Arbeitswillige Mütter im Europa-Vergleich

bearbeitet 13. 05. 2006, 00:36 in Plauderecke
Dazu würde ich gerne mal Eure Meinung höern, von berufstätigen und nicht berufstätigen Müttern:
************************

Zitat aus dem Spiegel.de von heute :
Wenn stimmt, was vorab an die Öffentlichkeit dringt, zeichnet der neue Familienbericht der Bundesregierung ein Frauenbild aus längst vergangenen Zeiten: Zu wenig Mütter arbeiten. Und anstatt die so gewonnene Zeit in den Haushalt zu investieren, würden sie lieber ihrem Freizeitvergnügen nachgehen.

Hamburg - Der siebte Familienbericht der Bundesregierung kritisiert einem Zeitungsbericht zufolge den Arbeitswillen von Müttern in Deutschland. "Die geringste Präsenz am Arbeitsmarkt findet sich bei deutschen Müttern, die diese gewonnene Zeit aber nicht in Hausarbeit investieren, sondern in persönliche Freizeit", zitiert die "Rheinische Post" aus dem Bericht, den Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU) heute in Berlin vorstellt.

[Bildunterschrift]
Mutterglück: Nur zwei Stunden und 18 Minuten täglich fürs Kind

In Frankreich, Schweden, Norwegen und Finnland - wo mehr Mütter berufstätig sind als hier - verbringen die Frauen demnach ähnlich viel Zeit mit ihren Kindern wie in Deutschland, nämlich zwei bis zweieinhalb Stunden am Tag. Mit zwei Stunden und 18 Minuten lägen deutsche Mütter nur im Mittelfeld.

Der Familienbericht kritisiert auch die am Geld ausgerichtete Familienpolitik der vergangenen Jahre. "Die finanziellen Aufwendungen haben bis heute nicht dazu beigetragen, dass junge Erwachsene in gleicher Weise wie in Frankreich, Dänemark, Schweden, den Niederlanden und Großbritannien Kinder als Teil einer gemeinsamen Lebensplanung begreifen", heißt es darin.


Während es lange als wichtiger Grund gegolten habe, dass Menschen ihre Kinderwünsche nicht umsetzten, weil sie Familie und Beruf nicht vereinbaren konnte, sähen die Fachleute nun mit Sorge, dass der Wunsch nach Kindern selbst abnehme.

Während in anderen europäischen Ländern nach statistischen Berechnungen "die ideale Familie aus der Sicht der 20- bis 34-jährigen Frauen 2,5 Kinder umfassen sollte, sind es in Ostdeutschland 1,6 und in Westdeutschland 1,7 Kinder", hieß es der Zeitung zufolge im Familienbericht. "Die jungen Männer gleichen Alters halten 1,5 Kinder für ideal."

kaz/AFP

Meine Meinung dazu äußere ich später - bin nämlich grade am Arbeiten (mache Überstunden) :biggrin:

Kommentare

  • SorciereSorciere

    717

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich hab das heute morgen im Radio gehört und schon neugierig auf den Thread gewartet ;-)

    Bin auch im Büro :biggrin: und frage mich gerade, was die nicht berufstätigen Mütter in der verbleibenden Zeit machen, ich kann mir beim allerbesten Willen nicht vorstellen, dass sie nur knappe 2,5 h mit ihren Kindern verbringen :shock:, das scheint wirklich wenig, besonders da es sich ja um einen Durchschnitt handelt und es somit ja auch einige Mütter geben müsste, die wesentlich weniger Zeit mit den Kids verbringen.

    Was wird denn in diese statistische Zeit eingerechnet : nur das gemeinsame Spielen ? Körperpflege und Mahlzeiten ? Die Zeit kann man doch gar nicht sooo genau messen, vieles läuft doch parallel zu Hause, d.h. die Kinder werden doch in einiges mit einbezogen.

    Ich stehe Statistiken immer sehr skeptisch gegenüber, der Interpretationsradius ist einfach enorm gross. :eek02:
  • CriosaCriosa

    2,598

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hi,


    Ja das kann ich mir auch irgendwie nicht vorstellen... das entspricht ja in etwa der Zeit, die ich so am Tag meinem Hund widme... (und das seitdem er erwachsen ist, als Welpe hat er eher 6 Stunden am Tag in Anspruch genommen... da habe ich allerdings noch nicht gearbeitet.).

    Ich kann mir aber mal abgesehen von der Zeit schon vorstellen, das es einige Mütter gibt, die die freie Zeit eben auch für ihre Freizeitbeschäftigung nutzen. Aber was ist falsch daran? Man darfs nicht übertreiben klar, aber wenn man z.B. ein anstrengendes Kind hat, dann denke ich mir braucht man ja auch etwas Zeit zum abschalten, oder?

    Außerdem beziehen doch viele Mütter ihre Kinder auch in ihre Freizeit ein oder nicht? Auch wenns dann keine Beschäftigung mit voller Aufmerksamkeit für das Kind ist... Zeit mit Mama ist es trotzdem.


    Traurig finde ich in dem Bericht aber auch das der Kinderwunsch immer mehr nachlässt. Da kann die Politik meiner Meinung nach auch kaum mit mehr Geld für Eltern helfen. Da müsste unser Land einfach mal etwas Kinderfreundlicher werden. Sobald man hier Kinder hat wird man doch schon mehr als einmal komisch angeguckt... und wehe es sind mehr als zwei. *kopfschüttel*
  • Mandy1976Mandy1976

    4,183

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Criosa schrieb:
    Ich kann mir aber mal abgesehen von der Zeit schon vorstellen, das es einige Mütter gibt, die die freie Zeit eben auch für ihre Freizeitbeschäftigung nutzen. Aber was ist falsch daran? Man darfs nicht übertreiben klar, aber wenn man z.B. ein anstrengendes Kind hat, dann denke ich mir braucht man ja auch etwas Zeit zum abschalten, oder?

