Kaiserschnitt- und Geburtstraumata beim Kind

klioklio

445

bearbeitet 28. 08. 2006, 11:37 in Plauderecke
Ich habe hier mal einige Fragen, die mich schon seit langem brennend interessieren.

Wie sind die Auswirkungen eines Kaiserschnitts (oder einer sehr schwierigen Geburt) auf die Psyche und/oder das Wesen des Kindes? Wie verarbeiten Kinder wie lange ihr Geburtstrauma, z.B. Träume bis wann? Woran erkennt man, dass ein Mensch sein Geburtstrauma (der eigenen) nie verwunden hat (hab ich mal gehört)?

Kennt jemand Literatur zu diesen Themen? (Aber nicht zu fachlich, sonst versteh ich nix)
Wer meint, bei seinen eigenen oder anderen Kindern gewisse (Wesens-)Merkmale dafür zu erkennen, die auf die Kaiserschnittgeburt zurück zuführen sein könnten?

Inzwischen sind die psychosozialen u.a. Auswirkungen auf die Kaiserschnittmutter ja Thema in der Literatur u.v.m., aber ich bin eben noch nicht auf selbige Thematik beim KS-Kind gestoßen. Die körperlich-gesundheitlichen Auswirkungen bei Mutter UND Kind sind allerdings beide schon thematisiert worden. Ist der Grund der, dass sich das psychologisch (?!) nicht so gut untersuchen lässt oder ist noch keiner drauf gekommen?

Ich bin gespannt, was ihr dazu meint, zu erzählen habt, für Hinweise für mich habt. (Oder: Ist das hier schon mal diskutiert worden und ich habe es mal wieder nicht gefunden?)

Kommentare

  • KirschquarkKirschquark

    1,006

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Huhu,

    ich kann Dir leider nur von meiner eigenen Erfahrung berichten und ich bin kein Kaiserschnitt-Kind.

    Allerdings habe ich ziemlich lange "festgesteckt" und erst die auf dem Bauch meiner Mutter sitzende Ärztin hat mich "rausgequetscht".
    Meine Mutter hatte wohl kein Gefühl mehr fürs Pressen bzw. die Wehen weil die PDA etwas zu hoch dosiert war, sie konnte auch erst am nächsten Morgen ihre Beine wieder spüren.

    Ich träume immer noch davon, dass ich in engen Gängen stecke, oder irgendwo durch muss, wo ich nie im Leben durchpassen werde, zum Beispiel laufe ich eine Treppe runter und auf einmal ist die Decke nur noch wenige cm hoch aber ich MUSS dadurch und daqs Gefühl ist jedes Mal schrecklich und meistens wache ich dann irgendwann nach längerem eingeklemmt sein schweißgebadet und fix und fertig auf.

    Im Alter von 20/21 hatte ich diese Träume fast jede Nacht und bin deswegen schließlich zu einer Psychotherapeutin gegangen, die mir dann erklärte, dass das als Folge von "schwierigen Geburten" gar nicht so selten sei.
    Wirklich gelöst haben wir das Problem dann nicht weil sie sich dann von ihrem Mann trennte und nur noch davon erzählte, so dass ich irgendwann nicht mehr hingegangen bin, aber wenigstens kam ich mir nicht mehr ganz so verrückt vor wie vor Therapie-Beginn ;-)

    Hm, ich bin jetzt 28 und die Träiume sind zwar seltener (2-3 Mal im Monat ungefähr) geworden und ich kann damit weitestgehend umgehen, weil ich sie mir jetzt erklären kann, aber wie lange sie noch bleiben werden, weiß ich auch nicht.

    Liebe Grüße
    Hannah
  • klioklio

    445

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das ist ja eine sehr professionelle Therapeutin. :table2:

    Aber den Zusammenhang kann man hier wohl wirklich herstellen. Sehr schade, dass das Problem für dich noch immer besteht. Willst du es nicht versuchen, mit einer anderen Therapeutin zu Ende zu bringen? Sich mit diesen Albträumen herumzuschlagen ist ja schrecklich. Ich erinnere mich, dass ich auch so komische Albträume als Kind hatte. Irgendwann waren die plötzlich weg. Keine Ahnung, ob die auch etwas mit einem Geburtstrauma zu tun gehabt haben können. Vielleicht sollte ich einfach mal im Bereich Traumforschung nach Literatur suchen, die sich mit dem Thema Geburtstrauma befasst?

