"Erwachsen sein"?!

mary77mary77

120

bearbeitet 6. 06. 2006, 11:40 in Kummerkasten
sa sitz ich nun.... 29 Jahre alt, verheiratet und erwarte mein erstes Kind. Eigentlich ist alles so wie ich es mir immer gewünscht habe. Nun weiß ich nicht ob es am veränderten Hormonspiegel oder irgendwas anderem liegt... in letzter Zeit wird mir immer bewusster, wie sehr sich alles verändert.

Eigentlich kann ich gar nicht mehr so genau nachvollziehen wann der Punkt gekommen ist als sich plötzlich nicht mehr alles um die beste Party, das heißeste Outfit und die besten Freundinnen dreht sondern -so empfinde ich das zur Zeit- nur noch um den Job und die damit verbundenen Schwierigkeiten, die Planung des restlichen Alltags (wann bügel ich, wann müssen wir wieder mal zu Schwiegereltern, das Bad muss dringend geputzt werden, schaffen wir es mal zum einkaufen zu fahren wenn dort nicht, wie samstags, kilometerweise Schlangen an den Kassen stehen etc).

Dazu kommt, dass ich das Gefühl habe mich von meiner besten Freundin (wir kennen uns seit ca. 15 Jahren) total zu entfremden. Unsere Gespräche haben irgendwie einen negativen Beigeschmack, ich habe das Gefühl ihr nicht mehr alles erzählen zu können, das sie mir nicht mehr alles erzählt und auch, dass sie mir nicht mehr richtig zuhört. Und im Job hab ich einfach keine Lust mehr mich auf diese "Wadenbeißermentalität" einzulassen -auch wenn man hier sonst schwierig überleben kann.

Ich weiß auch, dass sich alles nochmal gravierend ändert wenn das Kind da ist. Wir freuen uns ja auch total darauf. Nichts desto trotz macht mir diese Veränderung grad ein wenig Angst. Alles etwas konfus... ich weiß aber vielleicht gehts ja noch jemandem so.

Viele Grüße und danke fürs "zulesen"
Marion

Kommentare

  • manuelsmamamanuelsmama

    1,263

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Mir ging das ähnlich. Ich glaube nicht, dass das die Hormone sind, sondern der Lebensmittelpunkt, der sich total verschiebt. Von: Freunden, Discos, Klamotten, Party, ALkohol, Zickenterror im Job etc. zum Kind.
    Das mag in der ersten Zeit verwirren und es kommen sicher manchmal Zweifel aber es ist eine schöne Vershciebung finde ich. Man sieht alles cooler und lockerer und man hat wirkliche eine Auszeit.
    Hat deine Freundin auch ein Kind? Wenn nicht, dann kann das ganz normal sein, dass ihr euch entfremdet., Wenn du das nicht zulassen willst, dann sprich sie darauf an.
    Ich habe auch einige "Freundinnen" verloren, was im Nachhinein aber kein Verlust ist, denn sie passten einfach nicht mehr in meine Lebenssituation. Jetzt gibts weniger, vielleicht auch ein paar neue aber intensivere Freundschafen...
    Beruhigt dich das ein bisschen ;-)
  • ClaudinchenClaudinchen

    1,522

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Mir gehts ähnlich :???: Nur leider gehöre ich wohl zu den wenigen(?) die sich sehr schlecht mit dieser Verschiebung arrangieren können und ich freu mich schon wie verrückt auf meinen 1. Arbeitstag am 1.11.., 2 Jahre zu Hause haben mich mehr gefrustet als das ich es hätt geniessen können. Ich will Dir um HImmels willen keine Angst machen, vielleicht hilft Dir, was ich total "vergessen" hab: Pläne machen, was man so tut mit Kind, mit dem Partner mehrmals besprechen, wie das Leben dann weiter geht, was macht jeder , was macht man gemeinsam.
    klar wird alles anders als gedacht, aber wir sind irgndwie überrollt worden und trudeln immer noch, was aber leider sicher auch mit der Frühgeburt zusammenhängt, ich war über haupt noch nicht bereit, mein Kind in den Arm zu nehmen.
    Freundschaften gehen und es kommen neue dazu, das widerum fand ich sehr berreichernd, denn ich habe 2 ganz tolle Frauen über Geb Kurs und Krabbelgruppe kennengelernt, die ich sonst nie getroffen hätte.
  • July78July78

    1,031

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Im Gegensatz zu Claudinchen hab ich die Zeit mit meiner Kleinen sehr sehr genossen, ich hab aber leider auch nur ein Jahr Erziehungsurlaub, das in 4 Monaten rum ist. Ich freu mich gar nicht auf die Arbeit, sondern bin total traurig dass diese wunderschöne Zeit jetzt bald vorbei ist.

