance. Sie schreit wie wahnsinnig, aber Schmerzen hat sie keine. Sobald man rein kommt, hört sie auf. Geht man wieder raus, fängt sie wieder an. Nur noch lauter.
Die Eingewöhnung kann es nicht mehr sein, dass ist nun 3 Wochen her. Fast 4 Wochen. Sie bekommt gerade 2 Zähnchen, aber auch das kann es nicht sein, weil sie ja aufhört wenn jemand da ist. Wir haben sie auch sonst untersuchen lassen, bis auf eine Erkältung alles okay und dagegen bekommt sie Hustensaft.
Wir hatten es schon mit Beruhigungstee versucht, Baldrian und diese Beruhigungskügelchen. Das ist alles witzlos, da lacht sie drüber und will nur mehr.
Also ehrlich gesagt, wir wissen nicht weiter. Im Moment sitzt sie bei uns auf der Couch, spielt vor sich hin und gibt keinen Mucks von sich. Ist aber tot müde, reibt sich ständig die Augen, gähnt. Aber sobald man sie auf den Arm nehmen will (vor 5 Uhr) schreit sie los.
Mal abgesehn davon, dass mein Vermieter mir oben drüber auf die Nerven geht
und ich mich mit dem auseinander setzen muss kann es unmöglich sein, dass die Kleine ihren Willen immer durch setzt. Also die Methode durchschreien lassen geht nicht, dass kann ich mittlerweile beurteilen. Sie schreit bis unsere Nerven blank liegen, sowas wie "müde schreien" kennt sie nicht.
Medizinische Hilfsmittel wie oben aufgezählt ohne Erfolg; Dinge wie vorlesen, vorsingen, wiegen, etc etc etc haben wir alles schon versucht, keine Chance.
Welche Instanzen gibt es, die wir nutzen können? Einen anderen Arzt aufsuchen? Gibt es sowas wie Schlafüberwachungen für Kleinkinder, Kleinkinderpsychologen, Supernannys *lach?
Einschlafzeiten sind 21 Uhr - 2/3 Uhr bis 5 Uhr wach - 10 Uhr. Andere Zeiten sind nicht machbar, außer etwas länger schlafen. Früher schlafen geht sie nicht, alles versucht.
Also wir wären echt froh, vielleicht hier eine Vielzahl Tipps zu bekommen, hilfreiche Ratschläge etc... bitte *denk
Lieben Gruss Timo
Kommentare
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Im Grunde ist es ja so, dass du nicht viel Erfahrung hast mit ihr, oder?
Die ganze Situation ist für sie sooo neu, sie ist wahrscheinlich immer noch total unsicher und braucht jetzt viel Nähe und Geborgenheit. ;-) Ich denke nicht, dass man nach ein paar Wochen schon von einer abgeschlossenen Eingewöhnung reden kann, sowas dauert viel länger. Kleine Kinder brauchen immer dasselbe, Änderungen sind sehr schwer für sie, und schon ein Urlaub kann sie aus der Bahn werfen....- aber eine neue Wohnung, ein neuer Freund der Mutter, ein neues Zimmer, das alles überfordert die kleinen und sie reagieren so.
Mein Sohn hat übrigens bis vor kurzem, er ist jetzt 2, nicht durchgeschlafen, einfach weil er es nicht konnte ..... egal, was wir gemacht haben. Manche Kidner sind einfach so, oder sie machen grad einen Entwicklungssprung oder was anderes durch.
Das vergeht aber immer nach einiger Zeit, wenn man bei den Kleinen auf ihre Bedürfnisse eingeht.... ;-) sie beruhigen sich dann, merken, dass alles ok ist und schlafen wieder so gut wie früher, wenn sie mal durchgeschlafen haben ;-) (das hat sie doch, oder? So verstehe ich es bei dir..)
Das, was der Arzt da vorgeschlagen hat, nennt sich ferbern ;-) Wir hier lehnen dies ab, viele andere wenden es an. Ich denke allerdings, es ist zu grausam fürs Kind, da man nicht auf seine Bedürfnisse eingeht. Selbst der, der es damals erfunden hat, rät inzwischen davon ab. ;-)
Die kleine braucht Sicherheit, die bekommt sie nur, wenn ihr die Sicherheit und Nähe gebt.
Das könntet ihr tun, indem ihr sie zum Beispiel bei euch schlafen lässt.... ;-) - wäre das sehr schlimm für eine gewisse zeit, bis sie es nicht mehr braucht?
Versucht nicht zu viel auf einmal, das ist auch schlecht, also probiert nicht dauernd neue Methoden aus.
