ich denke allerdings aber schon das man diese leute spueren lassen sollte das ihr denken und vorallem ihr handeln unerwuenscht ist. (bzw fehl am platz) und mein persoehnliches verhalten ist der kontakt zu meiden denn ich lege kein wert auf solche leute ganz im gegenteil.
ich denke allerdings aber schon das man diese leute spueren lassen sollte das ihr denken und vorallem ihr handeln unerwuenscht ist. (bzw fehl am platz)
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Juden waren in Deutschland auch mal unerwünscht...
Ich bin für politische und auch sonstige Meinungsvielfalt und solange jeder bei der Wahrheit bleibt und alle Menschen sowie deren Rechte bei seinen Ideen achtet, bin ich sogar sehr dafür, daß es rechte wie linke Meinungen in einer Gesellschaft gibt - das sorgt für Bewegung und dafür, daß die Regierung nicht selbstgefällig einschläft.
Eine gleichgeschaltete gesellschaftliche Meinung und Politik hatten wir schonmal, das hat direkt in den 2. Weltkrieg geführt...
Mir widerstrebt es auch immer, wenn Kommunismus und Rassismus / Nationalismus in einem Atemzug erwähnt wird. Ich bin auch aus der DDR, komme aus einer nicht- regimekonformen Familie und möchte um Gotteswillen nicht den Sozialismus zurück. Für mich liegt der Unterschied im Grundgedanken, der beim Nationalismus/Rassismus im Gegensatz zum Kommunismus eindeutig menschenverachtend ist. Wie im Kommunismus / Sozialismus mit Andersdenkenden umgegangen wird bzw. wurde, ist natürlich genauso menschenverachtend und nicht tolerierbar, ich kann aber rechtsextremes Denken aufgrund des ideologischen Hintergrundes nicht tolerieren.
Juden waren in Deutschland auch mal unerwünscht...
Aber es ist doch ein Unterschied, ob jemand wegen seiner Herkunft oder wegen menschenverachtender undemokratischer Gesinnung ausgegrenzt wird. :shock:
Mir geht es um die Pauschalierung , daß alle stark nationalistisch denkenden nicht erwünscht sind. Das ist für mich nicht besser, da auch nicht differenzierender, als "alle Juden, Ausländer, Homosexuellen, Kommuisten sind hier nicht erwünscht".
Es ist ebenso intolerant und für mich deshalb ebenso inakzteptabel.
Es beinhaltet auch die Unterstellung, eien stark konservative Orientierung rechts außen zu haben heißt automatisch verfassungsfeindliche und menschenverachtende Überzeugungen zu haben, nur weil es das Rechtsaußen auch gibt. Das gibt es Linksaußen definitiv auch und trotzdem finde ich nicht, daß man Kommunisten prinzipiell meiden sollte. Ich kenne übrigens keinen Staat mit einer komunistischen /sozialistischen politischen Ordnung, der frei von menschen(rechts)verachtenden Gewalttaten wäre, um seine Ideologie durchzusetzen und zu halten. Weder die ehemalige Sowjetunion, noch die DDR, Kuba und schon garnicht China.
Wir reden hier ja nicht von Leuten, die zur Zerschlagung der Demokratie aufrufen, fordern daß alle Ausländer ins Heimatland zurückgeschickt werden oder sie gleich selber niederknüppeln, irgendeine Volksgruppe irgendwelcher Verbrechen beschuldigen oder historische Fakten abstreiten (z.B. den Judenmord als Lüge darstellen). Zumindest ist das aus Anjas Bericht nicht rauszulesen. Insofern werfe ich sie nicht in irgendeinen Topf. Zumindest noch nicht.
Und das sage ich, ohne ansatzweise stark rechts oder links eingestellt zu sein. Ich bemühe mich einfach allseitig um Toleranz, Gleichbehandlung und die Vermeidung von einseitiger Blindheit.
Prinizipiell verstehe ich, was du meinst. Ich denke, das Ganze ist auch eine Definitionsfrage. Für mich ist das Wort "Nationalismus" einfach negativ belegt, und "stark nationalistisch denkend" bedeutet für mich auf Deutschland bezogen, Deutsche sind besser als Nicht-Deutsche, und das ist für mich inaktzeptabel. Im Gegensatz dazu habe ich mit Patriotismus und Nationalbewußtsein kein Problem, wenn andere Nationalitäten als gleichwertig betrachtet werden. Allerdings finde ich schon, das Anjas Bericht sich rechtsextrem anhört, so Sachen wie "von Freimaurern unterwandert", "80 % Juden" "ewig gestrig" sagt man nicht einfach so.
Ich kenne übrigens keinen Staat mit einer komunistischen /sozialistischen politischen Ordnung, der frei von menschen(rechts)verachtenden Gewalttaten wäre, um seine Ideologie durchzusetzen und zu halten.
Da stimme ich dir natürlich zu. Mir ging es auch nur im die Idee, die dahintersteht, und da ist Kommunismus und Rassismus und auch Nationalismus im negativen Sinne einfach nicht miteinander vergleichbar.
Selbst wenn diese Bekannten nichts mit gewalt am Hut hätten, möchte ich gar nicht, dass meine Kinder in ein derartiges ideologisches Umfeld geraten. Es gibt mir einfach zu viele Rattenfänger in diesem Umfeld.
Und diese Rattenfänger werden letztendlich genau dann Erfolg haben, wenn Mami und Papi die Augen davor verschließen und so tun, als gäbe es sowas nicht. Manchmal werde ich echt den Eindruck nicht los, dass diese Gruppierungen gerade deshalb solchen Zulauf haben, weil ihnen der Nimbus des Verbotenen anhaftet. Besonders bei Jugendlichen ist der Reiz, den etwas derartig Verbotenes und gesellschaftlich verpöntes ausübt, nicht zu unterschätzen.
Ich sehe meine Verantwortung genau darin dem Kind zu erklären, dass es Leute gibt, die das halt so oder so sehen. Nur so kann ich den Rattenfängern gelassen entgegensehen. Nur wenn ich kein Denkverbot in diese Richtung erteile oder diese Gedanken von vornherein ignoriere, kann ein klares Nein in den Köpfen meiner Kinder wachsen.
Gedanken sind frei! Ich werde meinem Kind vermitteln, dass das immer Gültigkeit hat, für jeden Menschen. Das gilt allerdings nicht für Gewalt im Sinne der Ideologie. Aber darum geht es hier nicht, es geht um nationalistisches Gedankengut.
es ist doch ein Unterschied, ob ich mich in einem freundschaftlichen rahmen mit diesen Leuten bewege, oder mein Kind darüber aufkläre und dann abwarte, ob mein Kind vielleciht selber sich mit diesen Kindern abgeben will. NUr muss ich ja das nicht ausgerechnet fördern. ;-)
Das gilt allerdings nicht für Gewalt im Sinne der Ideologie. Aber darum geht es hier nicht, es geht um nationalistisches Gedankengut.
Wenn man Menschen wertend in Schubladen wie blond, jüdisch etc. einsortiert, dann geht es doch ein Stück weiter. Nationalstolz ist das eine (wobei ich mich hier frage: kann man denn eigentlich stolz auf etwas sein, auf was man gar keinen Einfluss hat wie z.B. die Nationalität?), aber diese Äußerungen sind rassistisch. Für mich persönlich ist damit meine Toleranzschwelle überschritten, ich würde den Kontakt (vielleicht nach einem weiteren, eruierenden Gespräch) abbrechen. Das hat für mich nichts mit wegsehen zu tun, im Gegenteil. Wäre mein Kind älter, dann würde ich ihm auch erklären, warum wir uns nicht mehr mit der Person treffen, und in meiner Vorbildsrolle damit ein eindeutiges Zeichen für mein Kind setzen.
Und natürlich gibt es den Reiz des Verbotenen. Dennoch, und das wäre der Umkehrschluss, kann ich nicht alles erlauben.
Und nochmal kurz zum Thema linksextrem/rechtsextrem: Hier schließe ich mich mimmi36 an: Der Unterschied ist der, dass die Ideologie, also das Fundament dieser Richtungen im einen Fall menschenverachtend ist, und im anderen Fall nicht. Das spiegelt sich recht deutlich in der kürzlich vorgestellten Statistik über politisch motivierte Kriminalität wider. Über 60% der Straftaten kommen aus dem rechten Spektrum.
Schlagt mich- aber ob linksextrem oder rechtsextrem: ich finde beide Einstellungen zum kotzen und die Behauptung, linksextremes Verhalten wäre weniger menschenverachtend bringt mich schier auf die Palme!
Bei rechtem Gedankengut ist es nur eindeutiger, da wird garnicht erst versucht, von etwas schönem zu reden oder schön zu handeln. Das ganze Auftreten Rechtsextremer ist abstoßend und widerlich.
Linksextrem, das ist erstmal sympathisch, das sind "die Guten", die sich für andere einsetzen- dabei aber über ihr Ziel genausp hinausschießen wie der Jugendliche, der einer Oma ungefragt über die Straße hilft.
Beides verneint aber die Mündigkeit des Einzelnen und setzt sich über Individualität und Freiheit hinweg.
Mir geht es um die Pauschalierung , daß alle stark nationalistisch denkenden nicht erwünscht sind. Das ist für mich nicht besser, da auch nicht differenzierender, als "alle Juden, Ausländer, Homosexuellen, Kommuisten sind hier nicht erwünscht".
Es ist ebenso intolerant und für mich deshalb ebenso inakzteptabel.
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Wir reden hier ja nicht von Leuten, die zur Zerschlagung der Demokratie aufrufen, fordern daß alle Ausländer ins Heimatland zurückgeschickt werden oder sie gleich selber niederknüppeln, irgendeine Volksgruppe irgendwelcher Verbrechen beschuldigen oder historische Fakten abstreiten (z.B. den Judenmord als Lüge darstellen). Zumindest ist das aus Anjas Bericht nicht rauszulesen. Insofern werfe ich sie nicht in irgendeinen Topf. Zumindest noch nicht.
Es ehrt dich ja, Katja, das du dich so vehement um Toleranz bemühst.
Aber denkst du nicht, das du in diesem Fall etwas naiv bist? Ich könnte wetten, das Anja genau letzteres (historische Fakten abstreiten, Ausländer in ihre Heimatländer zurückschicken wollen etc.) bei weiteren Treffen zu hören bekommt.
Natürlich- noch weiß man es nicht sicher. Und wenn ich an Anjas Stelle wäre würde ich die Hoffnung auch nicht aufgeben, das es sich nur um nationalstolze Deutsche handelt.
Aaaaber: sag doch mal ehrlich, wieviele Leute hast du schon getroffen, die derartige Sprüche klopfen, sich eine in Insiderkreisen eindeutig als Nazisymbol zu erkennende Flagge ans Haus heften, und die nicht irgendwann aus ihren Einstellungen konkretere "Empfehlungen" ("Ausländer raus" etc.) haben folgen lassen?
Ich stimme da Okasaan zu: manche Einstellungen darf man nicht tolerieren. Wenn sie einem nicht passen darf man auch nicht die Augen davor verschließen und sich mit "ach, die sind schon nicht so schlimm" rausreden.
Zumal: man kann- und muß in einem solchen Fall- ja durchaus auch zwischen den Zeilen lesen.
Und ich möchte auch nochmal das unterstreichen- weil ich finde, das es hier viel zu kurz gekommen ist- was mimi36 schon gesagt hat: es ist ein verdammt großer Unterschied, ob man jemanden deswegen nicht toleriert oder ablehnt, weil er eine Einstellung an den Tag legt, die man nicht abkann oder ob diese Ablehnung auf etwas basiert, das derjenige überhaupt nicht willentlich beeinflussen kann oder gewählt hat wie seine Herkunft.
Unser Mitleid/Sympathie/Toleranz sollte immer den Opfern gelten und niemals den Tätern.
Über die Frage wie Anja sich verhalten sollte/ könnte hab ich vorhin auch nachgedacht und darüber wie ich damit umgehen würde. Ich hab ja in einem anderen Thread ein ähnliches Problem beschrieben und auch da hab ich mich damit befasst, wie ich zukünftig reagieren werde, wenn zB ausländisch aussehende Mitmenschen angepisst werden und ich stehe mit Ole daneben. Wie weit würde ich heut mit Kind gehen und wie gross ist die "Angst" oder Hemmschwelle. Für mich ist eines ganz klar: ihr habt sicher auch schon den Spruch gelesen oder gehört "Rassismus ist keine Meinung, Rassismus ist ein Verbrechen". Genau so sehe ich das auch und genau so behandel ich es auch. Das ist für mich nicht eine Lebensansicht, die man tolerieren kann, das ist gefährlich, bedrohlich, inakzeptabel. Es gibt keine ungefährlichen Rassisten. Das Gedankengut an sich ist schon gefährlich. Es geht doch um Verbreitung des Gedankenguts, nciht um Verbreitung von Gewalt gegen Ausländer. Es geht doch darum in die Köpfe zu bekommen, dass man ohne Ausländer leben will. Die Wege muss man dann nicht mehr gehen. Wenn 9 von 10 Leuten in einer Stadt dort keien Ausländer wollen, dann wird es dort irgendwann keien mehr geben, weil die Verbreitung der Gedanken an sich an Bedrohung ausreichen, um dieses Ziel zu erreichen. Ergo kann e sin meinen Augen nicht ungefährlich sein, dass "nur" zu denken, man tue ja nichts weiter. :roll:
Es ehrt dich ja, Katja, das du dich so vehement um Toleranz bemühst.
Aber denkst du nicht, das du in diesem Fall etwas naiv bist? Ich könnte wetten, das Anja genau letzteres (historische Fakten abstreiten, Ausländer in ihre Heimatländer zurückschicken wollen etc.) bei weiteren Treffen zu hören bekommt.
Natürlich- noch weiß man es nicht sicher. Und wenn ich an Anjas Stelle wäre würde ich die Hoffnung auch nicht aufgeben, das es sich nur um nationalstolze Deutsche handelt.
Aaaaber: sag doch mal ehrlich, wieviele Leute hast du schon getroffen, die derartige Sprüche klopfen, sich eine in Insiderkreisen eindeutig als Nazisymbol zu erkennende Flagge ans Haus heften, und die nicht irgendwann aus ihren Einstellungen konkretere "Empfehlungen" ("Ausländer raus" etc.) haben folgen lassen?
Natürlich ist das alles bewußt naiv und "gutmenschlich" gedacht. Aus dem was Anja gehört hat, interpretiere ich natürlich auch Rassismus und verfassungsfeindliche Gesinnung (hab ich weiter vorne auch geschrieben)und sicherlich würde ich mich wenn nicht bewußt, so doch sicher unbewußt von solchen Menschen zurückziehen, weil ich persönlich mit niemandem befreundet sein möchte, der so denkt. Einfach weil mir das hochgradig unsympathisch ist udn ich nicht wollen würde, daß meine Kinder eventuell mit diesem Gedankengut beeinflusst werden.
Aber das ist dann eine ganz persönliche Entscheidung von mir.
Mir stellen sich nur jedesmal die Nackenhaare auf, wenn das gleiche Vokabular, das im dritten Reich gegen Juden, Kommunisten (das war auch nur eien frei gewählte Gesinnung), Homosexuelle verwendet wurde, heute gegen andere Gruppierungen, auch gegen alles was rechts von der Mitte steht, verwendet wird und genauso undifferenziert - aber jetzt von den Menschen, die sich selbst als gut, ethisch korrekt, verfassungstreu, tolerant und respektvoll betrachten und die sich sehr (zu Recht) darüber aufregen, wie intolerant gegenüber Anderstdenkenden, undifferenziert und mißachtend sich "die Rechten" verhalten. Ich finde das scheinheilig - was ist denn Toleranz wert, wenn man nur bestimmte Gesinnungen toleriert? Bei "den Moslems muß differenziert werden zwischen denen, die nur an den Koran glauben und friedlich danach leben und denen, die mit Flugzeugen in Hochhäuser fliegen. Aber eine nationalistische Gesinnung haben ist generell intolerabel, menschenrechtsverletztend und verfassungsfeindlich...
Ich weigere mich einfach mit den gleichen Mitteln zu agieren, die ich verteufle.