    Aber diese Fragen die man sich stellt und dass man sich komisch fühlt, so erwachsen zu werden, kenne ich. Ich finde, man fühlt sich auch wie ein altes Ehepaar wenn man sich tag ein tag aus nur fragt, wann man einkaufen geht, wann bügeln.... Aber irgendwann ist nunmal die lockere Jugend vorbei und irgendwann muss man ja mal erwachsen werden.

    Mir fiel das aber eigentlich gar nicht so schwer weil ich unter meinen Freundinnen fast die letzte bin, die ein Kind bekommen hat. Die anderen waren alle schon früher dran als ich. Also kommt es bei mir nicht vor, dass die mich anrufen und fragen ob ich zur Disko mitkomme, im Gegenteil...

    In unserer Krabbelgruppe sind die Frauen auch ein bißchen älter als ich, und sie sind auch sehr erwachsen, und da fühl ich mich eigentlich richtig gut dabei, dass ich nicht mehr so "unreif" sondern auch so erwachsen bin...
  • MonicaMonica

    1,525

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Liebe Marion!

    Irgendwie wird man erwachsen, ohne dass man es merkt, nicht wahr?
    Plötzlich stellt man fest, es ist geschehen.
    Es ist ein eigenartiges Gefühl.

    Momentan dreht sich Deine Welt um den Job und das organisieren des Alltags. Bald wird Dein neues Baby, Dein Job und Dein Alltag sein.

    Wie mit jeder großen Veränderung, gibt es zwei Seiten. Der Abschied und das freudige Kommen.
    Versuche Dich auf das positve zu konzentrieren. Ich weis, das ist leichter gesagt als getan.

    Als ich mit Benjamin schwanger war, ging es mir wie Dir. Ich war total durch den Wind. Ich trauerte sehr um das Leben, dass ich aufgeben musste. Ich war nicht darauf vorbereitet, dass sich (für mich bereits in der Schwangerschaft) so viel verändern würde. Ich musste mein Hobby aufgeben und verlor somit auch einige Freundinnen. Sicher haben wir heute noch Kontakt, aber es ist nicht das gleiche wie wenn man sich 2 mal die Woche im Training sieht.

    Dass mich das so schwer traf, hatte vermutlich auch viel mit Hormonen zu tun. Denn Benjamin war gewollt und 'geplant'.

    Nun, das 'Ende' der Geschichte:
    Ich bin in meiner Mutterrolle aufgeblüht. Ich kann mir nicht vorstellen ohne meine Kinder zu sein. Sie glücklich aufwachsen zu sehen ist die Erfüllung für mich.
    Ich habe neue Freundschaften geschlossen.
    Der Haushalt und Erledigungen spielen eine Nebenrolle.
    Wieder in den Beruf einzusteigen ist ein Gedanke den ich gerne noch eine Weile von mir weg schiebe.

    Ich hoffe es tröstet Dich zu wissen, dass es nicht Dir alleine so geht, und dass es sich alles zum Besten wenden kann.
    Ich wünsche Dir, dass es Dir gelingt, Dich auf das positive zu konzentrieren.
    :fantasy05:
  • mary77mary77

    120

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    lieben Dank für die vielfältigen Antworten.

    Bin ja froh, dass ich mit meinen Gedanken da nicht alleine bin. Ich merke jetzt schon wie sich viele Prioritäten verschieben und weiß halt manchmal nicht so recht wie ich damit umgehen soll.

    Gott sei Dank unterstützt mich mein Mann sehr und holt mich oft in die Realität zurück. Heute waren wir z. B. schon einmal unterwegs Kinderwagen gucken... da freu ich mich dann wie ein Schneekönig und kanns kaum abwarten bis die Wutz endlich da ist.

    Wahrscheinlich habt ihr recht und einige Freundschaften werden sich verändern oder abbrechen und andere dazu kommen... und darauf freu ich mich jetzt einfach.

    Danke
    LG Marion
  • CriosaCriosa

    2,598

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hi Marion,


    Ich kann das sooo gut nachvollziehen. Aber ich bin noch nicht so ganz überzeugt, wie das alles so werden wird. Im Moment hänge ich da etwas im Loch und bin gespannt auf den nächsten US. Beim Letzten habe ich mich so sehr gefreut danach... und dann dieses lange Warten. Und die Heimlichtuerei... nervig.

