So, jetzt muß ich mir mal endlich auch alles mögliche von der Seele schreiben. Von meinem alkoholkranken Vater und seinen Aggressionen und Eskapaden und allem will ich gar nicht erst anfangen (das würde ein Fortsetzungsroman), ich starte am besten mal vor etwa einem Jahr, weil ich das Gefühl habe, seitdem irgendwie gar nicht mehr richtig zur Ruhe zu kommen. Im Juni letzten Jahres waren wir mit Max im Urlaub und just zu dieser Zeit, die ja zur Erholung dienen sollte, da wir niemanden hatten, dem wir Max mal geben konnten, flippt meine alkohol- und psychisch kranke Schwester mal wieder aus und schickt mir eine SMS, daß sie nicht in ihrem Ort beerdigt werden will usw. :shock: Ich sie sofort (mit Axel und Max in einem Cafe sitzend) angerufen, sie nur noch am schluchzen und sie hält alles nicht mehr aus und sie will, daß die, die an ihrem Zustand Schuld sind von mir erfahren, daß sie der Grund sind, weshalb sie nicht mehr leben will und und und...
Dazu muß ich sagen, daß sie seit Jahren Alkoholprobleme hat und auch eine ganze Zeit lang zusätzlich Ecstasy genommen hat (hatte sie damals schon in üblen Zuständen aufgefunden - kann ich kaum beschreiben...), auf der Arbeit gemobbt wurde und hintereinander an 2 doofe Männer geriet incl. einer Abtreibung. Das alles hat sie nicht verkraftet und dadurch immer öfter zur Flasche als auch zur Rasierklinge gegriffen hat (beide Unter- und Oberarme sowie Brust und ähnliches haben teilweise recht heftige Spuren davon). Weiterhin hat sie - laut Ärztin und einer damals mit meiner Schwester befreundeten Krankenschwester, die auch mal in Gießen gearbeitet hat - eine schwere Psychose mit Halluzinationen. Sie hört Stimmen durch´s Radio und TV, sie duscht oder zieht sich manchmal im Dunkeln um, da sie meint, ihre Wohnung ist mit Mikrofonen und Kameras (die zwar keiner findet, aber das haben die halt so gut verlegt) vernetzt und dann "hört", daß sich Leute auf der Straße über ihre Figur etc. unterhalten, wenn sie duscht. Ich jedenfalls völligst fertig und riet ihr mal wieder zu Hilfe und Therapie, worauf sie meinte, die Nachbarn hätten letztens nachts vor unserem Elternhaus so laut, damit sie nicht schlafen kann und es auch hört darüber geredet, daß ihre Schwester (also ich) ja nur will, daß sie in eine geschlossene kommt, damit ich ihre Wohnung bekomm :roll: Oh Mann, ich bin halt einfach nur überfordert und der Meinung, daß sie fachmännische Hilfe benötigt... Jedenfalls hat sie sich dann doch wieder beruhigt...
Ich bin dann im Urlaub - etwas früher als geplant - schwanger geworden und etwa eine Woche nach Rückkehr fing bei mir die Übelkeit an... Über drei Wochen... Danach war alles wieder für eine kurze Weile OK, aber gegen Ende des dritten Monats bekam ich Blutungen. Nach einer guten Woche und schon bräunlicher Farbe wurde es nochmals erneut hellrot und nach insgesamt etwas über 3 Wochen war´s dann zum Glück weg. Meine SchwiMu konnte mich zu dieser Zeit leider nicht unterstützen, da sie in Urlaub war und Männe nur einige Tage zu Hause bleiben. Naja, als das und eine anschließende Erkältung dann auch rum war, schlug unsere Katze immer öfter nach Max und erwischte ihn 2mal so nah am Auge, daß wir mit SchwiMu redeten, ob sie sie - zumindest vorübergehend - nehmen würde. Tat sie dann auch und wir entschlossen uns ziemlich spontan zu einer Woche Urlaub Anfang Dezember in einem Familienhotel. Da SchwiMu zu dieser Zeit aber erneut in Urlaub wollte (sie ist Rentnerin und bucht öfter mal spontane Schnäppchen), wollte Axel sie am Mittwoch in der Woche vor dem Urlaub zu seiner Tante bringen. Nachdem Sturmklingeln nichts brachte, schoß er selbst auf und fand seine Mutter auf dem Sofa hängend, leere Flaschen auf dem Boden, den Fernseher extrem laut und unsere Katze verstört unter´m Sofa :flaming01:
Dazu wiederum als Kurzinfo, SchwiMu hatte schon vor vielen Jahren Alkoholprobleme, war längere Zeit in einer Klinik, dann jahrelang nicht mehr und pünktlich zu unserer Hochzeit fing es wieder an. Sie war so sturz, daß sie sich vom Balkon stürzen wollte und an der Trauung nicht teilnehmen konnte, weil sie unsere Beziehung und alles (ich war damals schon schwanger) so toll fand und sie das auch alles (und natürlich auch so einen tollen Mann wie Axel - den stellt sie nämlich ständig auf ein Podest) damals gerne so gehabt hätte aber nicht hatte. Super, also ging es ihr besser, wenn es Axel nicht so gut geht :twisted: Zur Feier war sie dann zwar dabei, aber es fiel mehreren Freundinnen/Freunden auf, daß sie verquollene Augen hatte und nicht unbedingt einen fitten Eindruck machte - tolle Hochzeit... Nach diesem Mittwoch versprach sie mal wieder, sich in den Griff zu bekommen, allerdings erhielten wir 2 Tage später bereits einen Anruf, sie hätte vermutlich einen Schlaganfall erlitten und müsse in´s KH und Axel solle vorbei kommen. Er sich sofort auf den Weg gemacht und inzwischen hatte der eingetroffene Notarzt bereits festgestellt, daß sie nur deshalb kaum reden konnte und so aussah, weil sie schon wieder total voll war... Somit sind wir am nächsten Tag wieder nicht sehr entspannt in den Urlaub gefahren...