Natürlich gelingt mir das nicht immer, ich bin ja auch kein Gutmensch, ich bin nicht frei von Vorurteilen und ich kann das Interpretieren und Projezieren nicht lassen - aber wenn es mir explizit auffällt, dann versuche ich es zu lassen und den einzelnen Menschen zu betrachten und nicht von der naheliegendsten Vergleichsgruppe darauf zu schließen wie er ist, denkt und handelt und ihn danach zu verurteilen.
Ob nun jeder, der mal über die Ausländer- und Dönerlädendichte mault, unweigerlich NPD oder DVU wählt und sich später als gewaltbereiter Hardcorenazi rausstellt kann ich nicht beurteilen - ich kenne keinen. Ich hoffe aber nicht.
Ich bekomme bei den Sprüchen über den Judenanteil in der Regierung, die realativierung deutscher Verbrechen durch die anderer Länder, oder dem Anprangern von zu wenig blonden Kindern auch das Würgen - aber ich habe versucht mir vorzustellen, wie ich mich in Anjas Situation verhalten würde. Also wenn ich jemanden auf neutralem Boden kennen- und schätzen lerne und dann herausfinden würde, daß er dieses Gedankengut weitergibt. Ehrlichgesagt habe ich keine Ahnung, welche politische Richtung die Mütter aus meiner Krabbelgruppe vertreten - aber auf dieser Basis mag ich sie alle bis auf eine, die mir persönlich unsympathisch ist. (Daß sie aus dem Osten kommt verleitet mich aber auch nicht zu der Annahme, daß alle Ossis unsympathisch sind). Wenn sich nun herausstellen würde, daß eine davon NDP wählen würde, dann weiß ich auch nicht, wie ich handeln würde.
Und ich bin definitiv nicht dafür, daß bestimmte Ansichten verboten werden sollten oder intolerabel sind - und zwar egal aus welcher Richtung - solange sie eben nicht menschenrechtsverletzend oder verfassungsfeindlich sind oder handeln. Sie zu diskutieren oder sie zu verbieten gibt ihnen den Raum und das Interesse in der Öffentlichkeit, das sie für labile Menschen erst interessant macht. Aufklärungsarbeit und das Anbieten von gedanklichen Alternativen, bzw. eine Änderung der Bedingungen finde ich den richtigeren Ansatz. Meine Meinung.
Auuuuaaaa, heißheißheiß, Finger verbrannt... ;-)
Ich wollte nur mal kurz meine Meinung zu dem Thema loswerden: und zwar, ich komme aus einer lustigen Mischmaschfamilie, pol. gesehen, mein Vater Schwarz-Wähler, meine Mutter Rot-Wählerin, und ich stehe irgendwo dazwischen....
Was mich, an den meisten (eigentlich fast allen) Radikalen am aller- allermeisten stört, ist, daß sie in 99% der Fälle, wo sie den Mund aufmachen keinen blassen Dunst haben wovon sie reden... Ichdinde es immer wieder erschreckend, wie wenig doch in Wirklichkeit an Fakten, das 3. Reich betreffend bekannt ist. Angefangen bei der Schönrederei, wirkliche Fakten sind in der breiten Masse fast garnicht bekannt. Leider bin ich auch nicht der Experte, was das Thema angeht, aber wie heißt es, Scio me nescire, ich WEIß, daß ich nichts weiß und denke, daß man, egal in welcher Frage man nicht verallgemeinern darf, sondern jeden (!!!!) Menschen als Individuum betrachten muß, auch wenn das sehr zeitaufwendig und echt mühsam ist, ich kriegs leidewr auch nicht hin... :sad:
Aaaaber, ich denke auch, daß wir Deutschen so langsam genug gebüßt haben und finde es doch heftig, daß jede Aussage von Deutschen auf die Goldwaage gelegt wird. Wenn Frau Merkel es wagen sollte auch nur den geringsten Zweiffel am Holocaust in der Stimme zu haben, würde sie öffentlich gesteinigt werden. Der Iran LEUGNETE wiederholt den Holocaust und es wurde zwar erwähnt aber die Wogen des Entsetzens halten sich doch in Grenzen.... da wird mit zweierlei Maß gemessen, das ist nicht richtig.
Ich glaub ich muß später weiterschreiben, da in meinem Hirn nun das Chaos ausgebrochen ist, da so viele Denkansätze... bis dann,
LG Silke
@Schneggala:
Dann ordne deine Gedanken schnell, auf dieses Posting bin ich gespannt wie ein Pitzepfeil.
@all: Was mir persönlich auffällt, dass man in diesem Thread hier tatsächlich doppelt und dreifach aufpassen muss, wie man was schreibt. Nur allzu leicht wird man hier in ein Eck gedrängt, wo man eigentlich überhaupt nicht hingehört. Eine echt sensible Sache ist das hier.
@all: Was mir persönlich auffällt, dass man in diesem Thread hier tatsächlich doppelt und dreifach aufpassen muss, wie man was schreibt. Nur allzu leicht wird man hier in ein Eck gedrängt, wo man eigentlich überhaupt nicht hingehört. Eine echt sensible Sache ist das hier.
Das ist genau der Grund, warum ich bisher hier nichts dazu geschrieben habe. Sonst lande ich garantiert in der schwarzbraunen Ecke, wo ich aber überhaupt nicht hingehöre.
Ich beschäftige mich schon seit Jahren intensiv als Hobby und zu Forschungszwecken mit der deutschen Geschichte - und da auch sehr mit den Geschehnissen des 3. Reiches. Und wenn man sich damit etwas tiefer befasst, dann fallen einige Lügen oder Geschichtsfälschungen auf, die heute leider gängige Lehrmeinung sind und denen man keinesfalls widersprechen darf, ohne gleich als Nazi abgestempelt zu werden.
Und zum Thema Kaiserflagge zurückzukommen....
Ich kenne etliche (eindeutig nicht rechtsgerichtete) Gruppierungen, die in ihrer Freizeit in alten Uniformen rumlaufen, an Kaisermanövern teilnehmen und sich auch als ewig gestrige bezeichnen, die die deutsche Geschichte und das Brauchtum bewahren wollen. Und bei diesen Kaisermanövern weht mehr als nur eine dieser Flaggen.
Sooo, Gedanken sind geordnet, ich werde mal weiter versuchen, mich um Kopf und Kragen zu reden
@Stromer, das kenn ich irgendwoher, meine bessere Hälfte beschäftigt sich auch leidenschaftlich mit Geschichte im allgemeinen und der des 3. Reiches im besonderen. Es ist echt schwer, wenn man sieht, daß jemand, dem es nicht um die Ideologie, sondern um die menschlichen Schicksale unter Hitler geht, kaum daß er den Mund aufmacht als faschistoides A...loch betitelt wird. (Die Aussage war, daß das deutsche Volk auch ein Opfer Hitlers war, was ich durchaus auch so sehe, da ich meiner Oma doch glaube, wenn sie sagt, daß man damals einfach naiver war als heute...) Es wird ja leider nicht mehr möglich sein, alle Fakten zu kennen und zu belegen, es steht außer Frage, daß dem Judentum unermeßliche Grausamkeiten widerfahren sind, die auf keinen Fall vergessen werden dürfen. ABER (und jetzt stellt mich bitte an den Pranger) wenn wir (die wir alle keine Chance hatten, in dieser Zeit etwas falsch oder richtig zu machen, da wir ja noch nicht existent waren) heute noch Reparationen zahlen und bis ins 7te Glied (ww. 1000 JAhre von denen uns ja gnädigerweise 500 erlassen wurden) büßen sollen, dann läuft irgendetwas falsch. Ich bin der Meinung, daß wir leider nicht mehr ändern können, was damals an Unrecht geschehen ist, aber, daß WIR nicht schuld daran sind und unsere PFLICHT ist es, soetwas nicht wieder geschehen zu lassen. Aber die VAriante der "Aufarbeitung" die im Moment angewand wird ist in meinen Augen die falsche und Deutschland schießt sich damit selber ins aus! aufgrund von unserer Vergangenheit sehen wir uns nämlich gezwungen, Kompromisse einzugehen und Zugeständnisse zu machen, die total hirnrissig sind. ein beispiel, ich habe die genauen Zahlen im Moment nicht greifbar, werde aber meine bessere Hälfte fragen und diese dann einstellen, Asylpolitik!!! Warum nimmt Deutschland im Verhältnis zu anderen EU-Ländern unverhältnismäßig mehr Asylanten auf? Und läßt sich dann auch noch den schwarzen Peter zuschieben, wenn man dann versucht kriminelle Asylanten abzuschieben, denn das ist ja ausländerfeindlich... Meiner Meinung nach, wäre es, dieses nicht zu tun inländerfeindlich, aber egal. (Was nicht heißen soll, daß ich etwas gegen Ausländer habe!!!!)
Erschreckend finde ich auch, daß Berliner Schulen mittlerweile von den grauen Wölfen unterwandert werden, wahlweise türkische Familien in Österreich fordern, daß die weibl. österr. Lehrkräfte Kopftücher zu tragen und ihren Söhnen nichts mehr zu sagen hätten, das geht glaube ich doch etwas sehr weit, milde ausgedrückt!!! Aber ich bin ja gleich ein Nazi, wenn ich soetwas als fehlende Integrationswilligkeit werte.
Der kasus knactus ist ja, daß, wenn es so weiter geht und wir uns für jeden Mist die schuld in die Schuhe schieben lassen, uns mehr auf die Probleme anderer Länder konzentrieren als auf unsere eigenen wir mit Sicherheit bald wieder eine ähnliche Situation haben wie vor 60Jahren, da man einem unzufriedenem Volk alles erzählen kann. Ganz gefährlich ist ja, daß man ihm ja noch nicht einmal sagen muß, was man macht, hauptsache die ergebnisse stimmen. ich glaube nämlich nicht, daß damals jemand wirklich "Mein Kampf" gelesen hat, da ehrlich nicht auszuhalten, und wenn doch, dann mit sicherheit nicht ernstgenommen.
@stromer & schneeggala
Darf ich mal fragen woher Ihr Eure "Fakten" zur "gängigen Lehrmeinung" usw. habt? Mir scheint es eher so, dass Ihr Euch eben nicht (!) mit den vielen, im Wissenschaftsbereich produzierten Ansichten auseinander setzt. Dieses ewige argumentieren mit der "gängigen Lehrmeinung" bezeugt zum einen genau dieses, sonst würdet ihr sofort erkennen, dass es da nix "gängiges" gibt.
Zum anderen halte ich diesen (Euren) Verweis für ein Totschlagargument, das eigentlich davon ablenken soll, dass Eure Ansichten eben nicht faktisch fundiert, sondern wahrscheinlich mit "Jedermann" als Quelle, im Internet zusammengerammscht ist.
Darüber hinaus kann ich dieses Getue von wegen, ich-trau-mich-hier-nicht-zu-schreiben-wiel-ich-sonst-in-die-braune-Ecke-gestellt-werde nicht ernstnehmen. Was soll das bitte für eine Meinung sein, die man sich nicht trauen kann zu schreiben, weil man Angst hat für braun gehalten zu werden? Kann doch eigentlich nur eine braune Meinung sein!
An dieser Stelle hoffe ich dass diese Forum, das ja sonst recht schnell ist, bei kontroversen Themen Einhalt zu gebieten, hier mal einen Schlussstrich macht, bevor noch das Geflenne anfängt, dass ja eigentlich doch die Juden schuld sind am verlorenen Nationalstolz der gedemütigten Deutschen, oder noch besser: Verschwörungstheorien! Die BRD existiert gar nicht, sondern wir leben noch im Deutschen Kaiserreich - blos weiss es keiner. Ausser natürlich ein paar Erleuchtete, die dann in Nachbars Garten stehend Flaggen hissen um EINMAL (nur ein einziges mal, bitte bitte) im Leben auch gaaanz groß dazustehen - love, peace & harmony - ich hoffe ihr kommt wieder zur Besinnung!! :bounce02:
Was soll das bitte für eine Meinung sein, die man sich nicht trauen kann zu schreiben, weil man Angst hat für braun gehalten zu werden? Kann doch eigentlich nur eine braune Meinung sein!
Was fragst du das noch, wenn du gleich danach forderst, mainstreamabweichende Meinungen nicht zuzulassen, bzw. zu verhindern? Da fällt mir wieder nur ein, daß nicht besser sein kann als die Bösen, wer mit den gleichen Methoden arbeitet. "Eine andere Meinung als die meine ist verboten" hatten wir schonmal...
Wenn jemand der schreibt, daß er sich intensiv mit der deutschen Geschichte beschäftigt, damit rechenn muß, daß sofort soundsoviele aufschreien und ihn alleine deshalb :shock: als Neonazi betiteln, dann weißt du warum manche ihre Meinung lieber nicht äußern - was ich für wesentlich schädlicher da subversiver halte, als es zu tun.
Und genau dieses undifferenzierte und panische Schreien nach dem Verbot von Beschäftigung mit allem was deutsche Geschichte ist und auch dem, was an gesellschaftspolitischer Entwicklung gut ist für Deutschlands Zukunft - und dazu gehört für mich unter anderem auch eine gesunde Portion nationales Selbstbewußtsein, führt dazu, daß Deutschland langsam aber sicher untergeht, weil es nirgendwo mehr politisch deutlich den Mund aufmacht. Weil sich kein Politiker im Ausland wie im Inland - 61 Jahre nach Kriegsende - traut, sich für Deutschland stark zu machen, weil sich keiner traut Entscheidungen zu treffen, die für die Deutschen gut sind. Und mit "die Deutschen" meine ich die Bürger Deutschlands egal welcher Herkunft.
Die heutigen Deutschen sind die großen Zahler und Dulder jeder Bürde und jeder nicht begründbaren Ungleichverteilung und ihre Meinung weltpolitisch unbedeutend, weil nicht geäußert - ob nun innerhalb der EU oder weltpolitisch. Und das alles aufgrund einer Geschichtsschuld die alle Deutschen auf ewig zu einem nicht existenten weltpolitischen Selbstbewußtsein verurteilt?
Was für eine traurige Aussicht, in einem Duckmäuserland zu leben, in der die Bevölkerung auch heute noch ängstlich danach ruft, Meinungsvielfalt zu verbieten. Ich hoffe, es gibt in Deutschland bald so viele laut geäußerte, konträre Meinungen und offen geführte Diskussionen um Zuwanderung, Nationalstolz, Geschichte, Auslandsschulden und Kredite udn vor allem über Zukunftsperspektiven, daß der Regierung alles um die Ohren fliegt und sie endlich mal in die Gänge kommen und den Mut haben für radikale Änderungen in allen Bereichen der Innen- und Außenpolitik.
Dann bin ich gern wieder stolz auf mein Land, weil es Anlass zur Hoffnung gibt daß sich was geändert hat und wir beim Thema Zukunft mitspielen.
Und wenn es für manche Leute eine braune Gesinnung ist, sich mit der Geschichte und der Zukunft zu beschäftigen und vor allem selbstbewußt zu sein, dann haben sie wohl einiges an der Geschichte nicht verstanden - vor allem am Denken und Wirken der der Nationalsozialisten und ihrer Verbrechen. Das hatte nämlich mit nationalem Selbstbewußtsein nichtmal im Ansatz irgendetwas zu tun, ganz im Gegenteil.
Tut mir leid, aber da geht mir die Hutschnur hoch. Wo ist Deine Meinung verboten? Wo ist es Dir oder jedem anderen verboten seine Meinung zur deutschen Geschichte zu schreiben oder zu sagen, geschweige denn sich damit zu beschäftigen??
Aber wenn man groß ankündigt das zu tun, dann kann man doch bitte auch vernünftig seine Meinung schreiben ohne dem virtuellen Publikum gleich Denunziationsabsichten zu unterstellen. Das ist Taktik! Und dabei bleibe ich. Wer hier mundtot gemacht werden soll sind nicht Leute mit eventuell obskuren Absichten, sondern deren Kritiker!
Du behauptest in einem Land zu leben in dem es keine Meinungsvielfalt gibt. Dein eigentliches Problem ist aber, dass es genügend Leute in diesem Land gibt, die glücklicherweise zu Rassismus, Sexismus und Nationalismus NEIN sagen, weil sie noch nicht vergessen haben wohin Relativismus führt. Oder aber: Du traust Dich einfach nicht Deine Meinung gegen den Mainstream, wie Du ihn nennst, durchzusetzen und zu argumentieren; aus Angst den Kürzeren zu ziehen. Das spricht dann aber eher gegen Deine Meinung.
