Hier jetzt auch mein Bericht über Annemaries Geburt:
Alsooo… eigentlich hatte ich ja schon den ganzen Donnerstag über leichte Wehen. Ich hab mich zwar gewundert, aber wirklich ernst genommen hab ich sie bis dahin noch nicht. Abends hab ich dann wie üblich mein heißes Bad genommen und da wurden diese „Übungswehen“ dann auch stärker und regelmäßiger. Ich hab dann zwar regelmäßig auf die Uhr geguckt, aber mal ehrlich, nach spätestens der 4. Wehe hatte ich den Überblick verloren. Jörg kam dann gegen 21.30 Uhr vom Sport nach Hause und er machte den wirklich genialen Vorschlag, sich die Wehen zu notieren. So konnten wir nach 1 ½ Stunden feststellen, dass sie bereits eine Stunde lang aller 5 Minuten kamen. Wir also um Mitternacht ab in die Klinik.
Dort haben sie mich für ne gute halbe Stunde ans CTG gelegt und anschließend den Muttermund abgetastet – gerade 1 cm eröffnet. Naja, ich bekam somit erstmal ein Schlafmittel gespritzt und kam gegen 1 Uhr auf Station mit den Worten: „Das wird noch ne ganze Weile dauern!“. Ja, Pustekuchen! Ne knappe Stunde später macht’s in meinem Unterleib „Peng“. Ehrlich, es hat sich wirklich so angefühlt, als wenn was geplatzt wäre. Ich richte mich im Bett auf – nachdem 2 schon viel schmerzhaftere Wehen vorbei waren – und siehe da, da kam das Fruchtwasser auch schon raus gelaufen. Die Schwester brachte mich sofort in den Kreissaal und auf dem Weg dahin musste ich auch gleich locker flockig kotzen.
Im Kreissaal angekommen fragte mich die Schwester unter den mittlerweile verdammt schmerzhaften Wehen, ob ich jetzt meinen Mann anrufen wolle. Öhmm… würde ich ja gern, aber ich war irgendwie grad beschäftigt, ob sie das nicht übernehmen könnte. Klar konnte sie, nachdem ich ihr schnaufenderweise die Nummern gegeben hatte. Jetzt begann ich auch so langsam mit schreien und die Hebamme hörte die nächste halbe Stunde immer wieder nur folgende Sätze von mir: „Ich will ne P D A!“, „Ich will nen Kaiserschnitt!“, „Das tut soooooo scheiße weh!!!!“, „Holt es endlich raus!“. Ja, ich gebe es ehrlich zu, ich habe geschrieen, wie am Spieß. *lachen muss* Dummerweise war mein Muttermund innerhalb einer halben Stunde von 3 cm auf volle 10 cm eröffnet, so dass ich leider keine P D A mehr bekommen konnte – zu spät halt. Das Schmerzmittel, welches ich in den Po gespritzt kam, half leider auch nicht wirklich. Mittlerweile war mein Schatzi auch wieder eingetroffen und schlagartig gings mir etwas besser. Ich durfte hecheln (die tiefe Bauchatmung hab ich nicht hinbekommen, war froh, überhaupt Luft zu kriegen) und mich feste an Schatzi klammern. Eine Stunde lag ich so auf der Seite, hechelnd und schnaufend, und Schatzi zählte vor seinem geistigen Auge schon die vielen blauen Flecken, die ich ihm in dieser Nacht wohl zugefügt hab (nein, ich hab ihn nicht geschlagen, nur den Arm gequetscht). Irgendwann hieß es dann: „Legen Sie sich auf den Rücken. Bei der nächsten Wehe holen Sie tief Luft, ziehen Sie die Knie an und pressen Sie!“. Gesagt… getan. Die Hebamme: Sie pressen nicht! Ich: Klar presse ich! Hebamme: Nein, Sie pressen nur in den Kopf. So hat das keinen Sinn. Also hörten wir auf mit pressen und ich durfte wieder in die Seitenlage. 10 Minuten später das gleiche Spiel noch mal, mit dem gleichen Ergebnis. Stellte ich mich einfach nur zu doof an??? Nein, denn wieder 10 Minuten später spürte ich einen merkwürdigen Druck im Unterleib, der nach der Wehe nicht wieder verschwand. Ich sagte zu meinem Schatzi in gaaaanz ruhigem Ton (und darüber wundere ich mich bis heute!): „Jörg, ich glaube, der Kopf steckt jetzt im Geburtskanal.“ Jörg: „Soll ich die Hebamme holen?“ Ich: „Ja, bitte!“ Die Hebamme kommt auch sofort und wieder beginnt das Press-Spiel. Diesmal aber mache ich alles richtig. 2 Presswehen später durfte ich nicht mehr pressen. Gott, war das schwer!!! Und dann ein wirklich fieser, unerträglicher Schmerz. Die Hebamme hat in dem Moment geschnitten. Jörg feuerte mich augenblicklich enthusiastischer an und die Hebamme forderte mich auf, nach unten zu gucken. Was sah ich da: das Köpfchen. Wie in Trance streichle ich es und das gibt mir letzte Kraft. Keine 30 Sekunden später, um genau 4.38 Uhr war sie da – meine kleine Maus.
Kurze Zeit später werde ich vernäht (Und glaubt mir, ich hasse den Arzt bis heute für seine „Nähkünste“!!!!!!!! Der hat’s voll versaut! ) und ich darf die Kleine zum 1. Mal stillen. Papa saß fix und fertig, aber megastolz daneben und bewunderte SEINE Kleine.
Das war die Geburt meiner kleinen Annemarie!
Kommentare
4,530
2,149
324
34
2,953
59,500
Trage die Daten doch einfach in deine Signatur ein.
405