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Weiter heißt es im Kommentar dazu:Wie viel Stolz darf sein?
Von C. Krämer-Santel
Münster - Schwarz-Rot-Gold: Deutschland versinkt nach dem 1:0 gegen Polen im Flaggenmeer - und prompt bricht eine Debatte darüber los, wie viel Patriotismus sich die Deutschen leisten können. Die WM-Organisatoren zeigen sich überrascht über die Euphorie: "Was wir zurzeit an positivem Patriotismus erleben, hat es seit der Wiedervereinigung nicht gegeben", so Wolfgang Niersbach, Vize des Organisationskommitees.
Eine völlig andere Meinung vertritt die Lehrer-Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Sie geht sogar mit einer Broschüre gegen die Nationalhymne vor. Die deutsche Hymne transportiere eine Stimmung des Nationalismus und der "deutschen Leitkultur", so GEW-Chef Ulrich Thöne. Er erntet damit scharfe Kritik insbesondere von CDU-Politikern. Unions-Fraktions-Vize Bosbach sprach von "Stimmungsmache gegen unsere Nationalhymne, die für eine Lehrergewerkschaft geradezu peinlich ist."
Die meisten Experten und Politiker sehen die Begeisterungswelle positiv: "Fahnenschwenken und das Singen der Nationalhymne sind normal und harmlos. Nationalbewusstsein ist nur gefährlich, wenn es andere ausgrenzt", so Hans-Ulrich Thamer, müsterischer Historiker. "Es gibt keinen guten oder bösen Nationalismus." Das Symbol der Deutschlandflagge sei in Ordnung, weil es für eine lange Verfassungstradition stehe. Für EU-Parlamentarier Elmar Brok (CDU/Bielefeld) verkörpert die Euphorie Weltoffenheit:"Junge Menschen haben da eine Leichtigkeit, kopieren Autohupen und Flaggenschwenken, wie sie es in Italien erleben." Der Grünen-Politiker Christian Ströbele reagiert zwiespältig: " Ich würde mir nicht eine Flagge ins Gesicht malen." Positiv sei, dass auch viele Türken die deutsche Fahne schwenken würden: "Das ist gefühlte dopelte Staatsbürgerschaft."
Die Polizeigewerkschaft kritisierte derweil, dass die Berliner Polizei die Beflaggung ihrer Wagen verboten hat.
Quelle: IVZ
Die Deutschen zeigen Schwarz-Rot-Gold:
Schwermut keine Pflicht
Es war wohl nur eine Frage der Zeit: Schwarz-Rot-Gold geschminkte Fan-Gesichter und Heerscharen fahnenschwenkender Stadionbesucher lösen mit der betont deutschen Gründlich- und Verlässlichkeit prompt eine neuerliche Patriotismus-Debatte aus. Dass Deutsche ohne Scham die Nationalfarben zur Schau tragen, ruft einige Linksintellektuelle geradezu reflexartig auf den Plan.
Was passiert in diesen Tagen in diesem Land? Wir erleben nach einer politisch und ökonomisch verursachten kollektiven Depression prlötzlich eine kollektive Unbeschwertheit und entspannte Fröhlichkeit.
Deutschland erlaubt sich, vergleichsweise ausgelassen eine grandiose WM-Party, die Fanszination Sport und - ja - auch sich selbst und die deutsche Mannschaft zu feiern. Insbesondere die junge Generation demonstriert einen völlig unverkrampften Umgang mit den Symbolen dieses Landes.
Dieses kollektive Bekenntnis hat mit rechtsradikaler Deutschtümelei, mit einem gefährlichen nationalistischen Rausch nichts, aber auch gar nichts zu tun. Weil sich dieses Bekenntnis nach innen richtet, für die eigene Identität wirbt, ohne sich gegen Andere zu wenden. Die Deutschen feiern sich - und ihre Gäste, die mit größter Selbstverständlichkeit die eigenen Fahnen im WM-Reisegepäck mitgebracht haben.
Auch die furchtbaren Kapitel der deutschen Geschichte verpflichten nicht zu kontinuierlicher nationaler Schwermütigkeit. Schwarz-Rot-Gold steht für das gefestigte demokratische und weltoffene Deutschland. Das Volksfest Fußball genießt all dies in vollen Zügen.