    Jedenfalls danke für deinen Beitrag zum Thema. Mal schaun, ob mir doch noch jemand einen interessanten Hinweis oder Erfahrungsbericht geben kann. Oder bin ich hier im falschen Forum mit meinen Fragen?
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Natürlich ist da schon wer drauf gekommen, nämlich Freud und ein Schüler von ihm. 1925 erschien Ranks Buch "Das Trauma der Geburt und seine Bedeutung für die Psychoanalyse" (1924). Ranks Theorien verlangten in der Konsequenz nicht weniger als eine vollständige Neuformulierung grundlegender psychoanalytischer Konzepte.
    Freuds repressive Haltung diesen Konzepten gegenüber hat seither Psychoanalytiker und Psychotherapeuten aller Schulen geprägt. Und so ist in die tiefenpsychosomatische Bedeutung der Geburt in der Schulpsychologie und vor allem in der Psychoanalyse bis heute umstritten
  • klioklio

    445

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Aha, ja klar, danke Marlies, das habe ich mir schon gedacht. Mir ist halt nun klar geworden, dass ich auf diesem Pfad mal suchen und lesen könnte, was für einschneidende Wirkungen Geburtsweisen auf das Wesen und den Charakter der Kinder haben könnten, so vielleicht nochmal andere durch den Kaiserschnitt (es wird ja z.Zt. zunehmend über die Wirkung des KS auf die Psyche der Kaiserschnittmutter geschrieben und geforscht). Nun interessiert mich halt auch das Kind. Aber dazu wurde noch nichts geschrieben? Weißt du oder irgendwer was darüber? Habt ihr etwas beobachten können?

    Hier in Düsseldorf findet Anfang Juni eine Fachtagung zum Thema KS statt, bei der ich glücklicherweise als Helferin zugegen sein werde und Gelegenheit haben werde, den Fachleuten zu lauschen (und vielleicht dort auch diese Fragen mal loszuwerden, aber nun wollte ich auch hier erstmal meine Fühler ausstrecken, daher meine vielen Fragen ;-) )
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Doch auch dazu gibt es Diverses. Zuerst ist das sog. "Bonding" gestört. Sagt Dir das was?
  • klioklio

    445

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja, das sagt mir unbedingt was. Normalerweise also, dass Mutter und Kind schwer Zugang zu einander bekommen? Und wie steht es mit nachhaltigen Wirkungen? Z.B. durch das gestörte Bonding oder auch andere Auswirkungen, ob ein KS-Kind grundsätzlich mit gewissen Dingen/Situationen anders umgeht im Leben als "normalgeborene Kinder". Ist das unabhängig von sozialem Umfeld und dergleichen erforscht worden?
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das eben genau ist der strittige Punkt, wie bei der Henne und dem Ei.
  • klioklio

    445

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wird darüber auch schriftlich gestritten?
  • PatyPaty

    2,953

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das würd mich auch interessieren!
    Pablo zB. ist ja ein recht anstrengendes Kind, im Vergleich zu Paula oder Gabriel. Hab mich da schon oft gefragt, ob er nun einfachso ist, oder ob das mit dem KS zutun hat.
    Wobei es auch anstrengende nicht-KS Kinder und anstrengende natúrliche Geburt Kinder gibt.
  • klioklio

