Hallo,
wahrscheinlich bin ich hier sowieso falsch, ich erwarte eigentlich auch gar keine Antworten, aber ich muß mir das alles einfach mal von der Seele schreiben, ich habe sonst keinen, mit dem ich darüber reden kann.
Ich bin 23 und habe seit 2 Jahren einen sehr liebevollen Partner mit dem ich jetzt ein gutes Jahr zusammenlebe. Und ich habe einen riesigen Kinderwunsch. Wobei Kinderwunsch noch viel zu klein ist, es ist langsam ein richtiger "Kinderwahn".
Ich bin so traurig und verzweifelt und das wird jeden Tag schlimmer. Ich fühle mich unvollständig, in meinem Herzen fehlt ein Teil, den ich schmerzlich vermisse. Ich vermisse mein noch nicht einmal gezeugtes Kind! Ich vermisse seinen Anblick, ich vermisse es, meinem Kind die Welt zu zeigen und zu erklären und auch von ihm dank seiner kindlichen Sicht zu lernen, ich vermisse es, den Weg von meinem Kind zu begleiten und zu sehen, wie es sich entwickelt, größer wird und die Welt Stück für Stück erobert. Ich möchte es so gern lachen hören, spüren können, das Glitzern in seinen Augen sehen, wenn es für uns Erwachsene alltägliche Dinge zum ersten Mal sieht und seine Hand auf dem Weg in das eigene Leben halten. Aber stattdessen fühle ich mich so, als ob ich einen unendlich geliebten Menschen vermisse, nicht weiß, wo er ist und wie es ihm geht und auch nicht weiß, wann oder überhaupt ob ich ihn wiedersehen und mit ihm sprechen darf.
Vor einiger Zeit im Halbschlaf habe ich sogar schon ein Baby gespürt/"geträumt". Ich hielt es im Arm, ich konnte sein Gewicht fühlen, seine Wärme, seine weiche Haut, seinen Atem. Dann bin ich richtig aufgewacht - und es war nur Luft da. Es hat mir das Herz zugeschnürt.
Ich lese immer wieder in Eltern/Kinderforen. Ich kenne mich mittlerweile besser mit den Problemen aus, wenn es nicht sofort mit einer Schwangerschaft klappt, als mancher Übende. Ich weiß, was es mit den unterschiedlichen Hausmitteln/Tees auf sich hat und wann man welches nehmen kann und ich weiß auch, was es für medizinische Möglichkeiten gibt, wenn es trotzdem nicht klappt. Ich beschäftige mich mit Erziehungsfragen. Wenn ich über diese Dinge im Internet lese, fühle ich mich nicht ganz so leer, dann ist es so, als ob ich ein bißchen daran teilhaben könnte. Aber auf Dauer hilft das nichts.
Ich bin furchtbar traurig, aber leider wird sich in den nächsten Jahren nichts daran ändern können. Ich beneide alle Übenden und würde so gerne dazu gehören...
Kommentare
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Trotzdem heiße ich dich hier herzlich Willkommen! Wenn ich fragen darf: Was ist der Grund dafür, dass du deinen Kinderwunsch in den nächsten Jahren nicht erfüllen kannst? :sad:
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Ich selbst habe ein Studium angefangen, mußte es aber aus diesem Grund leider abbrechen, ich kann mir die Semestergebühren und die kommenden Studiengebühren erst recht nicht leisten. Meine Eltern haben ein Haus abzubezahlen und konnten mir nur mit dem nötigsten helfen, neben dem Studium habe ich noch gearbeitet. Seit meinem 23. Geburtstag erhalte ich nichts mehr von meinen Eltern, "ich bin ja jetzt alt genug und müßte schon längst selbst richtig verdienen" (ich bin die erste in meiner Familie die studiert und überhaupt Abitur gemacht hat, die Mentalität ist in der Familie ganz anders, sie verstehen gar nicht, daß "ich immer noch zur Schule will" und keine Lehre wie "jeder Andere" machen wollte, egal, wie oft ich es erklärt habe). Ich weiß, daß ich eigentlich Anspruch auf die Unterstützung meiner Eltern habe, aber sie sehen es nicht so und ich kann meine Familie nicht verklagen.
Ich suche jetzt verzweifelt einen Ausbildungsplatz (obwohl ich eigentlich immer noch viel lieber studieren würde), mittlerweile ist es mir sogar fast egal, in welchem Bereich, aber es hagelt nur Absagen.
Ich möchte eben erst eine Ausbildung haben, aber die dauert eben ein paar Jahre, und solange ich nicht einmal eine Ausbildungsstelle habe, geht es gar nicht.