An dieser Stelle hoffe ich dass diese Forum, das ja sonst recht schnell ist, bei kontroversen Themen Einhalt zu gebieten, hier mal einen Schlussstrich macht,
Du forderst hier ein Verbot der freien Meinungsäußerung, bzw. äußerst deinen Wunsch, man möge von offizieller Seite keine kontroverse öffentliche Diskussion zu diesem Thema zulassen. Noch Fragen?
Meine Meinung zu diesem Thema steht explizit einige Seiten weiter vorne und auch in meinem Posting, auf das du dich beziehst. Dann gab es auch noch einen Tread zur Ausländerghettoisierung und Integrationswilligkeit von Ausländern, da dürfest du auch noch einiges von meiner Meinung finden - ich such dir den Thread bei Bedarf gerne nochmal raus.
Was ihr schreibt find eich interessant. Ganz ehrlich. Aber ich finde es so.... lebensfern. Ist ja alles gut und schön, aber zB mit "selbstbewusst deutsch sein" kann ich nichts anfangen. Ich bin ein selbstbewusster Mensch und ich wäre es in der Schweiz, in England oder in Russland ebenso. Ich habe eien ostdeutsche Vergangenheit, die mich stark geprägt hat. Aber deutsch? Ja mein Gott, ich bin halt in Deutschland geboren, aber wieso muss ich stolz darauf sein ein Deutscher zu sein? Oder was bitte versteht ihr genau unter Nationalstolz?
Bei den letzten Texten fällt mir auf: wow, was für eine druchdachte und beschilderte Meinung ihr doch zu der ganzen Thematik habt, aber wie lebt ihr die?? (Stromer und Schneggala meine ich übirgens. :oops: ) Nicht, das sich keine theoretische Meinung habe. Klar hab ich die, aber viel wesentlicher ist für mich doch mein ganz poersönliches Leben. Na klar kann ich ich mich auch darüber aufregen, dass D keine Ausländerpolitik betreibt (für mich ist das zumindest keine), aber ändert das was?
Und ich glaube da liegt doch der Unterschied zwischen den geschrieben Texten heir: die einen sprechen von der Theorie, von theoretischer Toleranz und so, die anderen davon wie das im Leben aussieht. Und da kann es tausend mal heissen "die Kaiserflagge ist nicht illegal". Jemand, der sie hisst is mir erstmal suspekt. Jemand, der eifnach nur in einem Land lebt und stolz auf das Land ist, ist mir ebenso suspekt. Aber das heisst nicht, dass ich den für braun halte. Ich kann damit einfach nur nichts anfangen. :traurig04:
An dieser Stelle hoffe ich dass diese Forum, das ja sonst recht schnell ist, bei kontroversen Themen Einhalt zu gebieten, hier mal einen Schlussstrich macht, bevor noch das Geflenne anfängt, dass ja eigentlich doch die Juden schuld sind am verlorenen Nationalstolz der gedemütigten Deutschen, oder noch besser: Verschwörungstheorien! Die BRD existiert gar nicht, sondern wir leben noch im Deutschen Kaiserreich - blos weiss es keiner. Ausser natürlich ein paar Erleuchtete, die dann in Nachbars Garten stehend Flaggen hissen um EINMAL (nur ein einziges mal, bitte bitte) im Leben auch gaaanz groß dazustehen - love, peace & harmony - ich hoffe ihr kommt wieder zur Besinnung!! :bounce02:
Eben genau deshalb ist es schwierig. Weicht man nur einen Millimeter davon ab, was heutzutage als vertretbare Haltung zu diesem Thema gilt, wird gleich enorm polarisiert.
Das hättest du wohl gerne, dass dieses Geflenne anfängt, damit du deine vorgefertigten verinnerlichten und wenig reflektierten Argumente diesbezüglich loswerden kannst. Aber denk dir bloss, es ist in der Tat möglich, dass man für Meinungsvielfalt eintreten kann, ohne gleich ein juristisches Vergehen zu bagatellisieren. Wiederbetätigung ist strafbar, nicht aber die Pflege eigener Gedanken und Haltungen.
Jemand, der eifnach nur in einem Land lebt und stolz auf das Land ist, ist mir ebenso suspekt. :traurig04:
Stolz sein oder eher Selbstbewusstsein darf doch nicht nur kleinkariert auf die eigene Lebenssituation bezogen werden. Letztendlich muss ich doch im Grossen konsistent sein in dem, wofür ich mich im Kleinen bemühe.
Lila, klingt schön, aber wie genmau meinst du das für dich persönlich? Ich meinte das überhaupt nicht als Provokation, sondern total ernst Ich kann mit Nationalstolz einfach nichts anfangen. Es sagt mir nichts.
Und zu den Selbstbewusstsein; entschuldige bitte, aber mit meiner kleinkarierten Denkensweise, die nur mich betrifft, gehe ich auf die Strasse und trete für meien Ansichten ein und zwar nicht vor Menschen, die freundlich und tolerant sind, sondern vor Menschen, die Ausländern blöde Parolen zuwerfen etc. Meine Lebenssituation ist es nun mal, die mir die Möglichkeiten und "Räume" bietet, so zu handeln, damit mein Lebensumfeld zu einem Ort wird, in dem Menschen gut zusammenleben, mir doch egal woher sie sind und was für Verbechen ihre Großväter begangen haben. Viele solcher kleinkrierter Lebensumstände und damit einhergehenden Lebensweisen machen doch den großen Ort Deutschland aus. Also weiss ich nicht, wieso mein kleinkariertes für mich selbst denken weniger wert sein soll, als theoretisches "so wäre es toll"-Idealisierungen.
Lila, auch wenn ich das jetzt aus meinem Lebensumfeld und aus meinen persönlichen Lebensverhältnissen heraus greife, weiss ich noch immer nicht, was Nationalstolz ist. Ist das so unverständlich? Was ist es denn für dich?
Also weiss ich nicht, wieso mein kleinkariertes für mich selbst denken weniger wert sein soll, als theoretisches "so wäre es toll"-Idealisierungen.
Bewertet hab ich die "kleine Version des Selbstbewusstseins" nie!
Umgekehrt betrachtet: Ich würde nicht von vornherein weniger stolz auf mein Land sein, wenn es denn Deutschland wäre, nur weil es Deutschland wäre. Insofern geb ich dir ja Recht, Lore ;-)
Von meiner Warte betrachtet (bin "Nicht-Deutsche" im eigenen "Nicht-Deutschen" Land, aber mit demselben medialen Dunstkreis) fällt mir auf (übrigens trifft das durchaus auch für mein Heimatland zu), dass die eigene Identität ständig beklagt und beweint wird. In zahlreichen Dokumentationen im TV wird gerechtfertigt, aufgearbeitet etc. Klar ist das wichtig und lohnenswert, aber die Häufung und die Faszination, die der dieser Zeitperiode beigemessen wird, empfinde ich als unangemessen. Es gab auch historisch "große" Zeiten Deutschlands, nur diese zu erwecken ist angesichts der jüngeren Ereignisse stets unangebracht.
Und ansonsten... Was ist Nationalstolz? (Und du willst hoffentlich keine Fangfrage stellen ;-) ): Ein Interesse an der eigenen Herkunft, an den geographischen, geologischen Gegebenheiten des Heimatlandes, ein Interesse an historisch relevanten Ereignissen, ein Interesse an der Sprache samt deren Herkunft, eine gewisse Kenntnis davon, dass (Lands)-leute großartiges geleistet haben. Kurzum, die eigene Herkunft sollte dazu anregen, Fragen zu stellen. Gerade so, wie man etwa die familiäre Herkunft erkundet.
Noch Fragen?
Oh man, was habe ich da mal wieder angerichtet???
Ich versuche mal systematisch zu antworten.
Aber eines gleich vorneweg als Klarstellung, damit mich niemand falsch versteht.
Ich bin ja in der ehemaligen DDR aufgewachsen - wo uns ja unstrittig schon von klein auf falsche Fakten bezüglich der deutschen Geschichte beigebracht wurden. Wenn jemand dazu genaueres wissen will, bin ich gerne bereit, mal ein paar Sachen zum Besten zu geben.
Auf jeden Fall bin ich unter anderem auch deswegen von meinen Eltern so erzogen wurden, dass ich nicht immer alles ungesehen glauben sondern mir selber eine Meinung bilden soll. Das habe ich schon in meiner Jugend so gehandhabt und das hat mir schon damals so manchen Stein in den Weg gelegt. Unter anderem mußte ich wegen einer im FDJ Schulungslager gemachten Äußerung zum Rapport bei der FDJ Kreisleitung antreten und bekam einen ordentlichen Verweis vor der ganzen Schule - das gipfelte dann soweit, dass ich am 06. Oktober 1989 mit 16 Jahren aus der FDJ geschmissen wurde. Glücklicherweise kam dann gleich danach die Wende, sonst hätte ich mir meine berufliche Zukunft in der DDR total verbaut oder wäre noch schlimmer, in einem der bereits geplanten Internierungslager für Systemkritiker gelandet. Aber das ist eine andere Geschichte.
Ich selber bin seit 1992 Mitglied der SPD und habe als Juso angefangen. Im letzten Jahr habe ich hier auch für die SPD für einen Posten kandidiert - bin also mit meiner politischen Gesinnung eher in der Roten als in der braunen Ecke angesiedelt.
So, und jetzt weiter zum eigentlichen:
Darf ich mal fragen woher Ihr Eure "Fakten" zur "gängigen Lehrmeinung" usw. habt? Mir scheint es eher so, dass Ihr Euch eben nicht (!) mit den vielen, im Wissenschaftsbereich produzierten Ansichten auseinander setzt. Dieses ewige argumentieren mit der "gängigen Lehrmeinung" bezeugt zum einen genau dieses, sonst würdet ihr sofort erkennen, dass es da nix "gängiges" gibt.
Zum anderen halte ich diesen (Euren) Verweis für ein Totschlagargument, das eigentlich davon ablenken soll, dass Eure Ansichten eben nicht faktisch fundiert, sondern wahrscheinlich mit "Jedermann" als Quelle, im Internet zusammengerammscht ist.
Klar darfst du fragen.
Unter anderem habe ich hier in meiner Bibliothek über 500 Bücher und Arbeiten über Geschichte rumstehen, welche ich alle gelesen habe. Die Bücher stammen aus den verschiedensten politischen Richtungen. Ich lese sie aber vorurteilslos und bilde mir aus dem Zusammenhang heraus dann eine Meinung.
Weiterhin habe ich schon unzählige Stunden in Archiven verbracht und mich durch alte Unterlagen gegraben - habe also Quellenstudium betrieben. Ich habe sogar vor 3 Jahren meinen 2 wöchigen Sommerurlaub im Staatsarchiv Weimar und im Bundesarchiv verbracht. Außerdem bin ich öfters Gast im Buchenwaldarchiv in Weimar.
Sicher lese ich auch sehr viel im Internet und bin in 2 Geschichtsforen aktiver Schreiberling.
Ich denke, ich weiß wovon ich rede, wenn ich mich aktiv zu einem Thema äußere.
Darüber hinaus kann ich dieses Getue von wegen, ich-trau-mich-hier-nicht-zu-schreiben-wiel-ich-sonst-in-die-braune-Ecke-gestellt-werde nicht ernstnehmen. Was soll das bitte für eine Meinung sein, die man sich nicht trauen kann zu schreiben, weil man Angst hat für braun gehalten zu werden? Kann doch eigentlich nur eine braune Meinung sein!
Nur ein einzigstes Beispiel - und bitte bitte steinigt mich nicht deswegen, mir fällt gerade nichts anderes dazu ein...
Wie beurteilt ihr das Verhalten des jüdischen Volkes in Palästina bei dessen Besetzung nach 1945, der Vertreibung der Palästinenser aus ihrem Heimatstaat, dem verübten Völkermord und der anschließenden vorbehaltslosen Anerkennung des Staates Israel durch die USA und der anderen Weltstaaten?
Was ihr schreibt find eich interessant. Ganz ehrlich. Aber ich finde es so.... lebensfern. Ist ja alles gut und schön, aber zB mit "selbstbewusst deutsch sein" kann ich nichts anfangen. Ich bin ein selbstbewusster Mensch und ich wäre es in der Schweiz, in England oder in Russland ebenso. Ich habe eien ostdeutsche Vergangenheit, die mich stark geprägt hat. Aber deutsch? Ja mein Gott, ich bin halt in Deutschland geboren, aber wieso muss ich stolz darauf sein ein Deutscher zu sein? Oder was bitte versteht ihr genau unter Nationalstolz?
das ist nicht so einfach mit wenigen Worten zu beantworten.
Die Deutschen waren vor 1945 jahrhundertelang ein großartiges Volk, welches Meilensteine u.a. in der Geschichte, Wissenschaft und Technik vollbracht haben. Darauf kann man auch heute noch stolz sein.
Aber niemand verlangt von dir, dass du unbedingt Nationalstolz entwickeln musst.
Und wäre ich in der Schweiz oder in Russland geboren, würde ich wahrscheinlich genauso stolz auf meine Herkunft sein - nur mit dem Unterschied, dass ich es dann auch uneingeschränkt sein dürfte.
Achtung Doppelposting - aber ich hatte zu viel geschrieben und konnte nichts mehr eingeben. Deshalb hier nochmal weiter:
Bei den letzten Texten fällt mir auf: wow, was für eine druchdachte und beschilderte Meinung ihr doch zu der ganzen Thematik habt, aber wie lebt ihr die?? (Stromer und Schneggala meine ich übirgens. Embarassed ) Nicht, das sich keine theoretische Meinung habe. Klar hab ich die, aber viel wesentlicher ist für mich doch mein ganz poersönliches Leben. Na klar kann ich ich mich auch darüber aufregen, dass D keine Ausländerpolitik betreibt (für mich ist das zumindest keine), aber ändert das was?
Sicher ist mir mein persönliches Leben wichtiger als unbedingt immer meine Meinung zu vertreten und durchzusetzen. Ich habe eine kleine Familie zu versorgen und deshalb äußere ich meine Meinung auch nicht unbedingt vor der versammelten Öffentlichkeit, sondern behalte sie öfters für mich. Nachdem ich ja deswegen schon mehrfach dumm angemacht wurde bzw. auch auf die Nase gefallen bin, halte ich eben auch einfach mal den Mund und denke mir meinen Teil. Mir reicht es derzeit aus, durch die Foren und die daraus entstandenen Kontakte sehr viele Gleichgesinnte kennengelernt zu haben, mit denen ich mich austauschen und diskutieren kann.
Und aus diesen Kontakten bzw. aus dem kleinen heraus haben wir es z.B. in einigen Geschichtsbereichen schon geschafft, Meinungen zu revidieren bzw. sogar Lokalgeschichte umzuschreiben. Das ist doch auch schon etwas?
Edit - noch zum Schluss
Was mir derzeit in der aktuellen Politik bzw. in der Presse ganz besonders schwer aufstößt ist u.a. folgendes.
Ich habe nichts gegen Ausländer und verschiedene Religionszugehörigkeiten in Deutschland. Definitiv nicht.
Aber warum ist es jedesmal einen politischen Aufschrei und einer Titelschlagzeile in der BILD wert, wenn in Hintertupfingen eine Horde wildgewordener Jugendlicher einen Ausländer verprügeln aber es höchstens kleingedruckt im Lokalteil der Zeitung Erwähnung findet, wenn in der Stadt mal wieder diverse Ausländergruppen aufeinander losgehen und sich regelrechte Schlachten liefern oder 2 deutsche Mädels von einer Gruppe Türken vergewaltigt und krankenhausreif geschlagen werden?
Wo bleiben denn da die Relationen?????
@ Lore: was meine "durchdachte" Meinung angeht, und wie ich die lebe, ich hatte irgendwo geschrieben, daß man, egal in welcher Frage man nicht verallgemeinern darf, sondern jeden (!!!!) Menschen als Individuum betrachten muß, auch wenn das sehr zeitaufwendig und echt mühsam ist, ich kriegs leider auch nicht hin... zumindest nicht immer... leider, ich gebe mir die größte Mühe, jedes andere Lebewesen, bis auf Spinnen, und selbst da habe ich ein echt schlechtes Gewissen so zu behandeln, wie ich das selber für mich gerne hätte... aber dieser Themenaspekt führt hier jetzt zu weit!
