Liebe Mütter und Fachfrauen,
bin nun in der 12. SSW und beginne über meine Hebammenvorsorge und v.a. über den Ort der Geburt nachzudenken.
Ab wann sollte ich spätestens Kontakt zwecks Vorsorgeuntersuchungen mit der Hebamme (Hausgeburt) bzw. mit dem Geburtshaus aufnehmen?
Worauf sollte ich bei der Wahl meiner Geburtshebamme (Hausgeburt) achten? Laienhaft denke ich, dass höheres Alter der Hebamme = mehr Erfahrung mit Hausgeburten = größere Sicherheit für mich - stimmt das so? Ich habe nämlich den Eindruck, dass v.a. jüngere Hebammen (ca. 2-4 Jahre nach Abschluss der Hebammenschule) hier in Frankfurt Hausgeburten betreuen. Und ich bin sehr unsicher, ob ich zu einer so "jungen" Hebamme das notwendige Vertrauen aufbauen könnte (v.a. bezüglich des Erkennens von Risiken unter der Geburt...).
Wie bespreche ich meine Vorsorge- und Geburtsvorstellungen mit meiner Ärztin (und tu ich das überhaupt?)? Sie scheint sehr "klinisch" bzw. "technisch" eingestellt zu sein und wird mich sicherlich entmutigen wollen bzw. mich von einer außerklinischen Geburt auch im Falle eines komplikationsfreien Verlaufs der SS abhalten wollen (so konnte sie schon kaum akzeptieren, dass ich bzw. wir statistische und invasive Pränataldiagnostiken rigoros ablehnen).
Eine etwas spekulative Frage: Wie kann ich herausfinden, dass eine Hausgeburt/Geburtshausgeburt wirklich die richtige Entscheidung für mich ist? Kennen die Frauen, die bereits auf diese Weisen entbunden haben, eine "innere Stimme", die quasi grünes Licht gegeben hat?
Vielen Dank für Eure Antworten,
Sabine.
Kommentare
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ich stehe auf dem Standpunkt, dass es bei der Suche nach einer Hebamme kein zu früh gibt. Gerade wenn du eine Hausgeburt oder eine Geburt im Geburtshaus anstrebst, ist es sinnvoll die Vorsorge von einer Hebamme zu machen. Dann kennt sie genau den Verlauf der Schwangerschaft und ihr lernt euch mit jeder Untersuchung ein Stück besser kennen, was das Vertrauen stärkt.
Ich selber bin als erstes zur Hebamme gegangen, die hat mir meinen Mutterpass ausgestellt. Und erst in der 12. Woche war ich dann beim Arzt, damit er den ersten Ultraschall macht. Ich gehe, wenn nicht dazwischen kommt, in dieser schwangerschaft eben auch nur zu den drei Ultraschalluntersuchungen zum Arzt. Er weiß, dass ich im Geburtshaus entbinden will, und ich diskutiere da mit ihm auch gar nicht weiter drüber. Für mich ist meine Hebamme mein Ansprechpartner.
Ob für dich eher eine junge Hebamme oder eine ältere die besser Wahl ist, kann ich nicht beantworten. Am wichtigsten ist, dass die Chemie zwischen euch stimmt. Ich würde das nicht von vorherein am Alter festmachen. Ich hab aber auch einfach Vertrauen darauf, dass nur ausreichend erfahrene Hebammen Geburten außerhalb eines Krankenhauses betreuen. Die wollen doch selber auch kein Risiko eingehen.
viele Grüße
Eowyn
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ich hatte auch zuerst die hebamme und dann den Arzt (da mein eigentlicher Arzt wegen seiner Diagnose "Eileiterschwangerschaft, sofort in die Klinik" und keiner nachfolgenden Entschuldigung, als es eine ganz normale SS war) von mir abgewählt wurde.
Die EileiterSS ist jetzt fast 12 Wochen und quietschfidel...
Meine Hebamme ist sehr jung, hat keine Kinder- das hat für mich aber keine Rolle gespielt, trotzdem habe ich es geschätzt, dass sie es mir sagte.
Eigentlich wollte ich in der Charité entbinden, also technisch hoch 10, weil ich die Leute dort so nett fand. Es wäre ein Kompromiss gewesen- mein Mann wollte auf keinen Fall Geburtshaus & Co., dafür durfte ich mir die Klinik aussuchen.