Der wurde dann zwar doch schön, allerdings sehr naßkalt und kurz danach hatte ich die nächste heftige Erkältung. Anfang des Jahres kamen dann zu den immer größer werdenden Hämorrhoiden und der verstopften Drüse noch Ischias dazu und Mitte Februar eine erneute Stirn-Nebenhöhlen-Entzündung und Stockschnupfen. Der ET verzögerte sich, im KH lag ich zusammen mit einer zuckerkranken Kaiserschnittpatientin auf einem Zimmer, bei der sich Krankenschwestern, Bewegungstherapeuten usw. ab 6 Uhr morgens die Klinke in die Hand gaben und die nachts ganze Wälder absägte (konnte ja nix dafür, mußte ja auf´m Rücken liegen) und ich kaum zum schlafen kam. Einmal erlaubte ich mir dann, Kathi in´s Säuglingszimmer zu schieben und mir von der Nachtschwester Ohropax geben zu lassen, um wenigstens mal ein paar Stunden zu schlafen. Meine bereits abgeklungene Erkältung kam incl. des Stockschnupfens zurück und als sie nach einigen Tagen zu Hause wieder am abklingen war, bekam ich eine Brustentzündung mit über 39 Grad Fieber...
Zwischenzeitlich waren natürlich auch einige Male Männe und Max (der dann nicht in die Krabbelstube gehen konnte und komplett zu Hause war und nur an mir hing) krank, Kathi hatte ziemlich mit Koliken zu kämpfen (immer noch nicht weg) und will tagsüber auch fast gar nicht abgelegt werden und schläft immer mal so eine halbe Stunde am Stück (nachts inzwischen zum Glück auch mal 3-4 Stunden). Hinzu kommen 2mal im Monat Elterndienst in der Krabbelstube (von 8:00 bis 14:00 Kinder betreuen, kochen für 14 Kinder und 3-4 Erwachsene, putzen etc) und natürlich immer wieder diverse SMS und Telefonate mit meiner Schwester, die inzwischen arbeitslos und völlig verschuldet ist und die man leider ohne akute Suizidgefahr nicht in eine Klinik schicken kann, ohne, daß sie das will - und da sie ja nicht krank ist, sondern bloß andere an ihrem Zustand Schuld sind und wenn sie so verschuldet ist, daß ihre Wohnung zwangsversteigert werden muß, bekommt sie ja vom Sozialamt (so ihre Meinung) eine andere Wohnung und endlich dort raus und dann wird ja alles besser...
Ja und seit gestern Abend hab ich mal wieder so um die 38 Grad (morgend etwas darunter, abends darüber) und tierisch Halsschmerzen und nach´m bücken kann ich nur in Zeitlupe hoch und es ödet mich einfach alles an... Ich würd am liebsten abstillen, da Kathi tagsüber meist immer noch nach 2 Stunden schon wieder kommt (manchmal sogar noch kürzer), hab ihr gegenüber aber ein schlechtes Gewissen und versuch´s deshalb weiter - aber ich fühl mich nur noch ausgewrungen und durch eine Wäschemangel gedreht...
