Hallo,
also ich habe jetzt keine spezifische Frage oder so. Ich wollte mich nur mal umhorchen, ob auch andere Mütter, die ihr Kind zum ersten Mal fremdbetreuen lassen, diese Zweifel hegen, wie ich es tue.
Paul wurde bisher ja immer von meinem Mann beaufsichtigt und manchmal von den Großeltern. Gestern nun war er das erste Mal bei einer Tagesmutter, wo er in der nächsten Zeit wohl 2-3 mal die Woche bleiben wird.
Die Tagesmutter ist wirklich sehr nett. Die Wohnung ordentlich und es gibt genug Platz zum Spielen in der Wohnung, im Garten und auf Spielplätzen in der näheren (erlaufbaren) Umgebung. Die Tagesmutter hat selbst ein 15 Monate altes Mädchen - also vom Alter her perfekt und ich auch die anderen Kinder, die sie (allerdings nur für wenige Stunden) betreut, sind so in dem Alter. Was Ernährung und Erziehung angeht, sind wir so ziemlich auf einer Welle. Eigentlich ist alles bestens. Die Sorgen rühren auch nicht daher, daß ich glaube, Paul wäre nicht gut bei ihr aufgehoben.
Es sind eher Entfremdungsängste oder ist es Eifersucht? Die TaMu kann den Tag mit meinem Schatz verbringen und ich habe kaum mehr was von ihm. Sie sieht ihn spielen und lachen und ich fürchte, daß er bei ihr auch die ersten freien Schritte geht, da er sich vllt. an der Tochter ein Beispiel nimmt.
Dann wieder habe ich Angst, daß ich zu viel von ihm verlange. Nämlich, daß er sich mal so eben, bei ein fremdem Person geborgen fühlen soll. Mein Mann war ja gestern mit dabei zu Eingewöhnung. Hielt sich aber weitestgehend im Hintergrund und als alles gut klappte, ist er am Mittag schon wieder gegangen. Paul hat dort sogar ohne Probleme sein Nachmittagsschläfchen vollzogen. Am Nachmittag meinte die TaMu zu mir, daß wir ein sehr pflegeleichtes Kind hätten.
Das ist der Knackpunkt: Ich glaube, er ist so lieb, weil er bisher noch keine Enttäuschungen oder Verwirrungen oder sonstiges erleben mußte. Und ich fürchte, daß sich das durch diese große Veränderung in seinem Leben ändern könnte, daß er sozusagen einen Knacks wegkriegt. Ich weiß, daß es Quatsch ist - dann hätten ja jede Menge Kinder einen Knacks, aber trotzdem huschen diese Gedanken immer wieder durch meinen Kopf.
Ich könnte noch weiterspinnen:
Nämlich, daß er meine Unsicherheit und Schuldgefühle spürt und sie irgendwie auf sich überträgt, und selbst unsicher wird. Manchmal glaube ich, ich lese zu viel.
Bevor ich mich noch mehr verrückt mache, höre ich mal wieder auf.
Liebe Grüße
Jana
Kommentare
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also, ich habe iene Tochter, die jetzt 21 Monate ist. Und die geht, seit sie ein Jahr alt ist, einmal wöchentlich zu einer Tagesmutter. Ab Juni wird sie sogar täglich in einen Kindergarten gehen.
Und ich kann dir sagen, ich hatte genau die gleichen Gefühle, als ich sie damals zur Tagesmutter brachte.
Ich denke aber trotzdem, dass es die richtige Entscheidung war. Zumal ich auch schon des Geldes wegen arbeiten muß, wie wohl die meisten.
Mein Mann und ich arbeiten zur Zeit beide teilzeit und teilen uns die Betreuung. Ab August will mein Mann wieder voll arbeiten gehen, wenn Franka im KiGa eingewöhnt ist.
Ganz ehrlich, auch wenn ich momentan wieder sehr stark am Zweifeln bin. Ich bin trotzdem in mir drin davon überzeugt, dass es für das Kind gut ist, wenn es auch andere Personen und vor allem andere Kinder um sich hat.
Du verpaßt nicht viel, für deinen Sohn bist du als Mama trotzdem immer wichtiger als die Tagesmutter. Auch du wirst seine ersten Schritte sehen. Vielleicht nicht den allerersten, na und? Du bleibst die Mutter und an dir orientiert sich den Kind.
Du verlangst auch nicht zu viel von ihm. Er wird zwar sicher seine Zeit brauchen, bis er sich richtig daran gewöhnt hat, dort zu sein (bei Franka waren es drei Monate, die sie geweint hat, wenn ich sie abgab), aber selbst wenn er weint, ist das vorbei, sobald er dich oder deinen Mann nicht mehr sieht.
Wenn ich Franka sage, dass sie heute zu Petra und Nina geht (die Tagesmutter und ihre Tochter, 7 Jahre alt), freut sie sich und erzählt die ganze Zeit davon. Gestern hat sie auch den ganzen abend noch davon erzählt.
Und ich habe auch das Gefühl, dass es für meine Tochter, die bisher noch Einzelkind ist, nicht schlecht ist, wenn sie jetzt in den KiGa geht und sich mit anderen Kindern auseinandersetzen muß, denn das hatte sie bisher nur in der Krabbelgruppe, ca. 1 Stunde wöchentlich und in der Musikschule (auch 1 Std/Woche).
Das das Kind in den ersten 3 Jahren am Besten nur bei den Eltern aufgehoben ist, ist nicht richtig. Natürlich braucht es die Eltern, aber es braucht auch gleichaltrige Kinder, um seine sozialen Kompetenzen zu entwickeln. Und wenn es nie mit Situationen konfrontiert wird, die etwas Neues von ihm verlangen, kann es auch nicht daran wachsen.