Norbert Tiemann
Quelle: Ebenso IVZ
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Kommentare
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ich würde mich ja freuen, wenn lehrer sich so mit schulpolitische themen auseinandersetzen würden.
und inhaltlich haben die herren lehrer und lehrerinnen, oder wohl besser ihre gewerkschaft, auch nicht recht. neue nationalhymne? ich werd nicht wieder. einigkeit und recht und freiheit sind worte bei denen ich jedesmal einen gänsehatschauer und tränen in den augen kriege.
naja, weiß man wenigstens aus was für holz die damen und herren geschnitzt sind. die kommen mir fast vor, als wollten sie dem deutschen volk eine laus ins fell setzen. bloß kein optimismus, bloß nicht stolz sein, immer die bedenken vor den chancen und vor allem nicht freuen.
ich habe einen patriotischen bildschirmhintergrund, nämlich eine deutschlandflagge. außerdem hänge ich eine fahne bei den deutschlandspielen raus und ich finde das verdammt schön. immerhin bin ich auch deutschland :biggrin: .
ich halte es mit dem spruch. nationalismus ist hass auf die anderen, aber patriotismus, ist die liebe zu den eigenen. in diesem sinne: ich liebe euch alle.
d.
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Immer wenn Deutsche es wagen, ein bißchen Nationalstolz zu zeigen, heißt es: denkt an die Nazi-Zeit :flaming01:
Und am schlimmsten: es sind (meist) Deutsche, die unken!
Gut Deutschland hat vor gut 60 Jahren unmenschliche Greueltaten begangen, bzw. einige wenige taten es und eine Nation sah mehr oder weniger wissend zu.
Aber: Sollen wir jetzt solange diese Welt besteht für die Untaten unserer Vorfahren büssen und uns ganz tief ducken??
Ich meine: NEIN! Genug ist genug.
Diese Taten dürfen niemals vergessen oder herabgelogen werden, das ist ganz klar, aber wenn man danach geht, müssten Spanien, Englandund vor allem die USA den Kopf so tief halten, dass er schon unter der Erde zu finden ist!
Es wird Zeit, dass Deutsche lernen, unbefangen und mit Stolz ihre Symbole und ihre Köpfe hochzuhalten, wobei man ein scharfes Auge auf Neonazis beibehält.
Wir sollten froh sein, endlich wieder mal eine WM austragen zudürfen und dabei ausgelassen sein und auch Fahnen schwenken/zeigen zu dürfen, ohne dass ausgerechnet Deutsche das mies machen!
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Ich verstehe auch nicht, warum da so viele Dinge in einen Topf geworfen werden, im Dritten Reich hingen doch wohl nicht überall Deutschlandfahnen, oder? Da gab es schwarz-weiß-rot. Und die Maas-Memel-Strophe, die gibt es doch heute nicht mehr öffentlich.
Dass eine Gewerkschaft sich so damit auseinandersetzt, verstehe ich nicht.
Ich finde die Deutschlandhymne auch schön, und beim Spiel der WM Deutschland- Costa Rica war ich auch positiv gerührt vom Text.
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Ja Spinnen die denn total? Darf man sich jetzt nichtmal mehr fürs Fussball begeistern?? :shock:
Also die WM ist mir zwar ziemlich egal und ich hänge auch keine Deutschlandflagge an unser Auto, aber warum denn nicht??? Also ich kann mich da Dia und Kerstinj wirklich nur anschließen.
Sehr schöner Schlußsatz! :fun52:
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Also schwenkt mal schön weiter :biggrin: Der Alltag kommt von ganz alleine.
Da werden Millionen für eine langweilige Imagekampagne ausgegeben, und dabei hätte es nur einen Ball gebraucht. :razz:
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befürchten die Kids noch eine runterstufung bei den Noten.
Lieber Gruß
Caro (die bei den deutschland-Spielen auch die Fahne hißt und Tatoo aufdrückt)
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Ihr macht doch hoffentlich eine Dienstaufsichtsbeschwerde?
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bei uns flattern momentan auch drei flaggen umher. die jungs schwenken wie wild. ich finde das okay- ja, im prinzip bin ich sogar der meinung dieses momentane zusammengehörigkeitsgefühl tut mal dringend wiede rnot. menschen reden wiede rmiteinander...
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Es kann doch wohl nicht angehen, dass "Lehrkörper" jeden Funken Nationalstolz dermaßen runtermachen, vor allem bei den Kleinen, die nichts aber auch gaaar nichts vom 2. Weltkrieg wissen???
Da fällt mir nix zu ein :flaming01:
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Das ist ja wohl das allerletzte! :flaming01:
Sowas darf unterrichten? Was haben denn die Kids dazu gesagt? Die verstehen doch die Welt nichtmehr oder?
