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Doch auch ohne solche Selektion sind die Geburtschancen von Kindern merklich gesunken, auch wenn es für Frau oder Kind dafür keine gewichtigen gesundheitlichen Gründe gibt. In Berlin wird nur noch jedes zweite Kind ausgetragen. Dabei spielt wirtschaftliche Not keine entscheidende Rolle. Über die Hälfte der Abtreibungen entfällt in Deutschland auf verheiratete Frauen. Und 37 Prozent der Abtreibenden sind sogar bisher kinderlos.
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Kommentare
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Wenigstens steigt die Zahl der Abbrüche nicht, sondern ist in den letzten Jahren relativ konstant geblieben, bzw. sogar leicht gesunken. (Zumindest die gemeldeten Zahlen...)
Ob es in Berlin wirklich jedes zweite Baby erwischt, habe ich der Statistik jetzt nicht entnehmen können, aber wenn er mit dem Rest Recht hatte, glaube ich ihm mal. Himmel, wie furchtbar! :traurig08:
2,598
Himmel verstehen die Leute nichts mehr von Verhütung??? :roll:
Das ist ja schrecklich!
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727
Zahl der Geburten in Berlin:
2003 - 28.723
2004 - 29.446
Zahl der Abtreibungen in Berlin:
2003 - 11.416
2004 - 11.537
Das sind zwar keine 50% sondern "nur" gut ein Drittel - ich finde die Zahlen aber echt schockierend...
Übrigens sieht es für die anderen Bundesländer auch nicht besser aus.
2,469
also zu den offiziellen Abtreibungen kommen noch die Kindstötungen oder eigenmächtige Abtreibungsversuche verzweifelter(nicht immer nur minderjähriger) Mütter.
Was mich an der ganzen Statistik interessiert: was hat die Frauen dazu gebracht abzutreiben? Da haben die Partner(bzw. "Erzeuger") der ungeborenen Kinder doch einen Anteil. Und leider auch eine allgemein kinderfeindliche Gesellschaft, die Frauen zusätzlichen Druck auferlegt.
2,598
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die Genesis Datenbank findest du auf statistik-portal.de
Dort dann links im Menü Genesis Datenbank anklicken.
In der Datenbank selber am Besten die Suchfunktion nutzen, um auf die einzelnen Tabellen zu kommen - sonst erschlägt es dich an Daten. ;-)
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Amelie
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Das ist unsere moderne Werthaltung, Kinder sind nur nach beruflichem Erfolg und materieller Befriedigung wünschenswert.
Eine Mutter, die ihr Kind trotz fehlender finanzieller Absicherung bekommt, wird an den Rand der Gesellschaft gedrängt, es fehlt die Akzeptanz der breiten Masse. Eine Abtreibung, ist im Gegensatz dazu ein "Kavaliersdelikt".
DAS würde mich übrigens näher interessieren.
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Der Buchautor Hoffmann war früher deutscher Diplomat, ich habe mal ein paar Bücher von ihm gelesen, ich denke er schreibt eher über seine persönlichen Eindrücke, "vom Fach" in Sachen Gesellschaft ist er nicht unbedingt.
2,943
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Kann natürlich sein, dass er es tatsächlich nicht so gemeint hat, aber für mich hat es sich im ersten Augenblick so gelesen.
1,315
1,414
Es scheinen also viele nicht zu verhüten, obwohl sie definitiv kein Kind wollen und dann sogar eine Abtreibung machen.
Die Zahlen sind so hoch, dass das nicht alles Tropis etc. sein können.
Abtreibung in einer Ehe oder langfristigen Beziehung find ich nochmal unverständlicher: Was heißt das für die Beziehung? Kann mir nicht vorstellen, dass das so spurlos an einem vorüber zieht.
Amelie
1,315
Eine Kommilitonin von mir, z.B. wollte keine Hormone nehmen, also keine Pille, sondern nur Kondom. Da ging was daneben, und sie erzählte, dass sie sich nicht die Pille danach geholt hätte, sie wolle ja schließlich keine Hormone nehmen. Wenn etwas "schief gegangen" (schon das ist für mich eine Ausdrucksweise....) wäre, dann würde sie abtreiben. Da bleibt mir echt die Spucke weg, was das für eine Wertvorstellung bei vielen ist.