    445

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich habe zwar keine direkten Vergleichsmöglichkeiten wie du Paty, aber ich habe eben immerhin schon mal gehört von einem Experten (Psychologen) im TV, dass Kinder nach schweren und komplikationsreichen Geburten eben anstrengender und anhänglicher sind (zunächst zumindestens) als andere. Eine Bekannte von mir meint, dass die Art ihrer Kaiserschnitte auch Wesensmerkmale ihrer Kinder widerspiegeln. Ich könnte so etwas bei meinem Racker auch behaupten. Sicherlich ist sowas schwer zu sagen, zu untersuchen, festzustellen. Dennoch: es würde mich immer noch interessieren, ob es einen Zeitschriftenartikel oder ein Buch zum Thema gibt, da es ja leider keine weiteren Wortmeldungen von den Mamis hier im Forum herauslockt (vielleicht gibt's da auch einfach keine Erfahrungen oder Beobachtungen zu?).
  • claudi.1claudi.1

    1,799

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Felix ist ein KS-Kind.
    Total "pflegeleicht", ganz sehr verschmust und kuschelt sehr gerne.
    Nur beim Essen ist er sehr wählerisch, probiert nicht gerne neue Sachen aus, bleibt da lieber bei bekannten Sachen.
  • klioklio

    445

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Kuscheln tut Hendryk auch gern und vielviel, aber: er ist auch wählerisch. Naja, das muss ja auch nichts mit dem KS zu tun haben. Oder doch?
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Gut, dass du den Thread wieder hochgeholt hast, ich wollte dir schon längst geschrieben haben, hatte nur etwas viel um die Ohren in den letzten Tagen. :oops:

    Mein Jüngster ist - nach drei "normal" geborenen - auch ein Kaiserschnittkind. Mir sind von Anfang an einige Unterschiede aufgefallen, trotz Berücksichtigung der Tatsache, dass jedes Kind anders ist. Das waren Dinge wie dass er sich nichts über den Kopf ziehen lassen wollte, sehr schnell bei Dingen resignierte, die er noch nicht konnte und mit ein paar Monaten plötzlich panische Angst bekam, wenn es ans Baden ging. Mir hat das keine Ruhe mehr gelassen, so dass ich angefangen habe zu recherchieren, weil ich auch keine Bücher dazu gefunden habe. Du könntest mich jetzt erschlagen, ich weiß nicht mehr, mit welchen Suchbegriffen ich damals fündig wurde. Ich habe es in den letzten Tagen einige Male bei Google versucht, wurde aber leider noch nicht fündig. :sad:

    Mir ist aber eine Aussage mehrerer inzwischen Erwachsener, die seinerzeit per KS zur Welt kamen, im Kopf hängenblieben: "Ich resigniere schnell im Leben, wohl weil ich noch nicht einmal bei Lebensbeginn kämpfen musste."
    Natürlich kann und darf man eine derartige Aussage nicht pauschalieren, es kommt immer auf den "Grundcharakter" des Einzelnen an. Es ist aber trotzdem erstaunlich, dass es hier offensichtlich doch Verbindungen gibt.

    Was aber inzwischen anerkannt ist, ist eine oftmals anzutreffende Wasserscheu bei KS-Kindern, so, wie sie bei meinem Kleinen der Fall war. Für solche Kinder empfiehlt man, mit Hilfe eines Fachtherapeuten (z. B. speziell geschulte Schwimmlehrer) einen natürlichen Geburtsvorgang nachzustellen. Näheres dazu findest du hier: http://www.sibeliusbad.de/wg/wgwgt.php
    Wir konnten die Wassertherapie leider nicht machen, weil es in unserem Großraum leider keine Angebote gibt. :sad:

    Ich werde aber weiter suchen und melde mich bei dir, sobald ich fündig wurde.

    Eines noch, damit es jetzt keine "Aber" hagelt: Nicht jedes KS-Kind hat irgendwelche, durch die Art der Geburt bedingte "Verhaltensauffälligkeiten". Deswegen bitte ich, meine Aussagen nicht zu pauschalieren sondern als "Fallberichte" anzusehen, was alles möglich sein kann, wenn ein Kind nicht auf natürlichem Weg geboren wurde.

    Lieben Gruß
    Gisela
  • klioklio

    445

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das ist ein langer Beitrag mit viel drin. Das lasse ich nun mal sacken und vielleicht kommen ja doch noch andere Wortmeldungen, die bestätigen oder aufheben. Es ist jedenfalls sehr spannend, finde ich.
  • Levi2006Levi2006

    106

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Meine Kleine wird beim Baden auch panisch und das mit dem *nix über den Kopf ziehen lassen* kommt mir doch schon sehr bekannt vor. Meine schreit wie am Spieß, wenn ich ihr ein Hemdchen überziehe...

