Svenjas Geburt (leider wieder mit Super-GAU)

StineStine

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bearbeitet 26. 03. 2006, 22:24 in Geburtsberichte
Nachdem Wiebkes Geburt vor gut drei Jahren ja einfach nur ein Krampf war, hab ich in dieser Schwangerschaft lange gebraucht, mich gedanklich auf eine weitere Geburt einzustellen. Dank dreier super-toller Hebammen ist es mir dann aber Anfang des Jahres endlich gelungen, die Erfahrungen der ersten Geburt zu verarbeiten, und so haben wir dann den März und unser zweites Kind erwartet.

Ich war mir eigentlich von Anfang an sicher, über Termin zu gehen. Mein Mann hatte auf eine zeitlichere Geburt gehofft, aber entsprechende Anzeichen gab es nie. Glücklicherweise war diesmal der Blutdruck in der ganzen Schwangerschaft eher zu niedrig als zu hoch, und Wasser hatte ich auch nicht nennenswert eingelagert, so daß alle recht entspannt waren. Zum ET war zwar der Muttermund weich, aber ernsthafte Wehen hatte ich noch keine gespürt. Auch das erste CTG (ET+1) zeigte keine Wehe. Mittwoch (ET+3) beim 2. CTG war dann tatsächlich eine Wehe zu sehen, ich selbst hab sie aber kaum gespürt und überhaupt nicht als beachtenswert empfunden. Am Abend drauf waren wir dann noch mit Wiebke bei unserem Hausarzt (allgemeinmed. Gemeinschaftspraxis, sie macht auch Kinderuntersuchungen, er ist zusätzlich Gynäkologe und mein FA) zur Verbandskontrolle (sie hatte sich passend 10 Tage vor ET das Schlüsselbein gebrochen), und als der FA mir auf dem Flur über den Weg lief, meinte ich noch, daß er mich sicher am nächsten Tag zum CTG wieder sehen würde (und war mir da auch selbst ganz sicher).

Nachdem Wiebke abends gestillt hatte und ins Bett ging, merkte ich beim Computern leichte Kontraktionen, wie sie auch an den Abenden zuvor schon ab und an mal aufgetreten waren. Diesmal blieben sie auch in der Nacht, und pendelten sich sogar recht regelmäßig alle 10 Minuten ein. Da Wiebke mal wieder in mein Bett gewandert war und ich so gar nicht schlafen konnte nutzte ich dann die Gelegenheit, gegen 2 aufzustehen und endlich mal in Ruhe anzufangen, meine Kliniktasche zu packen (bei ET+5 wohlgemerkt :roll: ).

Anschließend hab ich mir ein Bad eingelassen, einfach mal um zu sehen, ob die Wehchen da vielleicht irgendwie drauf reagieren. Sie taten es tatsächlich, indem sie zwar häufiger (alle 6 Minuten) kamen, dafür aber auch noch schwächer wurden, so daß ich mich schon drauf konzentrieren mußte, sie wahr zu nehmen. Wie Geburtswehen fühlte sich das wahrlich nicht an.

Nach einer angenehmen Stunde im Bad bin ich dann wieder raus aus der Wanne und hab es mir in Wiebkes Bett bequem gemacht (da sie nach wie vor meins blockierte ;-) ). Da hab ich dann tatsächlich rund anderthalb Stunden geschlafen, bis mein Mann aufstand. Gar nicht erwartet hatte ich, daß ich zu dem Zeitpunkt immer noch Wehen hatte, wieder so alle 10 Minuten, und zwei sogar so unangenehm, daß ich aus dem Bett aufgestanden bin. Bis mein Mann im Bad fertig war waren die Wehen allerdings wieder so lasch, daß ich erst mal nichts gesagt hab und ihn hab zur Arbeit fahren lassen.