Ich möchte ja auch nicht von anderen als Nazi-Volltrottel gesehen werden, weil er nur Deutsche kennt die so sind, ich denke, es gibt Idioten egal welcher Nationalität, Hautfarbe und Religionszugehörigkeit. LEIDER! Ich habe wirklich lange mit mir gerungen, ob ich zu diesem Thema etwas schreiben soll, da ich ja im Moment selber Ausländer bin (in Österreich) und vorher eine lange Zeit in Luxemburg gelebt habe und v.a. in Luxemburg doch auch mit Intoleranz zu tun hatte, da die dort alle Nationalitäten gerne sehen, nur die "Hourepreisen" (Hurendeutschen) nicht. Es hat mich echt erschreckt, daß ich, da ich im Französischen keinen deutschen sondern einen luxemburgischen Akzent hatte so lange keine Probleme hatte bis ich meine Nationalität preisgegeben habe und somit gleich in die KAtegorie Nazi abgeschoben wurde. In Grundschulzeiten wohlgemerkt, wo es den Kids eigentlich nicht bekannt war, was in der Geschichte war, aber die Meinung der Eltern einfach übernommen wurde. War nicht so einfach!!!
Was den Nationalismus angeht, es ist ja wie bei allen nicht eindeutig oder im Laufe der Zeit mehrfach belegten Ausdrücken schwierig sich dazu zu bekennen oder es abzulehnen, da es bei so großen Wörtern eine wahnsinnige Spanne an Definitionen gibt. Ich habe gerade nochmal bei Wikipedia nachgeschaut und fand mich in meiner Meinung bestätigt, daß sich bei diesem Wort jeder das zusammensuchen kann was er will und auch ausklammern kann, was er will. Da sich in dieser Riesendefinition keiner exakt wiederfinden kann!
Bis zu einem gewissen Grad bin ich anscheinend Nationalist, ich finde es zum Beispiel wirklich schade, daß die deutsche Sprache so vor die Hunde geht, weil man einfach zu faul ist sie zu lernen (bin erklärter Gegner der Rechtschreibreform!!!) Ich finde es auch katastrophal, daß sich D in der Weltpolitik nur noch im Büßerhemd zeigen darf (oder tut, je nachdem)
Herrgott ist das ein schwieriges Thema, wenn man seine Meinung nicht bis ins allerkleinste Detail definiert kann einem das gleich schon wieder als etwas ganz anderes ausgelegt werden, wahlweise habe ich manchmal echt das Gefühl, absichtlich missverstanden zu werden...
wahlweise habe ich manchmal echt das Gefühl, absichtlich missverstanden zu werden...
Ja, das passiert nunmal, weil es nicht "die eine" Wirklichkeit gibt und sich jeder aus seiner eigenen Wirklichkeit heraus das passende aussucht.
Ob das jetzt bei der Begriffsdefinition Nationalstolz, Geschichtsinteresse oder allein beim Begriff "gängige Lehrmeinung" ist.
Wenn ich eine bestimmte Denkrichtung habe, noch dazu womöglich mit Scheuklappen durch die Welt laufe, dann nehme ich auch nur das (als) wahr, was sich direkt in meinem Fokus befindet - und bei manchem ist das eben die Bildzeitung...oder daß Deutschalnd sich hauptsächlich definiert durch die Verbrechen des Nationalsozialismus und durch heutige neonazistische Umtriebe und zusammengeschlagene Ausländer.
Der Fokus fällt drauf, weil diesen Ereignissen die entsprechende Aufmerksamkeit geschenkt wird und sie deshalb erst ins Sichtfeld gerückt werden und so dominat erscheinen.
Beispiel: Wenn in Frankfurt die 1. Mai-Demo der Rechten stattfindet, dann finden sich auf einem kleinen Parkplatz im Ostend 150 Parolenschreier zusammen, die von ca. 3.000 Polizisten begleitet werden, die die gesammte Osthälfte der Stadt für Stunden für Autos und Fußgänger absprerren, um das Grüppchen von eventuellen Gegendemonstranten der Gewerkschaften oder Antifa zu trennen. Eine Millionenstadt halb lahmgelegt wegen 150 fahnenschwingenden NPDlern. Haben sie diese Aufmerksamkeit verdient? Niemand würde ansonsten Notiz von ihnen nehmen, nicht mehr, als von jedem anderen Verkehrshindernis auch.
Für mich widersprechen sich nationales Selbstbewußtsein und ethisches Handeln des Einzelnen im Kleinen nicht, sondern sie bedingen einander.
Als Befürworter von Kants kategorischem Imperativ halte ich das persönliche Handeln heute, hier und jetzt für die unabdingbare Voraussetzung für ein "Nationalgefühl" oder wie immer man das nennen will. Wenn ich mich im Kleinen für genau das einsetze, was Lorelei aus ihrem Stadtviertel beschreibt und wenn viele anderen, nämlich die Mehrheit der Deutschen das auch tun würde und die Bildzeitung würde darüber auf der Titelseite berichten und daraus würde sich die Weltöffentlichkeit ein Bild "der Deutschen" machen, dann wäre das der Grundstein für ein anderes Auftreten von Deutschland in der Welt. Ein gleichwertigeres. Es fängt immer im kleinen an.
Und das bleibt nur so lange theoretisch, solange viele eben nix tun, wegschauen oder nur auf die Bild-Schlagzeilen.
Ich lebe in einem Multikultiviertel und ich mag das meistens - vor allem weil hier alle friedlich koexistieren - zwischen jüdischem Friedhof, türkischem Grillplatz, italienischem Lebensmittelladen, griechischem Biergarten und kubanischer Bar.
Die Jugendlichen sind oft nervig, lungern rum und beschmieren Wände - aber da unterscheiden sich die deutschen nicht von den ausländischen, es sind eben Teenager. Schwierig ist die Schulsituation, weil das Niveau aufgrund der Sprachprobleme schlecht ist - dafür bietet die Stadt jetzt Sonderförderprogramme für die Sporachförderung an. Sie anzunehmen liegt wieder an den ausländischen Jugendlichen. Die die wollen, grenzen sich auch nicht selber aus - zumindest hier nicht.
Und wenn jemand zusammengeschlagen wird, dann berichtet die Zeitung in gleichem Maß darüber, ob nun Täter oder Opfer Deutscher oder Ausländer war. Da fängt es für mich an, stolz auf ein Land zu sein - wenn ich stolz auf mein eigenes Handeln, auf das meiner Gemeinde, meiner Stadt sein kann.
Würde sich die deutsche Regierung und auch die deutsche Presse mal mit den Orten udn Ereignissen in Deutschland beschäftigen, in denen Deutsche und ausländische Bürger in friedlicher Koexistenz und vor allem auch miteinander leben und das herausstellen, dann würde auch wieder ein Gleichgewicht entstehen. Ich bin mir sicher, es gibt mehr Beispiele für friedliches und fruchtbares Miteinanderleben und voneinander Profitieren, als es neonazistische Umtriebe gibt.
Halbvoll oder halbleer - es kommt doch immer darauf an, ob man sich positiv weiterentwickeln will, oder lieber jammern und leiden.
Ich kann nicht nachvollziehen, wie man die Aussagen, die Anja erhalten hat, relativieren kann. Das ist extrem rechtes Gedankengut, was mir da entgegenspringt, wenn auch vielleicht nicht rechtsextremes. Fertig, aus die Maus. Natürlich sagen die nicht, auf eine solche Frage: Ja, wir sind Nazis, wir sind intolerant und hätten die KZ gerne wieder. So dämlich sind nur die Skins, das so direkt zu äußern, der Rest macht es subtiler.
Ich bin auch für Toleranz und Offenheit anderen Meinungen, Kulturen und Sitten gegenüber. Aber das ist mir denn doch zu eindeutig kriminell. Wie ich reagieren würde? Selber den Kontakt abbrechten, aber die Kinder miteinander spielen lassen - wenn auch nicht bei den Nachbarn, sondern nur draußen/ bei mir. Und das würde ich den Leuten auch so vermitteln.
Schau mal genau hin, dann wirst du feststellen, dass bei vielen, vielen Berichten über Gewalttaten o.ä. immer die Nationalität des Täters genannt wird, wenn er/ sie kein Deutscher ist. Selten aber liest man, das "ein deutsch aussehender Mann", ein Deutscher, ein Deutschstämmiger o.ä. eine Frau vergewaltigt/ einen Kiosk ausgeraubt o.ä. habe.
Und das rechte Gewalttaten einen anderen Stellenwert in den Medien haben, liegt daran, dass sie im Gegensatz zu "normaler" Gewalt einen politischen/ ideologischen Hintergrund haben, wie eben z.B. Terrorismus auch, der ja einen ähnlich hohen Stellenwert bekommt. Das wäre die Vergleichsebene, rechte Gewalt - Terroranschlag. Wenn dir da auch ein Ungleichgewicht zu Lasten der Deutschen auffällt, dann wäre da allerdings was krumm im Geschäft (außer natürlich, dass bei rechter Gewalt die räumliche, kulturelle Nähe berücksichtigt werden muss, die einen nicht zu gering zzu schätzenden Nachrichtenwert darstellt.)
Nur mal ein Denkanstoß.
Wenn ich als deutsche auswandere, nehmen wir mal rein hypothetisch Italien. (jedes andere Land könnte hier ebenso als Beispiel dienen) Dann beschließe ich, weil es mir da so gut gefällt, die italienische Staatsbürgerschaft anzunehmen und Nationalstolz zu entwickeln, mich wie ein Italiener zu fühlen, einfach, weil ich vielleicht die Italiener mit ihrer Geschichte und Lebensweise so cool finde. Ist das dann weniger verwerflich, oder dämlich oder weltfremd? Wenn mich die Italiener akzeptieren, kann mein Entschluss nicht so falsch gewesen sein.
Ich kenne mehrere Menschen, die ursprünglich in einem anderen Land geboren wurden, oder dessen Wurzeln elterlicherseits haben und die sind stolz, hier leben zu können und sich als deutsche zu fühlen. Sind die auch weltfremd? Viele davon haben doppelte Staatsbürgerschaften und fühlen sich beiden Nationen zugehörig. Da fängt doch Nationalstolz schon an.
Ich lebe hier in einem Viertel mit vielen osmanischen Mitbürgern. Denen tropft der Stolz aus den Ohren :biggrin: aber sie akzeptieren auch meinen (nicht unerheblichen) Nationalstolz, eben weil es nichts negatives ist. Immerhin gehöre ich zu einer Nation, die es anderen Nationen möglich macht hier zu leben. Friedlich und in Freundschaft. Miteinander :biggrin: Warum soll ich darauf nicht stolz sein. Ich rede hier nicht vom Gastarbeiterland - diese Zeiten sind vorbei.
Ich rede hier von einer "erwachsenen" BRD, von der ich ein Teil bin.
Sollte mir das nicht passen - es steht mir frei zu gehen. Ich lebe hier definitiv nicht, weil ich hier geboren bin. Vor 15 Jahren habe ich einen Auswanderungs"versuch" unternommen und bin - sehr reumütig wieder heimgekommen.
Seitdem sehe ich mein Land mit anderen Augen und traue mich, stolz zu sein.
Schau mal genau hin, dann wirst du feststellen, dass bei vielen, vielen Berichten über Gewalttaten o.ä. immer die Nationalität des Täters genannt wird, wenn er/ sie kein Deutscher ist. Selten aber liest man, das "ein deutsch aussehender Mann", ein Deutscher, ein Deutschstämmiger o.ä. eine Frau vergewaltigt/ einen Kiosk ausgeraubt o.ä. habe.
Weil ich mal davon ausgehe, daß immer ein Deutscher/eine Deutsche der/die Täter/in ist, wenn nichts anderes dabeisteht - ist in Deutschland doch auch logisch, da muß nicht extra darauf hingewiesen werden, oder?
Wenn sie einen Verbrecher suchen, dann steht (hier) auch schonmal dabei "sprach mit starkem fränkischen Akzent" - genauso wie dabeistehen würde, wenn es ein russischer oder türkischer oder was auch immer Akzent wäre. das sind einfach Fakten. Und der eine Verbrecher nicht besser als der andere, egal welcher Herkunft.
Daß der Großteil der Gewalttaten, die gegen Ausländer in Deutschland begangen werden politisch motiviert ist, möchte ich in Frage stellen. Meistens geht es doch "nur" darum seinen Frust abzureagieren, indem man jemanden zusammenschlägt - daran ist für mich nichts politisch und es passiert Deutschen sicher häufiger als Ausländern, daß sie so einem Irren in Quere kommen. Ein Amokläufer hat auch seltenst ein politisches Motiv.
Und das Hissen einer Kaiserflagge ist in Deutschland genausowenig kriminell wie das einer nicht mehr aktuellen türkischen, italienischen, amerikanischen - ob man es nun toll findet oder nicht und egal welche Gesinnung dahinter steht oder man dahinter vermutet. Solange sie nichts kriminelles tun oder äußern, sind sie es auch nicht.
Trotzdem muß mir ja die politische Einstellung mancher Leute nicht gefallen, genausowenig wie ich dann mit ihnen befreundet sein muß.
Dennoch ist es diskriminierend, die Herkunft zu nennen, wenn sie nichts mit der Tat zu tun hat und sollte laut Kodex auch unterbleiben. durch diese Geschichten entsteht doch der Eindruck, dass Ausländer viel krimineller wären als Deutsche. Da brauch ich mich nur in der älteren Generation meiner Schwiegerfamilie umzuhören "Haste gelesen? Wieder nen Türke. Was wollen die denn hier, wenn sie sich nicht an die Gesetze halten..."
Die Gewalttaten, die in den Medien so breit getreten werden, haben meistens einen politischen/ ideologischen Hintergrund.
Natürlich gerät ein Ausdländer auch in eine Schlägereim, die mit seiner Herkunft nichts zu tun hat. Nur das steht dann meist ja nicht lang und breit in der Presse. (Und auf die Schlagzeilen bezuog ich mich ja).
Dass das Hissen der Kaiserflagge nicht kriminell ist, mag sein. (Wenn sie wirklich als Ersatz für die Hakenkreuzfahne herhalten muss, dann sollte das aber m.E. überlegt werden.) Dass alle Einzelheiten, die ein Rechter tut oder sagt, für sich genommen auch nicht kriminell sein müssen, ist auch klar. Und dennoch kann aus dem Gesamtbild der Eindruck entstehen, dass da schon sehr kritische Elemente bei sind. Habe mich da blöde ausgedrückt, aber ich denke, dass diese Sprüche, würde man sie im O-Ton hören, schnell in die Richtung Diskriminierung,Volksverhetzung, Verleugnung des Holocaust und so weiter und so fort gehen würden. Und das ist für mich eben nun mal kriminell.
Es hat einfach keiner eine Meinung üpber "Die Juden", "Die Türken" oder "Die Deutschen" zu haben. Denn es geht dabei um Individuen, und wenn jemand das Bild eines Neonazis vor Augen hat, wenn er an "Die Deutschen" denkt, dann wird Detusch in dem Moment zum Schimpfwort. Oder in anderen Fällen eben Türke oder Jude. Und Beleidigungen sind kriminell.
Immerhin gehöre ich zu einer Nation, die es anderen Nationen möglich macht hier zu leben. Friedlich und in Freundschaft. Miteinander
Das ist richtig. Wir gehören aber auch zu einer Nation, die es zum Teil anderen Nationalitäten schwer macht, in der manche Ausländer Angst haben müssen bestimmte Orte / Plätze aufzusuchen, wo es Ausländern z.T. sehr schwer gemacht wird, gute Arbeit zu finden (das sehe ich zurzeit bei meinem Mann). Ich denke, für ein gesundes Nationalbewußtsein ist es wichtig, stolz zu sein auf das, was wir haben und können. Dieser Stolz verwandelt sich aber in Arroganz, wenn wir nicht auch die negativen Seiten (der Vergangenheit und Gegenwart) sehen, akzeptieren, annehmen und zu verändern suchen.
Dieser Stolz verwandelt sich aber in Arroganz, wenn wir nicht auch die negativen Seiten (der Vergangenheit und Gegenwart) sehen, akzeptieren, annehmen und zu verändern suchen.
Woher weißt Du, in was sich mein Stolz verwandelt und was ich nicht sehen will? Kennst Du mich?
Das ist richtig. Wir gehören aber auch zu einer Nation, die es zum Teil anderen Nationalitäten schwer macht, in der manche Ausländer Angst haben müssen bestimmte Orte / Plätze aufzusuchen, wo es Ausländern z.T. sehr schwer gemacht wird, gute Arbeit zu finden (das sehe ich zurzeit bei meinem Mann).
Das passiert aber nicht nur Deinem Mann alleine. Ich kenne die Aussage einer Frau, die eine Putzstelle nicht bekommen hat, weil sie deutsch ist.
Bitte, ich will nicht als zynisch verstanden werden: Aber wenn wir das schaffen, dann werden wir das erste Volk sein, das heillig gesprochen wird.
Da sind Deine Ansprüche sicher etwas zu hoch gesteckt.
Warum darf ich nicht hocherhobenen Hauptes stolz sein, weil es in unserem Land auch einige Nieten gibt?
Vielleicht. Aber das ist der Grund, das mir Nationalstolz suspekt ist.
Aber wenn wir das schaffen, dann werden wir das erste Volk sein, das heillig gesprochen wird.
Ich rede auch nicht vom Volk als Ganzes, sondern vom Einzelnen. Ich als Deutsche habe kein Problem damit stolz darauf zu sein, das es Deutsche gab, die große und gute Taten vollbracht haben und vollbringen. Ich als Deutsche habe aber auch kein Problem damit, mich für die furchtbaren Taten anderer Deutscher zu schämen, egal ob aus Vergangenheit oder Gegenwart. Wo liegt da der Unterschied, und was hat das micht heiligsprechen zu tun?
Das passiert aber nicht nur Deinem Mann alleine
Das weiß ich, ist aber zurzeit das aktuellste Beispiel, das ich kenne. Und es geht da auch nicht nur um eine Stelle, die man als Mensch anderer Hautfarbe (ob nun mein Mann oder nicht) nicht bekommt.
ich rede ja auch nicht im speziellen von Dir ;-)
sondern von mir. :cool: Klar kann ich verstehen, daß es Dir suspekt ist. Mir ist auch so manches suspekt, was ich nicht nachvollziehen kann. Aber wir sind nunmal Indiviuen, und somit empfindet jeder anders und ich will das auch nicht werten.
Klar schäme ich mir der Vergangenheit, bin aber auf andere Leistungen meiner Landsmänner/frauen durchaus stolz.
Ich bin auch auf meine Kinder stolz.
Ebenso darf ich auch auf mich stolz sein.
Ich darf es nur nicht übertreiben, und da liegt das Geheimnis.
Das gleiche trifft auch auf Dich und Deinen Mann zu.
Was ist denn so schlimm daran?
Außerdem hast Du nicht vom einzelnen geredet, sondern von einer ganzen Nation
Außerdem hast Du nicht vom einzelnen geredet, sondern von einer ganzen Nation
Da hab ich mich falsch ausgedrückt (hab gerade nochmal nachgelesen ;-) ). Ich meinte eigentlich den "persönlichen" Nationalstolz.
Woher weißt Du, in was sich mein Stolz verwandelt und was ich nicht sehen will? Kennst Du mich?
Das habe ich vorhin überlesen :oops: , sonst hätte ich natürlich gleich was dazu gesagt. Ich wollte dir persönlich da überhaupt nichts unterstellen, das lag mir wirklich fern, sondern wollte meine Meinung zum Thema Nationalstolz ausdrücken. Dein Beitrag war einfach ein guter Bezugspunkt. Es ist manchmal nicht einfach, die richtigen Worte zu finden.
Zu der Kaiserflagge: nein stimmt, es ist nicht kriminell, es ist legal. Aber es gibt viele Dinge, die legal sind, die wir aber nicht als moralisch vetretbar empfinden. Zu diesem Empfinden kommt für mich hier wirklich wesentlich hinzu, dass diese Flagge in der Szene nun mal als Ersatz für`s Hakenkreuz genutzt wird und wer diese Flagge hisst, weiss das zu einer hohen Wahrscheinlichkeit auch. Wenn es mir dann nur darum geht meinen Nationalstolz zu zeigen, dann kann ich das auch mit einer aktuellen Deutschlandfahne. In Kauf nehmen, dass mich Menschen der rechten Szene zählen, ist mir zumindest sehr suspekt.
Statt einer Flagge kann man seine Meinung ja auch durch Kleidung "äussern". Ein Beispiel, dass wohl jeder kennt ist die Firma LONSDALE. Die Fiirma hat sich öffentlich häufig von der rechten Szene distanziert. Sie wird aber sehr häufig in der rechten Szene getragen, wegen dem Teil NSDA im Wort. Auf Grund der Dementierungen der Firma gründete man in Deutschland eine ähnlich klingende Firma, die die Abklürzung NSDAP exakt inne hat. Eigetlich ist damit die Firma Lonsdale befreit. Ich trage trotzdem keine LosdaleKlamotten mehr, obwohl ich zB noch einen Wohlfühlpulli der Firma besitze, da die Marke zeitweise auch von den Linken getragen wurde. Gleiches gilt für einen Pullover meines Mannes der Firma PITBULL (der Geschäftsführer ist Türke, aber dennoch ist es eine "rechte Marke"), Ben Sherman und andere. Trage ich sie muss ich damit rechnen der rechten Ecke zugeordnet zu werden. Für euch mag das weit hergeholt klingen, ist es aber nicht. Es ist die Realtität der Strasse. :roll: :???:
Nein, das ist nicht weit hergeholt.
Pitbull ist eine Trendmarke der rechten Szene, die Geschäftsführer (es sind übrigens 2, einer ist Türke, einer Deutscher) tragen ausschließlich Armeeklamotten und verbringen ihre reichliche Freizeit mit Unimogtrucks bei Kampfsportspielen. Es gibt mehr als einen Anhaltspunkt, eine subversive rechte gesinnung zu vermuten.
...Trotzdem grüßen sie freundlich oder man winkt sich mal zu und Ben liefert sich gerne mit dem gleichaltrigen Sohn des Geschäftsführers im Hof Bobbycarrennen, wobei es dann schonmal Smalltalk gibt.
Ben´s Papa und die Pitbulls sind Nachbarn.
Soll ich jetzt Ben das Spielen mit dem einzigen anderen Kind auf dem Gelände verbieten, weil sein Vater mit der rechten Szene sein Geld verdient, in der Wüste Kampfsportspiele macht, seinen Sohn Falk nennt und der sehr wahrscheinlich nicht die SPD wählt?
Auf seinem Dach weht übrigens neben der Pitbull- die algerische Flagge, seine Frau ist schwarzhaarig, er hat ein türkisches Kindermädchen, direkt unter seiner Wohnung befindet sich ein türkischer Veranstaltungssaal, und gegenüber eine chinesische Import-Exportfirma.
Ist er jetzt rechts und sollte gemieden werden, oder womöglich doch nicht so ganz? Der Sohn ist "völlig normal" und das nachbarschaftliche Verhältnis ist es auch.
Würdest du also jeden samt Familie, auch die Kinder meiden, bei dem du aufgrund bestimmter Symbole eine rechte Gesinnung vermutest oder voraussetzt, der aber nicht öffentlich gegen Ausländer hetzt, andere Gruppen diffamiert oder Geschichtslügen verbreitet?
Um mal zur Ausgangsfrage zurückzukommen. ;-)
Katja steh ich auf dem Schlauch oder wieso meinst du, dass der Typ rechter Gesinnung ist? Hab ich was überlesen oder nicht gerafft?
Um auf deine Frage einzugehen bzgl des Umgangs mit Kindern rechts gesinnter Eltern. Da schreib ich später was dazu, aber soviel: verbieten würde ich es nicht. Das wäre ebenso diskriminierend dem Kind ggü. als würde ich das Spielen mit nem türkischstämmigen Kind verbieten. Aber bei Anja ging es ja nicht um die Kinder oder? Und in meinem Bsp. ging es eben auch darum, dass ich als Träger von PitbullKlmaotten in Kauf nehme, das man mich der echten Szene zuordnet, auch wenn es ebenso wie bei der Ideologie der Pitbullbude nicht eindeutig ist, wo sie stehen. Es gibt solche Beispiel auch bei Labels, die absolut eindeutig nichts mit der Szene zu tun haben. Wie auch immer: nehme ich das in Kauf, tu ich da sicher nicht ohne das es ne berechtige Annahme gibt, dass ich tatsächlich - wie stark auch immer - dazu gehöre. So sehe ich es eben bei der Flagge auch.
@Lorelei: Danke, so konnte ich es nicht ausdrücken. (Und sowas will Journalistin sein, tsts...)
Hinzufügen möchte ich aus meiner Sicht noch: Wer unwissend sowas hisst, trägt oder solche Sprüche klopft, hat damit keine Entsschuldigung, denn Dummheit schützt vor Strafe nicht (Klingt platt, trifft es aber für mich.) Wenn jemand aus einem anderen Background heraus z.B. Lonsdale trägt (wie ein Freund von mir, er weiß um die Geschichte, mag aber die Klamotten), der muss eben Fragen beantworten, die Bereitschaft erwarte ich dann auch.
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Kommentare
356
59,500
Juden waren in Deutschland auch mal unerwünscht...
Ich bin für politische und auch sonstige Meinungsvielfalt und solange jeder bei der Wahrheit bleibt und alle Menschen sowie deren Rechte bei seinen Ideen achtet, bin ich sogar sehr dafür, daß es rechte wie linke Meinungen in einer Gesellschaft gibt - das sorgt für Bewegung und dafür, daß die Regierung nicht selbstgefällig einschläft.
Eine gleichgeschaltete gesellschaftliche Meinung und Politik hatten wir schonmal, das hat direkt in den 2. Weltkrieg geführt...
511
Mir widerstrebt es auch immer, wenn Kommunismus und Rassismus / Nationalismus in einem Atemzug erwähnt wird. Ich bin auch aus der DDR, komme aus einer nicht- regimekonformen Familie und möchte um Gotteswillen nicht den Sozialismus zurück. Für mich liegt der Unterschied im Grundgedanken, der beim Nationalismus/Rassismus im Gegensatz zum Kommunismus eindeutig menschenverachtend ist. Wie im Kommunismus / Sozialismus mit Andersdenkenden umgegangen wird bzw. wurde, ist natürlich genauso menschenverachtend und nicht tolerierbar, ich kann aber rechtsextremes Denken aufgrund des ideologischen Hintergrundes nicht tolerieren.
Aber es ist doch ein Unterschied, ob jemand wegen seiner Herkunft oder wegen menschenverachtender undemokratischer Gesinnung ausgegrenzt wird. :shock:
59,500
Es ist ebenso intolerant und für mich deshalb ebenso inakzteptabel.
Es beinhaltet auch die Unterstellung, eien stark konservative Orientierung rechts außen zu haben heißt automatisch verfassungsfeindliche und menschenverachtende Überzeugungen zu haben, nur weil es das Rechtsaußen auch gibt. Das gibt es Linksaußen definitiv auch und trotzdem finde ich nicht, daß man Kommunisten prinzipiell meiden sollte. Ich kenne übrigens keinen Staat mit einer komunistischen /sozialistischen politischen Ordnung, der frei von menschen(rechts)verachtenden Gewalttaten wäre, um seine Ideologie durchzusetzen und zu halten. Weder die ehemalige Sowjetunion, noch die DDR, Kuba und schon garnicht China.
Wir reden hier ja nicht von Leuten, die zur Zerschlagung der Demokratie aufrufen, fordern daß alle Ausländer ins Heimatland zurückgeschickt werden oder sie gleich selber niederknüppeln, irgendeine Volksgruppe irgendwelcher Verbrechen beschuldigen oder historische Fakten abstreiten (z.B. den Judenmord als Lüge darstellen). Zumindest ist das aus Anjas Bericht nicht rauszulesen. Insofern werfe ich sie nicht in irgendeinen Topf. Zumindest noch nicht.
Und das sage ich, ohne ansatzweise stark rechts oder links eingestellt zu sein. Ich bemühe mich einfach allseitig um Toleranz, Gleichbehandlung und die Vermeidung von einseitiger Blindheit.
511
Da stimme ich dir natürlich zu. Mir ging es auch nur im die Idee, die dahintersteht, und da ist Kommunismus und Rassismus und auch Nationalismus im negativen Sinne einfach nicht miteinander vergleichbar.
2,943
Und diese Rattenfänger werden letztendlich genau dann Erfolg haben, wenn Mami und Papi die Augen davor verschließen und so tun, als gäbe es sowas nicht. Manchmal werde ich echt den Eindruck nicht los, dass diese Gruppierungen gerade deshalb solchen Zulauf haben, weil ihnen der Nimbus des Verbotenen anhaftet. Besonders bei Jugendlichen ist der Reiz, den etwas derartig Verbotenes und gesellschaftlich verpöntes ausübt, nicht zu unterschätzen.
Ich sehe meine Verantwortung genau darin dem Kind zu erklären, dass es Leute gibt, die das halt so oder so sehen. Nur so kann ich den Rattenfängern gelassen entgegensehen. Nur wenn ich kein Denkverbot in diese Richtung erteile oder diese Gedanken von vornherein ignoriere, kann ein klares Nein in den Köpfen meiner Kinder wachsen.
Gedanken sind frei! Ich werde meinem Kind vermitteln, dass das immer Gültigkeit hat, für jeden Menschen. Das gilt allerdings nicht für Gewalt im Sinne der Ideologie. Aber darum geht es hier nicht, es geht um nationalistisches Gedankengut.
6,187
430
Und natürlich gibt es den Reiz des Verbotenen. Dennoch, und das wäre der Umkehrschluss, kann ich nicht alles erlauben.
Und nochmal kurz zum Thema linksextrem/rechtsextrem: Hier schließe ich mich mimmi36 an: Der Unterschied ist der, dass die Ideologie, also das Fundament dieser Richtungen im einen Fall menschenverachtend ist, und im anderen Fall nicht. Das spiegelt sich recht deutlich in der kürzlich vorgestellten Statistik über politisch motivierte Kriminalität wider. Über 60% der Straftaten kommen aus dem rechten Spektrum.
59,500
Bei rechtem Gedankengut ist es nur eindeutiger, da wird garnicht erst versucht, von etwas schönem zu reden oder schön zu handeln. Das ganze Auftreten Rechtsextremer ist abstoßend und widerlich.
Linksextrem, das ist erstmal sympathisch, das sind "die Guten", die sich für andere einsetzen- dabei aber über ihr Ziel genausp hinausschießen wie der Jugendliche, der einer Oma ungefragt über die Straße hilft.
Beides verneint aber die Mündigkeit des Einzelnen und setzt sich über Individualität und Freiheit hinweg.
Es ehrt dich ja, Katja, das du dich so vehement um Toleranz bemühst.
Aber denkst du nicht, das du in diesem Fall etwas naiv bist? Ich könnte wetten, das Anja genau letzteres (historische Fakten abstreiten, Ausländer in ihre Heimatländer zurückschicken wollen etc.) bei weiteren Treffen zu hören bekommt.
Natürlich- noch weiß man es nicht sicher. Und wenn ich an Anjas Stelle wäre würde ich die Hoffnung auch nicht aufgeben, das es sich nur um nationalstolze Deutsche handelt.
Aaaaber: sag doch mal ehrlich, wieviele Leute hast du schon getroffen, die derartige Sprüche klopfen, sich eine in Insiderkreisen eindeutig als Nazisymbol zu erkennende Flagge ans Haus heften, und die nicht irgendwann aus ihren Einstellungen konkretere "Empfehlungen" ("Ausländer raus" etc.) haben folgen lassen?
Ich stimme da Okasaan zu: manche Einstellungen darf man nicht tolerieren. Wenn sie einem nicht passen darf man auch nicht die Augen davor verschließen und sich mit "ach, die sind schon nicht so schlimm" rausreden.
Zumal: man kann- und muß in einem solchen Fall- ja durchaus auch zwischen den Zeilen lesen.
Und ich möchte auch nochmal das unterstreichen- weil ich finde, das es hier viel zu kurz gekommen ist- was mimi36 schon gesagt hat: es ist ein verdammt großer Unterschied, ob man jemanden deswegen nicht toleriert oder ablehnt, weil er eine Einstellung an den Tag legt, die man nicht abkann oder ob diese Ablehnung auf etwas basiert, das derjenige überhaupt nicht willentlich beeinflussen kann oder gewählt hat wie seine Herkunft.
Unser Mitleid/Sympathie/Toleranz sollte immer den Opfern gelten und niemals den Tätern.
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Natürlich ist das alles bewußt naiv und "gutmenschlich" gedacht. Aus dem was Anja gehört hat, interpretiere ich natürlich auch Rassismus und verfassungsfeindliche Gesinnung (hab ich weiter vorne auch geschrieben)und sicherlich würde ich mich wenn nicht bewußt, so doch sicher unbewußt von solchen Menschen zurückziehen, weil ich persönlich mit niemandem befreundet sein möchte, der so denkt. Einfach weil mir das hochgradig unsympathisch ist udn ich nicht wollen würde, daß meine Kinder eventuell mit diesem Gedankengut beeinflusst werden.
Aber das ist dann eine ganz persönliche Entscheidung von mir.
Mir stellen sich nur jedesmal die Nackenhaare auf, wenn das gleiche Vokabular, das im dritten Reich gegen Juden, Kommunisten (das war auch nur eien frei gewählte Gesinnung), Homosexuelle verwendet wurde, heute gegen andere Gruppierungen, auch gegen alles was rechts von der Mitte steht, verwendet wird und genauso undifferenziert - aber jetzt von den Menschen, die sich selbst als gut, ethisch korrekt, verfassungstreu, tolerant und respektvoll betrachten und die sich sehr (zu Recht) darüber aufregen, wie intolerant gegenüber Anderstdenkenden, undifferenziert und mißachtend sich "die Rechten" verhalten. Ich finde das scheinheilig - was ist denn Toleranz wert, wenn man nur bestimmte Gesinnungen toleriert? Bei "den Moslems muß differenziert werden zwischen denen, die nur an den Koran glauben und friedlich danach leben und denen, die mit Flugzeugen in Hochhäuser fliegen. Aber eine nationalistische Gesinnung haben ist generell intolerabel, menschenrechtsverletztend und verfassungsfeindlich...
Ich weigere mich einfach mit den gleichen Mitteln zu agieren, die ich verteufle.
Natürlich gelingt mir das nicht immer, ich bin ja auch kein Gutmensch, ich bin nicht frei von Vorurteilen und ich kann das Interpretieren und Projezieren nicht lassen - aber wenn es mir explizit auffällt, dann versuche ich es zu lassen und den einzelnen Menschen zu betrachten und nicht von der naheliegendsten Vergleichsgruppe darauf zu schließen wie er ist, denkt und handelt und ihn danach zu verurteilen.
Ob nun jeder, der mal über die Ausländer- und Dönerlädendichte mault, unweigerlich NPD oder DVU wählt und sich später als gewaltbereiter Hardcorenazi rausstellt kann ich nicht beurteilen - ich kenne keinen. Ich hoffe aber nicht.
Ich bekomme bei den Sprüchen über den Judenanteil in der Regierung, die realativierung deutscher Verbrechen durch die anderer Länder, oder dem Anprangern von zu wenig blonden Kindern auch das Würgen - aber ich habe versucht mir vorzustellen, wie ich mich in Anjas Situation verhalten würde. Also wenn ich jemanden auf neutralem Boden kennen- und schätzen lerne und dann herausfinden würde, daß er dieses Gedankengut weitergibt. Ehrlichgesagt habe ich keine Ahnung, welche politische Richtung die Mütter aus meiner Krabbelgruppe vertreten - aber auf dieser Basis mag ich sie alle bis auf eine, die mir persönlich unsympathisch ist. (Daß sie aus dem Osten kommt verleitet mich aber auch nicht zu der Annahme, daß alle Ossis unsympathisch sind). Wenn sich nun herausstellen würde, daß eine davon NDP wählen würde, dann weiß ich auch nicht, wie ich handeln würde.
Und ich bin definitiv nicht dafür, daß bestimmte Ansichten verboten werden sollten oder intolerabel sind - und zwar egal aus welcher Richtung - solange sie eben nicht menschenrechtsverletzend oder verfassungsfeindlich sind oder handeln. Sie zu diskutieren oder sie zu verbieten gibt ihnen den Raum und das Interesse in der Öffentlichkeit, das sie für labile Menschen erst interessant macht. Aufklärungsarbeit und das Anbieten von gedanklichen Alternativen, bzw. eine Änderung der Bedingungen finde ich den richtigeren Ansatz. Meine Meinung.
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Ich wollte nur mal kurz meine Meinung zu dem Thema loswerden: und zwar, ich komme aus einer lustigen Mischmaschfamilie, pol. gesehen, mein Vater Schwarz-Wähler, meine Mutter Rot-Wählerin, und ich stehe irgendwo dazwischen....
Was mich, an den meisten (eigentlich fast allen) Radikalen am aller- allermeisten stört, ist, daß sie in 99% der Fälle, wo sie den Mund aufmachen keinen blassen Dunst haben wovon sie reden... Ichdinde es immer wieder erschreckend, wie wenig doch in Wirklichkeit an Fakten, das 3. Reich betreffend bekannt ist. Angefangen bei der Schönrederei, wirkliche Fakten sind in der breiten Masse fast garnicht bekannt. Leider bin ich auch nicht der Experte, was das Thema angeht, aber wie heißt es, Scio me nescire, ich WEIß, daß ich nichts weiß und denke, daß man, egal in welcher Frage man nicht verallgemeinern darf, sondern jeden (!!!!) Menschen als Individuum betrachten muß, auch wenn das sehr zeitaufwendig und echt mühsam ist, ich kriegs leidewr auch nicht hin... :sad:
Aaaaber, ich denke auch, daß wir Deutschen so langsam genug gebüßt haben und finde es doch heftig, daß jede Aussage von Deutschen auf die Goldwaage gelegt wird. Wenn Frau Merkel es wagen sollte auch nur den geringsten Zweiffel am Holocaust in der Stimme zu haben, würde sie öffentlich gesteinigt werden. Der Iran LEUGNETE wiederholt den Holocaust und es wurde zwar erwähnt aber die Wogen des Entsetzens halten sich doch in Grenzen.... da wird mit zweierlei Maß gemessen, das ist nicht richtig.
Ich glaub ich muß später weiterschreiben, da in meinem Hirn nun das Chaos ausgebrochen ist, da so viele Denkansätze... bis dann,
LG Silke
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Dann ordne deine Gedanken schnell, auf dieses Posting bin ich gespannt wie ein Pitzepfeil.
@all: Was mir persönlich auffällt, dass man in diesem Thread hier tatsächlich doppelt und dreifach aufpassen muss, wie man was schreibt. Nur allzu leicht wird man hier in ein Eck gedrängt, wo man eigentlich überhaupt nicht hingehört. Eine echt sensible Sache ist das hier.
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Das ist genau der Grund, warum ich bisher hier nichts dazu geschrieben habe. Sonst lande ich garantiert in der schwarzbraunen Ecke, wo ich aber überhaupt nicht hingehöre.
Ich beschäftige mich schon seit Jahren intensiv als Hobby und zu Forschungszwecken mit der deutschen Geschichte - und da auch sehr mit den Geschehnissen des 3. Reiches. Und wenn man sich damit etwas tiefer befasst, dann fallen einige Lügen oder Geschichtsfälschungen auf, die heute leider gängige Lehrmeinung sind und denen man keinesfalls widersprechen darf, ohne gleich als Nazi abgestempelt zu werden.
Und zum Thema Kaiserflagge zurückzukommen....
Ich kenne etliche (eindeutig nicht rechtsgerichtete) Gruppierungen, die in ihrer Freizeit in alten Uniformen rumlaufen, an Kaisermanövern teilnehmen und sich auch als ewig gestrige bezeichnen, die die deutsche Geschichte und das Brauchtum bewahren wollen. Und bei diesen Kaisermanövern weht mehr als nur eine dieser Flaggen.
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@Stromer, das kenn ich irgendwoher, meine bessere Hälfte beschäftigt sich auch leidenschaftlich mit Geschichte im allgemeinen und der des 3. Reiches im besonderen. Es ist echt schwer, wenn man sieht, daß jemand, dem es nicht um die Ideologie, sondern um die menschlichen Schicksale unter Hitler geht, kaum daß er den Mund aufmacht als faschistoides A...loch betitelt wird. (Die Aussage war, daß das deutsche Volk auch ein Opfer Hitlers war, was ich durchaus auch so sehe, da ich meiner Oma doch glaube, wenn sie sagt, daß man damals einfach naiver war als heute...) Es wird ja leider nicht mehr möglich sein, alle Fakten zu kennen und zu belegen, es steht außer Frage, daß dem Judentum unermeßliche Grausamkeiten widerfahren sind, die auf keinen Fall vergessen werden dürfen. ABER (und jetzt stellt mich bitte an den Pranger) wenn wir (die wir alle keine Chance hatten, in dieser Zeit etwas falsch oder richtig zu machen, da wir ja noch nicht existent waren) heute noch Reparationen zahlen und bis ins 7te Glied (ww. 1000 JAhre von denen uns ja gnädigerweise 500 erlassen wurden) büßen sollen, dann läuft irgendetwas falsch. Ich bin der Meinung, daß wir leider nicht mehr ändern können, was damals an Unrecht geschehen ist, aber, daß WIR nicht schuld daran sind und unsere PFLICHT ist es, soetwas nicht wieder geschehen zu lassen. Aber die VAriante der "Aufarbeitung" die im Moment angewand wird ist in meinen Augen die falsche und Deutschland schießt sich damit selber ins aus! aufgrund von unserer Vergangenheit sehen wir uns nämlich gezwungen, Kompromisse einzugehen und Zugeständnisse zu machen, die total hirnrissig sind. ein beispiel, ich habe die genauen Zahlen im Moment nicht greifbar, werde aber meine bessere Hälfte fragen und diese dann einstellen, Asylpolitik!!! Warum nimmt Deutschland im Verhältnis zu anderen EU-Ländern unverhältnismäßig mehr Asylanten auf? Und läßt sich dann auch noch den schwarzen Peter zuschieben, wenn man dann versucht kriminelle Asylanten abzuschieben, denn das ist ja ausländerfeindlich... Meiner Meinung nach, wäre es, dieses nicht zu tun inländerfeindlich, aber egal. (Was nicht heißen soll, daß ich etwas gegen Ausländer habe!!!!)
Erschreckend finde ich auch, daß Berliner Schulen mittlerweile von den grauen Wölfen unterwandert werden, wahlweise türkische Familien in Österreich fordern, daß die weibl. österr. Lehrkräfte Kopftücher zu tragen und ihren Söhnen nichts mehr zu sagen hätten, das geht glaube ich doch etwas sehr weit, milde ausgedrückt!!! Aber ich bin ja gleich ein Nazi, wenn ich soetwas als fehlende Integrationswilligkeit werte.
Der kasus knactus ist ja, daß, wenn es so weiter geht und wir uns für jeden Mist die schuld in die Schuhe schieben lassen, uns mehr auf die Probleme anderer Länder konzentrieren als auf unsere eigenen wir mit Sicherheit bald wieder eine ähnliche Situation haben wie vor 60Jahren, da man einem unzufriedenem Volk alles erzählen kann. Ganz gefährlich ist ja, daß man ihm ja noch nicht einmal sagen muß, was man macht, hauptsache die ergebnisse stimmen. ich glaube nämlich nicht, daß damals jemand wirklich "Mein Kampf" gelesen hat, da ehrlich nicht auszuhalten, und wenn doch, dann mit sicherheit nicht ernstgenommen.
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Darf ich mal fragen woher Ihr Eure "Fakten" zur "gängigen Lehrmeinung" usw. habt? Mir scheint es eher so, dass Ihr Euch eben nicht (!) mit den vielen, im Wissenschaftsbereich produzierten Ansichten auseinander setzt. Dieses ewige argumentieren mit der "gängigen Lehrmeinung" bezeugt zum einen genau dieses, sonst würdet ihr sofort erkennen, dass es da nix "gängiges" gibt.
Zum anderen halte ich diesen (Euren) Verweis für ein Totschlagargument, das eigentlich davon ablenken soll, dass Eure Ansichten eben nicht faktisch fundiert, sondern wahrscheinlich mit "Jedermann" als Quelle, im Internet zusammengerammscht ist.
Darüber hinaus kann ich dieses Getue von wegen, ich-trau-mich-hier-nicht-zu-schreiben-wiel-ich-sonst-in-die-braune-Ecke-gestellt-werde nicht ernstnehmen. Was soll das bitte für eine Meinung sein, die man sich nicht trauen kann zu schreiben, weil man Angst hat für braun gehalten zu werden? Kann doch eigentlich nur eine braune Meinung sein!
An dieser Stelle hoffe ich dass diese Forum, das ja sonst recht schnell ist, bei kontroversen Themen Einhalt zu gebieten, hier mal einen Schlussstrich macht, bevor noch das Geflenne anfängt, dass ja eigentlich doch die Juden schuld sind am verlorenen Nationalstolz der gedemütigten Deutschen, oder noch besser: Verschwörungstheorien! Die BRD existiert gar nicht, sondern wir leben noch im Deutschen Kaiserreich - blos weiss es keiner. Ausser natürlich ein paar Erleuchtete, die dann in Nachbars Garten stehend Flaggen hissen um EINMAL (nur ein einziges mal, bitte bitte) im Leben auch gaaanz groß dazustehen - love, peace & harmony - ich hoffe ihr kommt wieder zur Besinnung!! :bounce02:
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Was fragst du das noch, wenn du gleich danach forderst, mainstreamabweichende Meinungen nicht zuzulassen, bzw. zu verhindern? Da fällt mir wieder nur ein, daß nicht besser sein kann als die Bösen, wer mit den gleichen Methoden arbeitet. "Eine andere Meinung als die meine ist verboten" hatten wir schonmal...
Wenn jemand der schreibt, daß er sich intensiv mit der deutschen Geschichte beschäftigt, damit rechenn muß, daß sofort soundsoviele aufschreien und ihn alleine deshalb :shock: als Neonazi betiteln, dann weißt du warum manche ihre Meinung lieber nicht äußern - was ich für wesentlich schädlicher da subversiver halte, als es zu tun.
Und genau dieses undifferenzierte und panische Schreien nach dem Verbot von Beschäftigung mit allem was deutsche Geschichte ist und auch dem, was an gesellschaftspolitischer Entwicklung gut ist für Deutschlands Zukunft - und dazu gehört für mich unter anderem auch eine gesunde Portion nationales Selbstbewußtsein, führt dazu, daß Deutschland langsam aber sicher untergeht, weil es nirgendwo mehr politisch deutlich den Mund aufmacht. Weil sich kein Politiker im Ausland wie im Inland - 61 Jahre nach Kriegsende - traut, sich für Deutschland stark zu machen, weil sich keiner traut Entscheidungen zu treffen, die für die Deutschen gut sind. Und mit "die Deutschen" meine ich die Bürger Deutschlands egal welcher Herkunft.
Die heutigen Deutschen sind die großen Zahler und Dulder jeder Bürde und jeder nicht begründbaren Ungleichverteilung und ihre Meinung weltpolitisch unbedeutend, weil nicht geäußert - ob nun innerhalb der EU oder weltpolitisch. Und das alles aufgrund einer Geschichtsschuld die alle Deutschen auf ewig zu einem nicht existenten weltpolitischen Selbstbewußtsein verurteilt?
Was für eine traurige Aussicht, in einem Duckmäuserland zu leben, in der die Bevölkerung auch heute noch ängstlich danach ruft, Meinungsvielfalt zu verbieten. Ich hoffe, es gibt in Deutschland bald so viele laut geäußerte, konträre Meinungen und offen geführte Diskussionen um Zuwanderung, Nationalstolz, Geschichte, Auslandsschulden und Kredite udn vor allem über Zukunftsperspektiven, daß der Regierung alles um die Ohren fliegt und sie endlich mal in die Gänge kommen und den Mut haben für radikale Änderungen in allen Bereichen der Innen- und Außenpolitik.
Dann bin ich gern wieder stolz auf mein Land, weil es Anlass zur Hoffnung gibt daß sich was geändert hat und wir beim Thema Zukunft mitspielen.
