Hallöchen,
Tabea kam am 02.04.2004 um 3.27 per Kaiserschnitt auf die Welt.
Sie wog bei der Geburt 3280 gr und war 51 cm groß (von wegen, ich bekomme einen Brummer von mindestens 4 kg - am 1.4. wurde sie per US noch auf 3900g und 56 cm geschätzt...soviel zum Thema Ultraschallmessungen - ihr hattet recht)
Vom Schwangerschaftsdiabetes hat sie auch nichts abbekommen, ihre Werte waren von Anfang an stabil und bei mir ist die Diabetes auch sofort verschwunden.
Die Geburt selber - ich kann nur sagen - ich lasse nie wieder einleiten! Ich bekam um 12.00 uhr eine 1/4 Tablette Prostaglandin oral. Wehen kamen zwischen 20 und 10 min in unregelmäßigen Abständen. Um 16.50 Uhr bekam ich dann noch mal eine 1/2 Tbl. oral. Bin dann wieder in mein Zimmer (wurde schon 5 Tage vor der Geburt wegen einem massiven Brech / Durchfall eingewiesen) Ab 17.00 Uhr ging alles knall auf Fall - Fruchtblase geplatzt (aber irgendwo weiter oben, denn die Fruchtblase am Köpfchen blieb noch bin in die Nacht hinein intakt), heftigste Wehen ohne Pause zuwischendrinne - Sturmwehen nennt man das wohl. Ich war nur noch am schreien. Panisch wurde mir ein Zugang gelegt, was nach dem 4. Anlauf auch klappte, um ein Wehenhemmendes Mittel i.V. laufen zu lassen, um mir Verschnaufpausen zu verschaffen. Aber es mussten 3 (!) Infusiomaten angeschlossen werden, bis einer gefunden wurde, der funktioniert. Zwischenzeitlich wurde mir immer wieder Bolus (?) gespritzt, weil ich es vor schmerzen nicht mehr aushielt. Mein Puls raste dann immer in schwindelerregende Höhen hoch. Das ganze zog sich über 2,5 Std. hin (mein Mann sagt das, ich hatte überhaupt kein Zeitgefühl in dieser Nacht). Geben 20.30 wurde dann eine PDA gelegt, danach ging es mir dann "gut", ich hatte endlich keine schmerzen mehr und konnte mich etwas erholen. Später, als ich die Wehen wieder zu spüren begann, bin ich aufgestanden und habe sie am Tuch stehend / hängend veratmet. Der Mumu ging dann ruckizucki auf knapp 10 cm auf. Der kopf war im Becken, aber noch immer abschiebbar. dann ist die Fruchtblase endgültig geplatzt, das Köpfchen ist aber nicht weiter ins Becken gerutscht. Auf einmal waren die Herztöne weg. Konnten auch nicht mehr lokalisiert werden. Also wieder aufs Kreisbett, Bolus bekommen, damit die Wehen kurzzeitig aufhören und das Kind somit keinen streß hat. Herztöne wieder da, aber es stellte sich gleich darauf raus, dass das meine Herztöne waren, die da aufgezeichnet wurden (durch das Bolus waren die, wie bei meinem Kind vorher bei über 140). Also wurde panisch ein Ultraschallgerät geholt und per US überprüft, ob es dem Kind gut geht. Ja - ging es. Dann wurde beschlossen, dass die Herztöne per Kopfschwartenelektrode abgeleitet werden sollen. Diese saß auch erst im 4. Anlauf.
Um 2.00 Uhr nachts haben wir dann beschlossen, dass Tabea per KS geholt wird, weil der MUmu inzwischen wieder auf 5 cm zu war. Ihr Köpfchen ist einfach nicht weiter ins Becken gerutscht und der Druck der Fruchtblase war weg. Ihre Herztöne sind immer wieder auf 60 abgerutscht.
Aber dann war sie 1 1/2 Std. später da und wir waren überglücklich unsere Maus, auf die wir soviele Jahre gewartet haben, in unsere Arme zu schließen.
Über die Geburt selber haben wir viel geredet, geschimpft (weil soviel schiefgelaufen ist) und geweint. Inzwischen können wir sie so stehenlassen ohne zu hadern, was hätte anders oder besser laufen können.
Ich hoffe, ich habe Euch noch Schwangeren, die das hier vielleicht lesen nicht allzusehr geängstigt. Habe auch lange überlegt, ob ich das hier schreibe (Die Geburt ist ja schon fast 3 Wochen her...). Aber ich denke, es ist wichtig zu erfahren, was Einleitungen, die sich ja recht harmlos anhören, "anrichten" können. Und alle sollten ganz kritisch hinterfragen, ob eine Einleitung wirklich sein muss. Ich habe nämlich nicht hinterfragt, sondern dacht nur, schön, dann geht es jetzt endlich los. Und das passiert mir mit Sicherheit nicht mehr.
Tabea ist eine ganz liebe und läßt uns nachts 6-7 Stunden schlafen. Tagsüber stille ich sie alle 3-4 Stunden und es geht ihr prächtig und Papa und Mama geht es supergut!!!
Kommentare
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Du hast das ganz richtig gemacht....auch solche Berichte gehören dazu.
Ich kann immer wieder sagen.." habt Geduld, lasst die Ultraschalle..." .es wird doch oft nicht geglaubt oder anders gehandelt, weil es einem vor Ort so gesagt wird, oder man keinen Nerv mehr hat.
Da ist so ein Erfahrungsbericht schon gut.
Es laufen ja nicht alle Geburten dann so ab, aber eben doch sehr viele. Ich könnte jetzt eine lange Erklärung schreiben, warum es oft diese Probleme gibt, aber das spare ich mir.
Auf jeden Fall hoffe ich, dass Eure Kleine so ein Musterbaby bleibt ;-)
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Ich denke immer a) dass, egal wie meine Entbindung nachher wird, irgendwann alles vorbei ist und ich mein Kind dann habe - selbst wenn ich vorher so wie du durch die Hölle müssen sollte. Und b), dass ich, wenn ich weiß, was da auf mich zukommen kann, wenigstens nicht völlig schockiert bin... ;-)
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jetzt noch herzlichen Glückwunsch!
...und die Kleine ist so süß geworden nach dieser Schufterei !
bis bald !
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Bei mir war's auch nicht so doll mit der Geburt, deswegen hab' ich meinen Bericht noch nicht geschrieben, aber nachdem ich Deinen gelesen hab' werde ich mich mal dransetzen.
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Happy Birthday Tabea und alles Gute für Deine Mama und Deinen Papa.
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