    Ich finde auch das mein Baby extreme Alpträume haben muss... sie träumt sehr heftig und oft schreckt sie aus dem Traum auf und schreit so heftig, als ob sie um ihr Leben kämpfen würde. Mir tut's im Herz weh, wenn sie diesen *Anfall* bekommt. Man kann sie auch kaum beruhigen, da sie noch etliche Sekunden braucht wach zu werden. :cry:

    Gruß
    Levi
  • klioklio

    445

    bearbeitet 25. 08. 2006, 22:09
    Nochmal zu Hanna und Kirschquark: inzwischen erinnere ich mich auch an etwas vergleichbares. Als Kind hatte ich häufig furchtbare Albträume. Ich war in einer Kapsel eingesperrt und bin da nicht herausgekommen, wollte aber, und irgendeine Kraft, etwas großes Dunkles hat immer wieder von außen auf meine schützende Kapsel eingewirkt und nach mir gegriffen. Ich hatte furchtbare Angst davor. Nun meine ich den Zusammenhang herstellen zu können: Meine Mutter hat im Krankenhaus fast 5 Tage mit kommenden und gehenden Geburtswehen herumgekaspert, hinterher mit Wehentropf, bis ich endlich dann da war...

    Nun aber mal zum Kind und Geburtstrauma:
    Also, ich war ja bei der Kaiserschnitt-Tagung* im Juni und habe sehr viele interessante Dinge zum Thema Kaiserschnitt (Zahlen, Fakten, Tipps, Erfahrungen, u.a.) erfahren und auch z.B. über prä-,peri- und postnatale Psychologie. Außerdem hatte ich zwar bereits im Vorfeld von Osteopathie und dergleichen gehört, nun aber auch von Craniosakraltherapien erfahren.

    Darauf hin habe ich mit Hendryk einmalig einen Termin eben bei einer Therapeutin aus dem Bereich Body-Mind-Centering besucht. Kurze Beschreibung zu dieser Stunde: Dort haben wir gemeinsam mit Hendryk u.a. verschiedene Übungen und Bewegungsabläufe gemacht (sog. Körperarbeit), die quasi den Geburtsvorgang korrigiert und vollendet haben. Seit dem, was soll ich sagen, wir können es immer noch kaum glauben, was sich getan hat. Ich wurde von Familie und Freunden (die nichts davon wussten!!!) darauf angesprochen. Hendryk ist soo viel entspannter, die massiven Essensprobleme haben sich von heut auf morgen fast gelegt, er hat keine Panik vor Wasser mehr, akzeptiert Schwimmreifen usw., er kann auf einmal allein(! ) in einem Raum weiterspielen, obwohl ich kurz den Raum verlasse (das war zuvor ein Ding der Unmöglichkeit und kaum einer hat verstanden, warum das so war, jetzt weiß ich es aber), klammert nicht mehr so krampfhaft, gibt nicht mehr so schnell auf und ist dann so schrecklich frustriert (genau wie unseren vergeblichen Geburtsversuche) u.v.m. Er blüht förmlich auf. Den eindeutigsten Hinweis scheint aber folgendes zu geben: ich hatte in einem anderen Threat von seinem Bauchnabel-Problem geschrieben. Tatsächlich hat sich dieses Problem nun in Luft aufgelöst. Da war wohl noch was offen...


    * Übrigens: diese Fachtagung wird nächstes Jahr wieder in Düsseldorf stattfinden und kann ich Stillberaterinnen, Hebammen, Gynäkolgoen, Familientherapeuten, Psychologen, u.a. ungedingt empfehlen!!! (wird teilweise als Fortbildungsmaßnahme anerkannt)
  • PatyPaty

    2,953

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das ist ja toll, dass euch das geholfen hat!

    Bei uns gibts sowas ja leider garnicht (oder vielleicht nur für Reiche :???: ).

