Hallo!
ich weiß es ist nichts Neues, aber unser Kleiner ist fast nur am schreien! Vor drei Wochen hat mein Mann wieder begonnen zu arbeiten (Gott sei dank endlich wieder Arbeit!) und seither bin ich halt den ganzen Tag alleine.
Unser Zwerg heult oft mehrere Stunden am Tag und wenn er dann schläft, dann nur, weil er so erschöpft ist vom weinen. Ich weiß echt nicht mehr, was ich noch machen soll. Manchmal trage ich ihn nur herum (auch im Tragetuch) aber im Tuch mag er nicht so dolle, da weint er oft noch mehr und sonst wird er ja auch nicht leichter mit der Zeit.
Wir waren schon beim Kinderarzt, er hat Mittel versucht gegen Bauchweh (glaub ich nicht, dass er das hat), Aufstoßen von Magensaft (das wäre schon möglich - hat mein Mann auch - aber das Mittel hat nicht geholfen) und zum Orthopäde hat er uns auch schon geschickt.
Dieser hat gemeint, dass unser Kleiner ein Problem auf der linken Seite mit den Halswirbeln hat und deshalb manchmal Schmerzen (Kiss-Syndrom) aber der Kinderarzt meinte, dass das so minimal wäre, dass das nicht verantwortlich sein könnte für diese andauernden Schreianfälle.
Sowohl der KIarzt, als auch meine Hebamme haben gemeint, dass es eigentlich mit etwa 3 Monaten von heute auf morgen vorbei wäre. Unser Zwerg ist jetzt 17 Wochen (also etwas mehr als 4 Monate alt) und es hat sich kaum gebessert.
Leider bin ich mit meinen Nerven mittlerweile ein bischen runter, weil der Kleine nun schon seit mehr als 3 Monaten so viel schreit, so dass ich jetzt nicht mehr die Geduld habe wie am Anfang.
Gerade eben hat der Kleine auf dem Sofa geschrieen (etwa eine halbe bis dreiviertel Stunde aus vollster Kehle) bis er eben eingeschlafen ist vor Erschöpfung.
Das tut mir in der Seele weh, aber ich weiß einfach nicht mehr, was ich machen soll. Meine Familie wohnt 250 km weit weg, so dass ich ihn nicht einfach mal jemandem geben kann. Und die einzige gute Freundin, die ich hier habe ist zur Zeit Tag und Nacht nur am arbeiten.
Wenn ich wenigstens wüsste, warum mein Schatz nur so viel Heult und schreit. Dann könnte ich es vielleicht besser verstehen. Ich habe große Angst, dass ich ihn einmal in meiner Verzweiflung schütteln könnte oder ihm sonstwie wehtun. Oft muss ich selber mitheulen.
Die einzige Erleichterung ist, wenn mein Mann abends von der Arbeit kommt und den Kleinen dann mal nimmt. Durch die Schreierei komme ich auch nicht mehr dazu, was in der Wohnung zu machen oder zu kochen. Ich schaffe gar nichts mehr, was es für mich nicht besser macht.
Kennt jemand so was? Was könnte ich denn tun? Weiß vielleicht jemand, an was die Schreierei liegen könnte?
Danke fürs lesen
Kommentare
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ich kann mir gut vorstellen, wie du dich fühlst, wir hatten das in den ersten Lebenswochen ähnlich. Die Schreiphasen waren immer am Abend und ich wusste, dass Antonia keine Blähungen hatte.
Ich kann dazu eigentlich nur raten, die Sache mit dem Kiss weiterzuverfolgen.
Die Aussage Deines Kinderarztes dass das keine so starken Schmerzen verursachen kann ist meines Erachtens völlig falsch. Am besten wäre es, wenn Du Dir dringend einen Osteopathen oder eine Krankengymnastin suchst, die nur Krankengymnastik für Kinder macht und am allerbesten Craniosacraltherapie. Die brauchen sich den Kleinen nur kurz anschauen und "ertasten" und wissen sofort wie schlimm es ist.
Antonia hatte eine Halswirbelblockade / Schiefhals. Bereits nach ein paar Wochen hatte sie dadurch eine sichtbare Schädelasymmetrie. Die ist leider bis heute nicht weggegangen. Aber durch die Blockade hatte sie wirkliche Schmerzen, weil sie den Kopf nicht drehen konnte.
Nach 2 mal Craniosacraltherapie war es bereits deutlich besser und alle Blockaden waren gelöst. Die Schreiere hat schlagartig aufgehört.
Ich schreibe das jetzt vor allem, weil mir vieles in Deinem Posting soooooo bekannt vorkommt.
Ins Tragetuch wollte sie fast NIE, sie hat immer geweint weil sie da wohl auch Schmerzen hatte.