Und wenn es für manche Leute eine braune Gesinnung ist, sich mit der Geschichte und der Zukunft zu beschäftigen und vor allem selbstbewußt zu sein, dann haben sie wohl einiges an der Geschichte nicht verstanden - vor allem am Denken und Wirken der der Nationalsozialisten und ihrer Verbrechen. Das hatte nämlich mit nationalem Selbstbewußtsein nichtmal im Ansatz irgendetwas zu tun, ganz im Gegenteil.
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Aber wenn man groß ankündigt das zu tun, dann kann man doch bitte auch vernünftig seine Meinung schreiben ohne dem virtuellen Publikum gleich Denunziationsabsichten zu unterstellen. Das ist Taktik! Und dabei bleibe ich. Wer hier mundtot gemacht werden soll sind nicht Leute mit eventuell obskuren Absichten, sondern deren Kritiker!
Du behauptest in einem Land zu leben in dem es keine Meinungsvielfalt gibt. Dein eigentliches Problem ist aber, dass es genügend Leute in diesem Land gibt, die glücklicherweise zu Rassismus, Sexismus und Nationalismus NEIN sagen, weil sie noch nicht vergessen haben wohin Relativismus führt. Oder aber: Du traust Dich einfach nicht Deine Meinung gegen den Mainstream, wie Du ihn nennst, durchzusetzen und zu argumentieren; aus Angst den Kürzeren zu ziehen. Das spricht dann aber eher gegen Deine Meinung.
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Du forderst hier ein Verbot der freien Meinungsäußerung, bzw. äußerst deinen Wunsch, man möge von offizieller Seite keine kontroverse öffentliche Diskussion zu diesem Thema zulassen. Noch Fragen?
Meine Meinung zu diesem Thema steht explizit einige Seiten weiter vorne und auch in meinem Posting, auf das du dich beziehst. Dann gab es auch noch einen Tread zur Ausländerghettoisierung und Integrationswilligkeit von Ausländern, da dürfest du auch noch einiges von meiner Meinung finden - ich such dir den Thread bei Bedarf gerne nochmal raus.
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Bei den letzten Texten fällt mir auf: wow, was für eine druchdachte und beschilderte Meinung ihr doch zu der ganzen Thematik habt, aber wie lebt ihr die?? (Stromer und Schneggala meine ich übirgens. :oops: ) Nicht, das sich keine theoretische Meinung habe. Klar hab ich die, aber viel wesentlicher ist für mich doch mein ganz poersönliches Leben. Na klar kann ich ich mich auch darüber aufregen, dass D keine Ausländerpolitik betreibt (für mich ist das zumindest keine), aber ändert das was?
Und ich glaube da liegt doch der Unterschied zwischen den geschrieben Texten heir: die einen sprechen von der Theorie, von theoretischer Toleranz und so, die anderen davon wie das im Leben aussieht. Und da kann es tausend mal heissen "die Kaiserflagge ist nicht illegal". Jemand, der sie hisst is mir erstmal suspekt. Jemand, der eifnach nur in einem Land lebt und stolz auf das Land ist, ist mir ebenso suspekt. Aber das heisst nicht, dass ich den für braun halte. Ich kann damit einfach nur nichts anfangen. :traurig04:
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Eben genau deshalb ist es schwierig. Weicht man nur einen Millimeter davon ab, was heutzutage als vertretbare Haltung zu diesem Thema gilt, wird gleich enorm polarisiert.
Das hättest du wohl gerne, dass dieses Geflenne anfängt, damit du deine vorgefertigten verinnerlichten und wenig reflektierten Argumente diesbezüglich loswerden kannst. Aber denk dir bloss, es ist in der Tat möglich, dass man für Meinungsvielfalt eintreten kann, ohne gleich ein juristisches Vergehen zu bagatellisieren. Wiederbetätigung ist strafbar, nicht aber die Pflege eigener Gedanken und Haltungen.
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Und zu den Selbstbewusstsein; entschuldige bitte, aber mit meiner kleinkarierten Denkensweise, die nur mich betrifft, gehe ich auf die Strasse und trete für meien Ansichten ein und zwar nicht vor Menschen, die freundlich und tolerant sind, sondern vor Menschen, die Ausländern blöde Parolen zuwerfen etc. Meine Lebenssituation ist es nun mal, die mir die Möglichkeiten und "Räume" bietet, so zu handeln, damit mein Lebensumfeld zu einem Ort wird, in dem Menschen gut zusammenleben, mir doch egal woher sie sind und was für Verbechen ihre Großväter begangen haben. Viele solcher kleinkrierter Lebensumstände und damit einhergehenden Lebensweisen machen doch den großen Ort Deutschland aus. Also weiss ich nicht, wieso mein kleinkariertes für mich selbst denken weniger wert sein soll, als theoretisches "so wäre es toll"-Idealisierungen.
Lila, auch wenn ich das jetzt aus meinem Lebensumfeld und aus meinen persönlichen Lebensverhältnissen heraus greife, weiss ich noch immer nicht, was Nationalstolz ist. Ist das so unverständlich? Was ist es denn für dich?
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Umgekehrt betrachtet: Ich würde nicht von vornherein weniger stolz auf mein Land sein, wenn es denn Deutschland wäre, nur weil es Deutschland wäre. Insofern geb ich dir ja Recht, Lore ;-)
Von meiner Warte betrachtet (bin "Nicht-Deutsche" im eigenen "Nicht-Deutschen" Land, aber mit demselben medialen Dunstkreis) fällt mir auf (übrigens trifft das durchaus auch für mein Heimatland zu), dass die eigene Identität ständig beklagt und beweint wird. In zahlreichen Dokumentationen im TV wird gerechtfertigt, aufgearbeitet etc. Klar ist das wichtig und lohnenswert, aber die Häufung und die Faszination, die der dieser Zeitperiode beigemessen wird, empfinde ich als unangemessen. Es gab auch historisch "große" Zeiten Deutschlands, nur diese zu erwecken ist angesichts der jüngeren Ereignisse stets unangebracht.
Und ansonsten... Was ist Nationalstolz? (Und du willst hoffentlich keine Fangfrage stellen ;-) ): Ein Interesse an der eigenen Herkunft, an den geographischen, geologischen Gegebenheiten des Heimatlandes, ein Interesse an historisch relevanten Ereignissen, ein Interesse an der Sprache samt deren Herkunft, eine gewisse Kenntnis davon, dass (Lands)-leute großartiges geleistet haben. Kurzum, die eigene Herkunft sollte dazu anregen, Fragen zu stellen. Gerade so, wie man etwa die familiäre Herkunft erkundet.
Noch Fragen?
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Ich versuche mal systematisch zu antworten.
Aber eines gleich vorneweg als Klarstellung, damit mich niemand falsch versteht.
Ich bin ja in der ehemaligen DDR aufgewachsen - wo uns ja unstrittig schon von klein auf falsche Fakten bezüglich der deutschen Geschichte beigebracht wurden. Wenn jemand dazu genaueres wissen will, bin ich gerne bereit, mal ein paar Sachen zum Besten zu geben.
Auf jeden Fall bin ich unter anderem auch deswegen von meinen Eltern so erzogen wurden, dass ich nicht immer alles ungesehen glauben sondern mir selber eine Meinung bilden soll. Das habe ich schon in meiner Jugend so gehandhabt und das hat mir schon damals so manchen Stein in den Weg gelegt. Unter anderem mußte ich wegen einer im FDJ Schulungslager gemachten Äußerung zum Rapport bei der FDJ Kreisleitung antreten und bekam einen ordentlichen Verweis vor der ganzen Schule - das gipfelte dann soweit, dass ich am 06. Oktober 1989 mit 16 Jahren aus der FDJ geschmissen wurde. Glücklicherweise kam dann gleich danach die Wende, sonst hätte ich mir meine berufliche Zukunft in der DDR total verbaut oder wäre noch schlimmer, in einem der bereits geplanten Internierungslager für Systemkritiker gelandet. Aber das ist eine andere Geschichte.
Ich selber bin seit 1992 Mitglied der SPD und habe als Juso angefangen. Im letzten Jahr habe ich hier auch für die SPD für einen Posten kandidiert - bin also mit meiner politischen Gesinnung eher in der Roten als in der braunen Ecke angesiedelt.
So, und jetzt weiter zum eigentlichen:
Klar darfst du fragen.
Unter anderem habe ich hier in meiner Bibliothek über 500 Bücher und Arbeiten über Geschichte rumstehen, welche ich alle gelesen habe. Die Bücher stammen aus den verschiedensten politischen Richtungen. Ich lese sie aber vorurteilslos und bilde mir aus dem Zusammenhang heraus dann eine Meinung.
Weiterhin habe ich schon unzählige Stunden in Archiven verbracht und mich durch alte Unterlagen gegraben - habe also Quellenstudium betrieben. Ich habe sogar vor 3 Jahren meinen 2 wöchigen Sommerurlaub im Staatsarchiv Weimar und im Bundesarchiv verbracht. Außerdem bin ich öfters Gast im Buchenwaldarchiv in Weimar.
Sicher lese ich auch sehr viel im Internet und bin in 2 Geschichtsforen aktiver Schreiberling.
Ich denke, ich weiß wovon ich rede, wenn ich mich aktiv zu einem Thema äußere.
Nur ein einzigstes Beispiel - und bitte bitte steinigt mich nicht deswegen, mir fällt gerade nichts anderes dazu ein...
Wie beurteilt ihr das Verhalten des jüdischen Volkes in Palästina bei dessen Besetzung nach 1945, der Vertreibung der Palästinenser aus ihrem Heimatstaat, dem verübten Völkermord und der anschließenden vorbehaltslosen Anerkennung des Staates Israel durch die USA und der anderen Weltstaaten?
@Lorelei
das ist nicht so einfach mit wenigen Worten zu beantworten.
Die Deutschen waren vor 1945 jahrhundertelang ein großartiges Volk, welches Meilensteine u.a. in der Geschichte, Wissenschaft und Technik vollbracht haben. Darauf kann man auch heute noch stolz sein.
Aber niemand verlangt von dir, dass du unbedingt Nationalstolz entwickeln musst.
Und wäre ich in der Schweiz oder in Russland geboren, würde ich wahrscheinlich genauso stolz auf meine Herkunft sein - nur mit dem Unterschied, dass ich es dann auch uneingeschränkt sein dürfte.
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Sicher ist mir mein persönliches Leben wichtiger als unbedingt immer meine Meinung zu vertreten und durchzusetzen. Ich habe eine kleine Familie zu versorgen und deshalb äußere ich meine Meinung auch nicht unbedingt vor der versammelten Öffentlichkeit, sondern behalte sie öfters für mich. Nachdem ich ja deswegen schon mehrfach dumm angemacht wurde bzw. auch auf die Nase gefallen bin, halte ich eben auch einfach mal den Mund und denke mir meinen Teil. Mir reicht es derzeit aus, durch die Foren und die daraus entstandenen Kontakte sehr viele Gleichgesinnte kennengelernt zu haben, mit denen ich mich austauschen und diskutieren kann.
Und aus diesen Kontakten bzw. aus dem kleinen heraus haben wir es z.B. in einigen Geschichtsbereichen schon geschafft, Meinungen zu revidieren bzw. sogar Lokalgeschichte umzuschreiben. Das ist doch auch schon etwas?
Edit - noch zum Schluss
Was mir derzeit in der aktuellen Politik bzw. in der Presse ganz besonders schwer aufstößt ist u.a. folgendes.
Ich habe nichts gegen Ausländer und verschiedene Religionszugehörigkeiten in Deutschland. Definitiv nicht.
Aber warum ist es jedesmal einen politischen Aufschrei und einer Titelschlagzeile in der BILD wert, wenn in Hintertupfingen eine Horde wildgewordener Jugendlicher einen Ausländer verprügeln aber es höchstens kleingedruckt im Lokalteil der Zeitung Erwähnung findet, wenn in der Stadt mal wieder diverse Ausländergruppen aufeinander losgehen und sich regelrechte Schlachten liefern oder 2 deutsche Mädels von einer Gruppe Türken vergewaltigt und krankenhausreif geschlagen werden?
Wo bleiben denn da die Relationen?????
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Ich möchte ja auch nicht von anderen als Nazi-Volltrottel gesehen werden, weil er nur Deutsche kennt die so sind, ich denke, es gibt Idioten egal welcher Nationalität, Hautfarbe und Religionszugehörigkeit. LEIDER! Ich habe wirklich lange mit mir gerungen, ob ich zu diesem Thema etwas schreiben soll, da ich ja im Moment selber Ausländer bin (in Österreich) und vorher eine lange Zeit in Luxemburg gelebt habe und v.a. in Luxemburg doch auch mit Intoleranz zu tun hatte, da die dort alle Nationalitäten gerne sehen, nur die "Hourepreisen" (Hurendeutschen) nicht. Es hat mich echt erschreckt, daß ich, da ich im Französischen keinen deutschen sondern einen luxemburgischen Akzent hatte so lange keine Probleme hatte bis ich meine Nationalität preisgegeben habe und somit gleich in die KAtegorie Nazi abgeschoben wurde. In Grundschulzeiten wohlgemerkt, wo es den Kids eigentlich nicht bekannt war, was in der Geschichte war, aber die Meinung der Eltern einfach übernommen wurde. War nicht so einfach!!!
Was den Nationalismus angeht, es ist ja wie bei allen nicht eindeutig oder im Laufe der Zeit mehrfach belegten Ausdrücken schwierig sich dazu zu bekennen oder es abzulehnen, da es bei so großen Wörtern eine wahnsinnige Spanne an Definitionen gibt. Ich habe gerade nochmal bei Wikipedia nachgeschaut und fand mich in meiner Meinung bestätigt, daß sich bei diesem Wort jeder das zusammensuchen kann was er will und auch ausklammern kann, was er will. Da sich in dieser Riesendefinition keiner exakt wiederfinden kann!
Bis zu einem gewissen Grad bin ich anscheinend Nationalist, ich finde es zum Beispiel wirklich schade, daß die deutsche Sprache so vor die Hunde geht, weil man einfach zu faul ist sie zu lernen (bin erklärter Gegner der Rechtschreibreform!!!) Ich finde es auch katastrophal, daß sich D in der Weltpolitik nur noch im Büßerhemd zeigen darf (oder tut, je nachdem)
Herrgott ist das ein schwieriges Thema, wenn man seine Meinung nicht bis ins allerkleinste Detail definiert kann einem das gleich schon wieder als etwas ganz anderes ausgelegt werden, wahlweise habe ich manchmal echt das Gefühl, absichtlich missverstanden zu werden...
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Ja, das passiert nunmal, weil es nicht "die eine" Wirklichkeit gibt und sich jeder aus seiner eigenen Wirklichkeit heraus das passende aussucht.
Ob das jetzt bei der Begriffsdefinition Nationalstolz, Geschichtsinteresse oder allein beim Begriff "gängige Lehrmeinung" ist.
Wenn ich eine bestimmte Denkrichtung habe, noch dazu womöglich mit Scheuklappen durch die Welt laufe, dann nehme ich auch nur das (als) wahr, was sich direkt in meinem Fokus befindet - und bei manchem ist das eben die Bildzeitung...oder daß Deutschalnd sich hauptsächlich definiert durch die Verbrechen des Nationalsozialismus und durch heutige neonazistische Umtriebe und zusammengeschlagene Ausländer.
Der Fokus fällt drauf, weil diesen Ereignissen die entsprechende Aufmerksamkeit geschenkt wird und sie deshalb erst ins Sichtfeld gerückt werden und so dominat erscheinen.
Beispiel: Wenn in Frankfurt die 1. Mai-Demo der Rechten stattfindet, dann finden sich auf einem kleinen Parkplatz im Ostend 150 Parolenschreier zusammen, die von ca. 3.000 Polizisten begleitet werden, die die gesammte Osthälfte der Stadt für Stunden für Autos und Fußgänger absprerren, um das Grüppchen von eventuellen Gegendemonstranten der Gewerkschaften oder Antifa zu trennen. Eine Millionenstadt halb lahmgelegt wegen 150 fahnenschwingenden NPDlern. Haben sie diese Aufmerksamkeit verdient? Niemand würde ansonsten Notiz von ihnen nehmen, nicht mehr, als von jedem anderen Verkehrshindernis auch.
Für mich widersprechen sich nationales Selbstbewußtsein und ethisches Handeln des Einzelnen im Kleinen nicht, sondern sie bedingen einander.
Als Befürworter von Kants kategorischem Imperativ halte ich das persönliche Handeln heute, hier und jetzt für die unabdingbare Voraussetzung für ein "Nationalgefühl" oder wie immer man das nennen will. Wenn ich mich im Kleinen für genau das einsetze, was Lorelei aus ihrem Stadtviertel beschreibt und wenn viele anderen, nämlich die Mehrheit der Deutschen das auch tun würde und die Bildzeitung würde darüber auf der Titelseite berichten und daraus würde sich die Weltöffentlichkeit ein Bild "der Deutschen" machen, dann wäre das der Grundstein für ein anderes Auftreten von Deutschland in der Welt. Ein gleichwertigeres. Es fängt immer im kleinen an.
Und das bleibt nur so lange theoretisch, solange viele eben nix tun, wegschauen oder nur auf die Bild-Schlagzeilen.
Ich lebe in einem Multikultiviertel und ich mag das meistens - vor allem weil hier alle friedlich koexistieren - zwischen jüdischem Friedhof, türkischem Grillplatz, italienischem Lebensmittelladen, griechischem Biergarten und kubanischer Bar.
Die Jugendlichen sind oft nervig, lungern rum und beschmieren Wände - aber da unterscheiden sich die deutschen nicht von den ausländischen, es sind eben Teenager. Schwierig ist die Schulsituation, weil das Niveau aufgrund der Sprachprobleme schlecht ist - dafür bietet die Stadt jetzt Sonderförderprogramme für die Sporachförderung an. Sie anzunehmen liegt wieder an den ausländischen Jugendlichen. Die die wollen, grenzen sich auch nicht selber aus - zumindest hier nicht.
Und wenn jemand zusammengeschlagen wird, dann berichtet die Zeitung in gleichem Maß darüber, ob nun Täter oder Opfer Deutscher oder Ausländer war. Da fängt es für mich an, stolz auf ein Land zu sein - wenn ich stolz auf mein eigenes Handeln, auf das meiner Gemeinde, meiner Stadt sein kann.
Würde sich die deutsche Regierung und auch die deutsche Presse mal mit den Orten udn Ereignissen in Deutschland beschäftigen, in denen Deutsche und ausländische Bürger in friedlicher Koexistenz und vor allem auch miteinander leben und das herausstellen, dann würde auch wieder ein Gleichgewicht entstehen. Ich bin mir sicher, es gibt mehr Beispiele für friedliches und fruchtbares Miteinanderleben und voneinander Profitieren, als es neonazistische Umtriebe gibt.
Halbvoll oder halbleer - es kommt doch immer darauf an, ob man sich positiv weiterentwickeln will, oder lieber jammern und leiden.
@stromer:
:fun52:
1,315
Ich bin auch für Toleranz und Offenheit anderen Meinungen, Kulturen und Sitten gegenüber. Aber das ist mir denn doch zu eindeutig kriminell. Wie ich reagieren würde? Selber den Kontakt abbrechten, aber die Kinder miteinander spielen lassen - wenn auch nicht bei den Nachbarn, sondern nur draußen/ bei mir. Und das würde ich den Leuten auch so vermitteln.
Eins noch zu den Schlagzeilen, @stromer:
Schau mal genau hin, dann wirst du feststellen, dass bei vielen, vielen Berichten über Gewalttaten o.ä. immer die Nationalität des Täters genannt wird, wenn er/ sie kein Deutscher ist. Selten aber liest man, das "ein deutsch aussehender Mann", ein Deutscher, ein Deutschstämmiger o.ä. eine Frau vergewaltigt/ einen Kiosk ausgeraubt o.ä. habe.
Und das rechte Gewalttaten einen anderen Stellenwert in den Medien haben, liegt daran, dass sie im Gegensatz zu "normaler" Gewalt einen politischen/ ideologischen Hintergrund haben, wie eben z.B. Terrorismus auch, der ja einen ähnlich hohen Stellenwert bekommt. Das wäre die Vergleichsebene, rechte Gewalt - Terroranschlag. Wenn dir da auch ein Ungleichgewicht zu Lasten der Deutschen auffällt, dann wäre da allerdings was krumm im Geschäft (außer natürlich, dass bei rechter Gewalt die räumliche, kulturelle Nähe berücksichtigt werden muss, die einen nicht zu gering zzu schätzenden Nachrichtenwert darstellt.)
6,272
Wenn ich als deutsche auswandere, nehmen wir mal rein hypothetisch Italien. (jedes andere Land könnte hier ebenso als Beispiel dienen) Dann beschließe ich, weil es mir da so gut gefällt, die italienische Staatsbürgerschaft anzunehmen und Nationalstolz zu entwickeln, mich wie ein Italiener zu fühlen, einfach, weil ich vielleicht die Italiener mit ihrer Geschichte und Lebensweise so cool finde. Ist das dann weniger verwerflich, oder dämlich oder weltfremd? Wenn mich die Italiener akzeptieren, kann mein Entschluss nicht so falsch gewesen sein.
Ich kenne mehrere Menschen, die ursprünglich in einem anderen Land geboren wurden, oder dessen Wurzeln elterlicherseits haben und die sind stolz, hier leben zu können und sich als deutsche zu fühlen. Sind die auch weltfremd? Viele davon haben doppelte Staatsbürgerschaften und fühlen sich beiden Nationen zugehörig. Da fängt doch Nationalstolz schon an.
Ich lebe hier in einem Viertel mit vielen osmanischen Mitbürgern. Denen tropft der Stolz aus den Ohren :biggrin: aber sie akzeptieren auch meinen (nicht unerheblichen) Nationalstolz, eben weil es nichts negatives ist. Immerhin gehöre ich zu einer Nation, die es anderen Nationen möglich macht hier zu leben. Friedlich und in Freundschaft. Miteinander :biggrin: Warum soll ich darauf nicht stolz sein. Ich rede hier nicht vom Gastarbeiterland - diese Zeiten sind vorbei.
Ich rede hier von einer "erwachsenen" BRD, von der ich ein Teil bin.
Sollte mir das nicht passen - es steht mir frei zu gehen. Ich lebe hier definitiv nicht, weil ich hier geboren bin. Vor 15 Jahren habe ich einen Auswanderungs"versuch" unternommen und bin - sehr reumütig wieder heimgekommen.
Seitdem sehe ich mein Land mit anderen Augen und traue mich, stolz zu sein.
(wieder Privatmeinung)
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Weil ich mal davon ausgehe, daß immer ein Deutscher/eine Deutsche der/die Täter/in ist, wenn nichts anderes dabeisteht - ist in Deutschland doch auch logisch, da muß nicht extra darauf hingewiesen werden, oder?
Wenn sie einen Verbrecher suchen, dann steht (hier) auch schonmal dabei "sprach mit starkem fränkischen Akzent" - genauso wie dabeistehen würde, wenn es ein russischer oder türkischer oder was auch immer Akzent wäre. das sind einfach Fakten. Und der eine Verbrecher nicht besser als der andere, egal welcher Herkunft.
Daß der Großteil der Gewalttaten, die gegen Ausländer in Deutschland begangen werden politisch motiviert ist, möchte ich in Frage stellen. Meistens geht es doch "nur" darum seinen Frust abzureagieren, indem man jemanden zusammenschlägt - daran ist für mich nichts politisch und es passiert Deutschen sicher häufiger als Ausländern, daß sie so einem Irren in Quere kommen. Ein Amokläufer hat auch seltenst ein politisches Motiv.
Und das Hissen einer Kaiserflagge ist in Deutschland genausowenig kriminell wie das einer nicht mehr aktuellen türkischen, italienischen, amerikanischen - ob man es nun toll findet oder nicht und egal welche Gesinnung dahinter steht oder man dahinter vermutet. Solange sie nichts kriminelles tun oder äußern, sind sie es auch nicht.
Trotzdem muß mir ja die politische Einstellung mancher Leute nicht gefallen, genausowenig wie ich dann mit ihnen befreundet sein muß.
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Die Gewalttaten, die in den Medien so breit getreten werden, haben meistens einen politischen/ ideologischen Hintergrund.
Natürlich gerät ein Ausdländer auch in eine Schlägereim, die mit seiner Herkunft nichts zu tun hat. Nur das steht dann meist ja nicht lang und breit in der Presse. (Und auf die Schlagzeilen bezuog ich mich ja).
Dass das Hissen der Kaiserflagge nicht kriminell ist, mag sein. (Wenn sie wirklich als Ersatz für die Hakenkreuzfahne herhalten muss, dann sollte das aber m.E. überlegt werden.) Dass alle Einzelheiten, die ein Rechter tut oder sagt, für sich genommen auch nicht kriminell sein müssen, ist auch klar. Und dennoch kann aus dem Gesamtbild der Eindruck entstehen, dass da schon sehr kritische Elemente bei sind. Habe mich da blöde ausgedrückt, aber ich denke, dass diese Sprüche, würde man sie im O-Ton hören, schnell in die Richtung Diskriminierung,Volksverhetzung, Verleugnung des Holocaust und so weiter und so fort gehen würden. Und das ist für mich eben nun mal kriminell.
Es hat einfach keiner eine Meinung üpber "Die Juden", "Die Türken" oder "Die Deutschen" zu haben. Denn es geht dabei um Individuen, und wenn jemand das Bild eines Neonazis vor Augen hat, wenn er an "Die Deutschen" denkt, dann wird Detusch in dem Moment zum Schimpfwort. Oder in anderen Fällen eben Türke oder Jude. Und Beleidigungen sind kriminell.
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Woher weißt Du, in was sich mein Stolz verwandelt und was ich nicht sehen will? Kennst Du mich? Das passiert aber nicht nur Deinem Mann alleine. Ich kenne die Aussage einer Frau, die eine Putzstelle nicht bekommen hat, weil sie deutsch ist.
Bitte, ich will nicht als zynisch verstanden werden: Aber wenn wir das schaffen, dann werden wir das erste Volk sein, das heillig gesprochen wird.
Da sind Deine Ansprüche sicher etwas zu hoch gesteckt.
Warum darf ich nicht hocherhobenen Hauptes stolz sein, weil es in unserem Land auch einige Nieten gibt?
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Ich rede auch nicht vom Volk als Ganzes, sondern vom Einzelnen. Ich als Deutsche habe kein Problem damit stolz darauf zu sein, das es Deutsche gab, die große und gute Taten vollbracht haben und vollbringen. Ich als Deutsche habe aber auch kein Problem damit, mich für die furchtbaren Taten anderer Deutscher zu schämen, egal ob aus Vergangenheit oder Gegenwart. Wo liegt da der Unterschied, und was hat das micht heiligsprechen zu tun?
Das weiß ich, ist aber zurzeit das aktuellste Beispiel, das ich kenne. Und es geht da auch nicht nur um eine Stelle, die man als Mensch anderer Hautfarbe (ob nun mein Mann oder nicht) nicht bekommt.
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sondern von mir. :cool: Klar kann ich verstehen, daß es Dir suspekt ist. Mir ist auch so manches suspekt, was ich nicht nachvollziehen kann. Aber wir sind nunmal Indiviuen, und somit empfindet jeder anders und ich will das auch nicht werten.
Klar schäme ich mir der Vergangenheit, bin aber auf andere Leistungen meiner Landsmänner/frauen durchaus stolz.
Ich bin auch auf meine Kinder stolz.
Ebenso darf ich auch auf mich stolz sein.
Ich darf es nur nicht übertreiben, und da liegt das Geheimnis.
Das gleiche trifft auch auf Dich und Deinen Mann zu.
Was ist denn so schlimm daran?
Außerdem hast Du nicht vom einzelnen geredet, sondern von einer ganzen Nation
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Statt einer Flagge kann man seine Meinung ja auch durch Kleidung "äussern". Ein Beispiel, dass wohl jeder kennt ist die Firma LONSDALE. Die Fiirma hat sich öffentlich häufig von der rechten Szene distanziert. Sie wird aber sehr häufig in der rechten Szene getragen, wegen dem Teil NSDA im Wort. Auf Grund der Dementierungen der Firma gründete man in Deutschland eine ähnlich klingende Firma, die die Abklürzung NSDAP exakt inne hat. Eigetlich ist damit die Firma Lonsdale befreit. Ich trage trotzdem keine LosdaleKlamotten mehr, obwohl ich zB noch einen Wohlfühlpulli der Firma besitze, da die Marke zeitweise auch von den Linken getragen wurde. Gleiches gilt für einen Pullover meines Mannes der Firma PITBULL (der Geschäftsführer ist Türke, aber dennoch ist es eine "rechte Marke"), Ben Sherman und andere. Trage ich sie muss ich damit rechnen der rechten Ecke zugeordnet zu werden. Für euch mag das weit hergeholt klingen, ist es aber nicht. Es ist die Realtität der Strasse. :roll: :???:
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Pitbull ist eine Trendmarke der rechten Szene, die Geschäftsführer (es sind übrigens 2, einer ist Türke, einer Deutscher) tragen ausschließlich Armeeklamotten und verbringen ihre reichliche Freizeit mit Unimogtrucks bei Kampfsportspielen. Es gibt mehr als einen Anhaltspunkt, eine subversive rechte gesinnung zu vermuten.
...Trotzdem grüßen sie freundlich oder man winkt sich mal zu und Ben liefert sich gerne mit dem gleichaltrigen Sohn des Geschäftsführers im Hof Bobbycarrennen, wobei es dann schonmal Smalltalk gibt.
Ben´s Papa und die Pitbulls sind Nachbarn.
Soll ich jetzt Ben das Spielen mit dem einzigen anderen Kind auf dem Gelände verbieten, weil sein Vater mit der rechten Szene sein Geld verdient, in der Wüste Kampfsportspiele macht, seinen Sohn Falk nennt und der sehr wahrscheinlich nicht die SPD wählt?
Auf seinem Dach weht übrigens neben der Pitbull- die algerische Flagge, seine Frau ist schwarzhaarig, er hat ein türkisches Kindermädchen, direkt unter seiner Wohnung befindet sich ein türkischer Veranstaltungssaal, und gegenüber eine chinesische Import-Exportfirma.
Ist er jetzt rechts und sollte gemieden werden, oder womöglich doch nicht so ganz? Der Sohn ist "völlig normal" und das nachbarschaftliche Verhältnis ist es auch.
Würdest du also jeden samt Familie, auch die Kinder meiden, bei dem du aufgrund bestimmter Symbole eine rechte Gesinnung vermutest oder voraussetzt, der aber nicht öffentlich gegen Ausländer hetzt, andere Gruppen diffamiert oder Geschichtslügen verbreitet?
Um mal zur Ausgangsfrage zurückzukommen. ;-)
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Um auf deine Frage einzugehen bzgl des Umgangs mit Kindern rechts gesinnter Eltern. Da schreib ich später was dazu, aber soviel: verbieten würde ich es nicht. Das wäre ebenso diskriminierend dem Kind ggü. als würde ich das Spielen mit nem türkischstämmigen Kind verbieten. Aber bei Anja ging es ja nicht um die Kinder oder? Und in meinem Bsp. ging es eben auch darum, dass ich als Träger von PitbullKlmaotten in Kauf nehme, das man mich der echten Szene zuordnet, auch wenn es ebenso wie bei der Ideologie der Pitbullbude nicht eindeutig ist, wo sie stehen. Es gibt solche Beispiel auch bei Labels, die absolut eindeutig nichts mit der Szene zu tun haben. Wie auch immer: nehme ich das in Kauf, tu ich da sicher nicht ohne das es ne berechtige Annahme gibt, dass ich tatsächlich - wie stark auch immer - dazu gehöre. So sehe ich es eben bei der Flagge auch.
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Hinzufügen möchte ich aus meiner Sicht noch: Wer unwissend sowas hisst, trägt oder solche Sprüche klopft, hat damit keine Entsschuldigung, denn Dummheit schützt vor Strafe nicht (Klingt platt, trifft es aber für mich.) Wenn jemand aus einem anderen Background heraus z.B. Lonsdale trägt (wie ein Freund von mir, er weiß um die Geschichte, mag aber die Klamotten), der muss eben Fragen beantworten, die Bereitschaft erwarte ich dann auch.
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