    Außerdem beziehen doch viele Mütter ihre Kinder auch in ihre Freizeit ein oder nicht? Auch wenns dann keine Beschäftigung mit voller Aufmerksamkeit für das Kind ist... Zeit mit Mama ist es trotzdem.

    Das kann ich total unterschreiben.

    Als Florian 1 Jahr alt war, habe ich angefangen wieder stundenweise zu arbeiten. Nachts! Am Wochenende! Bei McDonalds... Unter der Woche hab ich mich um Florian gekümmert, auch wenn es mir schwer fiel, manchmal Sonntags bis 3 Uhr zu arbeiten und morgens um 7 wieder fit zu sein...

    Mit 2 1/2 kam Florian in den Kindergarten und ich hatte dadurch die Möglichkeit, auch tagsüber ein paar Stunden zu arbeiten. So, nun arbeite ich 10 Stunden die Woche. Die übrige Zeit investiere ich klar einerseits in Haushalt und alle Familienangelegenheiten - einen Großteil aber auch in mein persönliches Vergnügen! Meine Hobbies, Spaziergänge, mal bummeln gehen, mit Freundinnen treffen etc.
    Ich finde für mich nichts falsch daran und genieße das in vollen Zügen. Diese Zeit ist für mich persönlich so eine Art "Entschädigung" für die Monate, in denen für meine persönlichen Belange überhaupt keine Zeit war. Glücklicherweise sieht mein Mann das auch so und gönnt mir das von ganzem Herzen.

    Na ja, bzw. gönnte... Ab nächste Woche ist es damit nämlich vorbei. Dann arbeite ich wieder 30Std. die Woche fest und mein Tag wird dann wieder sehr stressig sein. Ich muss früh aufstehen, Florian wecken und sorgen, dass er superpünktlich um 07.15 im Kindergarten ist und ich um 07.30 die S-Bahn schaffe, damit ich um 08.15 arbeiten kann. Um 13.45 muss ich dann schauen, dass ich von der Arbeit wegkomme, rechtzeitig zur S-Bahn komme um Florian vor 15 Uhr abholen zu können.

    Auch wenn das bis September (dann haben wir längere Betreuungszeiten) ein Spagat werden wird, freue ich mich darauf. Ich freue mich aufs Arbeiten und eine neue Herausforderung anzunehmen. Trotzdem bin ich vor dem Hintergrund auch froh, dass ich diese Zeit für mich hatte. Eine Zeit in der ich mich selbst öfters mal in den Vordergrund stellen konnte. Ich möchte keine Minute davon missen...

    Ich weiß nicht, was dieser komische Bericht sagen will. Das kann doch egal sein, was die Frauen in der Zeit machen.

    Und noch eins! Sicher gibt es Mütter, die nicht arbeiten und ihren Haushalt und ihre Kinder trotzdem vernachlässigen. Ich zähle mich nicht dazu... Ich kenne aber auf der anderen Seite auch einige Mütter, die gerne arbeiten wollen, aber durch Kinderbetreuungsmöglichkeiten, Fahrtzeiten etc. so in ihren Möglichkeiten beschnitten sind, dass sie eben keinen Job finden. Bei 5 Mio. Arbeitslosen nimmt man sich logischerweise die zuerst vom Arbeitsmarkt, die zeitlich flexibel sind und nicht das "Risiko" Kind im Hintergrund mit rumschleppen...

    Boah, ich muss aufhören, sonst raste ich aus. Die Politiker sind immer sooo toll im Vergleiche ziehen mit anderen Ländern. Aber nur, wenns darum geht dem Volk zu zeigen, wie schlecht es ist. Niemals, wenn es darum geht, aufzuzeigen, wo die Politik in diesen Ländern nicht so pennt wie bei uns!

    LG
    Mandy
  • SorciereSorciere

    717

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Mandy1976 schrieb:
    Criosa schrieb:
    Außerdem beziehen doch viele Mütter ihre Kinder auch in ihre Freizeit ein oder nicht? Auch wenns dann keine Beschäftigung mit voller Aufmerksamkeit für das Kind ist... Zeit mit Mama ist es trotzdem.
    Das kann ich total unterschreiben.
    Eben ! Die Kinder müssen (und wollen ! ) doch in den Tagesablauf mit einbezogen werden und somit reduziert sich die reine "Kinderbespielzeit" doch erheblich.
  • mimmi36mimmi36

    511

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Nach meinem Eindruck wird das in der Öffentlichkeit so dargestellt, als gäbe es jede Menge freie Arbeitsplätze, die nur darauf warten von Müttern, die ihrerseits aber keine Lust darauf haben, besetzt zu werden. :shock:

    Wäre wirklich interessant zu wissen, wie die auf diese Zahlen kommen, zumal die Kinder in der restlichen Zeit ja irgendwo sein müssen? Oder geht es vielleicht um Frauen mit schulpflichtigen Kindern, die die Frechheit besitzen, die Schulzeiten nicht mit Putzen zu verbringen, sondern ihrem Privatvergnügen nachgehen? :biggrin:
    Die geringste Präsenz am Arbeitsmarkt findet sich bei deutschen Müttern, die diese gewonnene Zeit aber nicht in Hausarbeit investieren, sondern in persönliche Freizeit
    Nicht nur im Hinblick darauf, wie schwer es für Mütter mir kleinen Kindern in Deutschland ist, eine Arbeitsstelle zu bekommen, ist der Satz 1. lächerlich und 2. eine Frechheit.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @ mimmi

    Du sprichst mir aus der Seele. Ich finde den Satz mit der gewonnenen Zeit auch eine absolute Frechheit.

    Es kann ja wohl nicht sein, dass mir irgendjemand vorschreibt, was ich als nicht berufstätige Mutter in der Zeit mache, wo andere Mütter arbeiten sind. Ich gehe nicht arbeiten und liege dem Staat aber auch nicht auf der Tasche. Wir kriegen ja nicht mal Erziehungsgeld wegen zu hohem Verdienst meines Freundes. Da brauch ich mir bestimmt nicht von irgendwelchen Politikern anhören, dass ich mal lieber mehr Zeit in Hausarbeit investieren soll.

