Antibiotika nehmen oder nicht?

LenchenLenchen

4,118

bearbeitet 29. 08. 2006, 16:06 in Kranke Kinder
Hallo. Heute habe ich mal Janis-Dienst und Lena ist "auf Arbeit".

Ich machs kurz: Janis (mittlerweile fast 2 Jahre) hat schon seit einiger Zeit (eine gute Woche etwa) kräftigen Husten mit ordentlich Schleim. Letzte Woche hatten wir auch einen Krupp-Anfall, trotz des dafür untypischen Wetters.
Gestern abend hatte er 39 Fieber, heute morgen aber keines mehr.
Ich war gerade beim Arzt, Diagnose:

Es ist nichts mit der Lunge, keine Bronchitis aber Janis hat Angina mit eitrigen Mandeln. Wir haben ein Antibiotikum verschrieben bekommen. Den Standard haben wir noch zu Hause, also die Pracetamol-Zäpfchen gegen übermäßiges Fieber und den Prospan-Hustensaft.

Nun zu meiner Frage: Sollen wir Janis das Antibiotikum geben? Das wären dann immerhin 7 bis 10 Tage die volle Dröhnung, denn Medikamenten im Allgemeinen und Antibiotika im Besonderen stehen wir eher skeptisch gegenüber. Hinzukommt, dass ich gegen so ziemlich alle Pollen und noch so ein paar Sachen allergisch bin, Janis ist allergiemäßig also evtl. vorbelastet.

Das verschriebene Mittel heißt Cefaclor Heumann TS 250mg.

Kommentare

  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Martin!
    Ich bin auch keine Freundin von Antibiotika, aber bei eitriger Mandelentzündung ist es wirklich angesagt. Das kann sonst aufs Herz oder die Nieren schlagen :???:
    Hat der Arzt einen Rachenabstrich gemacht?
  • LenchenLenchen

    4,118

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Nein, einen Abstrich hat sie nicht gemacht. Aber Janis war ganz lieb, sie konnte in aller Ruhe tief blicken.

    Na dann rühr ich den Brei mal an.

    Danke für die schnelle Antwort.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich bin ja auch üüüberhaupt kein Fan von Antibiotika, aber bei eitrigen Mandeln hört selbst bei mir der Spaß auf. :???:

    Gute Besserung! :troest:
  • LenchenLenchen

    4,118

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    O.K., sobald er aufwacht werde ich mal probieren, was er zu dem Zeug sagt. (siehe Thread von Sina) Ich hoffe, ich muss mir nicht irgendwelche Tricks einfallen lassen, um den Saft in ihn reinzukriegen.
  • ClaudinchenClaudinchen

    1,522

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ... und wie sieht es bei einer nicht sehr schlimmen MIttelohrentzündung aus? die wurde heute bei Frederik festgestellt. Mensch, ich bin einfach kein Fan von so Geschossen und der KiA sagte auch, naja sooo schlimm ist es nicht, kann auch in 2 Tagen von allein weg sein, aber er wwill sicher gehen und in einer Woche treffen wir uns dann um die kaputte Darmflora wieder aufzubauen :???: ich hab halt heut Zwiebelsäckchen ans Ohr gepackt beim Spazierengehen,das hat ihm sichtlich gut getan.
    Bin echt unsicher, man kann eben auch soviel mit dem Kram kaputt machen, oder?
  • stella_azurstella_azur

    3,009

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ich kann dir zu diesem thema diesen tread ans herz legen:

    http://hebamme4u.net/forum/viewtopi ... ntibiotika
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Eitrige MAndelenzündung wird eigentlich nur noch beim Nachweis von Streptokokken behandelt (Scharlach). Man hat sehen können, dass die Therapie mit Antibiotika nicht zu einem schnellerem Abheilen der Entzündung führt. Nur bei Scharlach versucht man die Komplikationen (rheumatisches Fieber und Nierenbeteiligung) zu verhindern. Daher ist dort die Behandlung mit Penicillin für 10 Tage wichtig.
    Mittelohrentzündung wird, wenn das Trommelfell noch kein Loch hat und nicht beidseits eine massive Entzündung vorliegt, erst mal symptomatisch mit Schmerzmitteln und abschwellenden Nasentropfen therapiert und bei Kind unter 2 Jahren nach 24 Stunden und beim Kind über 2 Jehren nach 48 Stunden erneut begutachtet. Bei Verschlechterung gibt man Antibiotika, bei gleichem Befund oder Verbesserung keine.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das ist ja interessant.