Ich weiß, dass du das alles weißt. Ich muß es mir aber auch immer wieder sagen, wenn ich fast am verzweifeln bin und nicht sicher bin, ob es richtig ist, Franka jetzt "schon" in den KiGa zu geben. Und manchmal wünsche ich mir jemanden, der mir sagt, dass es okay ist, was ich mache und dass es meinem Kind sicher nicht schadet.
Ich hoffe, ich konnte dir helfen,
liebe Grüße, die zwischendurch fast verzweifelt zweifelnde
lisi
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Übrigens: die ersten Schritte, das erste Wort, das erste Mal alles-mögliche: hat Ole immer am WE zu Hause gemacht. Es ist erstaunlich, aber wahr: er fühlt sich zu Hause sicherer und darum -so meine ich- ist er hier forscher, selbstsicherer etc. In der Kita zieht er sich auch an Dingen hoch und will an der Hand laufen, aber zu Hause läuft er schon von A nach B bis zu 3 m frei.
Sicher wird es auch Dinge geben, die er dort zum ersten Mal macht... gab es ja auch schon. dann find eich es iwchtig einen engen Kommunikationsfluss aufzubauen. Unsere Erzieherinnen erzählen jeden Tag, was los war und selbst völlig begeistert, wenn ein Kind etwas neues geschafft hat oder so. diese Freude steckt so an, dass es gar nicht mehr wichtig ist, dass es nicht zu Haus epassiert ist: wichtig ist ja letztlich auch nur, dass sich da sKind gut entwickelt. der Wunsch, dass man es sehen will. ist zwar verständlich, aber auch egoistisch ;-) und mit zunehmendem Alter immer unwahrscheinlicher.
LG, Lore
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Die restlichen Gedanken kopmmen mir dann bestimmt auch. So in dem Tonfall "ist sie schon weit und sicher genug, ist sie sich meiner sicher genug, um sie wegzugeben ohne das ihr Vertrauen in uns leidet??" Eigentlich bin ich ja überzeugt, daß sie profitiert - wenn ich gelassener und ausgeglichener bin, durch den Kontakt mit anderen Kindern, und und und. Aber was, wenn sie mal kränkelt? Oder so richtig schlecht drauf ist? Wenn sie mehr Schlaf braucht als der dann reglementierte Tagesablauf ihr ermöglicht?
Die ersten Schritte hat sie ja hinter sich, hätte die aber auch wohl nur mit den ganz vertrauten Menschen gemacht - da ist sie sehr vorsichtig.
Ihre Zuneigung kann ich hoffentlich wohl teilen, ich weiß schon ganz gut, wie sehr sie ihren Papa und mich liebt...
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bei uns gibt es eine Tagesmuttervermittlung von der Stadt. Da werden die Tagesmütter auch geschult und können an Fortbildungen teilnehmen. Das aht mir geholfen, denn ich hatte das Gefühl, das Franka in gute Hände kam. Da gab es auch Informationen dazu, worauf man achten sollte, wenn man eine Tagesmutter sucht.
Ansonsten gibt es Tagesmütter-Portale im Internet und in größeren Stadten auch.
Mir war es wichtig, dass ich mit der Frau gut auskam und dass ich, auch nach einigen Gesprächen, keine Probleme mit ihren Ansichten zur Erziehung hatte. Außerdem habe ich ihre Tochter kennengelernt und fand sie gut.
Und mach dir keine Sorgen, das Vertrauensverhältnis ist groß genug zwischen dir und deiner Tochter. Franka ist so alt wie deine Tochter und kommt in 1,5 Wochen in einen Ganztageskindergarten. Ich denke auch die ganze Zeit nur daran. Ob sie das gut schafft und ob sie zurecht kommt mit so vielen Kindern, wo sie doch gar nicht daran gewöhnt ist.
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Die dritte Möglichkeit ist eine Mutter, die am Telefon sehr nett klang. Ihre Kinder sind zwar leider schon so alt, daß sie vormittags in die Schule gehen, Lina also mit ihr alleine wäre, aber das ist hier ja auch nicht anders. Für die Nachmittage wären dann die großen - 9 und 11jährig - halt auch in der Wohnung. Diese Tagesmutter würde Mittagessen kochen, mit Lina auf den Spielplatz oder in den Wald gehen, nebenher ihren Haushalt erledigen - es wäre wohl fast wie ganz normaler Alltag.
Ich werde mich wohl nächste Woche mit ihr treffen und mal schaun, ob die Sympathie da ist....Bin gespannt.
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Ich weiß nicht, wie viel Tagesmütter woanders kosten, aber 6,50 Euro kommt mir viel vor. Meine ist aber auch eine Perle und super günstig.
Na ja, in der Information der Stadt stand, dass normal zwischen 2 und 6 Euro seien.
6,50 kommt mir schon fast wie Babysitterpreise vor. Kann man da nicht auch einen Pauschalpreis vereinbaren, je nachdem, wie oft und wie lange Lina dort sein soll?
Meine Tagesmutter hat auch eine große Tochter (7 Jahre) und leider kein anderes Pflegekind. Aber seit dieser Woche ist meine Große auch in der KiTa und wird nicht mehr lange zur Tagesmutter gehen. Ich fand es auch nicht so schlimm, dass sie dort keine anderen Kinder um sich hatte, dda ich ansonsten oft mit ihr unterwegs war (Schwimmen, Krabbelgruppe, Musikstunde, Spielplatz) und sie sich dort mit Gleichaltrigen getroffen hat.
Berichte doch weiter, was sich in Sachen Betreuung bei dir ergibt!
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