Kurz darauf wachte Wiebke dann auf, und wollte wie meist in den Tagen vorher auch zum Aufstehen erst mal Stillen. Ich hab mir nicht groß was dabei gedacht und war mächtig erstaunt, als ich plötzlich "richtige" Wehen bekam, im Abstand von 2 Minuten, und immerhin so stark, daß ich nicht einfach liegen bleiben konnte sondern die Arme von der Brust verscheucht hab und erst mal durchs Zimmer getigert bin. Da ich immer noch an blinden Alarm glaubte (schließlich waren wir ja "erst" bei ET+5, und sonst hört frau doch immer, daß es tagelang blinden Alarm gibt, bevor es wirklich losgeht :cool: ) hab ich erst mal die Zähne zusammengebissen, Wiebke so gut es ging fertig für den Kindergarten gemacht, zwischendurch meine Hebamme angerufen und sie gebeten, ob sie statt gegen 11 schon früher kommen könnte, und dann meine Eltern gebeten, Wiebke zum KiGa zu bringen, da ich schlecht geschlafen hätte und vor dem CTG-Termin beim Arzt gerne noch duschen würde.

Gegen 8 kam dann die Hebamme. Die Wehen hatten sich bis dahin wieder etwas beruhigt, kamen aber immer noch so alle 6 Minuten, und waren auch nicht mehr ganz so simpel zu ignorieren wie in der Nacht. Ich konnte mich aber auch mit Wehen noch gut unterhalten und wartete mit etwas mulmigem Gefühl auf die Untersuchung und den Befund. Nachdem anderthalb Tage vorher noch alles zu war wäre ich ja mit 2cm schon ganz zufrieden gewesen, aber die Hebamme kuckte, grinste mich an, und meinte "4-5cm, sag lieber Deinem Mann Bescheid daß er uns im Kreissaal trifft" :shock: . Ich war erst mal baff.

Mein Mann war gerade im Büro angekommen, als ich ihn anrief, und machte sich dann gleich wieder auf den Rückweg, da der Fahrtweg durchaus über eine Stunde ist. Ich bin erst mal unter die Dusche geschlüpft, wärend die Hebamme im Kreissaal anrief, um sich nach der dortigen Lage zu erkundigen. Bei meinem "Glück" hatten zwei der drei diensthabenden Hebammen schon nachts Entbindungen gehabt und waren bis mindestens mittags abgemeldet, wärend die Dritte gerade eine Entbindung leitete. Susanne bot mir deshalb an, mich rüber zu fahren und so lange dabei zu bleiben, bis eine Hebamme für mich frei war, was ich natürlich sehr gerne angenommen hab.

Gegen viertel nach 9 waren wir dann im Kreissaal. Mein Mann kam erst eine halbe Stunde später, da er keinen früheren Zug bekommen konnte, aber es war auch noch alles recht locker. Susanne hat noch ein CTG geschrieben und wir sind dann erst noch mal eine Runde ums Krankenhaus spaziert, bevor sie mich noch mal untersucht hat. Leider hatte sich am MuMu in der Zeit nicht viel mehr getan, aber die Wehen waren ja auch reichlich lasch, so daß Susanne mir anbot, mich noch mal ein wenig zu akkupunktieren, um die Wehen etwas zu verstärken.

Die Akkupunktur schlug wie gehofft prima auf, die Wehen waren immer noch gut erträglich, aber ich mußte mich schon drauf konzentrieren und konnte (oder wollte) dann auch wärend der Wehen nicht mehr groß was sagen. Susannes trockener Kommentar wärend einer dieser Wehen war "Oh, sie spricht nicht mehr, das ist ein gutes Zeichen" :cool: .

Von da an ging irgendwie alles wie von selbst. Ich war mir bei jeder Wehe sicher, wie ich am Besten damit klar komme, konnte auch meinem Mann genau sagen, was er tun sollte (die Wehen im Bauch konnte ich selbst gut veratmen, aber ich hatte auch wieder starke Wehen im unteren Rücken, die er mit Igelball und Kirschkernkissen ganz prima "behandelt" hat). Die Zeit verging wie im Flug.

Kurz vor eins untersuchte Susanne mich dann noch mal, bevor sie leider zu privaten Terminen weg mußte. Der MuMu war inzwischen rund 7cm auf, und bei der Untersuchung platze dann auch die Fruchtblase. Von dort an fingen die Wehen wirklich an, weh zu tun. Es fiel mir nicht mehr ganz so leicht, die Wehen zu verarbeiten, aber es waren noch immer nur Bruchteile von Sekunden am Wehenanfang, in denen ich unsicher war, bis ich die richtige Position für die jeweilige Wehe fand. Ab und an dachte ich wieder an die Wehen von Wiebkes Geburt, mit denen ich ja überhaupt nie umgehen konnte, aber dieses Gefühl der Unsicherheit hielt nie auch nur annähernd so lange an, als daß ich hätte in Panik verfallen können.