122
Ich denke, der Trend geht dahin, dass es echt als eine Art Verhütungsmethode gesehen wird - schade!!!
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Ich finde es wirklich schlimm, dass man eher dumm angekuckt wird, wenn man trotz finanziell angespannter Situation Kinder bekommt als wenn man abtreibt. Bei uns ist die finanzielle Situation auch nicht gerade toll, wir sind im Moment beide arbeitslos, zur Zeit der Schwangerschaft und die ersten Monate nach Leos Geburt war mein Freund noch Student ohne Bafög. Und da haben einige Leute den Kopf geschüttelt. Trotzdem wäre für mich eine Abtreibung nie in Frage gekommen. Natürlich mache ich mir Sorgen um die Zukunft. Aber wir werden das schon schaffen, für unseren Sohn, für uns und für noch ein Kind. Auch wenn ich dann schon langsam in die Kategorie "asozial" falle. (Wobei ich diesen Begriff sowieso als falsch und viel zu oft benutzt empfinde.)
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Ich will da bestimmt niemanden der abgetrieben hat verurteilen, aber es ist echt zum heulen!
Da mein Mann aufgrund von Krankheit und Chemo und Bestrahlung unfruchtbar ist, wurde ich nur durch künstliche Befruchtung schwanger. Da hat man uns auch gleich gesagt, wenn es mehr werden und wir nur eins wollen, dann könne man das andere ja weg machen. Ausserdem sagte man uns noch, dass es bei einer künstlichen ´Befruchtung die Wahrscheinlichkeit höher wäre, dass das Kind behindert sei. deswegen sollten wir alles an Untersuchungen ausnutzen um das klarzustellen, weil man es ja dann auch noch weg machen könnte.
Da ich und mein Man gläubig sindm, war für uns schonmal klar, ob eins oder zwei, "weg gemacht" wird niemand! Obwohl wir eher zu nur einem Kind tendieren.
Und wegen den Untersuchungen ob behindert oder nicht: Das haben wir auch gelassen. Wir waren uns nämlich einig, dass auch wenn es behindert sein würde und wir es vorher wüssten, würden wir es nicht abtreiben lassen. Also haben wir uns auch diese Untersuchungen gespart.
Kennt Ihr das hier:
Tagebuch eines ungeborenen Kindes
5. OKTOBER:
Heute begann mein Leben. Meine Eltern wissen es noch nicht, aber ich bin schon da. Ich bin noch kleiner als ein Apfelkern, aber schon unverwechelbar. Ich werde ein Mädchen sein - mit blondem Haar und blauen Augen. Alle meine Anlagen sind schon festgelegt, auch dass ich eine Schwäche für Blumen haben werde.
16. OKTOBER:
Ein bisschen grösser bin ich schon geworden. Mutter tut alles für mich. Ihr Blut lässt mich wachsen. Dabei weiss sie immer noch nicht, dass es mich gibt.
19. OKTOBER:
Wer behauptet eigentlich, dass ich noch keine richtige Person bin, sondern nur ein Zellklumpen? Und ob ich`s bin! Genauso wie eine kleine Brotkrume eben Brot ist. Meine Mutter existiert - Ich auch.
23. OKTOBER:
Jetzt öffnet sich schon mein Mund. Denke nur, in ungefähr einem Jahr werde ich lachen und später sprechen. Ich weiss, was mein erstes Wort sein wird: MAMA, oder vielleicht auch PAPA.
25. OKTOBER:
Mein Herz hat heute zu schlagen begonnen. Von jetzt an wird es für den Rest meines Lebens schlagen, ohne jemals innezuhalten, etwa um auszuruhen. Und nach vielen Jahren wird es einmal ermüden. Es wird stillstehen, und dann werde ich sterben. Aber dieses Ende ist noch so weit, ich stehe ja erst am Anfang meines Lebens!
2. NOVEMBER:
Jeden Tag wachse ich etwas. Meine Arme und Beine nehmen Gestalt an. Aber es wird noch lange dauern, bis ich mich auf diese kleinen Beine stellen und in die Arme meiner Mutter laufen kann und bis ich mit diesen kleinen Armen Blumen pflücken und meinen Vater umarmen kann.
