"Pubertät in intakten Familien schwieriger"

KirenaKirena

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bearbeitet 22. 04. 2004, 11:03 in Plauderecke
Diesen Beitrag hab ich auf der Homepage von 3sat gefunden:
Konflikte mit pubertierenden Kindern verlaufen in intakten Familien oft heftiger als bei allein Erziehenden. Kinder aus gescheiterten Beziehungen berichten oft von größerer Harmonie in der Restfamilie und fühlen sich früher als erwachsene Partner akzeptiert. Doch dafür zahlen sie einen hohen Preis, wie eine Studie des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung in Berlin ergab:

Ihr Selbstvertrauen ist geringer, ihre Konfliktfähigkeit weniger ausgeprägt, und sie haben mehr Schwierigkeiten, dauerhafte Bindungen aufzubauen. Die Wissenschaftler hatten 67 Mittelschicht-Familien mit jeweils zwei Kindern untersucht. In 20 dieser Familien waren die Eltern getrennt, und die Mütter zogen ihren Nachwuchs alleine auf. In der dreieinhalb Jahre dauernden Studie werteten die Forscher um Kurt Kreppner immer wieder "typische Kommunikationssituationen" zu gängigen Streitpunkten wie etwa Ordentlichkeit, Sauberkeit und Einhaltung von Regeln aus:

Mütter in funktionierenden Beziehungen betonen im Gespräch mit dem Kind meist ihre überlegene Erfahrung, legen großen Wert auf das Einhalten von Regeln und scheuen den Konflikt mit dem Kind nicht, wie Kreppner berichtet. Dabei stehe die Mutter-Kind-Beziehung gar nicht zur Debatte, das Gespräch bleibe näher an der Sache. Diese auf den ersten Blick rigidere Haltung scheine zwar vorübergehend das Wohlbefinden des Kindes zu beeinträchtigen, vermittle aber auch Orientierung und schütze vor Überforderung.

Bei den meisten allein erziehenden Müttern und ihren Kindern ist es nach Angaben der Wissenschaftler dagegen auffällig, wie stark bei solchen Diskussionen gerade die Beziehung zwischen Mutter und Kind thematisiert werde. Beiden Beteiligten falle es schwer, beim eigentlichen Streitthema zu bleiben, die Diskussionen entwickelten sich schnell ausgesprochen emotional. Häufig forderten die Mütter in Auseinandersetzungen zu viel von ihren Kindern, die dies auch deutlich spürten. "Sie sollen an den Sorgen der Mutter teilhaben, sie verstehen und wie ein erwachsener Partner unterstützen", erklären die Experten.

Die Mütter setzten sich in solchen Fällen über die Schranke zwischen den Generationen hinweg und seien enttäuscht, wenn ihre Kind diese Schranke geradezu einforderten. Häufig drohten sie sogar fast unverhüllt damit, die Beziehung zum Kind aufzukündigen. Für den Sohn oder die Tochter sei der Streit also eine Gefahr. Denn dass Beziehungen durchaus kündbar seien, hätten Trennungskinder ja bereits am Beispiel ihrer Eltern miterlebt, erklärt Kreppner.
Liebe Gruesse, Kirena
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