Susanne übergab die Geburt an Katrin, eine der diensthabenden Hebammen, die ab 13Uhr wieder rufbereit war, aber mir war es zu dem Zeitpunkt ziemlich egal, denn ich war mit mir und meinen Wehen beschäftigt, und solange die Leute um mich rum paßten und nicht störten waren die Personalien irrelevant :razz: . Ich kannte Katrin zwar kaum, aber sie paßt vom Typ her zum Glück recht gut zu uns, so daß mich der Wechsel nicht weiter störte. Übrigens waren wir in der Zwischenzeit doch in genau dem Kreissaal mit der Geburtswanne gelandet, in dem auch Wiebke zur Welt gekommen war, und in den ich nie wieder wollte, aber jetzt fühlte ich mich da rundum wohl, denn Wasser war in dem Moment genau das Richtige für mich

Von da aus ging es Schlag auf Schlag. Die Wehen wurden stärker, ich verlangte nach einer Schmerzspritze, Katrin schickte mich aufs Bett und untersuchte mich schnell, murmelte was von 8cm, versetzte mir die Spritze (da war es kurz vor 2), ich stand nur noch am Bett und fing an, nach jeder Wehe mächtig zu schimpfen und mich zu fragen, wie ich überhaupt auf die Idee gekommen war, noch mal eine Geburt zu erleben, Katrin untersuchte noch mal, rief nach einer Ärztin, es kam eine rein und meinte "Mein Name ist XXX, wir kennen uns glaub ich noch nicht", mein Mann antwortete leicht perplex "doch, tun wir", da es ausgerechnet genau die Ärztin war, mit der ich bei Wiebkes Geburt solche Probleme hatte, mir war das alles völlig egal, Katrin meinte was von "Fühl mal, da ist der Kopf", und bei der nächsten Wehe war der Kopf dann schon draußen. Noch eine Preßwehe mehr, und das ganze Kind war da. Die Schmerzspritze hatte gar keine richtige Zeit mehr gehabt, zu wirken, so schnell ging die letzte Phase ab.

Um 14:15 war unser Kind geboren. Diesmal war meine erste Frage auch tatsächlich "Was ist es denn", und es war zu meiner Begeisterung tatsächlich wieder ein Mädchen. Sie hat sich gleich erst mal im ganzen Kreissaal erleichtert und mir dann auch prompt den ganzen Bauch vollgepinkelt, aber mir war das völlig egal :grin: . Dieses Gefühl, daß das Kind da ist und die Schmerzen, die noch Sekunden vorher unerträglich schienen, wie weggeblasen sind, war einfach gigantisch. Nach Wiebkes Geburt kannte ich es gar nicht, und konnte es mir auch bis zu diesem Moment nicht vorstellen, aber jetzt ist es eine meiner schönsten Erinnerungen.

Ich durfte dann mit Baby auf dem Bauch kuscheln, wärend ein Dammriß an der alten Dammschnittnarbe genäht wurde. Anschließend machte die Ärztin dann noch ein ausgiebiges Ultraschall, da sie sich nicht ganz sicher war, ob die Plazenta vollständig war, denn sie war an einer Stelle komisch gerissen. Sie fand aber nichts und empfahl uns dann lediglich, lieber bis zum nächsten Tag zur Beobachtung im KKH zu bleiben, denn falls tatsächlich noch Plazentareste in der Gebärmutter sein sollten, so würden diese normalerweise in den ersten Stunden nach der Geburt abgehen. Ich wäre zwar am Liebsten gleich wieder nach Hause gegangen, aufgrund dieser Situation und da ich wußte, daß mein Mann gehörigen Bammel davor hatte, mich gleich mit neuem Baby und fordernder 3-jähriger zuhause zu haben, bin ich dann aber zähneknirschend im KKH geblieben.