Mein Schatz hilft und unterstützt mich zwar, aber er kann grad Kathi ja nicht sehr lange abnehmen, solange sie gestillt wird. Noch dazu hat er seit Wochen Nackenschmerzen und fühlt sich auch nicht fit. Somit kommen von ihm dann auch mal so Bemerkungen wie heut vormittag, als Max schlief und Kathi gestillt war: Leg Dich am besten gleich hin, bevor Max wieder wach wird und es nicht mehr geht - aha, und was mach in in solchen Fällen??? Und einige Zeit später, als er sich auf die Couch legte und Kathi da wieder anfing, zu schreien: Oh Mann, jetzt hatte ich mich grade hingelegt... Genauso geht´s mir auch seit 3 Monaten und ich kann die Tips Leg dich tagsüber doch mal hin schon nicht mehr hören... Hausmänner Deutschlands, Helden der Nation (vorausgesetzt, ihr seid keine Politiker- oder Arzt-Ehemänner und leistet euch Haushaltshilfe, Nanny, Bügelfrau usw.) gibt es euch eigentlich oder wären wir bereits ausgestorben, wenn ihr diejenigen wäret, die generell und über Monate/Jahre Kinder und Haushalt unter einen Hut bringen müßten? Und wenn ja, wir schafft ihr es - wieder vorausgesetzt, eure Frau schwingt abends nicht noch das Bügeleisen etc. - Erholungspausen für euch zu finden??? So, jetzt brummt mein Schädel und wenn ihr bis hier mitgelesen habt eurer vermutlich auch... Sorry für den langen Text - vielleicht hätt ich schon viel früher mal was schreiben sollen, damit es nicht so viel auf einmal wird und so Kleinigkeiten wie die o.g. Bemerkungen auch nicht so an mich ran kommen...
Kommentare
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Muß noch anfügen: Männe hat übrigens vorgestern und gestern Abendessen gemacht, heute Vanillepudding für mich und war mit beiden Kindern (Kathi im Ergo) spazieren während ich schrieb - also er unterstützt mich schon echt, nicht daß das wegen seiner Bemerkungen falsch rüber kommt. Nur hätt ich nach sowas halt im Nachsatz auch mal gern von ihm gehört, daß er nun erst recht nachfühlen kann, wie ausgelaugt ich bin und wie anstrengend das alles ist (nicht daß er das nicht tut, er sagt es nur halt selten). Vorhin hab ich ihm das dann auch mal genauso gesagt und er meinte dann, daß er das sehr wohl sehe und sicher selbst nicht so hinbekäm - das tat dann doch richtig gut ;-) Jetzt spielt er mit Max Lego und mir geht es, nachdem ich wieder über 38 sowie tierisch Kopfweh hatte und mich zur Einnahme von Paracetamol durchgerungen hab, wieder etwas besser...
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Auch von mir mal ein :troest:
Ich wage jetzt mich ein paar GEdanken zu äußern.
Ich lese richtig: Dein Vater Alkohlprobleme,deine Schwester Alkoholprobleme und deine Schwiegermutter.
Ihr als kleien Familie könnt nicht für 3 psychisch Schwerkranke die Therapeuten ersetzen ohne selbst draufzu gehen.
Das geht nicht so weiter. Könnt ihr euhc ein wenig von all denen Distanzieren? Ist deine Schwester denn unter ärztlicher BEtreuung?
Und habt ihr mal über eine Familienkur nachgedacht? das könnte euch allen sehr gut tun. Denn so geht ihr alle drauf.
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Mein Vater ist vor 3 Jahren am Alkohol gestorben. Er hat immer schon getrunken (mit Trockenphasen) und war sehr bestimmend, teilweise sehr aggressiv und laut schreiend und hat uns sehr oft gedroht. Als Mutter starb, hab ich das erste Mal getraut, ihm zu sagen, daß ich oft Angst vor ihm hatte und daß ich (da war ich immerhin schon 30) endlich mein Leben leben möchte. Er meinte, er hätte das alles nie so gemeint und er würde uns lieben, trotzdem blieb das Verhältnis gespannt (obwohl Mama mich bat, etwas auf ihn und meine Schwester aufzupassen), da ich nicht sofort alles vergangene aus- und auf Liebe umschalten konnte und er sich immer noch in mein Leben (teilweise nicht unerheblich :???: ) einmischte. Als die Beziehungen nach meiner Mutter wegen seiner Art und trotzdem er sich verschuldete, um den großen Kerl zu spielen, alle nach einiger Zeit kaputt gingen, steigerte er seinen Alkoholkonsum auf eine Flasche Vodka plus diverse Biere pro Tag und kam einige Wochen später in´s KH. Die Ärzte dort bekamen seine Werte nicht mehr in den Griff und rund 10 Tage später starb er. Meine Schwester und ich waren noch am letzten Tag mehrere Stunden bei ihm, aber auch seine Krankheit, sein Aussehen, sein Röcheln und alles waren anscheinend nicht abschreckend genug für sie, weg vom Alkohol zu kommen :roll:
Nun muß ich möglicherweise mehr oder weniger tatenlos mit ansehen, wie meine Schwester psychisch, physisch, emotional, wesensmäßig, finanziell in ein immer tieferes Loch fällt und vielleicht ebenso "enden" wird. Ich kann laut Ärztin nichts tun, solange sie es nicht will, helfen lassen will sie sich nicht - sie hat zwar seit einiger Zeit einen Arzt, der auch Psychologe ist, geht dort aber unregelmäßig hin, meist, wenn es ihr wirklich schlecht geht, und wenn es dann wieder besser ist, wiegelt sie den Ratschlag in eine Klinik zu gehen wieder ab.