    Pablos Unausgeglichenheit wird ja immer besser, er ist nicht ruhiger, bewältigt aber alles viel besser.

    Aber ich denke es gibt ja bestimmt auch Unterschiede, zB. ob ein Kind einfach aus der Mutter heraus geholt wird oder ob eine Notsituation vorlag.

    Naja und ich knusper heut mehr daran als eh und je, komisch, dabei ist es jetzt schon solange her.
  • klioklio

    445

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Paty,

    na, hier war es auch eine Privatbehandlung auf eigene Kosten. Aber es war im üblichen Preissektor und vor allem war es uns das wert für den Knirps (und für uns auch). Ich wusste auch nicht, dass es das hier gibt, und wo. Vor kurzem erzählte mir eine Bekannte, dass ihre Freundin diese Techniken auch beherrscht und nach Portugal ausgewandert ist. Die Therapeutin hier hat das in den USA gelernt. In Argentinien und Brasilien gibt es zumindestens 2 Kontakte. Aber es ist tatsächlich noch nicht so weit verbreitet.

    Vielleicht oder ganz sicher gibt es unterschiedliche Auswirkungen der KS-Art auf das Kind aber generell ist jeder KS ein Schock für so ein kleines Wesen. Es hat ja auch jede Geburt mehr oder weniger Auswirkungen auf das Kind. Diese Psychologin meinte, man könnte sogar vom Wesen eines Menschen lebenslang auf die Geburtsweise rückschließen, also auch bei natürlichen Geburten... Das ist halt alles nicht so griffig und viele Menschen halten dies wie auch diese verschiedenen Techniken für weithergeholt usw.

    Unter meinem KS hab ich von Anfang an gelitten und die letzten 18 Monate intensiv daran gearbeitet, Bücher dazu gelesen, hundertmal mit Mann und Freundin besprochen, anfangs oft unter Tränen und inzwischen habe ich meinen Frieden damit, der natürlich immer mal wieder ins Wanken gerät, aber generell... Bei manchen kommt das Thema erst später auf und brennt sich ein und ist dann nicht weniger schmerzhaft. Setzt du dich bewusst damit auseinander oder schwelt es unter der Oberfläche und pisackt dich tagein tagaus? Die meisten Menschen können kaum nachvollziehen, warum ein KS solch eine einschneidende Wirkung auf Körper und Seele haben kann und halten es bald für eine alte Geschichte, ist doch lang her... Im Internet gibt es verschiedene Netzwerke, die dir vielleicht irgendwie helfen können, falls du bei dir keine direkten Ansprechpartner findest.
  • PatyPaty

    2,953

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Naja, die Leute hier verstehen das nicht. Ist halt besser fúrs Kind gewesen.
    Man schaut mich auch immer so :shock: an, wenn ich sage ein Gyn wäre inkompetent, wenn er einen geplanten KS vorschlägt und ich geh hoch wie ne Rakete.
    Wie gesagt, hier meinen echt viele, KS ist eine sanfte Geburt :???:

    Ich glaube ja, ich würde besser damit zurecht kommen, wenn es ein notwendiger KS gewesen wäre, da hätte es halt einen triftigen Grund gehabt, aber so.
    Ums schnell zu machen, um ja nicht am Wochenende entbinden zu müssen.
    Wär ich doch bloss nicht so blauäugig gewesen :sad:
    Kann man halt nicht mehr rückggängig machen.
  • klioklio

    445

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja, und wir plagen uns mit Selbstvorwürfen, egal wie notwenig der KS auch war! Im internationalen Vergleich hat Mexiko mit eine der höchsten KS-Raten der Welt. Ich wage zu bezweifeln, dass alle betroffenen Frauen tatsächlich so empfinden. Viele werden einfach verdrängen, ihre Gefühle und Gedanken als Duselei abtun, trösten sich eben mit solchen Sätzen. Nur was soll denn an einem KS sanft sein und gut für's Kind?? Der Schnitt? Das rausreißen aus dem warmen wohlbehüteten Mutterleib ohne Vorwarnung (was sonst die Wehen tun und das Kind hilft dann mit)? Schlimm, wenn es keiner wahrhaben will, und dass du scheinbar allein dort stehst und auf Unverständnis stößt. Hier in Europa leisten einige Fachleute (Frauen wie auch Männer) Pionierarbeit und irgendwann wird es auch in Mexiko wieder die wirkliche natürliche Geburt geben als Standard, hoffentlich...
  • magnolimagnoli

    471

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also das mit dem Angst vor Wasser oder nicht wollen das man was über den Kopf zieht war bei meinem Sohn auch lange Zeit. Auch das wählerisch sein beim Essen oder schlecht schlafen hat er auch und er ist ganz normal geboren ohne Probleme ziemlich schnell. Ich wurde auch normal geboren habe aber in vielen Dingen schnell schnell aufgegeben und habe oft davon geträumt das ich irgendwo feststecke usw.

    Okay das mit dem Aufgeben kam er als meine Mutter meinen Vater verlassen hat aber ansonsten passt auch alles auf uns.
  • klioklio

    445

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Leider klingt das, was du hier nun zusammenfasst, genau so, wie ich es eben oft gesagt bekommen habe: "das ist doch normal", "das haben/machen alle Kinder" oder sogar "du verhälst dich nicht richtig". Das habe ich auch lange geglaubt, bis ich eben einige Gespräche geführt habe und ich war im Grunde immer überzeugt, dass es meinem Kind eben nicht richtig gut ging, dass es keine Marotten, Machtkämpfchen, mal kein Appetit oder Hunger waren, sondern das ihn was "gequält" hat (übertrieben ausgedrückt), dass er grundsätzlich nicht essen wollte (eben keinen Bissen runtergekriegt hat... Keiner außer mir hat aber diesen vorher-nachher-Effekt so intensiv wahrnehmen können und dürfen, denn immer noch beobachte ich mit Freude und Erleichterung tagein tagaus, wie verändert er jetzt ist, dass er sich wie ein "normales" Kind bewegt, klar, auch jetzt verweigert er mal essen, weigert sich, Schwimmflügel überzuziehen, will phasenweise auf den Arm oder weint/schreit mal mehr, usw., aber eben in einem Ausmaß, das mich nicht unruhig stimmt!

    Sicher, das was du und wie du es schreibst, das ist alles normal - bis zu einem gewissen grad, und es hat ja auch keiner behauptet, dass andere Kinder gewisse Merkmale nicht haben oder entwickeln können. Natürlich haben vererbte Eigenschaften und soziales Umfeld und die daraus resultierenden Einflüsse ebenfalls ihre Auswirkungen und es gibt eben typische Verhaltensweisen, die phasenweise mehr oder weniger bei Kindern auftreten (und da entdecken wir auch schon unsere Eigenarten wieder). Aber das steht hier nicht zur Debatte. Wir diskutieren hier über darüberhinausgehende Ausmaße und Mütter von einem einzelnen Kind können beobachten, vergleichen und vertrauliche Gespräche führen mit anderen Müttern und Mütter von mehreren Kindern können sicherlich noch besser beobachten, welche Unterschiede es in welchem Grad gibt. Und genau das ist hier der Punkt. Dazu noch ein Quäntchen Gefühl, das einem einfach sagt, dass hier etwas nicht rund ist, das es Unausgeglichenheiten gibt, die man begradigen möchte und die einem sagen, dass es nicht sein muss, es auszuhalten und ein Leben lang zu akzeptieren. In unserem Fall war das halt so. Ich habe es ausprobiert und bin nicht enttäuscht worden, bin einfach heilfroh. Verstehst du das???