    Inzwischen wissen eigentlich alle Freunde bescheid, die mir wichtig sind, und die meisten haben es dann doch sehr gut aufgenommen.

    Ich weiß, das viele hier sagen, die Prioritäten verschieben sich und man findet schon neue Freunde und und und... aber ich bin trotzdem der Meinung, das ich zumindest alles tun will, das mir möglich ist, um auch meine alten Freunde zu behalten! Zumindest die, die mir wichtig sind. Freunde sind nunmal keine "Wegwerfartikel"... auch wenn Lebensumstände sich mal ändern. Solange von beiden Seiten da etwas aufeinander zugegangen wird und Interesse da ist, sollte eine Freundschaft - hoffe ich - auch nicht kaputt gehen.


    Wie das dann alles tatsächlich wird weiß ich nicht, aber die Hoffnung, das ich Kind, Mann und Freunde unter einen Hut kriegen kann, gibt mir sehr viel Kraft. Allerdings gebe ich zu, das Freunde auch schon immer für mich eine sehr hohe Priorität hatten... ich habe trotzdem nicht den Eindruck, deshalb weniger Erwachsen zu sein als andere Leute. :biggrin:
  • MonicaMonica

    1,525

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    i ch weiß, das viele hier sagen, die Prioritäten verschieben sich und man findet schon neue Freunde und und und... aber ich bin trotzdem der Meinung, das ich zumindest alles tun will, das mir möglich ist, um auch meine alten Freunde zu behalten! Zumindest die, die mir wichtig sind. Freunde sind nunmal keine "Wegwerfartikel"... auch wenn Lebensumstände sich mal ändern. Solange von beiden Seiten da etwas aufeinander zugegangen wird und Interesse da ist, sollte eine Freundschaft - hoffe ich - auch nicht kaputt gehen.
    Meiner Erfahrung nach ist es so: Die Freundschaften, die sehr stabil sind und einem am wichtigsten sind überstehen den Lebenswandel, andere wiederum schlafen ein.
    Aber selbst die tiefen Freundschaften leiden etwas. Kinderlose Paare und Singels haben einfach unterschiedliche Lebenstile. Das fängt schon damit an, um welche Uhrzeit man in ein Restaurant geht, und ob es einem wichtig ist, dass da wo man hingeht nicht geraucht wird, und schon so banale Sachen wie die Wahl des Lokals - Kinderfreundlich gegen Kinderfeindlich sind Sachen die einem erst auffallen wenn man betroffen ist. Natürlich man kann sich gegenseitig besuchen oder zusammen spazieren gehen, aber dennoch man merkt einfach, dass selbst die stabilsten Freundschaften leiden.
  • CriosaCriosa

    2,598

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Naja mag alles sein. *Kartenhaus-zusammenstürz* Vielleicht bin ich ja auch nur stur und will es nicht einsehen... ich hoffe eben noch.

    Trotzdem kann man das meiner Meinung nach nicht pauschalisieren. Es hängt nicht nur von den individuellen Leuten ab, sondern meiner Meinung nach auch zusätzlich noch von einem selbst, genauso wie von den Erwartungen, die man hat. Sicher kann man nicht mit Kind Stundenlang in eine verrauchte Disco gehen.

    In meinem Fall klammere ich mich eben an die Hoffnung, das es klappen kann. Wir haben keine Hobbies, die so unendlich schwierig zu handeln sind, weil wir das meiste in den eigenen vier Wänden tun können und wir haben keine Raucher im engen Freundeskreis. Ich denke also bei uns wird es eher eine Frage davon sein, wie man selbst und die Freunde die Balance hinbekommt(/en) zwischen Verständnis für die Situation des anderen und "Egoismus" für die eigenen Wünsche. Und da war meine größte Sorge eben, das vielleicht manche der Freunde Kinder einfach eklig finden und deshalb nicht mehr zu uns kommen würden.


    Ich hatte noch nie ein Kind. Ich weiß nicht, wieviel Arbeit das ist und ob ich mich dann plötzlich in eine "Oberglucke" verwandele, die sowieso an nichts mehr anderes denkt als ihr Baby. Mag alles sein. Aber im Moment bin ich einfach noch unsicher und habe Angst vor den Veränderungen. Da bin ich eben froh, wenn die Freunde, die jetzt da sind, mir sagen, das sie kein Problem damit haben. Heulen und mich aufregen, wenn dann doch alles nicht klappt und die Leute mich nicht mehr sehen wollen kann ich dann, wenn es soweit ist.
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