Zum Thema:
Ich finde es absolut Klasse, wie im Moment die Stimmung im Land ist. Ich habe mir das letzte Spiel auf einer Großleinwand angesehen. Ich habe noch nie so eine Magie erlebt. Wildfremde Menschen lagen sich in den Armen und das bei einem Vorrundenspiel. Bei keiner WM oder EM ist das bis jetzt so gewesen (keine die ich miterleben durfte).
Die Politik beschwert sich doch immer, dass der Zusammenhalt im Land nicht gegeben ist und das so viele Menschen Deutschland den Rücken kehren.
Dieser Nationalstolz hat überhaupt nichts mit Rassismus oder Nationalismus zu tun. Man freut sich nur, dass man endlich mal wieder stolz sein darf und voller Inbrunst seine Fahnen schwenken kann.
Es ist doch toll, dass solch eine Euphorie herscht, obwohl ein Großteil der heute Feiernden unserer Mannschaft noch vor ein paar Wochen nicht einmal das Achtelfinale zugetraut hat.
Ich steh dazu. Ich trage Schwarz-Rot-Goldene Armbändchen, Fahnen und Mütze und wenn mir das jemand verbieten möchte, soll erkommen. :twisted:
Ich habe die Fehler meiner (unserer) Vorfahren nicht gemacht, was nicht heißen soll, dass ich sie vergessen habe und ich bin die erste, wenn es darum geht zu verhindern, dass soetwas noch einmal passiert, darum kann ich es eben auch nicht verstehen, dass eine NPD-Demonstration an einem WM-Spieltag genehmigt wird, aber so ist nunmal das Gesetz.
Und ausserdem standen 300 Demonstranten gegen ca. 3000 (oder waren es mehr) friedliche Gegendemonstranten, was unseren Gästen hoffentlich zeigt, was wir von Nationalsozialismus halten.
Danke fürs lesen. Da könnt ich mich tierisch reinsteigern!
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Aber das ist ja das Problem, sie sind auf die Punkte der Lehrerin fürs ABI angewiesen. Im Moment versuchen wir möglichst viel von den Mitschülern zu motivieren gegen die Lehrerin auszusagen. Ichwerde weiter berichten. Wir stellen uns als erstes ein Gespräch mit der Schulleitung vor, als letztes Mittel eine Pressemiteilung.
Lieber Gruß
Caro
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Der sagte doch auch allen ernstes, die Deutschlandflagge dürfe man nur hissen, wenn man auf ALLES stolz sein könne, was unser Land jemals getan hat und da gebe es ja wohl keinen Grund dazu.
Ich dachte, ich platze.
Ja schwenken die Fussballfans denn alle die Reichskriegsfahne, oder die Flagge der Bundesrepublik Deutschland? In allen Fußballändern wird die Nationalhymne vor dem Spiel mitgesungen und ein Meer von Fahnen geschwenkt - und alle finden das normal und ein Zeichen von Sportsgeist.
Hier im Viertel hängen jede Menge italienische, spanische, brasilianische, argentinische, etc. Fahnen, meistens zusammen mit der deutschen und die Türken laufen mit Deutschlandtrikots rum - und alle feiern zusammen, wenn einer gewinnt und zwar friedlich unter schwenkenden Fahnen.
Ich finde, eine bessere Außenwerbung für Deutschland kann es garnicht geben, als diese Bilder.
Die ausgelassene Feierstimmung in der Stadt genieße ich - einmal ist nicht alles ernst und düster, getragen und verbissen, sondern es ist heiß, Deutschland spielt so offensiv, daß man gerne zuschaut und die Stimmung ist fröhlich und friedlich.
Ich weiß schon, warum ich solche Vorurteile gegen Lehrer habe. ;-)
Dieser Madame würde ich eine Dienstaufsichtsbeschwerde anhängen. Als Schüler oder Mutter wäre ich direkt zum Direktor marschiert.
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wenn das so ist, ist das 'ne größere geschichte.
die bundesflagge ist im übrigen symbol für unser grundgesetz, wie sie aussieht steht in artikel 22. unser grundgesetz ist eines der besten der welt insbesondere mit seinen menschenrechten. darauf bin ich wirklich stolz und das dieser status erhalten bleibt, dafür sorge ich bei jeder wahl. wer das nicht zu würdigen weiß ist bestenfalls uninformiert und schlimmstenfalls ein verfassungsfeind.
d.
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Gerade wenn die "Lütten" beinahe erwachsen sind, ist das Letzte, was sie brauchen, eine Lehrkraft, die sie so runterzieht und das auch noch aus falschen Gründen :flaming01:
Ich schätze mal, die "Dame" ist schon etwas älter, oder?