Was meintest Du eigentlich mit Familienkur? Meine Schwester und ich? Oder zusammen mit Axel´s Mutter (die auch nicht in eine Klinik will - sie sagt auch immer nur in schlimmen Momenten, daß das vielleicht besser wär und meint später, daß sie sich so in den Griff bekommt)? Oder Axel, die Kinder und ich?
25,096
Da geht ihr am besten mal zur Diakonie und/oder Caritas..dort gibt es BEratungsstellen zum Thema Familienkur/ Eltern_Kindkur. Die helfen euch mit den ANträgen und bie der Suche nach einem passenden Haus.
Und dann wäre es wirklich wichtig das ihr euch von deiner Schwester und Schwiegermutter ein Stück weiot distanziert..zum Schutz für eure Familie.
Wie du selbst schon siehst wenn deine Schwester nciht ein Stück weit mitmacht ..kann man ihr nicht helfen..gleiches gilt für die Schwiegermutter.
Du kannst schauen das sie einen guten Hausarzt haben der sich um die Damen kümmert..alles weiter könt ihr euch nicht noch aufladen..das schafft ihr nicht.
Aber jetzt geht erstmal das Thema Familienkur an. ;-)
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Das kannst Du nicht.
Es gibt Hilfe für Co- Abhängige. Gruppen in denen Angehörige Unterstützung finden können. In denen man lernt, alte Verhaltensmuster zu überdenken, und die Verantwortung dahin zu geben, wohin sie gehört.
Ihr müßt etwas für Euch tun, auch und gerade wegen der Kinder. Ich gehe mal davon aus, dass sie eine andere Kindheit haben sollen als ihre Eltern?
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Du schleppst ja ganz schön was mit Dir rum. Ich war mal mit einem Alkoholiker zusammen, 2 Jahre und ich hab alles getan, um ihm dabei zu helfen, wegzukommen. Wie sich herausstellte, ist das einzig Gute, was Du einem Alkoholiker tun kannst, ihn fallenzulassen, wenn er sich sonst nicht helfen lässt. Ich weiß, das klingt herzlos, ich habe diesen Rat von der Frau eines trockenen Alkoholikers, die auch zu Treffen gegangen ist und obwohl ich wusste, dass sie es ernst meint und aus Erfahrung spricht, hab ich es nicht glauben wollen. Ich dachte, wir würden das schon schaffen. Aber weit gefehlt, er hat so oft gesagt, jetzt hör ich auf und sich 2 Kästen Wasser geholt und nach 2 Wochen hab ich ihn trotzdem wieder besoffen und schlafend auf dem Gehweg oder irgendeiner Toilette gefunden.
Was ich damit sagen will, vielleicht ist es tatsächlich am besten, wenn Du Dich von Deiner Schwester distanzierst. Für Euch beide, auch wenn Du Dich für sie verantwortlich fühlst. Aber Du musst Dich um Deine Familie (also Axel, die Kinder UND Dich ) kümmern und das kostet genug Kraft, gerade dann wenn man einiges mitgenommen hat aus der eigenen Kindheit und alles anders machen möchte.
Was Deine Schwester angeht, zuallererst muss sie sich klar machen, dass sie allein Schuld an ihrer Situation ist. An die falschen Männer ist jeder mal gekommen (da kann ich ein Lied von singen), meine Kindheit war auch nicht gerade prima, aber mein Leben gestalte ich selbst. Die Beziehung mit besagtem Freund endete in einem Selbstmordversuch und einigen Alkoholexzessen meinerseits. Und geholfen hat mir nur, dass ich irgendwann da stand, ohne Wohnung, ohne Kohle (und damit auch kein Alk mehr) und nicht mehr wusste, wohin. Das war kein schönes Aufwachen, aber es war ziemlich ernüchternd und sehr hilfreich. Und wenn sie so weit ist, dann braucht sie jemanden, der sie auffängt. Wobei ich trotzdem denke, dass das nicht Du sein solltest.
Naja, eine große Hilfe war ich jetzt vielleicht nicht unbedingt. :sad:
Ich drück Dich einfach nochmal und vielleicht hilft es ja doch ein bissl. :troest:
edit: Anjas und Marlies' Vorschläge find ich Klasse. Also Familienkur und Treffen für Angehörige!