Außerdem schreibst Du dass Du einen KS hattest. War der geplant oder nach Geburtsstillstand?? Ich hatte einen KS nach 24 Stunden Wehen und Geburtsstillstand, weil Antonia sich nicht ins Becken gedreht hat. Ihr Kopf war praktisch nach hinten überstreckt. DAs ist wahrscheinlich die Ursache für die Beschwerden gewesen.....
Also ich würde wirklich dringend raten, jemanden zu suchen, der sich mit diesen Blockaden auskennt, und das sind halt Osteopathen oder Craniosacral-Therapeuten.
Viel Glück
Daniela
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Nein, der KS war nicht geplant. Nachdem wir 4 Tage lang gequält wurden durch zahlreiche Einleitungsversuche (Tabletten, Gel, Wehentropf) haben die Ärzte sich beraten und entschieden, einen KS zu machen. Jamie hatte die Nabelschnur 2 Mal um den Hals und einmal um den Körper, so dass er nicht ins Becken rutschen konnte. Warum sie das auf dem Ultraschall nicht gesehen haben weiß ich nicht.
Am Anfang hatte ich auch echt noch die Geduld. Ich bin stundenlang durch die Wohnung gewandert, habe geschaukelt, geredet und getragen, aber mittlerweile braucht er bloß anfangen zu brüllen und ich könnt ihn grad schütteln. Natürlich will ich das nicht, aber ich kann so einfach nicht mehr.
Seit der Kleine so viel schreit stopfe ich auch regelrecht Süßigkeiten in mich rein. Ich weiß dass er da schon gar nichts dafür kann. Aber es depremiert mich noch mehr, dass ich seit dem Anfang der Schreianfälle deshalb nur zugenommen statt abgenommen habe.
Der KIarzt meinte, dass Krankengymnastik nicht nötig wäre. Muss ich das dann selber zahlen wenn ich es trotzdem will? Wenn ja, was kostet das denn?
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geh auf jeden Fall zu dem Termin. Ist ja leider sehr lange hin noch bis dahin. Ist das ein Arzt oder Krankengymnast? Osteopathie ist auf jeden Fall richtig.
Das der KiA die Notwendigkeit nicht erkennt ist natürlich sehr doof, denn er muss die Krankengymnastik natürlich verschreiben, ansonsten musst du selber zahlen. Ich hatte ein Rezept, daher weiß ich nicht wieviel das kostet. Aber wenn der Orthopäde euch auch zu einer Therapie geraten hat würde ich nochmal zu ihm gehen und mir einfach von ihm ein Rezept ausstellen lassen. Der kann das natürlich auch wenn sich der Kia querstellt.
Bei Antonia war die Asymmetrie damals schon so ausgeprägt, dass es ganz eindeutig war daß sie Krankengymnastik braucht.
Und die Krankengymnastik ist sooo wichtig, weil tatsächlich die Möglichkeit besteht dass er motorisch zurückbleibt (er hat ja auch Schmerzen und strengt sich daher nur "einseitig" an)
Aber nochmal zu der Schreierei:
Das sind natürlich nicht nur Schmerzen, sondern vielleicht auch Reizüberflutung etc.
Ich habe wirklich die beste Erfahrung gemacht:
- Auf keinen Fall das schreiende Kind durch die Gegend tragen, dass dreht ihn nur noch mehr auf und er soll ja runterkommen. Dauernde Action m acht ihn nur noch unruhiger.
- Setz Dich in ein ruhiges Zimmer OHNE Musik oder Fernsehen (vielleicht sogar in einen Schaukelstuhl)
- Pucke ihn entweder fest in ein Tuch oder nehme ihn sehr fest in den Arm (so dass er sich kaum noch bewegen kann)
- Warte ab und denke dabei an etwas schönes (Urlaub etc.). Dein Kind braucht Dich und du darfst es auf keinen Fall alleine lassen. Sei einfach da.
- Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Schreiphasen so immer kürzer geworden sind. Am Anfang war ich auch total verzweifelt, aber hinterher habe ich es einfach als "gegeben" angenommen und hatte auch kein Problem mehr mit der Schreierei.
Noch ein kleiner Tip weil es noch so lange hin ist bis zu dem Termin:
Versuche die Lichteinstrahlung zu verändern. Wenn er z.B. so im bettchen liegt dass das Fenster rechts von ihm ist, lege ihn immer mal wieder andersrum, so dass das Fenster dann links von ihm ist. Er reagiert noch stark auf Lichtreize und dreht den Kopf dem Licht zu. So kannst Du ihn dazu animieren, den Kopf auf verschiedene Seiten zu legen. Das kann auftretende Asymmetrien schon ein wenig vermindern.
Alles Gute
Daniela