Ich kann/mag mir kaum vorstellen, dass nicht :shock:
Ich als Elternteil würde jedenfalls auf solche Sanktionen beim Rektor vorstellig werden, oder gar die betroffene Elternschaft direkt mitmobilisieren!
Selbst meinem Mann ging bei deinem Bericht die Hutschnur hoch! Der hat sich aufgeregt *puhhh*
Es ist doch schlimm genug,dass bei seinem Jahrgang (Baujahr 1962) und selbst bei meinem Baujahr 1969 die geschichtlichen Hintergründe am liebsten total ausgeblendet wurden.
Meine "Aufklärung" hab ich nicht meinem Geschichtslehrer (der auf Habsburger und der französischen Revolution herumgeritten ist, auch auf die Goten :roll: ) zu verdanken, sondern meinem WiSo-Lehrer (Wirtschaft und Soziales), der zufällig in Gladbeck SPD-Politiker ist.
Seinen Lieblingsspruch werde ich nie vergessen: "Die häufigsten Nachnamen in D waren in der Nachkriegszeit Niemand und Keiner: Niemand hat es gewußt und keiner hat davon gehört."
Ich hätte nie gedacht, dass ein ähnlich restriktives Gedankengut immer noch im Lehrkörper kursiert
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Zum Nationalstolz - mir persönlich ist so etwas eher fremd ... natürlich freue ich mich, wenn die Nationalmannschaft gewinnt, aber stolz ... stolz definiere ich so, dass ich auf etwas stolz sein kann, wo ich in irgendeiner WEise etwas zu beigetragen habe - habe ich im Fußball definitiv nicht, daher bin ich auch nicht stolz, aber ich freue mich halt für die Jungs ;-)
Die Flagge würde ich persönlich nicht schwenken, weil ich einfach nicht einsehe, für so ein STück Stoff GEld auszugeben ( :oops: ), und schwarz - rot - gold sind auch nicht so die Farben, die mir besonders gefallen oder gut stehen ( ;-) ), aber wenn man hier durch die Straßen fährt, sieht man an jedem 5. Haus irgendeine Flagge hängen ... überwiegend deutsche, aber in unserer Straße hängt auch eine australische, eine brasilianische und eine polnishce ... ich find's schön!
In Holland hat jedes 2. Haus eine Flagge im Vorgarten hängen ... warum sollten Deutsche das nicht dürfen?!
Natürlich ist es schlimm, was im 3. Reich passiert ist, aber ich sehe nicht ein, mich dafür zu schämen - dabei gilt für mich das gleiche, wie für den Stolz - schämen kann ich mich nur für etwas, wo ich in irgendeiner Weise Einfluss drauf habe oder gehabt haben könnte ... da ich erst fast 40 Jahre später geboren wurde, ist das nicht möglich ...
Vergessen darf man nie, was damals passiert ist, aber deshalb alles, was irgendwie mit Nationalstolz o.Ä. zu tun hat, als schlecht anzusehen, halte ich absolut für den falschen Weg ... das eine hat mit dem anderen meiner Meinung nach nichts zu tun, und solche "Gegenmaßnahmen" rufen doch höchstens heftigere Reaktionen hervor, die dann evtl. zum negativen schwenken können ....
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Neulich sagte jemand in den Medien sogar: Die WM ist für die Deutschen wie eine Gruppentherapie. Sie lernen ihr Land und ihre Nationalität wieder zu lieben und sich dafür zu begeistern! Ich sehe das genauso!
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Lieber Gruß
Caro
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Lieber Gruß
Caro
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Nur ist die Lehrerin ja jetzt krank geschrieben und ich vermute das nach den Ferien das Thema ins Vergessen gerät.
Lieber Gruß
Caro
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Aber schon komisch, dass diese Lehrerin gerade jetzt krank ist. :roll:
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Na, das nenn ich doch mal Rassismus! Jetzt darf man nicht mal mehr seine Mannschaft bejubeln... und unsere beiden "polnischen" Torschützen :biggrin:
Solche Lehrer sollte man nicht auf Schüler loslassen, ich hatte auch so einen, der kannte kein anderes Thema, und wenn man eine etwas andere Meinung hatte gab´s gleich mal ne Note schlechter (also genau das, was man nicht machen sollte). Das war allerdings in den 80ern, ich dachte eigentlich, dass es nicht mehr so schlimm sei und vorallem auf sportliche Ereignisse überschwappt.
Ich hoffe nur, dass diese Frau nie mehr unterichten darf, ihre Meinung darf und soll sie natürlich haben, sie aber den Schülern aufzuzwingen ist absolut Tabu. Wegen den Noten weiss ich nicht ob man was machen kann, da diese ja oft subjektiv und nicht nachvollziehbar vergeben werden (Nasenfaktor).