12. NOVEMBER:
Jetzt lebe ich schon über einen Monat und jeden Tag werde ich grösser und grösser. An meinen Händen bilden sich winzige Finger. Wie klein sie sind! Ich werde damit einmal meiner Mutter übers Haar streichen können.
20. NOVEMBER:
Heute hat der Arzt meiner Mutter gesagt, dass es mich gibt und ich hier unter ihrem Herzen lebe. O wie glücklich sie doch sein muss! Bist du glücklich, Mama? Du musst noch warten, bis du mich in deinen Armen wiegen kannst.
25. NOVEMBER:
Mama und Papa denken sich jetzt wahrscheinlich einen Namen für mich aus. Aber sie wissen ja gar nicht, dass ich ein kleines Mädchen bin. Ich möchte gern Susi oder Maria heissen. Ach, ich bin schon so gross geworden!
29.NOVEMBER:
Ich freue mich schon auf den Tag, wenn ich in den Kindergarten und in die Schule komme. Mama wird bestimmt mit mir zufrieden sein.
5.DEZEMBER:
Zwei Monate bin ich jetzt schon alt. Ich habe schon ein richtiges Gesicht. Hoffentlich sehe ich einmal so aus wie meine Mutter.
10.DEZEMBER
Mein Haar fängt an zu wachsen. Es ist weich und glänzt so schön. Was für Haare die Mama wohl hat?
13. DEZEMBER:
Ich kann schon bald sehen. Es ist dunkel um mich herum. Wenn Mama mich zur Welt bringt, werde ich lauter Sonnenschein und Blumen sehen. Aber am liebsten möchte ich meine Mama sehen. Wie siehst du wohl aus, Mama?
17. DEZEMBER:
Ich habe schon 2 Geschwister, ich werde mich sicher gut mit ihnen verstehen.
24. DEZEMBER:
Ob Mama wohl die Flüstertöne meines Herzens hört? Manche Babies kommen etwas kränklich zur Welt, da können liebe Ärzte helfen. Aber mein Herz ist stark und gesund. Es schlägt so gleichmässig: bum-bum, bum-bum. Mama, du wirst eine gesunde kleine Tochter haben!
26.DEZEMBER:
Vielleicht werde ich ja mal eine gute Tänzerin, oder eine gute Musikantin. Ich werde meine Talente bald entdecken. Mama hilft mir bestimmt dabei.
28. DEZEMBER:
Mama, warum hast du es zugelassen, dass sie mein Leben nahmen? Heute hat mich meine Mutter und mein Vater umbringen lassen.
Jedes Mal wenn ich das lese, komme mir die Tränen...
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Unabhängig davon ob Kondome benutzt werden können und sollten: wenn eine Frau oder ein Mädchen ungewollt schwanger ist, ist eine legale Abtreibung ja wohl der bessere Weg als eine heimliche. Und eine ungewollt Schwangere wird abtreiben, selbst wenn sie Gefahr läuft dabei zu verbluten, das hat jahrhundertelange Abtreibungspraxis bewiesen!! Was dieses Buch zu beweisen scheint ist, dass wir unabhängig ob Muslim oder Christ, einen rollback sondergleichen erleben. Frauen sollen wieder an den Herd und gebären. Und Abtreibung ist Mord! So eine undifferenzierte Debatte empfinde ich Zumutung - und ich habe nie abgetrieben!
38,644
Nur gab es damals auch noch nicht so viele Möglichkeiten zur Verhütung. Lediglich die Hormonhammerpille der ersten Generation. Davon wurde uns so übel, dass man die Hälfte wieder ausgeg...hat. Kondome, die so dick waren wie ein Haushaltshandschuh... :roll:
Die Ehemänner hatten ein Recht auf ehelichen Verkehr :shock: Den Begriff Vergewaltigung in der Ehe gab es gar nicht. Noch im Wochenebett mußte Frau zur Verfügung stehen.
Staatliche Hilfe war Fehlanzeige, Kindergeld ab dem 3. Kind 50DM...und und....ich könnte die Liste noch endlos fortsetzen.