    Und das mit den Arbeitsplätzen hab ich mir auch gleich gedacht. Da wird ständig über die hohen Arbeitslosenzahlen geklagt. Und wenn man als nicht berufstätige Mutter quasi einen Arbeitsplatz frei macht (und was anderes ist das in meinen Augen nicht), wird man kritisiert, weil man nicht "arbeitswillig" ist. Ist doch unlogisch in meinen Augen.
  • CarolCarol

    1,315

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Prinzipiell stimme ich euch zu, aber es gibt sie eben auch, die Mütter, die dem Kind die Stulle auf den Tisch stellen und es dann alleine essen lassen, während sie fernsehen, telefonieren o.ä. Da finde ich schon, könnte man die "Freie" Zeit mehr in Kinder und Haushalt investieren. Und wenn wir davon ausgehen, dass Kinder zwischen 3-13 J. ca. 150 Min. vor der Glotze hängen (auch wenn sie "nur" 1,5 Std. wirklich gucken), dann dazurechnen, dass sie vormittags in der Schuler oder der Kita sind, vielleicht sich auch noch mit Freunden treffen, Kassetten oder CD's hören, schlafen etc., dann bleibt in vielen Familein von 24. Std. ja garnicht mehr soviel über für gemeinsam Aktivitäten... Das ist ja die Misere, in der Erzieher und Lehrer sich oft wiederfinden.
    Ich stehe ja Statistiken auch ehre kritisch gegenüber, aber ich kann mir rein rechnerisch schon vorstellen, dass das ungefähr hinkommt. Zumal da ja nicht nur die Kleinkinder mit eingerechnet werden, sondern auch die älteren. Und ich war schon mit sechs Jahren, bei schönem Wetter, für meine Eltern den ganzen Tag eigentlich nicht zu sehen. Mehr als gemeinsam essen und Hausaufgaben machen war da nicht. Und das füllte keine 2,5 Stunden.
  • supisupi

    8,312

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Katitrinchen schrieb:
    Die geringste Präsenz am Arbeitsmarkt findet sich bei deutschen Müttern, die diese gewonnene Zeit aber nicht in Hausarbeit investieren, sondern in persönliche Freizeit

    Abgesehen von dem bisher dazu geschriebenen:
    Wer sagt denn, dass Mütter in der Zeit, in der andere arbeiten, "frei" haben bzw. "gewonnene Zeit"???!!!
    Also ich habe die nicht.
    Mein Mann geht 8 Stunden anm Tag ins Büro (oder länger) - ich brauche nicht ins Büro gehen, denn mein Kind IST meine Arbeit (oder zumindest Teil davon) und ist hier bei mir zu Hause.
    Muttersein ist in meinen Augen auch Arbeit, anstrengend, stressig usw. Alles, was ein anderer Job auch ist. Nur, dass man dafür weder bezahlt wird, noch Urlaub bekommt, noch krank sein sollte/kann/darf.
    "Mutter" sollte zum Beruf erklärt werden, denn es bedeutet doch so viel mehr als allgemeinhin darin gesehen wird. Der Haushalt z.B. gehört für mich sowiso zum "Beruf Mutter" dazu; wenn ich den also im Laufe meines "Arbeitstages" zu Hause erledige - wo ist das Problem, wenn cih mir dann auch mal Freiräume schaffe?
    Jeder arbeitende Mensch hat einen feierabend, Wochenende oder freie Tage, Urlaub etc. Einer Mutter steht das aber nicht zu, oder wie? Sie ist ganz einfach nebenbei Mutter und arbeitet nebenher, schmeißt den Haushalt, braucht keinen feierabnend, keine freien Tage und v.a. keine Freizeit oder wie? :flaming01:

    Also ich finde den Artikel unmöglich. Vielleicht liegte s auch an der Wortwahl oder dem herauszulesenden Tenor.
    Aber natürlich gibt es auch die andere Seite, aber man kann doch nicht alle über einen Kamm scheren. Das ist wie it dem Artikel neulich über's Stillen. Je nachdem aus welcher Perspektive man es selbst erlebt (hat) umso mehr ist man Pro oder Contra. Und der Artikelschreiber ist wahrscheinlich selbst NICHT Mutter, sondern sitzt im klimatisierten Büro am Schreibtisch/PC und geht heim, wenn seine Arbeitszeit um ist, legt dann die Füße auf den Tisch und besteht auf seinen Feierabend...
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Noch was hab ich gefunden- aus dem focus.de von heute:
    Was einst als Gedöns-Ressort verpönt war, ist heute Chefsache. Die (kinderlose) Kanzlerin Angela Merkel hat für das Familienministerium eine Frau berufen, die nicht nur mit Worten provoziert.

    Ursula von der Leyen hat ihren eigenen Lebensstil zum politischen Programm erhoben. „Seht her, man kann sieben Kinder haben und gleichzeitig Karriere machen!“ Das ist die Botschaft, die bei jungen Frauen ankommt. Gerne lässt sich die Vorzeige-Ministerin mit ihrer Bilderbuchfamilie fotografieren oder erlaubt Reportern, in einer Homestory ihren Tagesablauf als Mutter (in Jeans) und Ministerin (in Kostüm) zu schildern.

    Alte Zöpfe und Hausmusik

    Und wenn sie in Talkshows lächelt, dann kommt die unausgesprochene Botschaft rüber: „Man ist so jung, wie man sich fühlt. Auch mit 47 Jahren kann man noch lange Haare tragen wie ein Teenager.“ Alte Zöpfe muss man nicht abschneiden. Sie will Werte bewahren, Tischgebet und Hausmusik sind bei von der Leyens selbstverständlich.

