Das Urteil aus Berlin

bearbeitet 20. 04. 2006, 11:16 in Plauderecke
Nach dem so genannten Ehrenmord an der Deutsch-Türkin Hatun Sürücü hat das Berliner Landgericht den jüngsten Bruder Ayhan zu einer Jugendstrafe von neun Jahren und drei Monaten verurteilt. Die Richter sprachen den zur Tatzeit 18-Jährigen schuldig, seine Schwester erschossen zu haben, weil ihr westlicher Lebensstil in der Familie auf Ablehnung stieß. Die beiden mitangeklagten älteren Brüder, der 25-jährige Alpaslan und der 26-jährige Mutlu, wurden freigesprochen. Das Gericht konnte ihnen keine Tatbeteiligung nachweisen.

Habt Ihr das verfolgt?

Kommentare

  • AnjaHAnjaH

    25,096

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Jaha
    Für mich hätte es ruhig noc hein bischen längersein dürfen.
    Wieso Jungendstrafrecht? Seine Schwester hat auch keiner gefragt oder?
  • coracora

    6,187

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    10 Jahre ist die Höchststrafe beim Jugendstrafrecht.

    Bei 18 jährigen wird das eigentlich immer angewendet, oft auch bei älteren ;-) Bis zu einem gewissen Alter lassen sie einfach prüfen, wie dieser Angeklagte ist, also was für eine geistige Verfassung und Reife er hat. Wenn seine Reife schon erwachsen ist, kann auch mal ein 17-jähriger nach erwachsenem Strafrecht verurteilt werden, aber viel öfter ist es andersrum.

    In der jugendstrafanstalt wird er seine Jahre absitzen, andere Verbrecher treffen, viele Ausländer, die ihm sogar noch recht geben werden - ich fände es eigentlich besser, wenn solche Leute einfach ausgewiesen werden könnten, ganz ehrlich!

    Er mag den westlichen lebensstil doch nicht, was will er dann hier?

    Im Knast wird es ihm fast besser gehen als draußen, weil Strukturen bestehen, ein job für ihn da ist und er seine Gruppe haben wird. Nur was ist danach??
  • AnjaHAnjaH

    25,096

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Cora da gebe ich dir recht.

    Ausweißen wäre in dem Fall wirklich das beste. ;-)
  • CarolCarol

    1,315

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Aber was machen wir mit deutschen Durchgeknallten, die gewisse Werte nicht respektieren? Ins Exil nach Helgoland?
  • coracora

    6,187

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    tja, das weiß ich auch nicht. :roll:
    das ist ja das Problem, keiner hat ne Lösung für solche Menschen.

    Was würdest du denn machen, auch bei dem türkischen Jungen?
  • steffiisteffii

    1,316

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Einfach ausweisen bei Mord fände ich ehrlich gesagt etwas wenig. Das ist ja geradezu eine Aufforderung für sowieso im Ausland lebende Verwandte gerade mal nach Deutschland zu fahren und mit den dort lebenden weiblichen Verwandten was auch immer zu treiben. Das schlimmste, was einem passieren kann ist dass man wieder da landet wo man herkommt. Ich fände: Erst Jugendstrafe absitzen und anschliessend ausweisen gerechtfertigt.
  • CarolCarol

    1,315

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich denke, mehr als er bekommen hat, geht nicht. Die Frage, die sich mir stellt, ist: Welche Maßnahmen gibt es in der Haft? So, wie es läuft, lernen sie ja da eher nocht mehr Schrott, als dass sie vernünftiges Verhalten lernen. Ich wäre für Erziehung anstatt Knast, bzw. im Knast, allerdings keine Kuschelpädagogik. Und am Besten Erziehen schon viiiiel früher, ich denke auch, dass z.B. KiGa zumindestens für ein Jahr zur Pflicht werden sollte. Wenn die Kids sich selbst überlassen bleiben, in ihrem kulturellen Kreis eingekesselt, dann wirds doch irgendwie schwierig. Klar flüchten die vor der Perspektivlosigkeit in die bescheuersten Weltbilder, das gibt eben auch Halt.
    Den Hammer finde ich, dass die beiden anderen Brüder nicht bestraft wurden.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo,

