Anzeichen für Hunger?

Carol

Ich suche Tipps, wie ich feststellen kann, ob Ronja Sophie Hunger hat oder nicht.
Zur Vorgeschichte: Da sie ja nun wirklich ein schlechter Esser war, habe ich darauf geachtet, dass sie min. 5 Mahlzeiten am Tag zu sich nimmt (inzwischen so ca. 170 - 180 ml.) Ich hatte sie dann auch geweckt etc., oder ihr einfach eine Flasche gemacht, wenn etwa 4 Std. um waren.
Die Erfahrung zeigt: Sie nimmt alles, was ich ihr anbiete, sie trinkt auch ein komplettes Fläschchen nach zwei Stunden, sie nimmt auch 200 ml, quitscht dabei aber so sehr, dass sie schon extrem vollgefuttert wirkt. (Wie gesagt, sie verlangt aber nicht danach).
Gewichts- und Größenmäßig hat sie sich nun gut berappelt.
Der KiA meinte, dass er es nicht gut findet, sie darauf zu konditionieren, einfach immer etwas zu bekommen, unabhängig davon, ob sie Hunger hat oder nicht, ob sie schon satt ist oder noch nicht. Ich solle auf Hungersignale achten (die es angeblich immer gibt, auch wenn sie noch so subtil seien) und ihr dann etwas geben, nicht mehr nach der Uhr.
Das kommt mir sehr entgegen, zumal ich mir auch schon Gedanken gemacht habe, ob man bei so kleinen Zwergen schon ein gestörtes Hunger-/ Sättigungsgefühl anlegen kann?
Aaber: Ich habe den Punkt verpasst, wo das Suchen nach der Brust überging zu anderen Anzeichen von Hunger. Immer, wenn ich denke, ich habe etwas entdeckt, dann macht sie das gleiche auch kurz nach einer Mahlzeit, oder schläft unmittelbar danach ein. Ich beobachte tagein/ tagaus das Kind, und komme nicht weiter, füttere immer noch auf Verdacht. (Nein, manchmal schreit sie auch...)
Daher: Woran erkennt man, dass Säuglinge Hunger haben (außer am Schreien). Ich habe hier auch schon gelesen, dass manche Zwerge das nicht signalisieren, aber kann man denen nicht wirklich ein gestörtes Essverhalten beibringen?

Julla

Oh ja, dazu wollte ich auch gerade einen Strang eröffnen!
Johan kann nämlich auch jeder Zeit essen, wenn ich ihm die Brust anbiete, nimmt er sie und saugt endlos (naja, bis er einschläft). er schreit ziemlich viel und ich bekomme ihn dann mit Stillen wirklich immer still (naja, deswegen wohl der Name), er kotzt dann nur die Hälfte wieder aus.
Hab auch schon Angst, dass ich ihn damit total verkorkse (Trostesser, neige selbst dazu). Hab schon versucht, die Abstände künstlich auf 3 Stunden zu verlängern, dann motzt er aber die ganze Zeit. Dann hab ich versucht, ihn oft aber kurz zu füttern, dann muss ich ihm die Brust aber gewaltsam entreißen. Irgendwie kann es das doch alles nicht sein, oder?

Katie

Hallo Ihr beiden!

Leider kann ich euch auch keine Tips geben, sondern mich bloß euch anschließen :???: Nicolas vergisst auch regelrecht das Essen, wenn er sich grade mehr für andere Sachen interessiert. Ich hatte angenommen, dass er sich schon meldet, wenn er Hunger hat und ihn auch nicht "auf Verdacht" angelegt. Dann habe ich aber festgestellt, dass er einige Wochen gar nicht zugenommen hat, sondern sogar ein bisschen abgenommen. Daraufhin stille ich ihn jetzt wirklich immer nach spätestens 4 Stunden (tagsüber) und siehe da - plötzlich hat er fast 500g zugenommen!
Aber eigentlich wäre es mir lieber, wenn er ein ganz natürliches Hungergefühl entwickeln und es dann auch richtig zeigen würde! Hm, keine Ahnung... (Später werden wir uns fragen, ob die kids Hunger haben, wenn sie Schokolade essen, oder ob sie einfach bloß Gelüste haben :biggrin: )

Liebe Grüße
Katie mit Nicolas ET 06.02.06

Maja1978

Und hier ist noch eine, aber auch ohne Tips.