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Den Idealen Zeitpunkt für ein Kind gibt es nciht... und ob eure Finanzielle LAge in ein paar JAhren nicht genauso ist wie heute das weiß keiner.
Es kann sein einer wird Arbeitlos.etc.
Aber es gibt auch immer Unterstüßtzung.
Auch dein Studium ..da gibt es doch BAFÖG.. also auch trotz Semestergebüren müßte es doch möglich sein dsa Studium fortzuführen. ANoisnten steht dir ja auch Sozialhilfe zu wenn du das Studium nciht elbst finanzieren kansnt.
Ich wünshc idr viel Glück und laß dich nicht immer vom Geld unterkriegen.
Schua mla ob du das Studium nicht doch weitermachen kannst.
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Bafög habe ich bekommen, 60€ pro Monat. Allerdings haben mir, als es endlich bewilligt wurde, meine Eltern den Unterhalt auch um diesen Betrag gekürzt (ja, auch wenn es nicht zulässig ist), so daß es im Endeffekt wieder nicht geholfen hat.
Das mit der Sozialhilfe (ist doch jetzt Hartz4, oder), geht auch nicht, man bekommt nur Hartz4, wenn man dem Arbeitsmarkt eine gewisse Stundenanzahl pro Tag zur Verfügung steht. Als Student tut man das nicht, außerdem ist ein Studium den Grunde nach Bafög-förderungsfähig, ich glaube, daß ist auch ein Ausschlußkriterium.
Hmm, allerdings gibt es ja jetzt mit den neuen Studiengebühren auch diesen Studienkredit. Man sucht sich da selbst aus, welchen Betrag man monatlich zum Leben braucht und zahlt das wieder zurück (+Zinsen), wenn man hinterher arbeitet. Bisher habe ich mich immer dagegen gesträubt, weil ich nicht mit einem Berg Schulden ins Berufsleben starten wollte. Auch mit Studium kann man ja heutzutage nicht mehr davon ausgehen, einen sicheren Arbeitsplatz zu bekommen, und wenn ich keinen bekommen sollte, dann stehe ich da mit den Schulden. Vielleicht sollte ich es doch einfach mal riskieren... :???:
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Geld, das man in die Ausbildung investiert investierst du in dein Leben! Das ist es auf jeden Fall wert!
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Gibt es die Möglichkeit, dass du dich, bis du selbst Mutter werden kannst, irgendwie anders um ein Kind oder ein Tier kümmern kannst? Ich hatte vor 2 Jahren auch einen starken Kinderwunsch und habe mir Haustiere angeschafft, da ich damals auch keine Kinder bekommen konnte. Mir hat das geholfen, da ich so Verantwortung für Lebewesen übernehmen konnte. In gewisser Weise ist man da ja auch Mutter :biggrin: Ansonsten fällt mir noch ein, dass du vielleicht Babysitten gehen könntest (bringt ausserdem etwas Geld) oder in einem Tierheim helfen. Dann tust du nicht nur dir, sondern auch anderen etwas Gutes.
Ich drücke dir auf alle Fälle die Daumen, dass du studieren und Kinder bekommen kannst! Lass dich nicht unterkriegen!
Betel
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ich weiß ja nicht, WAS du studieren möchtest, aber hast du schon mal über ein Studium an der Berufsakademie nachgedacht? Da ist man dann von einer Firma angestellt und studiert im Blockunterricht, hat den Vorteil, daß man dabei Geld verdient und dasStudium auch ganz flott durchzieht...
Ich wünsche dir alles Gute!