Die stolze große Schwester kam zwei Stunden nach der Geburt mit meinen Eltern zusammen und hat uns noch im Kreissaal angetroffen. Sie fand das alles ganz spannend und war absolut begeistert von "ihrem" Baby. Wir sind dann irgendwann aufs Zimmer, und die 4 sind schließlich gemeinsam wieder abgedüst (da mein Mann ja direkt von der Arbeit gekommen war und sein Auto noch immer 15km weiter am "Heimatbahnhof" stand ;-) ).

KKH war diesmal nach der Geburt absolut nicht mein Ding. Ich hab mich dort total unwohl gefühlt, aber ich hatte auch einiges an Blut verloren und war relativ schlapp, so daß mein Mann mich auch am Samstag gebeten hat, noch bis Montag zu bleiben, zumal auch noch Stoffwechseltest, Hörtest und U2 auf dem Plan standen. Schließlich hab ich es bis Sonntag dort ausgehalten, auch wenn ich mich überhaupt nicht wohl gefühlt hab, und auch Samstag schon den ersten Heultag nehmen durfte. Als es dann Sonntag früh hieß, der Hörtest könne schon am Sonntag nachmittag gemacht werden, bin ich förmlich aufgeblüht, hab kurzfristig auch die Abschlußuntersuchung noch auf Sonntag nachmittag geschoben bekommen, die U2 in den Wind geblasen (die zuhause machen zu lassen war das geringste Problem), und bin endlich aus dem KKH nach hause gefahren.

Die Nacht zuhause war himlisch, ich war zwar zwischen meinen Mädels eingeklemmt, die Große mußte ihre Portion Mama wieder auftanken, wärend die Kleine sich erst mal zuhause zurecht finden mußte, aber mein Bett und meine Ruhe nach den ganzen KKH-Geräuschen haben trotzdem Wunder gewirkt für mein Nervenkostüm und mein allgemeines Wohlbefinden. Ich hab mich gefühlt wie ein neuer Mensch.

Montag früh hab ich dann mein Sofa und mein Baby genossen, und mittags war ich schon auf den Beinen, um Wiebke mit vom KiGa abzuholen, wo sie ganz stolz "ihr Baby" herumgezeigt hat. Leider kam es dann aber nach dem Mittagessen zum Super-GAU. Jetzt wird der Bericht leider etwas eklig, wer zart besaitet ist sollte lieber hier aufhören mit dem Lesen.

Die Episode mit dem US nach der Geburt und der gerissenen Plazenta hatte ich schon längst wieder vergessen, als ich zur Toilette mußte. Der Stuhlgang am Sonntag war mehrfach völlig problemlos gewesen, so daß ich mich erst wunderte, warum es plötzlich so schwer geht (hatten mich die Eisentabletten doch verstopft?), und dann, daß sich das ja komisch anfühlt, gar nicht so wie Stuhlgang sondern mehr wie Kinder kriegen ... und dann kam was, was aber hängen blieb. Bei näherer Untersuchung entpuppte es sich als fleischiger Klumpen, vielleicht 2cm im Durchmesser und bestimmt 3-4cm lang. Es ließ sich auch nicht herauspressen, aber bei jedem Preßversuch kam ein ordentlicher Schwall Blut mit herausgeschossen.

Ich hab dann im ersten Schock versucht, das was-auch-immer-es-war (wobei in meinem Hinterkopf schon herumspukte, daß das aussah, wie ich mir Plazentagewebe vorstellte) da herauszupulen, was mir außer völlig blutverschmierten Fingern und ein paar abgerissenen Brocken nicht viel einbrachte. Irgendwie hab ich es dann geschafft, meinen Mann zu rufen, der mit den beiden Mädchen im Wohnzimmer saß (natürlich hatte Svenja gerade in dem Moment begonnen, vor Kohldampf zu brüllen :???: ) und erst mal Wiebke hochschickte um zu fragen, was ich wolle. Ich hab sie dann gebeten, der Papa möge mir das Telefon hochbringen, was auch ohne große Fragerei geklappt hat.

Susannes Nummer hatte ich zum Glück im Kopf, und beim zweiten Versuch ging sie auch ans Telefon. Nach meiner Schilderung murmelte sie was von "Das sind bestimmt Eihäute, leg Dich hin wenn Du blutest, ich komm gleich", und ein paar Minuten später hörte ich auch schon ihr Auto vor der Tür. Sie warf einen Blick auf das Badezimmer, das inzwischen aussah wie ein Schlachthof, einen in meine Unterhose, meinte "Du mußt sofort ins KKH, das muß ausgeschabt werden" und zog ab, meinem Mann die Situation zu erklären und den Krankenwagen zu rufen.

