Unsere Schwangerschaft verlief, denke ich, recht normal, also ohne erwähnenswerte Vorkommnisse. Bis auf dem Bauchumfang von zum Schluss 120cm :roll: ging es mit relativ gut (soweit man das von den letzten 4 Wochen behaupten kann).
Unser ET war der 26. März 2006. Schön dachte ich mir, wieder ein Sonntagskind – wenn es auf Termin kommt. Unser „Großer“ (jetzt 26 Monate) kam 3 Tage vor ET und zwar an einem Sonntag. Die einzigste Bange die ich hatte, war der Moment, WENN bzw. WANN es losgeht. Es kamen viele Fragen auf mich zu: Bin ich alleine zu Hause? Bin ich mit unserem ersten Kind zu Hause? Habe ich wieder einen vorzeitigen Blasensprung? Mein Wunsch für den „Startschuss“: NACHTS, denn da ist mein Mann zu Hause. ;-)
Mein FA sagte, ich solle sofort den Weg in die Klinik antreten, sobald meine Wehen im 10-minütigen Abstand sind. Unser erstes Kind hatte es damals ziemlich eilig.
Am 25. März räumten mein Mann und ich noch das zukünftige Kinderzimmer um und danach legte ich mich gemütlich in die Badewanne. Ich hatte sogar noch Muse, meine Beine zu rasieren. Das war auch bei unserem ersten Kind so und mein Mann sagte: „Es geht bestimmt bald los, wenn du dich jetzt noch rasierst.“
Am nächsten Morgen um 4 Uhr beim Gang zur Toilette hatte ich leichte hellrote Spuren im Slip. Ich legte mich wieder ins Bett, aber an Schlafen war nicht mehr zu denken. Ich hatte zwar keine Wehen, war aber trotzdem irgendwie nervös.
Meine beiden „Männer“ schickte ich um 8 Uhr los zum Brötchen kaufen und da kamen die ersten leichten Wehen mit Ziehen in den Rücken. Wir frühstückten gemütlich und mein Mann fuhr noch los um seine Wahlstimmen abzugeben.
Um 9 Uhr konnte ich dann das erste Mal einen Wehen-Abstand von etwa 10 Minuten messen, doch irgendwie war es mir zu diesem Zeitpunkt zu doof, jetzt schon in die Klinik zu fahren. Ich harrte aus bis 11 Uhr, dann wurden die Wehen etwas stärker und in Anbetracht der Tatsache, dass wir unseren Großen noch bei den Schwiegereltern abgeben müssen und einen nicht gerade kurzen Weg in die Klinik haben, fuhren wir um 11.30 Uhr in die Klinik.
Dort um 12 Uhr angekommen wurde gleich ein CTG mit mittelstarken Wehen geschrieben. Für mein Empfinden waren sie aber noch erträglich. Die Hebamme sagte: „Betti, Du bekommst heute noch Dein Kind.“ Wir durften dann noch auf Station und mein Zimmer einrichten, etwas bequemes Anziehen und ich sollte um spätestens 14.30 Uhr (bei Bedarf natürlich früher ;-)) wieder im Kreissaal erscheinen. Um 14 Uhr genehmigte ich mir noch ein Stückchen Bienenstich in der Cafeteria und 14.30 wurde ein erneutes CTG geschrieben.
Nachdem ich mich mit der Hebamme für eine Wassergeburt entschieden hatte (sie erklärte, dass sie dort einen noch besseren Dammschutz gewährleisten könne), wurde um 15 Uhr der gewünschte Einlauf vollzogen. Danach ging es los. Ich musste die Wehen nun beatmen, was die ganze Zeit vorher noch ohne ging. Um 15.30 Uhr legte ich mich in die Geburtswanne, die Wehen waren inzwischen in 3-minütigem Abstand und ziemlich schmerzhaft. Der Muttermund war 8 cm offen und die Hebamme motivierte mich und meinen Mann indem sie uns mit der Hand zum Eingang führte. Wir spürten schon die feinen Haare und das weiche Köpfchen unseres Babys. Dann, nach nur 5 jedoch ziemlich heftigen Presswehen, mit einem tollen beistehendem Ehemann und einer super Hebamme war um 16.14 Uhr unser Baby auf der Erde angekommen. Es schwamm dort unten zwischen meinen Beinen - ein wirklich unglaublicher Anblick. Ich durfte es aus dem Wasser fischen und legte es mir auf die Brust. Eingehüllt in ein warmes nasses Handtuch fühlte es sich sichtlich wohl. Wir genossen die ersten Minuten ganz innig und ich konnte es bis dahin nicht glauben, das die Geburt wirklich schon vorbei ist. Einige Zeit drauf trennte mein Mann die Nabelschnur durch und erst da fragte ich: "Was ist es denn? Ein Junge oder ein Mädchen?" Die Hebamme lächelte:"Herzlichen Glückwunsch zu einem strammen Jungen." Jonathan war geboren.
Mein Mann durfte dann der Hebamme bei der U1 helfen. In der Zwischenzeit holte man mich aus der Wanne. Da die Nachgeburt auf sich warten lies half man etwas nach.
Meine Hebamme hat dammschutztechnisch keine leeren Versprechungen gemacht. Ich musste mit nur einem Stich genäht werden. Auch die Tage nach der Entbindung waren toll. Ich hatte lediglich am ersten Tag etwas Probleme beim Sitzen.
Es war für uns Eltern, und für die Hebamme ein wunderschönes und unvergessliches und eigentlich auch unbeschreibliches (im Sinne von Schreiben) Geburtserlebnis. Eigentlich wollten mein Mann und ich zwei Kinder - die haben wir ja nun. Jedoch habe ich mir (heimlich) schon Gedanken über die dritte Geburt gemacht, da sie erste und auch die jetzige Geburt so wunderschön waren. Mal schauen, was die Zeit so bringt! Ich verabschiedete mich jedenfalls nicht mit „Tschüss“ sondern mit „Wiedersehen“ aus dem Kreissaal. ;-)
Jonathan kam pünktlich zum ET am 26. März 2006 mit einem Geburtsgewicht von 4225 g, einer Körperlänge von 53 cm und einem Kopfumfang von 36 cm zur Welt.
Kommentare
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Herzlichen Glückwunsch zur schönen schnellen Geburt,... wenn es bei uns nochmal klappt ( :biggrin: ) wünsche ich mir das auch so ohne probleme und so zügig... Schöne Kennlernzeit für euch 4 zusammen.
Liebe Grüße
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Das ist eine Geburt wie ich sie mir auch wünsche.....
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Herlichen Glückwunsch :bounce02:
Wünsche euch alles alles Gute :knutsch01:
LG
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Viel Spass mit dem neuen Familienmitglied!
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Ich wünsche Euch viel Glück und Freude nun zu viert und eventuell mal zu fünft?!
Genau die selben Gedanken hatte ich übrigends bei meinem Leon auch, dieses: das kann's doch nicht gewesen sein!!! Wer weiß, vielleicht kommt doch noch ein drittes Würmchen (der Gedanke hat sich in mir fest verankert)?!!!
Nochmals Herzlichen Glückwunsch der stolzen Familie :knutsch01: