Schamgefühl - Geburt

Amelie77Amelie77

1,414

bearbeitet 20. 08. 2006, 12:18 in Geburt
Die Zeit vergeht und ich nähere mich der Geburt. Alle Bekannten sagen, dass eine Geburt so heftig ist, dass da keine Zeit für Schamgefühle ist und frau alles egal ist - sie schreit, übergibt sich, macht sich an, schwitzt, es ist egal, weil alles so konzentriert ist auf die Wehen.
Ich bin aber ein Mensch mit einem ausgesprochen hohen Schamgefühl-. Es ist so, dass ich mich geniere, wenn ich mich in der Umkleidekabine vor anderen umziehen muss, bzw. ich nicht aufs WC gehen kann (Stuhl) wenn wer in der Wohnung ist, ich brauche da meine Ruhe. Ich zeige mich auch nie nackt, nur meinem Man in sexuellen Situationen.
Ich habe einen Frauenarzt, dem ich sehr vertraue, seit langem hat nur er mich da unten untersucht. Mit der Hebamme habe ich gesprochen, sie hat mich aber nicht untersucht. jetzt werde ich im Spital irgendeine Hebamme haben, mein Arzt möchte dabei sein, aber vermutlich werden mich mehrere Leute untersuchen und "in meiner Scheide wühlen". Ich krieg jetzt schon Schweißausbrüche...wie ist es euch ergangen oder habt ihr auch solche Überlegungen?
Amelie

Kommentare

  • CarolCarol

    1,315

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Mein Schamgefühl scheint nicht so ausgeprägt zu sein wie deins, aber ich habe da auch meine Grenzen und sehr unangenehm sind mir vaginale Untersuchungen auch. Bei mir wurde die Geburt eingeleitet, daher fanden schon bevor ich Wehen hatte mehrere Untersuchungen statt. Die waren eben unangenehm. Aber als ich dann Wehen hatte, wurde mir das wirklich egal. Da meine Geburt recht kompliziert und langwierig war, gab es ziemlich viele Untersuchungen, die mich aber alle nicht gestört haben, sogar nicht, als sie von einer Hebamme durchgeführt wurden, die ich immer noch abscheulich finde. Mach dir nicht zu viele Sorgen, das wird unter der Geburt alles relativ.
  • MonifloriMoniflori

    4,530

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich denke, dass wenn man sehr schamhaft ist, diese Überlegungen völlig normal sind.

    Richtig ist aber wirklich, dass Dir im Moment der Geburt absolut alles egal ist, was das angeht. Wirklich!!!

    Ich habe zum Beispiel, wie viele andere Frauen, bei Geburt, ganz kurz vorher, eine Durchfallattacke gehabt, da ja alles nach unten drückt. Beim Gedanken daran, dass soetwas passieren könnte, dreht sich mir vor Scham der Magen um, aber Tatsache ist, dass das alles völlig egal ist bei Geburt. Für die beteiligten Personen ist es total normal, denn sie kennen glaube ich alle Möglichkeiten, was bei Geburt passieren kann und Du - Du bekommst eigentlich gar nichts mit und alles was Du mitbekommst in dieser Hinsicht, ist Dir bei Geburt egal!
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Meine Erfahrung ist bis jetzt (eine Geburt und 3 Ausschabungen), daß es dabei einzig und allein auf das Personal ankommt.
    Bei mir war es bis jetzt immer so, daß jede Untersuchung mit ausreichend Respekt gegenüber meiner Person durchgeführt wurde. Auch in der hektischen Zeit kurz vor Melina´s Geburt, hatte ich trotz allem das Gefühl, daß ich der Situation entsprechend so würdig wie möglich behandelt wurde und daß ich untenrum auch immer wieder zugedeckt wurde (nicht die ganze Zeit offen präsentiert wurde). Selbst wenn kleine Mißgeschicke passiert sind, dann wurden die so diskret beseitigt, daß ich nichts davon mitbekommen habe.
    Aber selbst wenn es ein bißchen anders läuft, dann solltest Du nie vergessen, daß Du schließlich ein Kind auf die Welt bringst, und daß es nüchtern betrachtet wirklich völlig normal ist, daß man sich nicht im besten Licht zeigen kann. Im Augenblick der Geburt wirst Du vermutlich mit ganz anderen Dingen beschäftigt sein. ;-)
  • maxi37maxi37

    5,192

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Bei mir waren im Kreißsaal dabei: meine Schwester, die mir ja beigestanden hat und wo es dann losging, eine Hebamme, eine Hebammenschülerin, dann kurz ein Arzt, der mich genäht hat und ein Student ( da wurde ich aber gefragt, ob ich einverstanden bin) erstens war es mir in dem Moment total egal :grin:, und er muß es ja auch lernen. also durfte er auch noch mit gucken. :biggrin: . Und auch bei mir war es so, das ich sehr respektvoll behandelt wurde.
  • katjaklarakatjaklara

    2,149

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Amelie ich kann deine gefühle gut nachvollziehen. ich bin auch ein mensch mit hohem schamgefühl. das war bei mir schon als kind so. frauenarztbesuche waren ein graus bis jetzt. jetzt habe ich den frauenarzt gefunden, bei dem ich mich, so gut es halt geht, ok fühle. auch zum hautarzt gehe ich nicht gerne - muttermale anschauen lassen - da muss man sich ja auch bis auf die unterwäsche ausziehen. :neutral:
    und was habe ich mir für gedanken um die geburt gemacht?

    als erstes wird es dir auf jeden fall vollkommen egal sein. du hast bei der geburt anderes zu tun. die wehen veratmen und mit den wehenschmerzen fertig werden. du wirst sehen, ich konnte mir das auch nicht vorstellen, aber die realität ist anders.
    aber du kannst schon was machen.
    ich habe zb einen einlauf machen lassen, damit hast du das mit dem anmachen schon mal weg.

    zerbrich dir darüber nicht den kopf. ich hab mir immer gedacht: die ärzte und hebammen sehen jeden tag so viele frauen. da kommt es auf mich nicht mehr an. und das ist ihr job, den haben die sich ausgewählt, für die ist das schon so normal geworden, dass es nichts besonderes mehr ist für sie.
  • Amelie77Amelie77

    1,414

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Danke für eure beruhigenden zeilen, ich werde das schon schaffen, bin eigentlich recht optimistisch, nur manchmal kommen die Ängste durch.
    Ich berichte dann wie es mir ergangen ist ;-)
    Amelie
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich kann dich so gut verstehen... Und das ist auch mit ein Grund, warum ich nicht in einer Klinik entbinden möchte, ganz ehrlich gesagt. Wobei ich, wie gesagt, auch gehört habe, dass einem da irgendwann alles egal ist. ;-)
    Ich bin jahrelang nur zu einer Frauenärztin gegangen, weil ich es mir nicht vorstellen konnte, dass mich jemand anders untersucht. Noch abwegiger war die Vorstellung, dass ich zu einem männlichen Arzt gehe.
    Da unser Kind durch eine ICSI entstanden ist, bin ich da in der Zwischenzeit schon einiges gewohnt, denn da musste ich dann zwangsläufig zu anderen Ärzten, oder Untersuchungen über mich ergehen lassen, die ich mir vorher nicht im Traum vorstellen konnte. Am meisten Horror hatte vor der Punktion, weil ich da 10 Minuten in Narkose versetzt wurde und die Vorstellung dann da zu liegen und nichts mitzubekommen war mir ganz arg. Und es war natürlich ein männlicher Arzt und und und.
    Aber was soll ich sagen: in der Situation selber war es dann gar nicht mehr so schlimm und ich habe es überlebt und ich bin mit einer Schwangerschaft belohnt worden. Also werde ich jetzt auch noch die Geburt schaffen. Und wenn die dann nicht zuhause endet (wo es mir im Moment auch etwas Kopfzerbrechen bereitet, was wohl die Nachbarn denken, wenn ich das Haus zusammenschreie :roll: ), sondern in einer Klinik, dann wird muss es eben so sein. Schamgefühl hin oder her.

    Ich werde das schaffen, und du sicher auch, ich bin mir da ganz sicher. :grin:
  • VivecaViveca

    98

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich bin auch sehr empfindlich und ich habe ziemlich strenge Vorstellungen davon, was Grenzen angeht. Ich werde auf jeden Fall vorher klar machen (wil mr eine Beleghebamme suchen), daß ich würdig behandelt werden will udn für jede Untersuchung mein Einverständnis einzuholen ist! Ich werde zur Furie wenn Leute mich unegfragt anfassen o.ä.
    Daß es währned der Geburt alles in andere relationen gerückt wird, das glaube ich schon, aber trotzdem brauche ich die Sicherheit, daß ich Chefin bin, was passiert. Ansonsten würde ich nach der Geburt noch mal zurück ins KH udnn alle zur Sau machen die sich unkorrekt verhalten haben. Ganz ehrlich, das habe ich shcon mal bei einem arzt gemacht, der ätzend zu mir war, zwar per Brief, aber sehr deutlich :twisted:
  • Amelie77Amelie77

    1,414

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich habe ja jetzt ein paar tage im Spital wegen vorzeitiger Wehen genossen :roll: und wurde da zwei Mal von zwei verschiedenen Ärzten vaginal untersucht - Abstriche, Cervix Ultraschall - und die waren eigentlich beide sehr freundlich und höflich - es ist besser gegangen als erwartet. Zu schaffen hat mir das CTG gemacht - kriege Angst und Beklemmung wenn ich ruhig liegen muss und dauernd das Herz höre etc.
    Amelie
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @Amelie
    den Ton kann man beim CTG auch runterdrehen, so dass du nicht dauernd dem Herzschlag lauschen musst. Und man muss beim CTG auch nicht unbedingt liegen. Das geht genauso im Sitzen oder im Stehen. Ist nur für die Hebammen schwieriger den Gurt richtig anzuliegen, daher wird einem meist gesagt, man solle sich hinlegen.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Mir wurde sogar von der Hebamme gesagt, dass die Rückenlage beim CTG eigentlich nicht gut ist, da das Kind dann auf dieser Vene liegt und das CTG eventuell deswegen schlecht wird. Man solle sich lieber seitlich hinlegen. Ist da echt was dran?
    Meine Ärztin hat das auch immer in Rückenlage gemacht und die CTGs waren immer prima...
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja das kann durchaus passieren, und dieses unwohle Gefühl ist vielleicht ein Zeichen dafür. Aber natürlich muss es nicht so sein.
  • Amelie77Amelie77

    1,414

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich bin seitlich gelegen, aber wenn ich starr auf einer Seite liege, fängt mir Hüfte und Kreuz weh zu tun an, und es zieht in der Leiste, weil Butzi jetzt schon ziemlich schwer ist.
    Amelie
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    mein CTG habe ich gestern im Sitzen bekommen, die Hebamme hat extra noch mal nachgefragt, ob ich lieber liegen oder sitzen möchte.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Amelie,

    mittlerweile hast du es ja geschafft und erholst dich gerade von deiner anstrengenden Geburt, wie ich gelesen habe. Herzlichen Glückwunsch auch nochmal! :cool:

    Wenn du magst, schreib doch mal, ob du letztendlich bei der Geburt nun noch über dieses Thema hier nachgedacht hast oder ob es dann vielleicht doch ganz egal war. Würde mich sehr interessieren!

    Liebe Grüße und alles Gute

    Steffi
  • Amelie77Amelie77

    1,414

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich habe bei der Geburt definitiv nicht darüber nachgedacht ;-)
    Ich habe ein Klistir von der Hebamme bekommen, weil Durchfall bei mir ausgeblieben ist und das war mir sehr unangenehm mit heftigen Wehen am WC zu hocken. Ich habe ewig gebraucht bis ich fertig war und meinen Po für sauber genug befunden habe...
    Das war aber auch das einzige...die Untersuchungen der Hebamme, des Arztes, das Nähen nachher...ich habe mich nicht geschämt.
    Ich habe übrigens bei den Presswehen uriniert, das hab ich gespürt, hatte aber soviel ich weiß keinen Stuhlgang.
    Nein, es war bei der Geburt selber echt kein Thema!
    Alles Liebe
    Amelie
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