Die Hebamme hat nie etwas dagegen gesagt, keine leiseste Andeutung, obwohl sie diese Wahl nicht getroffen hätte.
Als es dann morgens ganz langsam los ging, sie nachmittags kam und mir bestätigte, dass der Muttermund 2 cm auf sei, machte sie zum Abschied den Scherz, dass wir ja noch überlegen könnten mit der Hausgeburt.
Wir wollten noch was einkaufen, ich schon mit wehen, und als wir fertig waren, guckten wir uns an und sagten "Hausgeburt"! Hebamme angerufen, "Gib mir 3 Minuten, und ich habe die zweite Hebamme organisiert", Malerplane gekauft, Bett bezogen, und los gings.
Es wurde eine wundervolle Nacht, ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, die falsche Entscheidung getroffen zu haben, mein Mann auch nicht.
Als der Knirps dann da war, erfuhr ich, dass er das zweite Kind ist, das sie allein auf die Welt bringen half, und dass sie nach unserem ersten Vorsorgetermin (so 7./8. SSW) wusste, "Die Frau werde ich entbinden".
Ich würde es jederzeit wieder so machen- hör auf Dein Gefühl!
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Vielen, vielen Dank für Eure sehr mutmachenden und stärkenden Antworten - bei mir sind in den vergangenen beiden Wochen einige Entscheidungen gefallen:
Ich habe mich bis auf Weiteres ("sicher" weiß man es ja doch erst am Ende - vielleicht passiert ja noch etwas in der Schwangerschaft) gegen eine Krankenhaus- und gegen eine Geburtshausgeburt entschieden. Bei letzterer wäre ich hier in Frankfurt auch mit Hebammen im Schichtdienst konfrontiert (auch wenn ich sie im Rahmen der Vorsorgen im Geburtshaus natürlich viel besser kennenlernen könnte als die typische Krankenhaushebamme) und mit einem Ortswechsel. Wir sind also bei einer Hausgeburt gelandet und ich fühle mich immer noch sehr gut mit dieser Entscheidung, zumal sie ja ganz langsam gewachsen ist. Seit gestern habe ich nun auch meine Hausgeburtshebamme - sie ist schon etwas älter, macht nur Hausgeburten und das seit sicherlich 15-20 Jahren und ich habe ein gutes Bauchgefühl bei ihr.
Bis auf die Arztfrage ist soweit eigentlich alles geklärt, denn, wie ich ja bereits erwartet habe, stellt sich meine Frauenärztin völlig quer, bei mir nur noch die letzten beiden Ultraschalle zu machen und ansonsten alle anderen Vorsorgen in die Hand meiner Hausgeburtshebamme zu geben. Maximal wäre sie mit einer Vorsorge im Wechsel mit der Hebamme einverstanden. Ihre Begründung: um eine Schwangerschaft beurteilen zu können, reichen die Ultraschalluntersuchungen im Abstand von 10 Wochen nicht, es geht vor allem auch um den persönlichen Eindruck, den sie von der Patientin hat. Außerdem könne sie aus "forensischen Gründen" nicht die Verantwortung für eine so zusammengestutzte Vorsorge tragen. Sie hat also Angst vor juristischer Belangung, falls sie bei den Ultraschallen etwas übersehen sollte, habe ich jetzt interpretiert.
Ich habe jetzt also die Wahl, mich mit meiner Hebamme auf ein Modell der wechselnden Vorsorgen zu einigen (was ich doch fragwürdig finde, da sie mich ja gut kennen muss zur Geburt hin, meine Frauenärztin jedoch nicht, da sie ja niemals meine Geburtsbegleiterin sein wird) oder mir eine neue Frauenärztin zu suchen. Ich werde mich morgen mal mit der Hebamme besprechen.
Zum Glück wurde ich von meiner Frauenärztin mit angsteinflößenden Horrorszenarien verschont, trotzdem habe ich gemerkt, dass sie nach meiner Ankündigung merklich kühler mir gegenüber wurde. So ist es wohl, wenn nur 1-2 % aller Frauen außerhalb des Krankenhauses entbinden, seufz.
Liebe Grüße,
Sabine.