Carol schrieb:

Ich habe den Punkt verpasst, wo das Suchen nach der Brust überging zu anderen Anzeichen von Hunger

Genau. Bis kurz nach dem 5-Wochen-Schub konnt eich durch bestimmte signale merken, sie hat Hunger. Sie hat den Kopf auf ganz gewisse Weise bewegt, so als ob sie die Brust sucht. Jetzt macht sie das nicht mehr. Und fast immer, wenn ich ihr was anbiete, trinkt sie auch. Selbst die Hunger-ist-Zuende-Signale sind nicht mehr so eindeutig zu erkennen. WEnn man vom Einschlafen bzw. "die Nahrungsquelle mit der Zunge rausschieben" absieht. Meistens nehm ich sie dann von der Brust, wenn sie ein paar Minuten lang saugt - losläßt - saugt - losläßt. Da sag ich mir, wer so ein Theater macht, hat auch keinen Hunger. aber komsich, daß sie nach dem Loslassen, trotzdem wieder rangeht, wenn ich dioe Brust anbiete.

petra72

Habe auch keinen Tipp, aber mit Lukas ist es manchmal ähnlich :???:
manchmal spielt und kullert er und macht alles mögliche, und vergisst einfach dass er Hunger hat. Wenn ich ihn dann nach 4 Stunden an seinen "Essplatz" lege (wir stillen immer im Liegen im Bett, weil er sonst zu abgelenkt ist), dann erinnert er sich wohl auf einmal und dann kanns nicht schnell genug gehen... :shock:
Ich mache es so, dass ich ihn anlege, wenn die Brust am platzen ist. Aber das Vergessen des Hungers kommt bei Lukas auch zum Glück nur manchmal vor, nicht immer.
Aber bin ja mal gespannt, wer ein paar Tipps hat...
Als er gaaanz klein war, hat das Streicheln der Wange funktioniert. Dann drehte er den kopf dahin und "suchte". Aber das ist laange her...
Grüße
Petra

Carol

Na, falls man damit Esssörungen provoziert, können wir dann später ja eine virtuelle Selbsthilfe-Gruppe aufmachen! :biggrin:
Niemand mit Tipps?

Julla

genau :biggrin:
Übrigens gibt Johan schon ein paar Zeichen: Er reißt den Mund auf und sucht (neulich hat er meine Nase angeschnullt :biggrin:), lutscht an seinen Händen herum oder saugt sich überall fest. Aber das macht er auch schon eine halbe Stunde, nachdem ich ihn gestillt hab und er eh schon die Hälfte ausgekotzt hat...

Katzenauge

Hallo,

also wirklich weiter hilft es jetzt wahrscheinlich nicht, aber ich schreibe trotzdem mal, wie es bei uns läuft ;-) .
Also, wenn meine Kleine unzufrieden wird bzw. weint, dann nehme ich sie zunächst auf den Arm und trage sie ein bisschen rum oder nehme sie auf den Schoß. Wenn das nicht hilft, dann gehe ich davon aus, dass sie müde ist, Hunger hat, oder "richtig" kuscheln will. Und da all diese Bedürfnisse durch meine Brust erfüllt werden, stille ich sie ziemlich häufig. Wie groß der Hunger war, merke ich erst an ihrem Zug beim Saugen. Manchmal ist es ganz ausgehungert, manchmal nur so ein verschlafenes Rumgenuckel. Natürlich gibt mir aber auch die Uhr Hinweise ;-), was natürlich nicht heißt, dass ich sie nach Zeitplan stille. Aber wenn sie drei Stunden nichts hatte, dann bin ich mir eben ziemlich sicher, dass das jetzt wohl Hunger sein muss.
Zum Thema Nahrung als Trost: Stillen ist ja mehr als nur Nahrungsaufnahme. Manchmal bin ich eben auch nur ein großer Schnuller, oder ein Kuscheltier. Daher sehe ich den Zusammenhang zwischen Stillen und Essstörungen nicht. Ich würde es jedenfalls nicht überbewerten. Die eigentlichen Essgewohnheiten entwickeln sich doch erst, wenn das Kind Beikost bekommt, und da kann man ja sehr gut drauf achten, wann und was das Kind bekommt.
Oje, bisschen durcheinander alles. Ich schicke es trotzdem ab :-).

Lorelei

Eure Kleinen sind zwar alle unterschiedlich alt, aber dennoch für mich in einem Alter und zwar im Zeitalter der im Jahre 2006 geborenen Kinder. ;-) Worauf ich hinaus will?? Hallo Mädels, es ist MAI, eure Kleinen sind allroundBedürftige. Das heisst: Brust und Mumi gibt alles, was sie brauchen. Neben Nahrung auch Wärme, Nähe, Kuscheln etc und das lässt sich kaum voneinander trennen. Und das Gute: Mit Mumi kann man ein Kind nicht überfüttern. es ist völlig ok, wenn die Kleinen stillen dürfen wann immer sie gern wollen. Macht euch keine Gedanken darum!!! Das pegelt sich irgendwann ein und dann wisst ihr irgendwann einfach: so jetzt reicht auch mal nur kuscheln oder so.