Das ist alles noch gar nicht so lange her, wie es sich anhört, aber trotzdem sollte Verhütung, und wenn es sein muss doppelt und dreifach, an erster Stelle stehen. Ich ganz persönlich bin nicht auf die Staße gegangen und habe meinen Kopf riskiert, um der nächsten Generation ein vermeintlich "bequemes" Verhütungsmittel zu verschaffen.
122
Leider weiß ich von der einen oder anderen, dass sie es als ganz "natürlich" ansahen, dass man eben kurz ausschaben geht und das ist etwas, womit ich dann nicht mehr umgehen kann.
Ich von mir aus möchte behaupten, dass bei mir eine Abtreibung nicht in Frage käme - doch sicher kann ich mir nie sein. Edit: Marie und Leon (sie ungeplant und er geplant) sind Wunschkinder, da kann ich mich sowieso nicht wirklich hineinversetzen.
Manchmal passieren Dinge im Leben, die so drastisch sind, dass keine andere Wahl zu sein scheint und da bin ich froh, dass wir Frauen die Möglichkeit haben, einem Engel ein unwürdiges Dasein zu ersparen
Wir werden auch nie erfahren, wie hoch die Abtreibungsraten früher waren - da die Frauen sich heimlich in einem Hinterzimmer haben "behandeln" müssen. Ich denke, die Zahlen waren nicht wirklich geringer als heute?!?
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Trotzdem bin ich absolut gegen Abtreibung. Ich finde, es ist die Tötung eines Kindes und nichts anderes.
In der Statistik ist vermutlich die Pille danach nicht enthalten, denn man weiss ja nicht ob eine SS vorhanden war oder nicht.
Aber realistisch betrachtet ist die Pille danach keine Verhütung, sondern eine Abtreibung!
Die Zahlen sind absolut erschreckend. Ob dass früher mehr oder weniger war - ehrlich gesagt, dass ist mir egal.
Das genau ist der Punkt.
Wenn ich zu Sex bereit bin, dann sollte ich auch dazu bereit sein ein Kind, dass dabei immer entstehen kann, anzunehmen.
Es ist doch kein Geheimnis, dass kein Verhütungsmittel 100% ist.
59,500
Der "durchschnittliche" Zeitpunkt einer Abtreibung ist in Deutschland in der 10. - 11. SSW. Zu diesem Zeitpunkt ist das Ungeborene ungefähr 9 Wochen alt und sieht in etwa so aus:
Es ist eigentlich ein fast "fertiges" kleines Menschlein, das nur noch wachsen muss. Und nicht, wie heute immer noch oft behauptet wird, ein "Zellklumpen". Es sind alle Organe vorhanden.
Bereits am 28. Tag nach seiner Zeugung (!!!) verfügt ein Fötus über den Trigeminusnerv im Gesichtsbereich, und in der 6. Woche sind die Nervenenden der Finger vorhanden.
Es muss deshalb davon ausgegangen werden, dass ein Fötus bei seiner Abtreibung, die zu diesem Zeitpunkt so gut wie immer durch eine Ausschabung oder Absaugung erfolgt, Höllenqualen durchleidet, Föten, die mit der Abtreibungspille RU486 abgetrieben werden, "ersticken" qualvoll. :sad:
Ganz unabhängig davon lassen sich negative körperliche Folgen für die Frau nicht verleugnen, diese gehen bis hin zu ungewollter Kinderlosigkeit. Aber darauf gehe ich nicht näher ein, denn darum geht es in diesem Thread nicht.
Dies sind Dinge, von denen eine Frau, die aus welchem Grund auch immer abtreiben möchte, in den seltensten Fällen von den Beratungsstellen erfährt. Genau so, wie den meisten Frauen wahrscheinlich nichts oder nicht viel von den psychischen Spätfolgen gesagt wird. Frauen, die eine Abtreibung als legitime "Verhütungsmethode" sehen, wird das wahrscheinlich egal sein. Aber Frauen, die sich in einer Notsituation befinden und der Meinung sind, dass Abtreibung der einzige Ausweg ist, würde dies wahrscheinlich nicht egal sein. Denn Fakt ist, dass sehr viele dieser Frauen noch Jahre nach einer Abtreibung darunter leiden und wünschten, sie hätten diese nie durchführen lassen.