An mir ging irgendwie alles nur noch wie in einem schlechten Film vorbei. Mein Mann rief meine Eltern nebenan an, damit sie Wiebke abholen konnten, Susanne machte mich ein bischen sauber und besorgte mir eine neue Hose und eine neue Binde, kurz danach war auch schon der Krankenwagen da und ich wurde in selbigen Verfrachtet, unten herum nur mit Unterhose und Socken bekleidet bei Schnee und Eis :roll: , Susanne diskutierte noch kurz mit dem Sanitäter, ob er mir nun einen Zugang legt oder nicht, und entschied sich dann, selbst mit im Krankenwagen mitzufahren (worüber ich verdammt froh war), und dann ging es auch schon los, angesichts der Verkehrslage auch noch mit Blaulicht und allem drum und dran.

Im KKH dann der Oberarzt, der auch erst meinte "das sind bestimmt Eihäute", dann aber schnell zugeben mußte, daß das ein dicker Brocken Plazentagewebe war, der auch in der Gebärmutter noch fest hing, dann Tropf, OP-Vorbereitungen, Aufklärungsgespräche etc., immer wieder ungläubiges Staunen, daß das Kind schon 3 Tage alt ist und sich das Teil erst jetzt gelöst hat, schließlich noch 2 Stunden Wartezeit, da die Blutung durch den Tropf zum Glück minimal geworden ist, zwischendurch durfte ich auch Svenja endlich mal anlegen, die mit meinem Mann hinterhergekommen war, und am frühen Abend dann endlich die OP.

Vor der OP hieß es noch, ich könne nach 6 Stunden Beobachtung wieder nach hause, aber auch daraus wurde nichts. Die Ärzte hatten deutlich mehr Gewebe in meiner Gebärmutter gefunden als erwartet, es war wohl irgendwie eine komplette Nebenplazenta dringeblieben, und zudem konnte ich mal wieder (wie auch nach beiden Geburten) meine Blase nicht vernünftig leeren, so daß es schließlich bis zum nächsten Mittag dauerte, bis sich alle sicher waren, daß sich meine Gebärmutter jetzt auch vernünftig zusammenzieht und die Blutungen entgültig vorbei sind. Dann endlich durften wir wieder nach hause.

Diese letzte Nacht im KKH war einfach schrecklich. Alle Zimmer waren belegt, so daß ich mit dem Kind in einem Notfallzimmer unter kam, das eher aussah, als würde es sonst als Rumpelkammer genutzt. Da das Zimmer kein Bad hatte, mußte ich zur Besuchertoilette gehen, die ein ganzes Stück weg war, und das, wo ich doch nicht mal eine Hose oder Schuhe dabei hatte. Dann kam in der ersten Nachthälfte noch ständig die Ärztin, um meine Blase per Katheter zu leeren, bis ich das endlich wieder selbst hinbekam, und nutzte die Gelegenheit, um der Kinderschwester die Prozedur beizubringen, so daß ich auch noch als Anschauungs- und Übungsobjekt herhalten durfte.

Natürlich war das ganze Chaos auch prompt mitten in den Milcheinschuß gekommen, so daß ich bis zum OP-Ende schon den ersten Milchstau hatte und beim Abpumpen (ich sollte die erste Milch nach der Narkose verwerfen) die eine Seite schon nicht mehr frei bekam. Letztlich mußte Svenja dann doch ran und hat diesen und alle folgenden Staus im Laufe der Nacht mühsam im Griff gehalten, bis wir dann am nächsten Tag zuhause endlich auf Wiebkes Mithilfe zählen konnten.