    Selbstverständlich soll, so will es die Ministerin, die Vermittlung christlicher Werte auch wieder in Schule und Familie werden. „So selbstverständlich, wie wir den Kindern die Muttersprache mitgeben, müssen wir ihnen Religion mitgeben", sagt sie. Schließlich leben wir im christlichen Abendland, und die CDU trägt ein christliches C im Namen. Dagegen ist zunächst mal gar nichts einzuwenden.

    Deutschland vergreist

    Denn dass die Welt durch Nächstenliebe und Barmherzigkeit nicht schlechter wird, düfte auch ein Vollblut-Atheist nicht in Abrede stellen. Und dass sie hier nicht neben dem Trend liegt, zeigen der Benedikt-Boom und die Verehrung für Johannes Paul II. auch unter jungen Menschen.

    Und natürlich ist eine mehrfache Mutter als Familienministerin auch glaubwürdiger als jemand, der kinderlos und unverheiratet ist. Statistisch würden unserem Land viele Familien wie von der Leyens gut tun: Mit 8,5 Geburten pro 1000 Einwohner liegt Deutschland weltweit auf dem letzten Platz. Und wenn jede Frau im Durchschnitt nur 1,4 Kinder bekommt, kann sich jeder die Folge an den Fingern abzählen: Bis 2020 wird der Anteil der über 80-Jährigen über 60 Prozent steigen. Deutschland vergreist.

    Kein „Gedöns“ mehr

    Daher ist es gut und richtig, dass Familienpolitik nicht mehr als „Gedöns“ gilt. Aber die „Seht-her-es-geht-doch“-Botschaft der siebenfachen Mutter mit der Wirklichkeit gewordenen Märchenfamilie wirkt auf all jene wie ein rotes Tuch, die schon für ein einziges Kind ihren Lebensstandard herunterschrauben müssen, weil sie nicht aus einer Ministerpräsidentenfamilie stammen und von reichlichen Politikerbezügen Tagesmütter finanzieren können.

    Wenn es die Ministerin schafft, dass jede junge Mutter gleichzeitig sieben (oder auch weniger) Kinder großziehen und Spitzenmanagerin (oder auch Sachbearbeiterin) werden kann, dann wird gewiss jede Kritik an ihr verstummen. Sollte es ihr nach ihrer Amtszeit aber nicht gelungen sein, wird sie ausreichend Pensions-Ansprüche gesammelt haben, um sich wieder ganz um ihre Familie kümmern zu können.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo,

    also dass mit den nur 2,5 Stunden kann so bei uns gar nicht hinkommen. Oder sind da die Zeiten für die Kinderarztbesuche, das Kutschieren zum Sport und ähnliche Dinge da überhaupt mit inbegriffen? wie steht es mit dem "therapeutischen Einkaufen"?;-) ->nein, das ist zu teuer;du bekommst jetzt nur ein Eis;das ist ungesund. Eigentlich ist man als Mutter immer irgendwie in der Pflicht. :roll:

    Was interessiert es andere Leute, was man in seiner freien Zeit macht, muss ich dann zum Putzteufel mutieren, um nicht als faul da zu stehen?

    Übrigens, das fiel mir noch ein, so ein Spruch: "Arbeitende Mutter"- ist das nicht eine Tautologie?[Tautologie(sprachliches Mittel)=doppelt gemoppelt]

    Wenn man seine Freizeit nicht mehr nach seinen Wünschen gestalten "darf", wie kann man dann je Lust auf weitere Kinder bekommen? Gerade der Ausgleich zu den Mutterpflichten ist doch das, was uns aufrecht erhält und dann freut man sich umso mehr auf seine Kiddies.

    Liebe Grüße vom Milchmädchen
  • CarolCarol

    1,315

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich glaube, ihr dürft leider nicht so viel von euch auf andere schließen, was das Engagement für die Kinder betrifft. :sad:
  • LoreleiLorelei

    4,536

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich verstehe zwar absolut, was euch da so aufstösst, aber ihr redet doch ein wenig am Tenor des Beitrages vorbei oder? ;-) Es geht doch darum, dass "früher" immer gesagt wurde: "nee Kinder geht nicht, ich mach erst mal Karriere" oder "Beruf und Kind geht eben nicht" und heute stellt man - also die Politik :biggrin: -fest, dass nicht mehr Beruf und Familie sich ausschliessen, sondern das Freizeitaktivitäten (selbst bei Müttern) immer wichtiger werden. Das man sich auf sein Wohlergehen konzentriert, das man sich verwirklichen will, das man sich für alles interessieren muss um mitzuhalten, dass man alles wissen muss, dass man tausend Hobbys braucht und dass das Bedürfnis eine Familie zu gründen immer geirnger wird. Dass die angeblich durchschnittliche Mutter eben nur 2,5 Stunden beim Kind ist - ob das nun stimmt sei mal dahin gestellt - soll diese These ja nur unterstützen.

    Derlei Aussagen trifft man natürlich zur Zeit häufig an, wenn es um das neue Elterngeld ab 2007 geht und das Bemühen die Akademiker ind ie Familie zu schicken. Scheinbar ist man sich doch nciht so sicher, dass es der Aspekt der finanziellen Einbußen ist, der die Akademiker vom Kinder kriegen abhält.
    So im Ganzen muss ich aber auch feststelleN: der Beitrag ist recht überflüssig und geeignet zum in die Tonne treten. Sagt mir sonst mal so jar nüscht. Denn dass die jungen Deutschen eher ihre persönlichen Ziele im Auge haben und Kinder kriegen nciht als das Wichtigste erachten, stimmt zwar, aber der Beitrag sagt eigentlich nichts darüber aus, wieso das so ist oder sein könnte. Billge Provokation halt. :biggrin:

    LG, Lore
  • MajonieMajonie

    3,882

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    also mir stößt so ein blödes gelaber schon auch auf, sorry.
    ich rechne mir das jetzt mal schön: 2,5 stunden reine zeit für ein kind das ganze hoch 4 kommen 10 stunden raus :biggrin:
    ja, ich faule sau häng hier grad am pc. - nachdem ich seit 6 uhr drei kinder schulund kigafertig gemacht habe inkl.zähneputzkontrolle, gemüsestäbchen schnippeln, brote schmieren, gemeinsam frühstücken, gesichter waschen,socken richten, jacken suchen, stirnbänder verbrummen...

    wenn ich dann meinen faulen hintern hier hoch hieve weil meine jüngste aufsteht werde ich nochmal frühstück richten, kind anzuiehen, waschen, waschen, putzen,kochen,hausaufgaben betreuen,streit schlichten,

    vielelicht ein wenig zeit in meine kinder investieren. oder ich beschäftige mich weiter mit meinen hobbys- ich hab lange nicht mehr gebügelt :twisted:


    @carol: entschuldige, in wa sfür einem turbothempo wurde denn bei euch daheim gegessen? und wo gibts sowenig hausaufgaben das die dann auch noch in die von dir genannte zeitspanne passen?
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @Micha: Hausaufgaben gibt es hier so gut wie keine, weder in der Grund- noch in der Hauptschule. :traurig04: Allerdings: Wo NRW in den Pisa-Studien steht, ist hinlänglich bekannt. :???: Abendessen kriegen wir auch locker in 1/2 Stunde hin. Weil bei uns alle tagsüber zu unterschiedlichen Zeiten nach Hause kommen, ist das Abendessen auch die einzige gemeinsame Mahlzeit des Tages. Wenn ich mir so manchen Tag anschau, sehe ich meine Großen vielleicht 3 Stunden, die verbringen wir aber nicht ausschließlich gemeinsam. :traurig04: Die "Kleinen" werden flügge, der Einzige, den ich noch relativ intensiv bei mir habe, ist der Kurze.
  • CarolCarol

    1,315

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Majonie schrieb:
    @carol: entschuldige, in wa sfür einem turbothempo wurde denn bei euch daheim gegessen? und wo gibts sowenig hausaufgaben das die dann auch noch in die von dir genannte zeitspanne passen?
    Na, mittags hatte jeder unterschiedliche Zeiten, da aßen wir getrennt, morgens und abends max. eine halbe Stunde, wenn wir Kinder überhaupt solange dabeisaßen (wir durften aufstehen, wenn wir fertig waren). Und die Hausaufgaben, die habe ich alleine gemacht, und nur noch vorgezeigt. Da das meistens zur allgemeinen Zufriedenheit war (ich Streber ich), hat das auch nicht lange gedauert. Und mit meinen Eltern gespielt oder so? Nee, dafür gab es zahlreiche Geschwister und Nachbarskinder, spätestens ab dem schulalter habe ich das garnicht mehr gewollt.
    Ich kenne aus meiner Arbeit soviele Familien, die in einer dreckigen Wohnung hausen, in denen die Kinder 8 Std. am Tag im KiGa oder Schule/Hort sind, zum Frühstück zum Bäcker gehen und abends gibts Brot vor dem TV, dass ich mir halt echt gut vorstellen kann, dass die die Statistik eben dementsprechend runterziehen. Und dann gibt es Familien wie meine, in denen sich die Kids die Brote ab einem gewissen Alter selber schmieren, alleine ihre HA machen, etc... Interessant wäre zu wissen, welche Altersgruppen berücksichtigt wurden. Und was eben in diese Zeit miteinfliesst. Wenn es wirklich direkte Beschäftigung mit dem Kind ist, und nicht das Brote schmieren, dann ist es doch wirklich viel. Und was ist Freiezeit? Wenn ich mit der Freundin Kaffe trinken gehe, und die Kinder spielen auf dem Spielplatz, während ich nett plausche: das kann man auch zu Freizeit zählen, wenn man will, oder eben zur Kinderzeit.
    Ich verstehe die Aufregung nicht, denn es sind statistische Werte, und wer es anders macht, der muss sich doch einfach nicht angesprochen fühlen, oder?
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ihr solltet wirklich nicht von Euch auf andere schließen. Als freiberufliche Hebamme sieht man leider auch andere Familiensituationen. Das Grundproblem ist, dass Hilfsangebote diese Leute nicht erreichen aus vielfältigen Gründen. Die Beschäftigung mit den Kindern ist in diesen Familien nicht die mangelnde Zeit.
    Familienhebammen sind staatliche examinierte Hebammen mit einer Zusatzqualifikation, deren Tätigkeit die Gesunderhaltung von Mutter und Kind fördert. Dabei liegt der Schwerpunkt der Arbeit, auf der psychosozialen, medizinischen Beratung und Betreuung von Risikogruppen durch aufsuchende Tätigkeit. Bisher sind Familienhebammen in der Regel von Gesundheitsämtern angestellt. Im Rahmen von Mutter & Kind Projekten gibt es inzwischen vermehrt Hebammen, die bei anderen Institutionen (z.B. Caritas) oder selbstständig als Familienhebammen (z.B. eine Chance für Kinder, Niedersachsen) arbeiten. Inzwischen hat der Bund Deutscher Hebammen (BDH) eine Arbeitsgruppe aus Familienhebammen-Experten gegründet, mit dem Ziel, ein Konzept für Ausbildungsinhalte bereit zu stellen, so dass eine anerkannte Weiterbildungsmassnahme zur Familienhebamme entwickelt werden kann.

    Resultierend aus verschiedensten Initiativen gegen die zunehmende Säuglingssterblichkeit wurden Familienhebammen und Familienkinderkrankenschwestern erstmals 1980 im Bundesland Bremen im Gesundheitsamt eingesetzt. Aufgabenschwerpunkt war und ist die Begleitung und Beratung von Risikoschwangeren und Familien mit einem erheblichen Förderbedarf bis zum Ende des 1 Lebensjahres. Die Familienhebammen und Familienkinderkrankenschwestern hatten eine achtmonatige Ausbildung und wurden wissenschaftlich begleitet. Dadurch konnte in Bremen eine Senkung der Säuglingssterblichkeit nachgewiesen werden. Dies nahmen andere Bundesländer zum Anlass ebenfalls Familienhebammen - und jeweils nach Stellenplan auch Familienkinderkrankenschwestern - einzustellen.