    Moooment, ..., jetzt hab ich das alles getippt und lese gerade nochmal deinen Beitrag. Jetzt lösche ich den ganzen Kram aber nicht sondern frage mal lieber nach. Hab ich dich mißverstanden und es war keine geäußerte Kritik sondern eine bestätigende Beobachtung, dass eben auch eine normale Geburt seine Auswirkungen zeigen kann? :rotwerd01: Naja, wie oft musste ich meinen Standpunkt vertreten, weil er so angezweifelt wurde. Da war ich eben auf einem eingetretenen Pfad.
  • magnolimagnoli

    471

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo,

    nein um Gottes Willen das war doch keine Kritik oder sowas. Ich hatte den Thread gelesen und das passte auch alles auf meinen Sohn und jetzt hatte ich mir eben auch Gedanken gemacht wie das kommen kann obwohl die Geburt normal war. Ob da vielleicht trotzdem irgendwas gewesen ist das nicht richtig gelaufen ist. Und warum ich solche Träume habe. Ich glaube schon, dass das mit der Geburt zu tun hat auch wenn es eine "normale" war. Irgendwie hat das sicher Auswirkungen auf den Menschen und bei einem Kaiserschnitt mit Sicherheit noch viel mehr da das ja nicht "natürlich" ist. Deswegen hoffe ich auch das ich nie einen bekomme, aber leider kann man das vorher ja nie wissen. Ich konnte noch nie verstehen das warum sich so viele Frauen einen Kaiserschnitt wünschen und finde es sogar toll das du dir so viele Gedanken machst um dieses Thema und so dein Kind besser verstehst usw.

    Und weil das alles auf uns passt grübel ich auch. Mein Kleiner hat eben diese besagten Eigenschaften, ist oft nur nörgelig ohne ersichtlichen Grund und er will seit er geboren ist nur getragen werden bis heute. Karre oder Auto ist eine Qual für alle und laufen tut er nur mit Freunden zusammen, wenn wir spazierengehen muss ich fast nur tragen. Okay das mag ja auch alles normal sein aber irgendwie war er immer anders wie die meißten Kinder...woran es liegt weiß ich leider nicht :sad:
  • klioklio

    445

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja, irgendwie kommt mir das sehr bekannt vor, was du schreibst, viel oder nur getragen werden wollte Hendryk auch unablässig, und all diese anderen "Kleinigkeiten"... Hendryk hat ständig jemanden gebraucht, der ihm Sicherheit und Stabilität verschafft hat, der ihn beruhigt hat, auch wenn es augenscheinlich keine Unruhefaktoren gab. Er brauchte ständige Forderung, Aktion, Aufmerksamkeit, konnte sich selten länger als 1-2 Minuten mit einer Sache befassen, schon gar nicht allein, dann musste was anderes her. Das alles von Säuglingsbeinen an, anfangs stundenlang an der Brust. Es war wirklich sehr anstrengend, die ganzen Monate. Ich war so oft fix und fertig. Und er auch. Das hat sich nun geändert, um 180° sogar.
    Eine Hebamme meinte auf der KS-Tagung: man sollte eigentlich jeder Frau bzw. jedem Kind eine Craniosakral- oder Osteopathie-Anwendung nach der Geburt "verpassen", um gerade zu rücken, was durch den Geburtsvorgang verrückt wurde. Ich habe auch davon gehört, dass manche Frauen nach einer natürlichen Geburt durch ein leicht verschobenes Becken später gesundheitliche Beschwerden bekommen können (also auch solche, die man gar nicht darauf zurückzuführen vermag, da es nicht unmittelbar damit zusammen hängt). Auch das könne die Anwendung richten...
    Guck doch mal, ob es bei dir in der Gegend jemanden gibt, der dir weiterhelfen könnte. Ich finde es auch wichtig, seinem Kind (und gleichzeitig sich selbst) zu helfen, in dem man solche Schritte geht und sich über manche Dinge bewusst wird. Manchmal macht man (also auch die Umwelt) es sich zu einfach, indem man sagt: "mein Kind ist halt so" oder "alle Kinder sind so...", warum sollte es nicht einen natürlichen Grund geben, warum eine gewisse Unruhe, ausgeprägte Ängste, Albträume usw. da sind, warum sollte man sich nicht bemühen, einen Weg zu gehen, der da raus hilft, vor allem, wenn es doch so einen einfachen Weg zu geben scheint. Übrigens: gerade bei solchen Kindern soll die Neigung zur ADS bestehen, also unbewältigte "Probleme" im Säuglings- und KLeinkindalter kommen später als Konzentrationsschwierigkeiten u.a. zu tage. Klingt irgendwie plausibel...
  • magnolimagnoli