LG, Lore

Carol

Ich geb ihr aber die MuMi mit der Flasche :???: Also, natürlich ist es auch kuscheln, weil wir sie dabie immer beknutschen, aber sie isst dann eben auch wirklich, und nuckelt nicht nur ein bisschen oder so. Naja, aber ich glaube euch mal, und werde die Süße nich eine Runde "intensiv-beobachten", ist ja auch so ganz spannnend :biggrin:
Achman, da hat man nun einen KiA, der auf füttern nach Bedarf besteht, dann ists auch wieder nicht richtig :biggrin: :biggrin: :biggrin: :biggrin: :biggrin:

Lorelei

Ggf ist da ihr Kuschelbedürfnis eben noch höher. ;-) Es ist aber wirklich völlig ok. Ole hat auch immer zugelangt, auch wenn ich ihn zB um 10 gestillt ahbe und um halb elf nur zur BEruhigung, weil er weinte oder so. Trotzdem hat er die Brust geleert. Das ist ok.

Carol

Danke! Ist halt irgendwie schierig, wieder von dem "Hoffentlich-isst-sie-auch-genug-Trip" runterzukommen und drauf zu vertrauen, dass auch vier oder ab und zu mal drei Mahlzeiten okay sind.

Lorelei

Es ist wirklich schwierig. Ole habe ich zeitweise auch nur 3 mal täglich gestillt, weil er so wie du es auch beschriebst, nichts eingefordert hat. Er war nie ein Schreihals und Hungerschreie? MEin Gott, sowas kannte ich gar nicht. Damals war er anfänglich so 12 Wochen alt. Nach einigen Wochen/ Monaten habe ich dann zumindest hoch gepuscht auf 4 Mahlzeiten und irgendwann dann auf 5. Er hat zwar mit siene 3 mahlzeiten dafür auch mehr getrunken als Kinder in seinem Alter (pro Mahlzeit konnten das schon mal bis zu 450 ml sein), aber ich hatte Angst, dass sich sein Magen an so arg grosse Mengen gewöhnen könnte und "da was ausleiert" ;-) :biggrin: . Ausserdem dachte ich mir: wenn ich mit Beikost anfange, muss ich irgendwann auf 5 Mahlzeiten kommen, damit er alles bekommt, was er braucht. Bei uns hat dieser Übergang gut funktioniert, Wie es bei euch ist, wirst du schon rausfinden. Vertrau dir und deinem Kind einfach wieder etwas mehr. Achte halt einfach darauf, dss die Flüssigkeitsmenge stimmt. Wenn nicht, dann gib eben einfach mal ne zeitlang nur 4 Mahlzeiten und dafür etwas mehr. 4 Mahlzeiten sind völlig ok. 3 sind schon echt arg wenig, ich weiss das. :biggrin: :cool:

LG, Lore

P.S. Übirgens hatte ich was Beikoststart anging keinerlei Probleme. Man könnte ja meinen, dass ein solches Kind ggf eben nciht gern isst. Weit gefehlt, mein Ole ist ne echte Fressraupe. der ganze Tag ist eine grosse Mahlzeit. ;-) Mach dir also keine Sorgen, diese natürliche Intelligenz haben die Kleinen. Die wissen genau, was sie brauchen.

Snoopy82

Auch noch ein kleines Mutmachposting, einfach nach Gefühl anzulegen/Flasche zu geben ... bei Joelle war es oft so, dass sie schon kurz nach dem letzten stillen wieder an die Brust wollte - phasenweise war ich also quasi am Dauerstillen ... ob sie dann immer wirklich Hunger hatte, oder ob sie einfach nur kuscheln wollte, weiß ich bis heute nicht - ich konnte sie aber definitiv nie anders beruhigen in solchen Momenten ...

Obwohl manche Leute bei so einem unrhythmischen ständigem Stillen sicher die Hände über dem Kopf zusammenschlagen würden, kann ich sagen, für uns war das genau richtig - Joelle brauchte das einfach so!
Seit sie Beikost bekommt, hat sich alles eingependelt ... mittlerweile haben wir alle Stillmahlzeiten bis auf ca. 1x nachts ersetzt, sie isst sehr gut, und zu normalen Zeiten ;-)

kerstinj

Ich kann dich auch noch be(un)ruhigen: Eskann sein, dass es so bleibt :???:
Lukas verlässt sich bis heute noch darauf, dass Mama schon weiß, wann er Hunger hat. Er meldet sich nur in extremen Verhungersituationen :twisted: (oder wenn er naschen will :roll: )
Noch besser ist imMoment, das ich ihn frage, ob er was essen möchte, er verneint. Sag ich dann, ich mache mir was zu essen, verneint er ebenfalls, aber wenn ich dann was auf dem Tisch stehen habe, kommt erangelaufen und skandiert: "Essen" oder "Beißen" :fies101:
Blöd ist nur, dass er bei meinem Mann darauf nicht reagiert und ich von 13 bis 17 Uhr arbeite. Komme ich dann nach Hause, hab ich ein halbverhungertes Kind an der Backe :flaming01:

Julla

Super, vielen Dank! :bounce02:
Aber findet Ihr es auch normal, dass Johan so irre viel wieder ausspuckt? Manchmal hat er gerade die HÄlfte ausgespuckt und fängt schon wieder an, an seinen Händchen zu lutschen und zu quängeln.

Carol

Danke ihr Drei! Jaja, dem Gefühl vertrauen... Ich versuche es! ;-)
@Kerstinj: Meine Hbi hat mich schon vorgewarnt, dass solche Kinder angeblich oft so bleiben. Aber bei zwei übergewichtigen Eltern werden das schon finde ich das nicht so ein Drama!
@Lorelei: Im Moment bekommt sie immer so etwa 170ml, quengelt dann nmoch kurz, aber nach dem Rülps macht sie einen zufriedenen Eindruck. Sie trinkt also nicht 450 (! Wo hat er das gelqassen?!) ml wie Ole. Reichts wohl trotzdem? Ach Mist, ich wollte mich ja auf mein Gefühl verlassen (und die Windeln). Danke auf jeden Fall, ich bekomme immerhin wieder das Gefühl: Kein gesundes Kind verhungerrt freiwillig.

@Julla: Das Spucken sieht oft nach viel mehr aus, als es ist. Ein Untertellergroßer Fleck auf dem Shirt ist nicht soviel, wie man denkt. Probier es doch mal mit Wasser oder Vollmilch aus. ;-) Meine hat die Finger übrogens ständig im Mund, es scheint sich einfach sehr interessant anzufühlen, daran rumzulecken.

Zwergenwohnung

Hallo,

hier auch mein Senf dazu: Ich habe dank des Stadelmann-Buches, meiner Hebamme und den Moderatorinnen dieses Forums noch nie gemessen,wieviel mein Knirps trinkt (oder wieder ausspuckt, und er spuckt auch viel. Wenn er nicht spuckte, war er krank!).
Die Signale änderten sich auch bei uns, am Anfang mussten wir immer die Lücke zwischen den Koliken erwischen- bei Koliken trnk er nicht, obwohl er Hunger hatte.
Dann hörten wir am Weinen, obs Hunger ist.
Jetzt meldet er sich nachts mit einer Mischung aus Wiehern und Grunzen, ist in 2 sekunden bei mir, und los gehts.
Tagsüber gibt er nicht mehr so starke Signale, ich lege ihn spätestens nach 4 Stunden an- aber meist ergibt sich das ohnehin aus dem tagesablauf, z.B. dass ich vor dem Losgehen eben stille und noch mal wickele. Wenn wir zu dritt unterwegs sind, hat mein Mann ihn imTragetuch, und wenn er dann Hunger hat, sucht er ganz eindeutig, läßt sich dann aber noch gut beruhigen, bis wir einen geeigneten Platz zum Stillen unterwegs gefunden haben.
Wenn er gar keinen Hunger hat, trinkt er auch nichts und nuckelt auch nicht. Wenn er nur nuckeln will, soll er das tun, er nimmt nämlich sonst keinen Nuckel.
Er strullt ganz hervorragend , ist angemessen speckig- was will ich mehr?

Er trinkt übrigens fast immer nur an einer Brust und immer sehr kurz, also entweder mit starkem Zug (Hunger) oder eher normal (nur Durst). Ist ok so.

Anis

Ich habe eine achtjährige Tochter mit normalem Essverhalten, die als Baby an meiner Brust dauernuckeln durfte (Schnuller hatte sie nicht) und regelmäßig eine Portion spuckte. Also nur Mut zum Anlegen (zur Flaschenfütterung kann ich nichts sagen)! Meine zweite Tochter vier Jahre auf die erste trank regelmäßig bei Hunger in "vorbildlichem" Abstand. Darum war ich jetzt wieder vier Jahre später mit unserem dritten Kind ähnlich verunsichert wie ihr. Aber inzwischen gibt es in meinem Umfeld keine Hebammen mehr wie noch vor acht Jahren, die zu einem Zweistundenrhythmus raten. Er darf, wann er will. Wenn er "nur" noch kuschelt, dann macht er weniger Saugbewegungen, scheint es mir. Er zwingt sich sicher nichts rein. Nuckel geb ich grundsätzlich keinen.