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http://hebamme4u.net/forum/viewtopic.php?t=20919
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Meine Frauenärztin hat nun ihre Meinung gar nicht so sehr finanziell begründet, sondern merkwürdigerweise im Sinne einer verantwortungsbewussten ärztlichen Schwangerschaftsvorsorge: Sie steht auf dem Standpunkt, dass sie sich kein Bild von meiner Schwangerschaft machen kann, wenn sie mich nur alle 10 Wochen sieht. Der Witz an der Sache ist, dass wir eigentlich keinen "persönlichen Kontakt" haben: Sie fragt mich bei der Begrüßung, wie es mir geht, ich sage, dass es mir bis auf Müdigkeit und Übelkeit gut geht. Dann klärt sie mich über meine "Werte" auf (Hb, Blutdruck, Urin etc.), meistens machen wir dann einen US, weil sie sich dann doch vom richtigen Wachstum des Fötus' überzeugen möchte. Und das war's. Keine Frage zu meiner Lebenssituation (Ernährung, Bewegung, Schlaf, Streß etc.), die ja ziemlich wichtig ist für eine gesunde SS und eine komplikationsfreie Geburt. Und das - habe ich schon gemerkt - ist SEHR wichtig für meine Hebamme.
Fazit: Es sind natürlich fadenscheinige Gründe, die meine Ärztin eine Vorsorge, die sich auf die letzten beiden US und auf Untersuchungen "bei Bedarf" beschränken würde, ablehnen lassen.
Ich stehe einer Vorsorge im Wechsel momentan sehr skeptisch gegenüber, da ich denke, dass es doch bei einer Hausgeburt auf die Hebamme ankommt. Und sie wird ja wohl so professionell sein, mich bei nicht ganz "koscheren" Symptomen sofort an einen Arzt zu überweisen. Außerdem befürchte ich, dass sich meine Frauenärztin über die Zeit nicht von Kommentaren etc. zu meiner außerklinischen Geburtsortswahl fernhalten kann...
Wahrscheinlich werde ich also den Arzt wechseln - es gibt hier zum Glück ein oder zwei (!) Ärzte, die außerklinischen Geburten neutral bis positiv gegenüber stehen. Ein Wunder, seufz!
Liebe Grüße,
Sabine.
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Bei mir ist es derzeit im Grunde auch so, dass ich die Vorsorge im Wechsel machen lassen. Aber das hat sich quasi von allein so ergeben. Ich bin in der 10. Woche zu meiner Hebamme, die hat die Blutuntersuchungen gemacht und mir den Mutterpass ausgestellt. In der 12. Woche war ich dann bei meinem Arzt zum ersten Ultraschall, den hab ich dann auch direkt einmal das Vorsorge-Programm machen lassen, weil ich ja dann eh da war. Dann in der 16. Woche wieder bei meiner Hebamme und in der 20. Woche beim Arzt zum zweiten Ultraschall.
Witzigerweise geht sich das auch mit dem dritten Ultraschall aus. Ich geh in der 25. Woche (ausnahmsweise fünf Wochen Abstand, weil wir vorher über Ostern nicht da sind) und dann passt es, dass ich in der 29. Woche wieder zu meinem Arzt zum Ultraschall gehe. Wenn dann nichts weiter ist, ist ab da nur noch die Hebamme zuständig.
Ich hab das mit meinem Arzt auch gar nicht weiter besprochen, so musste ich da gar nicht weiter drüber diskutieren. Er hat ja direkt beim ersten Mal gesehen, dass ich bereits bei der Hebamme war. Hab ihm dann auch gesagt, dass ich die nächste Vorsorge wieder bei ihr machen lassen und dann eben zum Ultraschall wieder komme. er hat das kommentarlos hingenommen.
Kann dir deine Hebamme nicht einen Arzt empfehlen, der besser kooperiert?
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ich habe auch Vorsorgen im Wechsel gemacht. Meiner Hebamme war es recht, und der Arzt nahm es gelassen hin.
Um auch mal die Ärzte in Schutz zu nehmen: Viele Schwangere wollen ja den US, damit man ein neues Bild vom Kind hat- und es ist ja auch verständlich, dass man neugierig ist.
Mir ging es genauso, ich habe es durch die relativ seltenen Besuche beim Arzt eben eingeschränkt.
Trotzdem habe ich die Vorsorge lieber bei der Hebamme gemacht- einfach, weil mehr Zeit war, sie zu mir nach Hause kam und es mehr war als nur ein Abhaken der medizinischen Werte.
