Folgemilch im Krankenhaus und überhaupt?

Freya · 10. 04. 2006, 15:28

Eine Frage beschäftigt mich mal so am Rande: wie ist das eigentlich im Krankenhaus? Hier im Forum höre ich immer wieder, daß Pre-Milch, egal in welchem Lebensmonat, empfohlen und von jeglichen Folgemilcharten abgeraten wird.

Gibt's das im Krankenhaus eigentlich auch für die Kleinen? Und überhaupt ... wenn Folgemilch so schädlich sein soll (macht zu fett, falsches Sättigungsgefühl etc.) -warum wird sie dann verkauft? Also, daß die Industrie dran verdienen will, ist ja klar.

Aber, wenn es denn wirklich so ist: gibt's da keine Feldstudien und Langzeitergebnisse?

Ach so ... also mich selbst interessiert das nicht so, ich bin noch am Stillen und werde wohl auch nicht so schnell aufhören. Ich denke, das ist immer noch besser als alle Milchsorten ;-)

Marlies/Hebamme · 10. 04. 2006, 15:30

Dazu findest Infos im Ernährungsforum, auch Texte, weiterführende Links und Quellen.

Freya · 10. 04. 2006, 21:37

So, jetzt habe ich mal die "Suchen"-Funktion benutzt -bin aber irgendwie nicht so richtig zufrieden mit dem gefundenen :roll: ...

Warum gibt es denn Folgemilch noch, wenn sie so ungesund ist? Oder vielleicht doch nicht?

Und im Krankenhaus? Irgendwie kann ich mir auch nicht vorstellen, daß da den älteren Zwergen nur Pre-Milch gegeben wird ..... oder doch? Anja H.? Kannst Du was dazu sagen?

supi · 10. 04. 2006, 21:52

Freya schrieb:

Warum gibt es denn Folgemilch noch, wenn sie so ungesund ist? ?

Weil die Industrie Kohle damit scheffelt.
denen ist's doch egal, ob das für die Kids gesund ist oder nicht, Hauptsache die Kohle stimmt.

Und was die im KH machen kann man im Zweifelsfall ja konkret erfragen und sich dann überlegen, was man macht bzw. wie man damit umgeht.

Marlies/Hebamme · 10. 04. 2006, 21:57

Was im KH gefüttert wird, hängt davon ab, welcher Vertreter gerade gut bei den Kinderschwestern ankommt.
Es gibt die Nahrung, weil ein Bedarf da ist, oder sonst eben geschaffen wird. Das "Ideal alle 4 Stunden" sitzt sehr tief, und ist damit eher zu erreichen. Außerdem lese ich hier täglich 10mal "mein Kind wurde nicht mehr satt" = es kam alle zwei Stunden oder öfter.
Und das Kinder hungern müssen, ist schlimm.
Das glaubt man als Mutter immer, auch wenn sie schon erwachsen sind.
Kein Mensch braucht Milch Nr.3, es gibt sie trotzdem. Man braucht auch kein Mac Donalds, und es wird trotzdem gegessen.
Es wird ja kein Gesetz gebrochen.
Hoch bezahlte Leute denken sich Neues aus, entsprechende Werbung, Vertreterbesuche bei Kinderärzten und in Krankenhäusern und fertig ist die Nahrung, die das moderne Kind dringend braucht.
Die 1 macht und erst recht die 2 sehr oft Darmprobleme, Blähungen, Bauchschmerzen, und verursacht unnatürlich lange Schlafphasen
Darmschwierigkeiten kannst Du hundertfach hier lesen. Und Mangelernährung wurde mir noch von keiner gemeldet, die das mit der Pre durchgezogen hat.

AnjaH · 10. 04. 2006, 22:32

Unterschreibe das von MArlsi zu hundertprozent.
Dazu kommt das in den Kh Schwestern unterschiedlichen Alters und Ausbildugnsstandes arbeiten.

In erster Linie wird das gefütter was die Mütter füttern... erstmal ohne NAchfragen und bewerten.

Ansosnten gilt das was MArlsischon schreibt..das alte stekct halt noch seeehr tief drinnen. und viele Kinderskrnakenschwestern haben ihr Wissen seit JAhrzehneten nicht aufgebessert.

und die größten Sponsoren in KH sind halt Hipp. Alete und PEnaten.. oft haben die Schwestern gar nix zu sagen..das entscheidet nciht selten die Verwaltung ( zusmmen mit den Diätassistenten) was eingekauft wird.

