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Vortrag von Dr. med. Robby SacherZu frühes Sitzen
Babys, die noch nicht aus eigener Kraft sitzen können und die hingesetzt werden, erfahren drei Arten der Fehlbeanspruchung: Erstens ist die vertikale Belastung zu groß. Die Muskeln sind noch nicht stark genug, um die Wirbelsäule aufrecht zu halten. Das Gewicht des Kindes drückt auf die Wirbel und die Bandscheiben. Zweitens führt das zu frühe Hinsetzen dazu, dass das Kind Gleichgewichtsreaktionen erfährt, für die es noch nicht reif genug ist. Das Baby hat keinen Halt mehr nach vorne, zur Seite und nach hinten und muss sich selbst ausbalancieren. Die dritte Fehlbeanspruchung resultiert aus der physiologischen Entwicklung der Wirbelsäulenform. Ein Baby kommt mit einem (physiologischen) Rundrücken zur Welt. Im Laufe des ersten Lebensjahres wird aus diesem Rundrücken langsam eine Doppel-S-Form. Anfangs haben die Wirbel eine Keilform, die zu einem Rundrücken führt. Erst im Laufe der Entwicklung wachsen die Wirbel in ihre spätere Form. Sitzt ein Kind zu früh (d.h. ohne selbständig ins Sitzen und aus dem Sitzen zu kommen), kann die Wirbelsäule noch keine Doppel-S-Form bilden.
Babys sind Traglinge und keine Lieglinge. Über das Tragen bekommen die Kindern Gleichgewichtsinformationen über die vertikale Lage.
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