Gegessen hatte ich auch seit Montag mittag nicht mehr. Es hieß zwar, beim ersten Aufstehen nach der OP würde ich auch noch Abendessen bekommen, aber die Schwestern vom Spätdienst hatten es wohl nicht mehr bis zu mir geschafft, und bis die Nachtschwester kam und mir beim Aufstehen half war das Essen natürlich nicht mehr da. Dafür bekam ich dann nachts einen Wadenkrampf nach dem Anderen, erst als die Blase wieder halbwegs funktionierte und ich ein paar Flaschen Mineralwasser intus hatte wurde das wieder besser. Frühstück fiel auch aus, da die Frühdienst-Schwester ein absoluter Drachen war und ich ohne Klamotten nicht zum Buffet am anderen Ende der Station marschieren wollte, so daß ich letztlich meinen Mann, der gegen 10 endlich kam, erst mal los geschickt hab, den Kiosk zu plündern.

Na ja, Dienstag nachmittag war es dann endlich vorbei, und wir waren entgültig zuhause. Svenja ist ein zufriedenes, ruhiges und vor allem gut genährtes Baby. Bei der U2 gestern am 6. Tag brachte sie gigantische 600g mehr auf die Waage als bei der Geburt :shock: (790g mehr als bei der KKH-Entlassung am Sonntag). Ich bin noch reichlich schlapp, es geht aber von Tag zu Tag ein bischen besser (auch wenn mich die doofen Eisentabletten inzwischen tatsächlich verstopft haben :roll: ). Wiebke kommt immer noch erstaunlich gut damit zu recht, daß wir jetzt ein Baby im Haus haben. Und ich habe es gestern zum ersten mal seit Svenjas Geburt geschafft, einen ganzen Tag lang nicht zu heulen :cool: . Es geht also aufwärts, und bald kann ich hoffentlich einfach nur noch die Erinnerungen an die schöne Geburt genießen, ohne ständig wieder an das Hinterher zu denken :grin: .

Kommentare

  • PatyPaty

    2,953

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Herzlichen Glückwunsch! zur schönen Geburt :bounce02:

    Das mit der Plazenta ist ja ein dickes Ding :shock:

    Wünsch euch noch ein entsanntes Kennenlernen, nach soviel Aufregung :razz:
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ach herjeh, so eine schöne Geburt und dann so ein unschönes Nachspiel :sad: Aber offenbar hast du eine tolle Hebamme :bounce02:

    Dann lebt euch mal gut ein :grin: Herzlichen Glückwunsch!
  • TaniTani

    83

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Herzlichen Glückwunsch und viel Spaß Beim Kennenlernen!
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ohmann...ich hoffe, wenigstens diese Geburt tröstet Dich!
  • PeggyUPeggyU

    263

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Erst einmal alles gute zu einer so schönen Geburt.
    Aber der Rest ist ja wirklich der Horror! Bei der Geburt von Yasmin ist bei mir auch ein Plazentarest drinnen geblieben und einen Tag nach der Entbindung wurde bei mir auch eine Ausschabung gemacht. Es ist zum Glück alles glimpflich abgegangen und sie haben alles raus bekommen.
    Erhole dich noch gut und ich wünsche dir und deiner Familie alles alles gute. :knutsch01:
  • MonicaMonica

    1,525

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Herzlichen Glückwunsch zur Geburt Deiner Tochter!

    Es freut mich dass, die Geburt wenigstens so schön war, dass Du etwas zum 'Ausgleich' für das übele Hinterher hast. Das ist ja echt ein Ding :shock:

    Ich wünsche Dir, dass alles Unangenehme bald verblasst und Dir nur noch die schönen Erinnerungen im Gedächtnis bleiben!
  • lilalila

    2,943

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Na, herzlichen Glückwunsch. :fantasy03:

    Ich würde auch sagen, dass du da eine brauchbare Hebamme hattest. Sie ist immerhin gleich gekommen und hat dich dann auch ins KH begleitet, sowohl bei den Wehen als auch danach als sich die Plazentareste gelöst haben. Ist nicht selbstverständlich, würde ich sagen.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    huhu, hallo, hallöchen
    also auch von uns nochmals ganz herzliche glückwünsche zur geburt deiner zweiten tochter.
    und svenja ist ja auch ein soooo schöner name :razz:

    was für ein saudummes nachspiel mit der plazenta, darauf hättest du vermutlich gut und gerne verzichten können, nehme ich an :???:

    ich wünsche euch allen eine gute zeit
    lg
    sabine (aka lollopy :grin: )


    :byebye01:
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