    Familienhebammen betreuen schwangere Frauen, Mütter und ihre Kinder bis zum vollendeten 1. Lebensjahr, die gesundheitlichen, medizinisch-sozialen oder psychosozialen Risiken ausgesetzt sind. Typische Klienten und Problemkonstellationen bei Betreuungsbeginn sind z.B.:
    Alkohol- und Drogenabhängige

    Alleinerziehende

    AusländerInnen

    Behinderte (geistig, körperlich)

    Chronisch Kranke

    Frühgeborene

    Gestörte Mutter-Kind Beziehung

    Minderjährige Mutter (Überforderung)

    Psychisch Kranke

    Psycho-Soziale Problemstellungen (Partnerprobleme, Straffälligkeit, Verdacht auf
    Kindesmisshandlung, totes oder behindertes Kind)

    Regelwidrige Schwangerschaften

    Sozial Benachteiligte (Sozialhilfeempfänger, Asylanten, kinderreiche Familien, Analphabeten)
    Die Betreuung findet in der Regel im vertrauten häuslichen Bereich (Hausbesuche) statt. Dabei erstreckt sich die Tätigkeit der Familienhebamme neben den allgemeinen Leistungen einer Hebamme wie Vorsorge, Geburtsbegleitung, Wochenbettbetreuung Nachsorge und Stillberatung und einer Kinderkrankenschwester (Ernährungsberatung, Anleitung zur Pflege, etc.) vor allem auf die Motivation zur Selbsthilfe ("Enpowerment") bzw. die Förderung des Selbsthilfepotentials der Frauen. Die Aufklärung über, Vermittlung von sowie Begleitung zu weiterführenden Diensten wie Jugendamt, Erziehungsberatungsstellen, Sozialamt, Schwangerschaftsberatungsstellen, Ärzten und Psychologen sollen eine optimale Unterstützung der Familien und Kinder sicherstellen. Die Familienhebammen und Familienkinderkrankenschwestern arbeitet dabei eng mit allen in Frage kommenden Institutionen und medizinischen Diensten sowie karitativen Einrichtungen zusammen.

    Traditionell ist der Hebammen- und Kinderkrankenschwesterberuf positiv besetzt und wird mit Hilfe, Unterstützung und Lebensabschnittbegeleitung assoziiert. Dies erlaubt es insbesondere den Familienhebammen in Vernetzung mit anderen Institutionen sich für das Wohl des Kindes und der Mutter auf körperlicher, geistiger und seelischer Ebene einzusetzen und somit vermeidbare Gefahren zu erkennen und gegebenenfalls die Folgen abzuwenden bzw. zu mildern.

    Familienhebammen vertreten einen ganzheitlichen Gesundheitsfürsorgeansatz. Dieser geht mit der Definition der WHO (World Health Organisation) konform die Gesundheit als das Wohlbefinden sowohl in körperlicher als auch ausdrücklich in geistiger uns sozialer Hinsicht beschreibt.
    Wenn sich alle optimal um die Kinder kümmern würden, was nicht immer in Zeiten auszudrücken ist, wäre diese Hebammen überflüssig.
  • MajonieMajonie

    3,882

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @carol: schon allein für die gemeisamen mahlzeiten brauchts bei uns je eine stunde... mit erzählen und lachen und aufdecken kommt man da locker drauf. und das finde ich durchaus wichtig.
    hausaufgabenzeit wirdbei uns schon so ca. 1 stunde gebraucht. meine kinder sind halt dümmer als du, fürchte ich.
    in denen die Kinder 8 Std. am Tag im KiGa oder Schule/Hort sind,

    nicht jede mutter gibt ihr kind 8 stunden in die kita weil sie faul ist!
    Und dann gibt es Familien wie meine, in denen sich die Kids die Brote ab einem gewissen Alter selber schmieren, alleine ihre HA machen, etc

    das zu tun stört mich nicht, ich weiß das es meien kinde rgenießen, wenn sie geschnippeltes gemüse und belegte brote on mir bekommen.


    natürlich, es gibt auch ganz andere familiensituationen, das weiß ich zu genau- aber mich stört an solchen statisiken das alle mütter die zuhaue sind über einen kamm geschert werden.
    genau wie mich solche sätze stören:
    Sozial Benachteiligte (Sozialhilfeempfänger, Asylanten, kinderreiche Familien, Analphabeten)

    da kochts in mir.
    jaaa, ich weiß, ich soll mir das nicht annehmen. tu ich aber!

    andererseits habe ich jetzt das erste mal von diesen familienhebammen gelesen und finde das eine klasse sache- aber das ist wohl am thema vorbei.
    der tenor im ersten artikel war für mich klipp und klar, das hausfrauen nichts tun als kaffeetrinken und ratschen.

    der verfasser ist hiermit herzlich eingeladen die nächsten zwei wochen an meiner statt hie rzu verbringen. ich werde ind er zeit genau das tun, was er eh schon von uns frauen denkt :biggrin:
  • CarolCarol

    1,315

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Majonie schrieb:
    in denen die Kinder 8 Std. am Tag im KiGa oder Schule/Hort sind,

    nicht jede mutter gibt ihr kind 8 stunden in die kita weil sie faul ist!

    Sorry, dann bin ich missverstanden worden. Das wollte ich damit nicht ausdrücken, aber bei uns war z.B. ein Aufnahmekriterium für den Hort - neben Arbeit und Alleinerziehend - dass die Familein Probleme hatten. Diese Kinder meinte ich, sie machten etwa ein Drittel unserer Hortkinder aus.
    Und dann gibt es Familien wie meine, in denen sich die Kids die Brote ab einem gewissen Alter selber schmieren, alleine ihre HA machen, etc
    das zu tun stört mich nicht, ich weiß das es meien kinde rgenießen, wenn sie geschnippeltes gemüse und belegte brote on mir bekommen.