    ich wohne ja in Berlin und habe viel von dem Fall mitbekommen. Ich finde es auch zu wenig, wenn es für Mord überhaupt jemals genug Strafe geben kann. Dass die beiden anderen Brüder freigelassen worden sind und der Presse gegenüber so ***** auftreten, lässt mich ahnen, dass die nix kapiert haben und auch gar nicht wollen. Die ehemalige Freundin(Verlobte?) eines der älteren Brüder darf nach wie vor im Versteckten leben, will sie nicht Gefahr laufen, das gleiche Schicksal wie Hatun Sürücü zu erleiden.

    Wenn Knast, dann mit begleitender Zwangstherapie und einer lebenlangen Zahlung an einen wohltätigen Verein. Und eine bessere Zusammenarbeit zwischen Deutschland und dem Herkunftsland, damit auch bei Abschiebung die Täter nicht straffrei "nach Hause" kommen.

    Liebe Grüße vom Milchmädchen
  • coracora

    6,187

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Natürlich meinte ich nicht einfach Abschiebung ohne Knast! das wäre wirklich eine einladung für alle..

    das mit der zwangstherapie, das funktioniert nicht. Es geht einfach nicht, therapie ist was, was nur auf freiwilliger Basis funktioniert.

    aber das mit den lebenslagen zahlungen - nur wenn die leute sowieso lebenslang auf sozialhilfe angewiesen sind? wenn nicht, finde ich es auch gut, aber die werden natürlich nicht arbeiten gehen, wenn sie sowas zahlen müssten.

    Klar muss vorher angesetzt werden, diese Abschottung ist das schlimmste. Dazu müssten die Kiga-Gebühren fallen, und anderes. ;-)
  • enkausticaenkaustica

    1,202

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also ich finde das alle männlichen Mitglieder dieser Familie ausgewiesen werden müssten. Denn wenn ich richtig informiert bin, kann so einen Ehrenmord nur das Oberhaupt der Familie bestimmen. Ich glaube auch nicht, das nur der jüngste Bruder diese Tat begangen hat, er ist halt der Jüngste und hat damit gerechnet nach Jugendstrafrecht verurteilt zu werden! Die anderen hätten vielleicht Lebenslang (25Jahre) bekommen. Was ist mit Anstiftung zum Mord....?! Aber bei den Gesetzten in Deutschland....!
  • coracora

    6,187

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    lebenslang ist nicht 25 jahre, nur so nebenbei. Lebenslang ist lebenslang, aber nach 15 Jahren wird überprüft und die meisten kommen dann raus. Außer es wurde eine besondere Schwere der Schuld festgestellt... ;-)
  • TinaLunaTinaLuna

    3,602

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    1. ich würde verbrecher in ein arbeitslager stecken, nicht in ne gemütliche zelle mit tv. sollen sie für ihr essen und ihre unterkunft richtig schuften und an nix anderes mehr denken können.
    2. dass die beiden großen brüder straffrei ausgegangen sind - wahnsinn - zum glück ist die staatsanwaltschaft gleich in revision gegangen.
    3. ich hoffe, dass der kleine sohn bei seiner pflegefamilie bleiben kann und nicht in seine richtige familie zurückkommt.
    4. wie konnten die eltern hatun mit 15 schon zwangsverheiraten? weiss jemand, ob das in deutschland "vollzogen" wurde? wahrscheinlich nicht...
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Eine meiner türkischen Freundinnen hat mir erklärt, dass wichtige Entscheidungen im Familienrat (oft Männerrat) getroffen werden.
    Das war genau kalkuliert, weil sie wußten, dass der Jüngste die mildeste Strafe bekommen würde. Sie leben ihre angeblichen Ehrengesetze und nutzen das deutsche Strafrecht aus. Das kannten sie sich offensichtlich gut.
    Ich habe gelesen, dass viele dieser Taten gar nicht als Ehrenmord erkannt , sondern als Überfall oder ähnliches gewertet wird. Es gibt kaum ein Bewußtsein dafür bei den Behörden.
    Vielleicht ändert sich das jetzt endlich.
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