Adriane
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was die finanzielle Lage angeht kann ich Dich bestens verstehen. Ich beende gerade mein Studium in dem ich immer nebenbei arbeiten musste und auch kein Bafög bekommen habe. Nebenbei: ich habe mit 23 angefangen zu studieren und werde nun mit 31 fertig. Es hat sich gelohnt. Aber das wichtigste: mir ging es jahrelang finanziell sehr schlecht und ich habe weit unterhalb der offiziellen Armutsgrenze gelebt. Ich habe aber nicht aufgegeben, weil es mir noch nie eingeleuchtet hat, warum ich blos weil ich arm bin keine Bildung haben sollte. Meine Eltern konnten mich nicht unterstützen, weil sie selbst mit Arbeitlosigkeit zu kämpfen hatten. Nun aber das wichtigste: als ich 2004 schwanger wurde habe ich mich total gefreut, hatte aber auch einigen bammel wegen meiner finanziellen Notsituation. Mein Freund ist Autor und verdiente zu diesem Zeitpuunkt auch kaum etwas (sieht heute glücklicherweise anders aus). Ich bin dann zu diversen Sozialberatungsstellen gegangen, die mir alle nichts genaues sagen konnten, weil gerade die Harz-Reformen anliefen und keiner Ahnung hatte wie es wird. Kurz um: Die ersten fünf Monate meiner Schwangerschaft habe ich komplett nur vom Schulden machen leben müssen, weil keiner sich zuständig fühlte für eine schwangere STudentin. Nach fünf Monaten habe ich mich an die Zeitung gewendet und siehe da, es fing an zu fließen, was mir auch so zugestanden hat. Wenn Du schwanger bis bekommst Du auch als Studentin im Mutterschaftsurlaub, den Du bis zu 6 Semester lang nehmen kannst: ALG II + Schwangerenzuschlag und eine einmalige Zahlung von etwa 700,- für die Erstausstattung. Ausserdem kannst DU bei der STiftung Hilfe für die Familie ca. 500,- beantragen, die mit dem ALG -Nachweis problemlos gezahlt werden. Nach der Entbindung bekommst DU ebenfalls ALG für Dich und Dein Kind. Sollte Dein Partner wenig verdienen kann auch er einen Zuschlag erhalten. Dazu kommt dann noch das neue Eltergeld. Ich kann Dir nur Mut machen. Sprich mit Deinem Freund. Fang ein STudium an. An den meisten Unis gibt es Kontaktstellen für Studierende mit Kind und Du wirst staunen wieviele Muttis an die Uni gehen. Mir hat mein Kind, außer natürlich den täglichen Sonnenschein in meinem Herzen, eine erhebliche Verbesserung meiner finanzielen Lage beschert. Und auch wenn ich heute kein ALG II mehr bekomme, weil ich wieder studiere, ist das Kindergeld und Erziehungsgeld zumindestens ein annehmbarer Bafögersatz mit dem ich weiterstudieren kann. Daneben muss ich zwar etwas arbeiten, aber bei weitem nicht soviel, dass ich mein Studium vernachlässigen muss. Alles liebe und wenn Du noch Fragen hast melde Dich bitte.
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Im nachhinein kann ich folgendes sagen:
Zum einen, es gibt immer Möglichkeiten ein Kind groß zu ziehen. Finanzielle Unterstützung kann bei Bedürftigkeit von vielen Seiten kommen. Manches ist auch unabhängig davon, ob Du Sozialhilfe (oder was auch immer) bekommst. Und auch Geringverdiener können Einmalhilfen bekommen.
Zum anderen, Du bist erst 23. Ich habe mein erstes Kind mit 20 bekommen. Ich wollte es unbedingt. Ich war mir sicher, alles zu wissen und keine Probleme zu bekommen. Ich wusste auch tatsächlich ziemlich viel und es gab kaum ein Problem wo ich nach Hilfe hätte fragen müssen. Aber alleine das Wissen ist nicht alles. Ich habe mit 33 sozusagen noch mal von vorne angefangen was Kinder anbelangt. Und ich muss sagen, vieles läuft ganz anders, weil ich älter und reifer geworden bin. Ich dachte früher immer, wenn man jünger ist, hat man stärkere Nerven. Aber heute finde ich, das Gegenteil ist der Fall. Mit zunehmendem Alter wird man gelassener.
Wie gesagt, ich kenne diesen übermäßigen Kinderwunsch. Und auch wie weh es tut, wenn man eben kein Kind bekommt. Ich fand es in unserer Wohnung unerträglich still, weil KEIN Baby schrie. Ich habe dann von meinem damaligen Mann eine kleine Katze geschenkt bekommen. Aber das war natürlich nicht das selbe. Und wirklich geholfen oder getröstet hat es mich auch nicht.
Überlege es Dir gut. Wenn Du Dich für ein Baby entscheidest, musst Du ja auch erst mal schwanger werden. Das kann ganz schnell gehen, aber es kann auch eine ganze Weile dauern. Aber es gibt immer Möglichkeiten. Wenn Du es schaffst noch zu warten, ist das natürlich toll. Aber wenn es Dich sogar in Deinen Träumen verfolgt, kann Dir vielleicht ein Psychologe weiterhelfen. Denn Belasten sollte es Dich nun wirklich nicht. Wenn man etwas lange zu sehr unterdrückt, können daraus auch körperliche Beschwerden resultieren. Und soweit muss es ja nicht erst kommen.
LG und alles Gute,
Petra