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Meint ihr eigentlich eine ambulante oder stationäre Kur? Und würden wir sowas denn überhaupt genehmigt bekommen? Wir haben ja keine chronischen Erkrankungen (halt lediglich irgendwie körperlich und gesundheitlich "dauer-labil"), die Löcher in Kathi´s Herzscheidewand (sowohl zur Lunge hin als auch zwischen den Herzkammern) sind zum Glück ja nicht so groß, daß sie sie beeinträchtigen (zumindest zur Zeit nicht, wird kardiologisch in regelmäßigen Abständen überprüft) und wegen alkoholkranker Familienangehöriger oder einem ständig schreiendem Baby und einem (heut u.a. auch mal wieder Mama total ablehnenden) voll-trotzendem Kleinkind??? Und müßte Axel dann Urlaub nehmen? Er meinte, das wär ne tolle Idee, ich solle mich mal erkundigen, vielleicht könnten wir so ne Familienkur in den beiden Wochen im August, wo er Urlaub hat machen :biggrin: Aber ich denke - wenn ich so die anderen Erfahrungen bezüglich Kur sehe -, bis dahin hätten wir wahrscheinlich höchstens die erste Ablehnung eines Antrags ;-)
Könnt ihr mir eigentlich auch noch Tips geben, wie ich mein Immunsystem stärken kann bzw. was ich gegen Dauerschmerzen in den Daumen- und Handgelenken (vom ständigen im Fliegergriff herumtragen) und Rückenschmerzen vom Nacken bis in´s Kreuz (Kirschkernsäckchen geht nicht für alle Stellen und ich müßte dann auch still sitzen können, Heizdecke ist mir inzwischen zu warm, baden geht auch nicht so oft, Salben weiß ich nicht, welche ich verwenden darf...)?
25,096
Also ich rede von einer Stationären Kur und ide geht normalerweiße 3 Wochen. Urlaub braucht dein MAnn dafür nicht nehemn er wird quasie "krankgeschrieben" ..also die KK übernimmt dann.
Euer Psychische BElastung reicht dicke als Begründung..udn laßt euch von eienr Ablehnung nicht abschrecken..das ist Taktik der KK . Erstmal ablehen und hoffen die Leute geben dann auf..aber einfach Wiederspruch einlegen.
Jeder Mutter steht eigentlich alle 3 JAhre ne Mutter-Kidn kurz zu. ABer man kannauch als Familie gehen..dann muß man nur für jedes Familienmitgleid einen ANtrag ausfüllen.
Wir waren Letzes JAhr z.B als gesamte Familie auf LAngeoog in Kur...und dort waren noch mehr Familien..
Also geht mal zu Caritas und co udn alßt euch beraten. ;-)
ICh denke das tut euch allen sehr gut. ;-)
Bis zur Kur laß dir bitte Massagen für deinen Rücken verschreiben und den Daumen zeig mal deinem Arzt. ;-)
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@Gisela: Hab inzwischen zwar schon ne Menge Ratschläge bekommen, würd Deine aber auch gern noch lesen ;-)
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Wenn ich das richtig sehe, steckt ihr eigentlich mittendrin und müsst schleunigst raus. Du sagst ja selbst, dass ihr nicht wirklich gesund seid. Da spielt der Schimmel in eueren Wohnräumen wahrscheinlich eine untergeordnete Rolle, die Psyche wird viel mehr "schuld" an euerem Gesamtzustand haben. Zumal ihr ja auch mit den beiden Kleinen momentan eine ziemlich problematische Phase habt.
Auch wenn es arg schwer fällt (man liebt ja seine Geschwister und Eltern trotz allem Kummer), ihr müsst eine gesunde Distanz schaffen. Sonst wird das bei euch nichts mehr, befürchte ich.
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Werde mich bezüglich Kur bei Caritas erkundigen. Daß ich mich von meiner Schwester mehr distanzieren (vor allem emotional) muß, ist mir eigentlich schon lange klar, aber irgendwie kann ich es dann doch wieder nicht... Wir haben rund 30 Jahre im selben Haus gewohnt (auch wenn ich mit 14 ein eigenes Zimmer und mit 19 eine eigene Wohnung dort bezogen habe) und sind nur ein knappes Jahr auseinander, haben also fast unser ganzes bisheriges Leben zusammen verbracht und es ist schwer, ihre Veränderungen im Wesen, der Art, Verhalten, gesundheitlich, Erscheiungsbild usw. oder auch den jetzigen Zustand ihrer Wohnung zu sehen... Als sie im Frühjahr aus dem KH kam, ging es ihr so schlecht, daß sie es ganz fest schaffen und sogar in eine Klinik wollte und nun "muß" sie nach eigenen Angaben wieder rauchen und trinken, weil sie ja doch nicht in eine Klinik kommt ("es dauert ewig, bis dahin brauch ich keine mehr", "ich muß das vorlegen, das hab ich nicht" und und und) :roll:
Da bei uns ja auch nicht sofort eine Kur genehmigt wird. Gibt es noch irgendwelche "Sofort-Maßnahmen" wegen unserer Gesundheit, die man trotz stillens nehmen kann? Vielleicht was homöopatisches zur Stärkung/zum Aufbau? Oder Nerven? Axel und ich geraten nämlich auch immer häufiger aneinander :???: Es fliegen zwar nicht die Fetzen, aber wenn Kathi schreit und Max tobt und wir entsprechend unter "Strom" stehen, reagieren wir mittlerweile ziemlich gereizt auf verschiedene Dinge... Das macht alles nicht unbedingt besser und schon gar nicht harmonischer...