    Aber:
    JCrone4444 schrieb:
    Bei Verschlechterung gibt man Antibiotika, bei gleichem Befund oder Verbesserung keine.
    Dann aber doch hoffentlich nur nach einem entsprechenden Abstrichbefund? Weil gerade bei Säuglingen/Kleinkindern Mittelohrentzündungen zu über 90 % viralen Ursprungs sind. -> Siehe in diesem Zusammenhang die niederländische Vorgehensweise, die in so gut wie keinem Fall antibiotisch therapiert.
  • MonifloriMoniflori

    4,530

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hm... Maximilian hatte ja auch schon eine eitrige Mandelentzündung. Wir waren damals im KH und man hat auch sofort ein Antibiotikum verschrieben, weil es halt wie oben schon geschrieben aufs Herz schlagen kann und ja auch chronisch werden kann bei Nichtbehandlung... ???
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Mit einem Abstrich kommt man nicht ins Mittelohr, leider hilft er da nicht weiter.
    Nein, wie ich oben beschrieben habe, dieses Vorgehen ist Standard im deutschsprachigen Raum.
    Die Erreger sind laut internationalen Studien:
    Streptococcus pneumoniae 30-35%
    Haemophilus influenzae 20-25%
    Moraxella catarrhalis 10-15%
    Viren 30%

    Trotzdem brauchen wir höchstens in 10-20% der Fälle Antibiotika. Auch die bakterielle Otitis kann selbstlimitierend verlaufen.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Erfassten diese Studien explizit die Erkrankungen im Kindesalter?
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja, bis 16 Jahre.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Kannst du mir die Quellen nennen? Denn sowohl die Ergebnisse meiner eigenen Recherchen als auch die Aussagen mehrerer HNO-Ärzte nennen ganz andere Zahlen. Sprich, bei Kindern bis ins Kleinkindalter ca. 90 % viralen Ursprungs, der Rest bakteriell.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    PN :grin:
  • LenchenLenchen

    4,118

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Huhu,

    Ich hab schon wieder dasselbe Problem... ;-) Die Ausgangslage ist fast die gleiche (schlimmer Husten seit über einer Woche nach schwererem Kruppanfall), allerdings hat er diesmal kein Fieber, die die Diagnose lautet beginnende (!?) Bronchitis. Der KiA hat Urlaub und ich war bei meinem alten Hausarzt, dem ich nicht sonderlich vertraue. (Vor einiger Zeit hat er mir z.B. ein Antibiotikum verschrieben, und als ich mit Janis ein paar Tage später mit denselben Symptomen beim KiA war, meinte der, das sei ganz klar ein Virus, und Antibiotika würden da überhaupt nicht helfen. :roll:)
    Die Begründung des HA, warum ich Janis jetzt Antibiotika geben soll, war, dass das Wetter eine schnelle Heilung ja nicht gerade begünstige. :???: Kann ich das Zeug da ruhigen Gewissens weglassen?
  • AnjaHAnjaH

    25,096

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also wenn er kein Fieber hat würde ich ihm das Antibiotikum nicht geben..dann ist es wieder ein Virus.

    Da ist inhalieren besser.
  • LenchenLenchen

    4,118

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Danke!

    Das mache ich derzeit immer so, dass ich ihm eine große Schüssel mit Salzwasser vors Gitterbett stelle (er schläft noch "hochgeschlossen"), abends und beim Mittagsschlaf. Reicht das so?
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