Anonymous · 10. 04. 2006, 23:10

Selbst der aid-Infodienst schreibt in seinen Empfehlungen zur Säuglingsernährung, dass Pre absolut ausreichend bis zum Ende des Flaschenalters ist. Ich habe die Broschüre gerade nicht bei der Hand, kann aber bei Bedarf nach Ostern, wenn hier wieder alles rund läuft, gern danach suchen und einscannen.

:byebye01:

Gisela

cook-a-doodle · 11. 04. 2006, 08:41

AnjaH schrieb:

das entscheidet nciht selten die Verwaltung ( zusmmen mit den Diätassistenten) was eingekauft wird.

WEnn die Diätassis Ahnung haben ist das eigentlich ja gut, wenn nicht (was leider eher das Übliche ist) natürlich nicht... :sad:

Freya · 11. 04. 2006, 10:08

Danke Euch für die Beiträge

.

Gisela, wenn Du Zeit hättest, würde mich die Broschüre schon mal interessieren (für die Mädels in meinem Bekanntenkreis).

Zitat: "Weil die Industrie Kohle damit scheffelt.
denen ist's doch egal, ob das für die Kids gesund ist oder nicht, Hauptsache die Kohle stimmt."

Was ich hier (wie schon im Eingangsposting beschrieben) nicht so ganz nachvollziehen kann: gibt's denn da keine Langzeitergebnisse? Wer gibt die Milch denn frei? Das muß doch auch irgendwie beobachtet und untersucht werden???? Da müßte doch normalerweise schon mal jemand den "mahnenenden Zeigefinger" erhoben haben :confused02: .

Bea1981 · 11. 04. 2006, 10:21

Also hier in Dresden-Neustadt im Krankenhaus ist es so, dass man als Mutter in der Regel gefragt wird, was man denn zu Hause füttert und diese Milch bekommt das Baby dann auch im Krankenhaus.

Ich sage in der Regel, weil ich festgestellt habe, dass es auch ein wenig von der jeweiligen Schwester abhängt und wenn gerade die Milchsorte in der Milchküche nicht vorhanden ist, wird natürlich schnell zu was anderem gegriffen, außer man gibt als Mutti seine eigene Nahrung mit hin.

Aber so wie ich das mitbekommen habe, wird, wenn nicht bekannt ist, was zu Hause gefüttert wird, immer eine Pre-Nahrung gegeben - is ja immerhin schon mal was

Liebe Grüße
Bea

Anonymous · 11. 04. 2006, 10:30

Freya schrieb:

Was ich hier (wie schon im Eingangsposting beschrieben) nicht so ganz nachvollziehen kann: gibt's denn da keine Langzeitergebnisse? Wer gibt die Milch denn frei? Das muß doch auch irgendwie beobachtet und untersucht werden???? Da müßte doch normalerweise schon mal jemand den "mahnenenden Zeigefinger" erhoben haben :confused02: .

Sicher gibt es Studien, aber ob die frei zugänglich sind, wage ich zu bezweifeln. :???:

Freigeben muss die Milch niemand, da es sich nicht um ein medizinisches Produkt handelt, welches durch ein Genehmigungsverfahren läuft. Wenn man die ach so "ehrenhaften" Hintergründe der Nahrungsmittellobby kennt, die lediglich daran interessiert ist, ihren Marktanteil auszubauen, ist es nur ein Schritt bis zu der Erkenntnis, dass den Herstellern ihr Geldbeutel wichtiger als die Gesundheit der Babys ist.
Dagegen einzuschreiten ist möglich, aber nicht in Deutschland. Denn es gibt seit (bin mir nicht ganz sicher) letztem Jahr ein neues EU-Recht, was genau aussagt, welche Produkte mit welcher Altersempfehlung versehen werden dürfen. Diese Empfehlungen laufen relativ parallel mit den Empfehlungen, die wir hier im Forum geben. Jedoch - wie so oft in Deutschland üblich - wird dieses EU-Recht wohl erst dann auch umgesetzt, wenn die Bundesregierung wieder einmal Zwangsgelder aus Brüssel angedroht bekommt. Bis zu diesem Zeitpunkt verhindert die Lobby ein "vorzeitigeres" Umsetzen dieser Beschlüsse. :sad:

Vielleicht liest du dich in der Zwischenzeit durch den folgenden Link, in dem auch noch andere Links enthalten sind. Dort wird u. a. aufgedeckt, mit welch teilweise verbrecherischen Mitteln die Nahrungsmittelhersteller neue Märkte auftun, gegen bestehende Gesetze und Vereinbarungen verstoßen etc.
Hier ein Link aus dem Forum: http://hebamme4u.net/forum/viewtopic.php?t=14884

Und hier ein Link zu IBFAN direkt: http://www.ibfan.org/german/codewatch/m ... 03-de.html

:byebye01:

Gisela

Criosa · 11. 04. 2006, 12:30

Freya schrieb:

Was ich hier (wie schon im Eingangsposting beschrieben) nicht so ganz nachvollziehen kann: gibt's denn da keine Langzeitergebnisse? Wer gibt die Milch denn frei? Das muß doch auch irgendwie beobachtet und untersucht werden???? Da müßte doch normalerweise schon mal jemand den "mahnenenden Zeigefinger" erhoben haben :confused02: .

Das habe ich mir auch immer wieder gedacht, aber die Antwort ist ja schon einfach... wie Marlies sagte, zum übermäßigen Konsum von McDonalds gabs ja auch nicht so viele bekannte langzeit Studien. Mir fällt da spontan nur "Supersize Me" ein... übrigends ein Klasse Film, wenn auch sehr "amerikanisch" ;-) Und trotzdem interessiert es nur wenig Leute, was sie da eigentlich für einen Schrott vorgesetzt bekommen. Statt dessen macht McDonalds Imagekampanien und es laufen Filme über die Produktion bei "Galileo" und co, damit auch ja alle sehen wie schön sauber und gesund das von statten geht....

Ich denke grade bei Babynahrung kann man sehr gut mit den Ängsten der Eltern spielen und wie ein Freund von uns mal sehr zutreffend sagte: "Wenn man ein Kind hat das Stunde um Stunde schreit, dann tut man alles, damit es endlich mal ruhig ist."
Den Stressfaktor darf man einfach nicht unterschätzen. Nicht alle Eltern informieren sich derart, oder haben soviel Geduld wie viele hier im Forum. Und dann tanzt da ein Doktor Hipp vorbei mit bunten Bildern und verspricht durchschlafende Kinder... ein vermeitlicher Segen. ;-)

AnjaH · 11. 04. 2006, 12:55

Und Süßigkeitne sidn ja auch nicht verboten.. nru ungesund. Und bei usn in der KIdnerklinik lag bei jedem Kind das ein "normales" Essen bekommen hat ( also auch unser 2 Jähriger) eien mIlchschnitte als NAchtisch auf dem TAblett.. das ist genauso ungesund.

Freya · 11. 04. 2006, 15:20

"Vielleicht liest du dich in der Zwischenzeit durch den folgenden Link, in dem auch noch andere Links enthalten sind. Dort wird u. a. aufgedeckt, mit welch teilweise verbrecherischen Mitteln die Nahrungsmittelhersteller neue Märkte auftun, gegen bestehende Gesetze und Vereinbarungen verstoßen etc. "

:shock:

sehr interessant :shock: !!!

Und der Rest leuchtet auch irgendwie ein, also der Vergleich mit Mc Doof z. B. ...

Danke!

Katharina74 · 17. 04. 2006, 15:11

Wir waren gerade in 2 verschiedenen KH. Jedesmal wurden wir gefragt, welche Milch Mailin bekommt. Im ersten KH gab es nach einem kurzen Nachfragen, ob sie von der Pre noch satt wird, lediglich das Problem, ob an dem Abend noch unsere Marke zu bekommen ist. War dann aber kein Thema, anderenfalls hätten sie uns zumindest eine andere Pre besorgt. Im 2. KH gab es überhaupt keinen Kommentar, ich durfte selber in der Küche nachsehen, was es für Milch gibt und auch der Brei wurde für Mailin aus Pre-Milch, Flocken und Obstgläschen angerührt. Die Schwester meinte, sie würden sich bemühen, dasselbe zu geben wie zu Hause. Ich kann nicht sagen, ob die da mehr oder weniger Ahnung von Säuglingsernährung hatten. Am wichtigsten fand ich, dass sie sich nach den zu Hause üblichen Ernährungsgewohnheiten richten.