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Spontan fällt mir für euch beide relativ hoch dosiertes Johanniskraut ein. Homöopathika solltet ihr euch, wenn überhaupt, ausschließlich von einer Fachkraft nach eingehender Anamnese verordnen lassen.
Ich kann die Gefühle, die du für deine Schwester hast, sehr gut nachvollziehen. Die Zwiespältigkeit, mit einem Menschen zu "brechen", der einen einen weitaus größeren Teil seines Lebens begleitet hat als der Mann oder die eigenen Kinder. Aber dennoch oder vielleicht auch gerade deswegen musst du Konsequenzen zeigen. Du bist Co-Abhängige und wenn du nicht deiner Schwester zeigst, dass sie so nicht weiter machen kann, könnte man dir in gewisser Weise bis zu einem gewissen Grad ein "Mitverschulden" zuschreiben, weil du nicht aktiv etwas gegen die Akzeptanz ihrer Sucht unternommen hast. Wende dich doch bitte an http://www.al-anon.de/ - dort wirst du auf Gleichgesinnte treffen und auf Menschen, die in derselben Situation waren wie du und schon den einen oder anderen Schritt weiter sind als du. :troest: Wenn dir die Art, wie man dort miteinander umgeht, nicht zusagt, google! Es gibt inzwischen viele Selbsthilfegruppen von Co-Süchtigen, die Hilfestellung und Austausch anbieten. Aber tu etwas, wenn nicht deiner Schwester zuliebe, dann für dich und deine eigene Familie!
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Seh das mit der Kur nicht so schwarz. Bei mir ging es mit der Genehmigung auch ganz flott. Ich konnte sogar während der Kur meinen Mann nachmelden, weil Carolina Anpasungsschwierigkeiten hatte. Nur das wir das nicht mehr brauchten, da ich ja die Kur abbrechen mussten. Bei uns waren auch einige Familien und ich habe mich geärgert, dass wir nicht von vornherein über eine Familienkur nachgedacht haben.
Zu dem anderen thema kann ich leider nix sagen, da habe ich keine Erfahrungen mit.
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Ich könnte Dir schon etwas nennen, nur ist die Frage, ob dann wieder "alles nicht so schlimm" wäre, und der Leidensdruck abnimmt. Das würde villeicht dazu führen, dass alles beim Alten bleibt. Was denkst Du?
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@Gisela: Ich hab das bisher nie so gesehen, daß ich eventuell wegen meiner Psyche ständig krank werde, sondern umgekehrt, daß meine Psyche und meine Nerven angeschlagen sind, weil ich dauer-krank bin, (Kopf)schmerzen, Schlafmangel und die seit Monaten anstrengenden Kinder hinzu kommen und dann als I-Tüpfelchen noch ein Telefonat oder SMS mit meiner Schwester... Ich hab mich auch nicht als Co-Abhängig gesehen, da ich meine Schwester ja nicht in ihrer Sucht unterstütze (inzwischen helf ich auch nicht mehr finanziell, da sie das Geld ohnehin sofort und nicht für notwendiges ausgibt). Aber vielleicht sollte ich auch so belastende Anrufe und SMS wie heute morgen (sie meinte wieder mal, daß ihr alles weh tut und sie fast erstickt wäre, ihr Hals wär immer mehr angeschwollen - man konnte schon im Frühjahr im KH diesbezüglich medizinisch nichts feststellen und schob es auf psychisch, Alkohol/Entzug/wieder Alkohol, aber sie meint, die Ärzte sind alle zu doof, was festzustellen...), die ja eigentlich bei einem Arzt und nicht bei mir an der richtigen Adresse wären, untersagen und den Kontakt noch mehr einschränken???
@Marlies: Du kannst mir (be)ruhig(t) was nennen. Habe gestern und heute rumtelefoniert und verschiedene Termine vereinbart. Die Caritas macht bei uns nix mehr mit Familienkur und hat mich zum Diakonischen Werk geschickt. Dort meinten sie, eine Kur gäbe es eigentlich nicht für die ganze Familie, das wäre ein Familienurlaub, es gäbe nur Mutter-Kind-Kuren oder nur für die Mutter. Ihrer Meinung nach wäre für mich eine Kur alleine besser, da ich mit 2 so kleinen Kindern dort auch nicht richtig erholen könnte. Geht aber aufgrund stillen von Kathi nicht und auch bezüglich Max möchte ich das nicht, der hat mich nach den paar Tagen KH bei Kathi´s Geburt schon einige Tage lang abgelehnt und gebraucht, bis ich wieder an ihn ran kam. Jedenfalls schicken sie mir jetzt erstmal einen Fragebogen zu und am 20.06. hab ich einen Termin dort zum besprechen.
Weiterhin meinten sie, daß die Kur/Erholung trotzdem die Problematik Schwester nicht aufarbeiten kann und ich habe am 19.06. einen weiteren Termin, was es alles für Angebote und Möglichkeiten für Co-Abhängige gibt.
Nächsten Dienstag hab ich noch einen Termin mit meiner Hausärztin wegen meiner Daumen- und Handgelenke und dem Rücken und vielleicht kann sie mir ja Massage verschreiben oder halt mal sehen... Also ich tu was, der Leidensdruck ist schon groß und meine eigene Familie mir wichtiger, als daß ich möchte, daß alles beim Alten bleibt ;-)
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Okay. ich würde dann sagen, dass evtl. Johanniskraut in Frage käme. Das hellt auf. Aber vergiss nie, das beim Arzt usw. auch zu sagen. Es dauert sowieso eine Weile bis es wirkt.
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Zu deiner Schwester! Ich sehe da schon eine Co-Abhängigkeit, denn die permanenten Gedanken und Sorgen, die man sich um so jemanden macht, belasten einen sehr! Da kann ich dir auch nur raten, geh einfach mal zu so einer Selbsthilfegruppe für Angehörige von Alkoholkranken.
Ich weiss selbst, dass so etwas ein grosser Schritt ist, aber was hast du zu verlieren? Du kannst ja sofort wieder gehen, wenn es dir gar nicht zusagt!
Ich wünsche dir auf alle Fälle viel Kraft für die Zukunft!
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So, mit meiner Schwester hab ich zur Zeit keinen Kontakt mehr, nachdem sie mir in einem Telefonat nach der SMS letzten Freitag vorwarf, ich wisse vermutlich viel mehr, als ich sagen würde und wer weiß, was ich mit den sie beobachtenden und abhörenden Nachbarn so alles reden würde und überhaupt würde ich sie nur in ne Klapse einweisen wollen und daß sie weg kommt :roll: Danach hab ich gesagt, ja, genau so wäre es und ob sie jetzt zufrieden wär und daß ich auf so einer Ebene nicht mit ihr reden würde und sie solle mir meine Ruhe lassen und hab aufgelegt... Mann, war ich geladen - ständig soll ich mir zwar alles anhören, aber, wenn ich zu professioneller Hilfe etc. rate, werd ich jedesmal beschimpft und verdächtigt, nur schlechtes zu wollen :flaming01:
Ansonsten war ich gestern bei der Hausärztin und hab jetzt Massage für den Rücken verschrieben bekommen (wegen Handgelenk und Daumen kann man wohl nix machen, wenn man beim Stillen ganz sicher gehen will, da die Salben-Bestandteile in die Muttermilch übergehen). Beim Abhören (wegen des häufigen Hustenreizes) war nix zu hören, dafür stellte die Ärztin aber eine ziemlich vergrößerte Schilddrüse fest, wunderte sich, daß ich das noch nicht selbst gesehen hätte und meinte, wenn die Vergrößerung auch nach innen gehe, könnte es durchaus sein, daß der Hustenreiz dadurch käme, weil sie vielleicht etwas auf die Luftröhre drückt. Also nächste Woche außer Montag und Dienstag Termine mit Diakonie wegen Kur sowie Mittwoch Elterndienst, am Freitag noch zu Ultraschall und Blutuntersuchung wegen Schilddrüse... Vielleicht kommt daher auch mein Haarausfall, den ich diesmal zwar ganz schön heftig fand, bisher aber auf nach-der-Schwangerschaft-normal geschoben hab? Bin jedenfalls gespannt, was nächste Woche bei den Terminen rauskommt...