    Mit Sicherheit, ich hätte das auch toll gefunden, aber bei uns lief es eben anders... War aber auch eine andere Famielienkonstellation. Deshalb würde ich aber meinen Eltern nicht vorwerfen, dass sie sich nicht genug gekümmert hätten.

    natürlich, es gibt auch ganz andere familiensituationen, das weiß ich zu genau- aber mich stört an solchen statisiken das alle mütter die zuhaue sind über einen kamm geschert werden.
    genau wie mich solche sätze stören:
    Sozial Benachteiligte (Sozialhilfeempfänger, Asylanten, kinderreiche Familien, Analphabeten)

    da kochts in mir.
    jaaa, ich weiß, ich soll mir das nicht annehmen. tu ich aber!

    Das kann ich nachvollziehen, ich mag solche Pauschalurteile auch nicht. Und ja, das Problem an Statistiken ist, dass sie verallgemeinern. Aber gibt es da einen Ausweg, außer eben, keine Statistiken zu machen?


    Der Verfasser von dem Text ist doch im Übrigen garnicht Schuld, der gibt doch nur kurz und knapp die ERgebnisse wieder, die das Bundesministerium da vorgelegt hat. Das ist sein Job, wenn ers kurz halten soll.
  • DawnDawn

    3,183

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich beziehe mich jetzt mal nur auf den Bericht, un was mir da fehlt, ist eine Definition von "Freizeit". Was soll das sein? Heißt das, die Mütter in Dtld. beschäftigen sich "nur" 2,5 Stunden intensiv mit dem Kind und sitzen ansonsten herum? Oder heißt das, die Mütter sind während dieser Zeit tatsächlich abwesend un Kinder im Hort o.ä., während die Mutter zum Sport geht? Mir gehts nur darum, dass viele sagen, eine Mutter hätte doch auch dann Freizeit, wenn sie mit ihren Kindern am Spielplatz ist. Das sehe ich eben nicht so, denn ich bin ja trotzdem immer in der Verantwortung als Mutter und "in Bereitschaft", auch wenn da mal ein paar ruhige Minuten dazwischen sind. Der Begriff "Freizeit" ist mir hier einfach zu unklar.
  • MonicaMonica

    1,525

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Was ich nicht ganz verstehe ist, warum die Politik so viel Wert darauf legt, dass Mütter zusätzlich noch arbeiten gehen?

    Sollte man nicht vielmehr fördern, dass Mütter sich ihren Kindern widmen dürfen?
    Warum steht Frau unter dem Druck gleichzeitig Mutter und Arbeitnehmerin zu sein?
    Ich bin bei meinem Sohn daheim. Koste dem Staat keinen Pfennig und jemand anderes kann an meiner Arbeitsstelle arbeiten.

    Gleichzeitig gebe ich meinem Sohn das beste was ich ihm geben kann - seine Mutter! Ich muss ihn nicht täglich einer fremden Person zur Betreuung geben! Das kann doch nur förderlich für seine Entwicklung sein.

    Warum lässt der Kinderwunsch nach?
    Wer Kinder bekommt ist im Nachteil. Ganz eindeutig.
    - Wenn die Mutter daheim bleibt, muss die Familie mit finanziellen Einschränkungen rechnen.
    - Wenn die Mutter arbeiten geht, hat sie eine Doppelbelastung, ihrer Arbeitsstelle und ihren Kindern + Haushalt gerecht zu werden.

    Dieser Bericht ist, wie Lorelei schon sagt - billige Provokation.
  • CarolCarol

    1,315

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @monica: Laut einem Spiegel-Artikel sind berufstätige Mütter weniger depressiv, gesünder... ;-) :eek02:

    Es geht doch um die Umsetzbarkeit, viele wollen doch definitv beides. Und bekommen eben keine Kd., was der Politik eben nicht in den Kram passt Zudem gibt es eben einen Mangel an weiblichen Fähigkeiten in der Arbeitswelt etc. pp.
  • LoreleiLorelei

    4,536

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich bin bei meinem Sohn daheim. Koste dem Staat keinen Pfennig und jemand anderes kann an meiner Arbeitsstelle arbeiten.

    Gleichzeitig gebe ich meinem Sohn das beste was ich ihm geben kann - seine Mutter! Ich muss ihn nicht täglich einer fremden Person zur Betreuung geben! Das kann doch nur förderlich für seine Entwicklung sein.

    Monica, das kann sich aber zum Einen nicht jeder leisten *meld* und zum Anderen ist nicht jeder der Meinung, dass Mama pur das BESTE ist. *nochmal meld* Zumindest nicht ausschliesslich. Angenommen ich könnte es mir leisten zu Hause zu bleiben, würde ich Ole wahrscheinlich nicht - wie bei uns der Fall - mit einem Jahr in die Kita gegeben, aber sicher vor 3, wahrscheinlich so mit 18 Monaten. So wie du es formulierst, könnte ich mich durchaus angegriffen fühlen. So ein klein wenig anmaßend offen gesagt. ;-) Wahrscheinlich meinst du es nicht so -nehme ich mal so an - aber trotzdem.
    Übrigens ist die Erzieherin nicht fremd für Ole. ;-)

    LG, Lore
  • MonicaMonica

    1,525

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Entschuldige Lorelei, ich wollte Dich nicht (und auch sonst niemand) angreifen.
    Für Benjamin ist es einfach noch zu früh um ihn in die Kita zu geben, er ist sehr anhänglich, bleibt ungerne bei jemand anderem als bei mir oder meinem Mann. Als wir noch in Deutschland waren, lies er sich gerne von Oma betreuen (die bei uns im Haus wohnt).
    Ich bin froh, dass wir uns es leisten können, dass wir ihn nicht zwingen müssen sich von jemand anderem Betreuen zu lassen.
    In unserem Fall ist das so das Beste.