Sucht euch eine aus, wie das Familienbett und probiert das mal einige Zeit aus, erst dann seht ihr, ob es funktioniert. Man sieht sowas nie beim ersten mal, das muss einige Tage geübt werden. Lasst sie nicht schreien, das verstärkt ihre Angst. Geht auf sie ein, aber macht nachts kein Licht, redet nur mit gedämpfter stimme mit ihr und spielt nicht mit ihr, sondern nehmt sie einfach zu euch rüber und lasst sie bei euch liegen.... wenn sie dann faxen macht und spielt, ignoriert es einfach, versucht zu schlafen oder wenigstens so zu tun als ob ;-) Vielleicht merkt sie dann, dass es nichts nützt und legt sich zu euch und schläft..... Sie soll sehen, dass es nachts ist und dann nachts geschlafen wird, aber anscheinend braucht sie eure Nähe und die sollte sie dann haben, solange sie die braucht.
Mach dir keine Sorgen, sie wird dann nicht für immer bei euch im Bett bleiben - sobald sie an Sicherheit gewnnen hat, wird sie einfach nicht mehr aufwachen....
Und der Vermieter soll sich mal sonstwas.... tolles Land, irre kidnerfreundlich :flaming01: Rechtlich ist es so, dass Kinder schreien dürfen, das muss akzeptiert werden; natürlich ist es nicht toll, aber Kinder sind keine Maschinen, die man an- und abstellen kann. ;-)
Versetz dich einfach mal in ihre Situation, mit dem Hintergrundwissen, dass kleine Kidner soooo viel neues erleben, dass es sehr wichtig ist, dass bestimmte Sachen immer gleich bleiben. Ihr habt jetzt ihre ganze Welt geändert - das würde jedes kleine Kind aus der Bahn werfen... lasst ihr Zeit und gebt ihr viel Sicherheit und Liebe! ;-)
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ich schließe mich Cora in allen Punkten an. Und hätte noch eine Idee: Vielleicht hat die Kleine einfach nur Hunger? Das wäre ja nicht ungewöhnlich für ihr Alter. Vielleicht schläft sie nach einer Flasche Pre wieder ein.
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Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, daß Ben sehr viel schwerer zu beruhigen ist, wenn er sich erstmal "wachgenölt/geweint" hat. Dann kommt er, wenn er sich auf dem Arm beruhight hat, auch manchmal auf die Idee, jetzt könnte man doch aufstehen und spielen.
Reagiere ich möglichst schnell und hole ihn zu mir ins Bett rüber, dann ist er innerhalb von 5 Minuten wieder eingeschlafen und nach weiteren 10 kann ich ihn dann wieder in sein Bett verfrachten, wo er bis morgens friedlich weiterschläft. Ich würde sagen, Kinder schreien sich eher wach als müde.
Und was Cora schon schrieb: Das bedeutet nicht, daß sie dann immer bei euch schlafen will. ;-) Ben schläft auch lieber im eigenen Bett und wenn er sich bei mir im Bett durchs Kuscheln ausreichend beruhigt hat, dann will er inzwischen selber wieder in sein eigenes Bett. Dort schläft er dann friedlich ein. Und ich kann schnell weiterschlafen.
Nicht schreien lassen schont Elternnerven. ;-)
Kinder machen auch schubweise Entwicklungen durch, wenn sie etwas neues lernen - das bringt meistens auch den Schlafrhythmus für einige Zeit durcheinander. Aber eben auch eine so gewaltige Umstellung wie Umzug und neuer Partner können dazu führen, daß sie mal eine zeitlang nachts viel zu verarbeiten haben - dann wachen sie eben leichter auf und brauchen auch mehr Nähe/Halt/Sicherheit als sonst. Aber wenn das Kind diese Sicherheit bekommt, dann normalisiert sich das sehr schnell wieder.
3 Wochen sind wirklich noch nicht lang für eine solche Umstellung.
Ich würde vermuten, daß sie das sehr schnell ablegt, wenn ihr ihr durch Nähe nachts zeigt, daß alles in Ordnung ist, ihr da seid und sie sich sicher fühlen und beruhight weiterschlafen kann.
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auch wenn es vielleicht nicht das ist, was du hören möchtest, aber es ist vollkommen normal, das Kinder in dem Alter Schlafprobleme haben.
Bei euch kommt ja noch die neue Situation dazu, die für euch vielleicht nach ein paar Wochen kein Problem mehr ist, aber ein Kind kann es schon noch verwirren!
Cora hat ja auch eigentlich schon alles gesagt! Meine Tochter ist nun 2 Jahre und 1 Monat, sie kann weder alleine einschlafen, noch schläft sie durch. Aber ich bin mir sicher, sie wird es irgendwann schaffen! Klar, mich nervt es auch manchmal tierisch an, aber ich versuche ihr weiterhin die Nähe zu geben, die sie braucht.
Einen Tipp habe ich noch, wenn für euch das Familienbett nichts ist, dann wäre ein Babybalkon vielleicht das Richtige. Einfach das Gitterbett so umfunktionieren, dass man es direkt ans Ehebett stellen kann. So könnt ihr weiterhin nebeneinander schlafen und kuscheln, während die Kleine nachts die Nähe von der Mama spüren kann!
Für dich ist das natürlich auch alles nicht so einfach, da du ja nicht von Anfang an in die Sache reinwachsen konntest. Um so schöner finde ich es, dass du dir so viele Gedanken machst!