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ich habe heute mit meiner Hebamme über die Sache gesprochen - sie überlässt mir die Entscheidung. Allerdings teile ich ihre Meinung, dass zumindest DIESE Ärztin Unruhe in meine Schwangerschaft inklusive geplanter Hausgeburt bringen würde. Ja, sie hat mir auch schon eine andere Ärztin empfohlen; wir sind jetzt so verblieben, dass ich die nächste Vorsorge in vier Wochen bei ihr - also der Hebamme - machen werde; dann habe ich noch genügend Zeit zu entscheiden, ob ich zum Ultraschall von der 19.-22. Woche den Arzt wechsle, oder nicht. Von daher ist jetzt erst einmal alles geregelt.
Was mich nur nervt - und was ich irgendwie bei meiner Entscheidung zur Hausgeburt nicht vorausgesehen habe - dass es in Deutschland gegenüber einem durchschnittlichen Frauenarzt so ein "Hängen und Würgen" ist. Es ist einfach nicht "normal" und nicht "gesellschaftlich akzeptiert", sein Kind nicht im Krankenhaus zur Welt zu bringen, und das hat mir meine Frauenärztin auch ziemlich klar vermittelt. Das nervt mich momentan total und ich frage mich, warum das in Holland alles KEIN Problem ist, wenn die meisten Frauen von ihren Ärzten nur zum Ultraschall gesehen werden?!?!
Hallo Zwergenwohnung!
Klar, ich mag auch Ultraschall, obwohl das jetzt, in der zweiten Schwangerschaft schon sehr nachgelassen hat. In der ersten Schwangerschaft war ich emotional irgendwie abhängig von den Ultraschallen alle vier Wochen (meine damalige Frauenärztin hat immer - aber nur kurz geschallt, obwohl ich keine Privatpatientin war), da ich diese Sicherheit - "das Kind lebt noch" (...) - total brauchte. Jetzt bin ich wesentlich gelassener und mich interessiert es merkwürdigerweise gar nicht mehr so, mein Kind per US zu sehen: Ich freue mich viel mehr - und bin viel gespannter - auf das "Endergebnis", weil ich beim ersten Mal gesehen habe, dass das die wahre Überraschung und das große Wunder ist.
Die drei "großen" Ultraschalle werde ich jedoch auf jeden Fall machen lassen, ich finde vor allem den mittleren US wichtig, um dann ein bisschen mehr zu wissen, dass (hoffentlich) keine großen Krankheiten oder Behinderungen vorliegen, und auch, um zu wissen, ob ich überhaupt außerklinisch und ohne Neugeborenenstation entbinden kann!
Naja, es ist wohl ein dorniger Weg bis dahin - und ich muss mich momentan immer an meine Gründe erinnern, warum ich beim zweiten Kind nicht so gerne wieder ins Krankenhaus möchte.
Liebe Grüße und einen schönen Abend,
Sabine.
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Die Gründe für mich sind: Ich bin schwanger, nicht krank, warum soll ich also ins KRANKenhaus, kein Schichtwechsel, nicht 100 Leute die um einen rumwuseln und dauernd verschwinden, keine vertraute Umgebung, ich muss nicht gleich mit dem Baby unterwegs sein- weder Stunden danach bei einer ambulanten noch 2 Tage später bei einer normalen Krankenhausgeburt. Die Gründe sind für mich derart ausreichend, dass ich auch auf eine Wassergeburt verzichte. Vielleicht kann man auch eine Wassergeburt zu Hause machen??? :cool:
Gott sei Dank steht mein Mann auch dahinter, als ich gesagt hab, ich wolle eine HGg. hat er nur gefragt ob das auch von der Krankenkasse bezahlt werde. ;-) Die wären ja blöd, wenn sie es nicht täten, ist doch viel billiger!
Ich hab gar nicht gewusst, dass man praktisch alles von der Hebamme machen lassen kann. Meine Schwester ist zwar eine Hg. aber es ist schon recht lange her. Wenn ich dann endlich schwanger bin werde ich mich also mit einer Hebamme in Kontakt setzen und sie als meine Ansprechpartnerin sehen. Wenn es nur endlich soweit wäre....
Finde ich echt klasse, dass Ihr so entschieden hinter Eurer Entscheidung steht.
Meine Schwägerin -die zum Mainstream gehört- hat auch überlegt, ob sie eine Hg. will, aber es war ihr dann doch "zu riskant"! Dabei ist das Krankenhaus 10 Minuten entfernt. :shock: Ich hoffe, das sich die öffentliche Meinung irgendwann stark ändert.
So, genug geschrieben!
LG SM
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