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Wegen der Salbe für das Handgelenk würde ich noch nicht resignieren. Ruf doch hier an und frag nach: http://hebamme4u.net/forum/viewtopic.php?t=17007
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Ich hab inzwischen 2 gute Gespräche mit einer Psychologin der Caritas gehabt und werde auch noch weitere führen. Sie meinte, ich könne mich entweder an´s Amtsgericht wenden, alles schildern und um eine Art Vormund für meine Schwester bitten, damit würde ich aber wieder ihr Leben in einem gewissen Maße für sie regeln und weiterhin mit allem belastet sein und müsse für mich selbst entscheiden, ob ich das - auch psychisch - könne. Das Gericht würde nach einem Gespräch mit meiner Schwester dann entscheiden, ob dies notwendig wäre - das beträfe aber nur Post und finanzielle Dinge, medizinische, Sucht, etc. nicht. Oder ich müsse (lernen) mich mehr ab(zu)grenzen - allerdings, ohne dabei dann Schuldgefühle zu haben, wenn etwas passieren sollte. Wenn meine Schwester sich nicht helfen lassen würde, könnte ich - so schlimm das auch wäre - leider nur hoffen, daß sie nicht zu tief fallen müsse, bevor sie doch Hilfe annehmen würde oder sie im schlimmsten Falle bis zum bitteren Ende gehen lassen
Momentan ist mir das mit dem Amtsgericht einfach zuviel, ich muß erstmal selbst zur Ruhe kommen. Meine Schwester hat übrigens noch einige SMS geschickt, mir vorgeworfen, man könne mir nicht vertrauen, ich würde nur zu anderen halten, sie nicht verstehen und ihr nicht glauben und wenn sie aufgrund totaler Verschuldung endlich aus ihrer Wohnung draußen wäre, würde sie endgültig nichts mehr mit mir zu tun haben wollen... Da wir schon mehrmals an so einem Punkt waren, habe ich darauf nicht geantwortet. Die Psychologin meinte, es wäre typisch für das Krankheitsbild, andere für etwas verantwortlich und ihnen Vorwürfe zu machen, den Kontakt mal abzubrechen und dann wieder zu suchen und glaubt, daß sie sich über kurz oder lang wieder melden würde.
Weiterhin hatte ich ein Gespräch mit einer anderen Dame der Caritas, die mir Fragebogen wegen der Kur gegeben hat sowie mit meiner Hausärztin, die den Antrag unterstützen will. Beide meinen, daß vermutlich erstmal abgelehnt wird, aber die Chancen nicht schlecht stehen, sie trotzdem durch zu bekommen. Da sich dies noch hinziehen kann, hat mein Schatz gestern Abend spontan gemeint, daß wir im August (wenn er Urlaub hat) ein paar Tage weg fahren sollten und wir haben heute für 9 Tage ein Appartement am Schluchsee gebucht, wo wir letztes Jahr schon waren (sogar auch schon zu viert, da dort relativ am Anfang Kathi entstanden sein muß :biggrin: , allerdings werden wir uns diesmal nicht auf "eigentlich dürfte momentan nichts passieren" verlassen :cool: ).
Meine Schilddrüse hat übrigens einen Knoten, ob der warm oder kalt ist und ob Medikamente oder OP kann aber erst festgestellt werden, wenn ein Szintigramm gemacht wird und das laß ich erst im Herbst machen, wenn ich abgestillt hab, da ich dann 24 Stunden nicht stillen dürfte und mir sonst alles platzen würde und ich Kathi auch nicht zwischendrin einen ganzen Tag lang Pre geben will (zum auf Vorrat abpumpen reicht bei mir die Milch nicht). Wäre laut Ärztin aber kein Problem, noch solange zu warten. Wegen meines Rückens und Genicks hatte ich nun 2mal Massage (4mal kommen noch), geht aber noch nicht besser :???: . Bei der Berliner Nummer (wegen der Hand- und Daumengelenke) hab ich noch nicht angerufen :oops: , sorry und trotzdem schon mal danke Gisela, werd ich noch tun.
Ja, und noch was erfreuliches: Kathi hatte ja 3 Löcher in der Herzscheidewand, eines ist inzwischen zu und die anderen beiden sind so klein geworden, daß der Druckunterschied der beiden Kammern trotzdem recht gut ist und ich erst in einem halben Jahr wieder mit ihr zum Kardiologen muß und selbst, wenn sie nicht zugehen sollten, könne sie damit sogar Leistungssport machen. Man müsse nur bei OP´s (z.B. HNO-Bereich) aufpassen, daß keine Bakterien in´s Herz gelangen und sie soll nicht bei jeder Infektion sofort Antibiotika bekommen (was ich ohnehin nicht möchte). Ist doch toll, oder? :bounce02: :bounce02:
Leider ist der Text nun wieder ziemlich lang geworden, aber ich wollt nicht nach jedem Gespräch/Termin was schreiben, sondern lieber erst, nachdem sich bei allen Bereichen was getan hat.
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das klingt so, als seist Du und Deine Lieben wieder auf einem positiveren Weg angelangt.
Das freut mich sehr für Dich, daß sich soviel bewegt. Und ein paar Tage Urlaub können nie schaden :cool:
Aber diesmal "besser aufpassen" ;-)
Gruß,
Cosima
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