Ich möchte keine Rückkehr zur Strafverfolgung von Frauen, die abgetrieben haben/abtreiben wollen, dies nur zur Richtigstellung! Ich bin heilfroh, dass die Generation vor mir sich so sehr für die Rechte der Frauen eingesetzt hat, dass wir Frauen aus dieser Ecke, die uns auf eine Stufe mit Schwerverbrechern stellte, herausgeholt hat. Ich kann aber Abtreibungen, in dem Ausmaß, wie sie heute stattfinden (die Zahlen steigen übrigens jährlich, Google ist zu dem Thema sehr informationsfreudig) nicht mehr akzeptieren. Auch die Tatsache, dass die Zahl der Abtreibungen unter Jugendlichen signifikant ansteigt, liegt mir schwer im Magen. Aber auch das ginge wieder fließend in ein anderes Kapitel.
2,469
es ist schwer, Frauen zu verstehen, die abgetrieben haben, solange man nie selber in der Situation war, darüber nachzudenken.
Ich kenne aus meinem heutigen und früheren Bekanntenkreis drei Abtreibungsfälle, und ich weiß noch, dass ich sehr traurig darüber war. Die Fälle waren aber so unterschiedlich, dass man sie überhaupt nicht vergleichen konnte. Wirklich schockiert hat mich, dass eine junge Frau kurz nach einer Abtreibung sofort wieder schwanger war, das Kind dann aber behalten hat mit der "Option", beim nächsten Mal wieder abzutreiben, weil sie ja nur eins wollte. :flaming01: Und das, weil sie, wie sie zugab, es mit der Verhütung nicht so genau nahm. Das macht mich dann wütend, dass man sich über die Folgen seines Handelns im Klaren sein müsste, und es dann drauf ankommen lässt.
Wirklich legitim wäre meiner Meinung nach eine Abtreibung, wenn die Mutter durch die Schwangerschaft selbst in Lebensgefahr wäre(weiß jetzt keine konkreten Fälle) oder nach einer Vergewaltigung. Wenn ich mir vorstelle, dass man seinem Vergewaltiger quasi täglich ins Gesicht blicken müsste, wenn das Kind seine äußerlichen Merkmale hätte, ich sage nur, Respekt vor den Frauen, die sich dieser schweren Aufgabe stellen, aber genauso Respekt für die, die ehrlich für sich erkennen, dass sie es nicht können.
Liebe Grüße vom Milchmädchen
2,943
:table114: Denn wenn sie dann abtreiben, haben sie deinen Respekt, und wenn sie dies nicht tun auch? :fun11: So ein Unsinn! Überspitzt formuliert: Mädels, lasst euch vergewaltigen, dann habt ihr Respekt verdient.
Das sind echt arme Frauen, die sich in einer Zwickmühle befinden und egal welche Entscheidung sie treffen, sie werden von dieser Entscheidung immer wieder eingeholt werden. Eine ganz schlimme Situation!
Ansonsten:
Und was könnte man tun dagegen? Ich befürchte nämlich, man kann herzlich wenig dagegen tun. Für viele hier käme es sowieso nie in Frage, aber für jene, die es für legitim und rechtens halten, wird es immer einen Weg geben, das machen zu lassen.
Die einzige Möglichkeit, die eine oder andere Abtreibung zu verhindern, sehe ich darin, zumindest die finanziellen Argumente dafür abzuschwächen, indem man eine finanzielle Absicherung für jedes Kind schafft. Ich befürchte nur, dass die steigende Zahl von Abtreibungen nicht mit sinkenden materiellem Wohlstand der abtreibenden Frauen korreliert :sad:
2,598
Also mal ganz unabhängig davon, was ich von diesem Text halte, finde ich es trotzdem sehr sehr traurig zu sehen, das so viele Frauen abtreiben, völlig egal, warum das so ist!
Wieviele Kinder werden denn geboren in Berlin? 20000? (sorry falls ich das überlesen habe oder schon wieder vergessen.). Das macht dann 10000 Abtreibungen?
Mir kann doch niemand erzählen, das alle diese Abtreibungen wirklich aus der Not heraus waren? Und falls doch, dann ist es noch mehr ein Grund wirklich traurig zu sein, das es in Deutschland schon so weit gekommen ist, das so viele Frauen sich genötigt sehen Abzutreiben!