    471

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Siehst du wieder etwas was auch bei uns passt. Mein Kleiner konnte sich lange Zeit nicht selbst beschäftigen und nicht lange für etwas begeistern. Eigentlich ist es jetzt auch nicht viel besser aber so langsam geht es. Er spielt auch mal kurz alleine ohne das ich mit ihm auf dem Boden sitzen muss. Während alle anderen Kinder immer total pflegeleicht zu sein schienen war unser Kind total schwierig dagegen und wir haben uns oft gefragt warum das so ist wir haben ja nichts falsch gemacht. Von anderen kommen dann so tolle Kommentare: ihr müsst ihn mal schreien lassen und nicht sofort hingehen dann wird er auch anders :shock: . Tzetzetze. Oder wenn er im Auto schreit nicht weiterfahren. Ja tolle Idee dann kann ich ja nirgends mehr hin. Irgendwo habe ich auch mal gelesen das sich bei einer normalen Geburt irgendwelche Knochen verschieben können und das Kind dadurch viel schreit etc. Aber sowas wurde durch unseren Kinderarzt als lächerlich abgewiesen. Man wird bei sowas nicht ernst genommen leider. Er schläft bis heute auch nicht durch und wir haben oft gedacht das er vielleicht irgendwas bei der Geburt "abbekommen" hat oder so. An wen muss ich mich denn da wenden wenn ich ernstgenommen werden will?
  • klioklio

    445

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hendryk schläft auch noch nicht durch, obwohl ich die Hoffnung hatte, dass sich auch das dann legen würde. Eine Freundin sagte mir dazu aber: erst als ihrer 2 Jahre alt war, hat sich das Problem bei ihnen gelegt. Das habe manch einer ihr prophezeit, aber sie konnte es halt dann erst glauben und bestätigen. Darauf hoffe ich nun. Entfernte Bekannte von uns haben mit ihrem auf natürlichem Weg Zweitgeborenen schon seit über 3 Jahren jede Nacht stundenlanges Schreien und finden keinen Weg daraus, kein Arzt und Therapeut fand den Grund. Warum, das weiß keiner, das legte sich von heut auf morgen (angeblich).

    Vielleicht legen sich diese Albträume und unruhigen Nächte aber auch, wenn du mal so eine Behandlung machst. Ich denke, ein Osteopath oder Craniosakraltherapeut wäre wirklich die richtige Adresse für Euch. Übrigens halten die meisten Schulmediziner wirklcih nichts von solch einer Behandlung, sogar das KISS-Syndrom (Schiefhals) und andere Knochenveschiebungen werden oft noch als Humbug abgetan. Die meisten Menschen haben Schwierigkeiten damit, den Unterschied zu verstehen, den wir nicht nur tagtäglich sehen, erfahren, sondern auch tief im Innersten fühlen. So war es bei uns auch. Und ich bin soo froh, dass ich darauf gehört habe. Soll ich etwa mein Kind von mir stoßen, wenn es schreit, weint und sich an mich klammert?! Nie im Leben. Das würde mir das Herz brechen. So ein Würmchen macht das doch nicht, um uns zu ärgern, Machtspielchen... Also musste da etwas anderes sein. Tatsächlich war auch mein Mann erstmal skeptisch, wollte nicht wahrhaben, dass es bei Hendryk etwas gerade zu rücken gibt, obwohl er auch meinte, dass die Art, wie er zur Welt kam, Spuren hinterlassen haben könnte. Als ich von dieser Hilfe für unser Kind (und uns) erfuhr und es ihm erzählte, war er gar erst etwas sauer, unser Kind sei nicht krank (das Wort Therapie stieß auf und die Umschreibung, wie diese Behandlung halt wirken sollte). Ja schon, aber augenscheinlich grundloss zu unruhig und unzufrieden... . Nach der Behandlung hat er dann seine Skepsis abgelegt und immer noch staunen wir, wie glücklich Hendryk uns nun erscheint, das nach 2 Monaten!
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