So, und am Samstag fliegen alle Ikea-Möbel aus´m Fenster und werden zielsicher auf Volvo´s geschmissen .... :biggrin:
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lieber Gruß
Caro
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Ich will in keinster Weise verschweigen was in unserer Geschichte passiert ist, aber dass unsere Eltern, wir und unsere Kinder dafür "büßen" müssen... so langsam sehe ich das nicht mehr ein.
Dass zu viel Nationalstolz auch negativ sein kann ist klar, aber ich denke dass die WM alle hier ein bischen näher zusammengerückt hat.
Einen Ort weiter hatten wir ein Haus, das war mit den Flaggen aller Nationalitäten gechmückt, die an der WM teilnahmen (leider hab ich es nicht fotografiert ), das fand ich mal ne nette Art von Völkerverständigung.
Ich trage auch auf meiner Uniform beim THW die deutsche Flagge. Ich bin nunmal Mitglied einer Bundesanstalt.
Ich könnte auch ohne Deutschlandflagge meinen Dienst tun, aber es gehört dazu und erinnert mich, dass ich das was ich da mache nicht für mich mache und dass ich wenn ich in der Öffentlichkeit stehe nicht mich als Einzelperson sondern eben eine Bundesanstalt repräsentiere
Flo hat während der WM (zu Deutschlandspielen) auch ein Trikot getragen, meine Nichte und mein Neffe hatten Deutschland-Tatoos im Gesicht und auf den Armen. Und?
Ich fand das schön.
Ich bin nicht stolz Deutsche zu sein, sondern einfach nur froh, in einem Land zu leben, in dem vieles um Welten besser geregelt ist als in anderen Ländern.
Aber warum in dreiteufelsnamen dürfen wir oder unsere Kinder nicht auch sagen "Ich bin stolz deutsch zu sein" wie ein Engländer oder ein Franzose das von ihrer Nationalität behaupten können.
Irgendwann muss doch mal gut sein, oder?
[Ich gehöre übrigens auch zu denjenigen, die in Geschichte das Thema NS-Zeit nie wirklich durchgenommen haben... wurde alles totgeschwiegen.... Heute schaue ich mir Dokumentationen an, um bestimmte Zusammehänge zu verstehen, die ich in der schulischen Laufbahn trotz Abitur nie aufgezeigt bekam)
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Lieber Gruß
Caro
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Ich hatte das schon bei Bekanntwerden, das Deutschland die WM austrägt, gesagt, dass wieder irgendeinen geben wird, der wieder was wegen damals schreit.
Wir hatten auch zwei Flaggen am Haus raushängen und sind sogar mit wehender 120 x70 cm Fahne am Auto 2100 km über Ex-Jugoslawien nahc Griechenland gefahren. Unterwegs waren da noch mehr - auch andere Nationalitäten. Keiner hat gemeckert sondern alle haben gejubelt.
Männe sagte grade, dass die Amis sich ja dann auch schämen müssen für ihren Patriotismus, schließlich haben die ja sozusagen auch Dreck am Stecken bzgl. Afgahnistan und Irak usw.
Aber es ist immer das gleiche. Wird vorgeschlagen, die Einwanderungszahlen zu reduzieren, schreit alles "Nazi". Dabei ist das in anderen Ländern schon Gang und Gebe. Im Stern oder Focus stand mal vor einiger Zeit, dass es in keinem anderen Land so einfach wäre wie in Deutschland, für Ausländer reinzukommen. Woanders gäbe es etliche Richtlinien, Beschränkungen, Vorraussetzungen und Test - nur hier nicht.
Wird ein Ausländer überfallen, ist es direkt ein fremdenfeindlicher Anschlag und selbst wenn rauskommt, dass es nur ne Prügelei unter Besoffenen war, ist es Rechtsextremismus. Ich warte noch auf eine Ausländerquote bei der Stellenvergabe.
Immerhin gibt es bei uns an der Hauptschule für die 20% deutschen Schüler - restlichen 80% sind Ausländer - einen Förderkurs Deutsch. Die ausländischen Schüler bekommen Sonderuntericht Deutsch, damit man wenigstens den halben Untericht auf einem halbwegs gemeinsamen Deutsch-Level machen kann.
Aber nochmal zu der WM - es gibt eben Menschen, die nach vorne sehen und einen Schlußstrich ziehen und eben andere, die in der Vergangenheit leben und dort bleiben werden.
Mich wunderts nur, dass niemand das Maul aufmahcte, als wir unsere Fahnen in den anderen WM austragenden Ländern geschwenkt haben.
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