Ich rege mich einfach darüber auf, wenn Frauen Abtreiben, obwohl eben keine Not vorliegt, einfach nur, weil sie (oder ihr Partner) bei der Verhütung gepennt haben! Wenn eine Frau aus einer Notlage heraus keinen anderen Ausweg sieht und abtreibt, dann ist das eine ganz andere Sache und ich glaube auch nicht, das irgendjemand hier diese Frauen meinte mit den Kommentaren.
Sorry aber diese "Wegwerfgesellschaft" bringt mich manchmal echt auf die Palme... :flaming01:
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Da bin ich anderer Meinung.
Bilder von 2 und 3 Monate alten Embyos in allen großen Magazinen veröffentlichen udn darauf hinweisen, welche Köperfunktionen schon fertig ausgebildet sind - auch in solchen Blättchen wie Bravo (oder was da heute grade in ist). Den Mädchen, Jungs, aber auch den Frauen und Männern so sehr anschaulich vor Augen führen, was für einen fertigen kleinen Menschen sie da leichtfertig töten lassen, nur weil sie es mit dem Verhüten nicht so genau genommen haben.
Früher (übrigens ziemlich lang) war ich auch der Ansicht, das Abtreibung nicht so dramatisch ist, da es ja bis dahin nur ein Zellklumpen ist.
Die Körperwelten-Ausstellung zu besuchen war da ein großes Heilmittel. Man kann darüber lästern wie man will, aber "Auge in Auge" zu sehen, wie fertig ein kleiner Mensch mit knapp 3 Monaten schon ist, hat meine Einstellung dazu massiv verändert.
Da war ich übrigens im 8. Monat schwanger und zusammen mit einer Bekannten drin, die im 6. Monat war - und wir haben mehr als einen vorwurfsvollen Kommentar bekommen, wie man so verantwortungslos sein kann, sich hochschwanger sowas anzusehen. Seltsame Definition von verantwortungslos...
Ich bin froh, daß Frauen in wirklichen Notsituationen diese Möglichkeit straffrei offen steht, denn damit bleibt manchem Menschlein ein leidvolles Dasein erspart. Als legale Methode der Geburtenkontrolle ist es für mich aber völlig indiskutabel.
Finanzielle Notlage ist für mich auch kein legitimer Grund, denn es besteht immernoch die Möglichkeit, das Kind zu bekommen und zur Adoption freizugeben, wenn man dann immernoch keine Möglichkeit sieht, das zu schaffen udn ihm so ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen. Allerdings glaube ich daran auch nicht, denn dafür gibt es den Sozialstaat. Es lebt sich so nicht üppig, aber es ist machbar.
Ich kenne übrigens auch eine Frau, die Abtreibung als normale Geburtenkontrolle benutzt hat. Mehrfach.
3,882
ich verstehe auch nicht warum immer nur abtreibung als lösung gesehen wird- es gibt auch adoptionen!
ich finde zumindest der dokumentarfilm " der stumme schrei" gehört in den forpflanzungsunterricht eingebaut....
@lila: warum soll man nicht respekt/ hochachtung vor den von milchmädchen angesprochenen frauen haben? ich denke es ist leicht zu begreifen wie sie das meint! ( es sei denn man will es auseinanderpusseln ;-) )
2,469
Nicht mehr und nicht weniger.
Und diese Frauen sind doch nicht weniger respektabel, wenn sie nicht schwanger werden(wie sollen sie denn im Voraus wissen, ob sie bei einer Vergewaltigung verhütet haben(Pille)?). Das wäre doch auch unlogisch.
1,525
Und das ist in (fast) allen Fällen eine echte Alternative zur Abtreibung. Ich verstehe nicht warum, dass so wenig in Betracht gezogen wird.
59,500
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass eine Frau psychisch daran kaputt gehen würde, wenn sie zum einen eine Vergewaltigung erlebt und daraus resultierend dann noch ein Kind austragen "muss". :sad: Frag doch mal z. B. deutsche Frauen, die nach der Befreiung im 2. Weltkrieg von den "Befreiern" (egal, ob Russen, Engländer oder Amerikaner) vergewaltigt wurden, schwanger waren und dieses Kind ausgetragen haben, wie es ihnen noch heute, mehr als 60 Jahre danach, geht.