    Ich mache niemandem ein Vorwurf wenn er arbeiten möchte, nur warum wird es immer als ein 'Muss' angesehen?

    Und wie ist es in so einem Fall wie unserem? Wäre es richtig, dass ein Kind darunter leiden müsste? Der einmalige Versuch Benjamin bei der Kinderbetreuung zu lassen, endete in einer Woche extremer Schlafprobleme.

    Wenn ich mir den Stress nicht antun möchte, den Spagat zwischen Mutter und Berufsfrau meistern zu müssen, warum soll ich ein schlechtes Gewissen haben müssen oder mich als 'faul' betitteln lassen?

    Ist es wirklich so, dass Paare nur deswegen keine Kinder bekommen, weil sie glauben, es mit dem Berufsleben nicht vereinbaren zu können?
    Oder stecken nicht vielleicht doch andere Ursachen dahinter?
  • PatyPaty

    2,953

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hab jetzt erst gelesen!
    Ich find auch, dass es sich so anhört, als ob die jenigen, die sich zur Mutterschaft entscheiden, dies tun, um sich ohne Job und ohne viel Hausarbeit in ihrer Freizeit ausschliesslich selbstverwirklichen wollten und allein Spass haben.

    Wenn ich in D wäre, hätte ich gern für jedes meiner Kinder einen Kiga Platz gehabt, um halbtags arbeiten zu gehen.
    Ob ich die Kigaplätze bekommen hätte und die Stelle (weils ja so viele gibt) ist dann die Frage.
    Meine Tochter macht ihre Hausaufgaben alleine, ich stehe aber für Fragen und zum Nachschauen jeder Zeit zur Stelle. Butterbrot möchte sie jetzt allein schmieren, denn sie ist ja schon gross (sagt sie).

    Die finanziellen Anreize, die man in D bekommt, sind ja nur die ersten Jahre, wem hilft denn sowas?

    Aber gute (erschwingliche) Kinderbetreuung und Arbeitsplätze für Mütter, die arbeiten möchten, wären bestimmt ein besserer Anreiz!

    Und diese Familien Ministerin, bäh, die religion in allen Ehren, aber Politik und Religion gehören bitteschön getrennt.
  • kerstinjkerstinj

    2,322

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Nun, ich bin eine von denen, die arbeiten gehen müssten :???:
    Wir sind beide arbeitslos und haben Schulden noch aus meiner Berufstätigkeit, zu einer Zeit, wo wir nicht im Traum daran dachten, dass ich nicht mehr arbeiten würde :roll:
    Männe würde zwar auch gerne arbeiten, ist aber "schon" 44, ungelernt und 4x an der Bandscheibe operiert worden, also: Chancen gleich 0 :flaming01:
    Ich suche Arbeit, finde aber keine und auf eine etwas blöde Weise bin ich froh drum, weil das wohl unser erstes und letztes :sad: Kind sein wird. So verpasse ich nichts von seiner Entwicklung, obwohl Lukas mich teilweise zum Wahnsinn treibt :twisted:
  • lisilisi

    180

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo,

    also, ich finde die Presse, die aus einem über 700 Seiten starken Bericht einen Satz herauspickt ohne den Kontext dazu darzustellen fast schon kriminell.

    Das was in dem Artikel (und übrigens noch in vielen anderen) steht, gibt nicht das Ergebnis des Berichts wieder. Vielmehr kommt der Bericht unter anderem zu dem Ergebnis, dass die äußeren Bedingungen für Frauen, die arbeiten wollen (oder eigentlich müssten) aber auch Kinder haben (also einfacher gesagt: Mütter) in Deutschland im Vergleich sehr schlecht sind und dass hier enormer Nachholbedarf ist. Außerdem wird ausgeführt, dass in anderen Ländern die Frauen ungefähr gleichviel Zeit mit ihren Kindern verbringen und dass eine Berufstätigkeit von Müttern nicht zu Lasten der Kinder geht, sondern zu Lasten der Freizeit der Mütter.

    Es wird mit keinem Wort gesagt, dass deutsche Mütter, die nicht arbeiten faul sind, dass ist etwas, was die Presse aus einem Satz des, wie gesagt, über 700 Seiten starken Berichtes herausgelesen hat.

    Diese 2, wasweißich Stunden, die Mütter durchschnittlich mit ihren Kindern verbringen ist, glaube ich, auch definiert. Also wie sie diese Zeit berechnet haben.

    Ich habe den Bericht nicht gelesen (nur anteilig), aber eine Menge Presseecho dazu angehört und auch die Stellungnahmen der Familienministerin und des "Berichters" gelesen. Zum Lesen des ganzen Berichtes komme ich nicht, da ich berufstätige Mutter bin ;-)
    Auch als Hausfrau-Mutter würde ich nicht dazu kommen, da das ein Job ist, der einen 24 Stunden in Anspruch nimmt, wie ich spätestens in dem Jahr gelernt habe, das ich komplett zu Hause war und alles allein machen mußte (jetzt hilft mein Mann wieder mehr, da wir uns die Elternzeit teilen, und er sagt, er ist froh, wenn er wieder voll arbeiten geht, da die Arbeit zu Hause viel anstrengender ist, als den Tag im Büro zu verbringen).

    Mein Respekt denen, die hier Kinder großziehen. Seit 21 Monaten weiß ich, wie anstrengend das ist.

    Ach ja, und der Bericht ist wirklich nicht so schlimm, wie es den Anschein hat. Aber ich fürchte, das Negative, was durch die Presse ging, wird im Gedächtnis bleiben und nicht die Aufforderung, die Gesellschaft und die Wirtschaft in Deutschland etwas kinderfreundlicher werden zu lassen.

    Boah, das war wieder viel. Tut mir leid, aber das Thema bringt mich auf die Palme.
    Liebe Grüße,
    lisi
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