1,315
Da weiß ich nicht, ob es nicht auch dem Kind schaden kann. Adoptivkinder haben eh einen brutalen Beziehungsabbruch zu verkraften, und wenn dann das Baby die ganze SS über mit den negativen Gefühlen der Mutter konfrontiert wird, macht es das eigene Leben bestimmt nicht leichter. Ich will jetzt nicht über den Lebenswert unerwünschter und verabscheuter Kinder urteilen, natürlich haben sie prinzipiell ein Recht auf Leben. Aber das sind so Fälle, wo ich denke, dass man Mutter und Kind durch ein Austragen der SS Leid zufügt. Ich bin nämlich fest davon überzeugt, das ein Kind mit zunehmender SS Liebe, Angst, Abneigung etc. spürt, wenn die Gefühle intensiv genug sind.
122
Das denke ich auch. Ich bin überzeugt, dass die kleinen Menschlein bereits im Bauch mitbekommen, wie die Gefühlswelt der Mutter ist. Sie reagieren ja auch auf Gefühlsregungen (das taten zumindest meine zwei). Feten sollen sogar weinen, wenn ihnen dazu zumute ist.
Bei einer Schwangerschaft resultierend aus einer Vergewaltigung geht es meiner Meinung nach um die Gefühlswelt der Mutter und des Kindes. Wie fühlt sich ein Kind, das erfährt durch einen sehr schlimmen und brutalen Gewaltsakt gezeugt worden zu sein?
Ich kann mir auch nur schwer vorstellen, dass eine vergewaltigte Frau ein daraus resultiertes Baby ohne Weiteres annehmen kann. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass der Hass ggü. dem Täter mit der Zeit nicht wirklich geringer ist - und vergessen werde ich das nieeee(nach über 20 Jahren bin ich mir sicher)!!!! EDIT: Deshalb fällt es mir besonders schwer zu glauben, dass ich zu einem eventuellen daraus entstehenden Kind mehr als nur negative Gefühle empfnden würde - 50% des Babys wären die Anlagen des Peinigers!
1,202
Ich denke das dieser Staat, einfach zu wenig für Kinder tut. Ich komme aus "Ost"-Berlin. (Übrigens mag ich diesen Ausdruck eigentlich nicht) und bin damals mit 17 Jahren schwanger geworden. Abtreibung war nie ein Thema...Aber auch deswegen weil ich vor der Zukunft keine Angst hatte. Ich hatte die Unterstützung meiner Lehrer, die mir ermöglichten früher auszulernen, so dass ich einen Abschluß hatte....Man bekam 1ooo Mark für die Erstausstattung und ein Jahr lang sein Gehalt weiter gezahlt.... Ich hatte einen Kindergartenplatz und musste dort nur Essengeld bezahlen. Es war leicht sich FÜR ein Kind zu entscheiden.
Davon abgesehen stand meine Familie und mein Mann voll hinter mir.
Vielleicht wenn Deutschland nicht so Kinderfeindlich eingestellt wäre, würden sich mehr gegen ein Abtreibung entscheiden.
Ich kenne in meinen Bekanntenkreis, einige junge Mädels die einfach nicht verhüten, mit den Argument "Es wird schon nichts passieren". Und man kommt da auch nicht ran. Argumente prallen da einfach ab, Warum kann ich nicht sagen. Andererseits kenne ich Paare die sich so sehr ein Kind wünschen... und dann macht es mich wütend wie schnell und einfach so oft abgetrieben wird. 1994 hatte ich eine Fehlgeburt. Das Kind war behindert. Viele haben gesagt, "sei froh". Das hat mich angekotzt. Allerdingst habe ich deswegen so lange gewartet, erneut schwanger zu werden, aus Angst vor einen behinderten Kind. Ich fühlte mich dem nicht gewachsen und abtreiben hätte ich nicht fertig gebracht.
Noch eins, Frauen die vergewaltigt worden sind, haben alles Recht der Welt, nicht noch durch eine Schwangrssc