Hallo!
Ich habe da mal eine delikate Frage: die Entbindung meines Sohnes mit Zange und Dammschnitt ist jetzt fast 7 Monate her.
Und erst jetzt habe ich mich getraut mit meinem Mann zu schlafen.
Es hat auch gar nicht weh getan, aber irgendwie spüre ich nix. Oder kaum was. Ich habe dann die ganze Zeit totale Lust auf Sex, aber wenn wir so mitten dabei sind, ähem, hört plötzlich meine Lust total auf. Als wäre ich in der Mitte durchgschnitten und mein Intimbereich ist irgendein taubes Gebiet. Keine Lust mehr, keine Empfindung mehr. Kann das am Dammschnitt liegen, werden dabei die Nerven verletzt?
Beckenbodentraining mache ich auch, habe damit sogar meine Senkung behoben, also bin ich wohl auch nicht "zu weit" oder sowas.
Ich bin schon ziemlich verzweifelt, denn früher hatte ich diese Probleme nicht und auch keinerlei Orgasmusschwierigkeiten :oops: . Für meinen Mann ist es natürlich auch nicht toll, auch wenn er immer meint, das wird schon wieder.
Kennt jemand das Problem?
Hier im Forum steht ja ziemlich viel dazu, dass Frauen erst gar keine Lust auf Sex haben, aber die habe ich ja. Nur empfinde ich nix mehr. Geht es jemandem auch so?
Vielen Dank, Britt
Kommentare
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Gerade wollte ich diese Frage hier stellen, da mir meine Schwägerin in spe am Wochenende erzählt hat, wenn sie mal schwanger wäre, würde sie auf keinen Fall normal entbinden. Sie hätte schon von so vielen Frauen gehört, die nach der Entbindung keine Empfindungen mehr hätten.....
Also ich habe davon noch nie gehört vorher und bin jetzt ein wenig irritiert, das von Dir hier zu lesen. Vielleicht kennt sich ja jemand aus? Würde mich nämlich auch sehr interessieren..... Was aber nicht heißt, dass ich aus irgendwelchen Gründen einen KS vornehmen lassen würde. Es sei denn es müsste aus medizinischer Sicht sein...
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Es ist nicht ungewöhnlich, dass Mütter es nicht schaffen abzuschalten. Ein einziger Gedanke daran, dass das Baby gleich wach werden könnte, oder Angst vor einer erneuten Schwangerschaft oder ähnliches, kann die Lust sofort dahin fliessen lassen.
Vielleicht müssen Du und Dein Mann auch 'nur' rausfinden wie es für Dich am schönsten ist.
Der Körper verändert sich nach einer Geburt, die Intimzone hat einiges mitgemacht und ist auch anders als vorher.
Nach der Geburt meines Sohnes fand ich Sachen schön, die mir vorher nicht gefallen haben und Sachen die ich vorher toll fand mochte ich gar nicht mehr.
Es hat eine Weile gedauert bis wir uns daraufeingestellt haben. Aber mit der Zeit wurde Es immer schöner - sogar besser als vorher!
achso:
Hatte ganz vergessen zu erwähnen, dass mein Sohn mit Saugglocke geholt wurde und auch ich einen Dammschnitt hatte.
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Hat sie auch mal mit Frauen geredet, die einen Kaiserschnitt hatten, was die hinterher für Probleme hatten? Das ist doch mal wieder an völlig unsinniger Grund für eine große Bauch-OP.
Das körperliche ist wirklich das Eine beim Sex nach einer Geburt. Schön, dass dir die Naht keine Probleme macht, das ist schonmal prima :-) Und dann ist da halt die Sache mit dem Kopf. Monica hat das ja auch schon angesprochen. Für mich hört sich das bei dir auch eher danach an, dass du einfach noch nicht loslassen kannst. Aber das kommt mit der Zeit auch wieder. Lasst es locker angehen, seid nicht enttäuscht, wenn sowas passiert und vertraut darauf, dass es wieder kommt.
Die Hormone können da durchaus auch noch reinspielen. Auch 7 Monate nach der Geburt ist da noch nicht unbedingt alles beim Alten. Vor allem falls du auch stillst. Aber selbst wenn nicht, ist dein Körper immer noch dabei die Schwangerschaft zu verarbeiten.
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ich hatte einen Kaiserschnitt und ich habe auch ähnlche Gefühle. Erst Lust, dann wieder nicht, manchmal denk ich auch an die Kleine und dann möchte ich auch nicht mehr. Klar hat sich der Körper verändert, aber ich denke, das ist mehr eine Kopfsache. Und durch den Kaiserschnitt fühlt es sich bei mir am Bauch nicht schön an und ich habe immer wieder Angst, dass was mit der Narbe passiert und ich habe auch irgendwie weniger empfinden, als wenn es etwas ausgeleiert ist. Aber wie gesagt, ich denke bei mir ist das hauptsächlich ne Kopfsache.
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Vielen Dank für die lieben Antworten!
Also ich stille nicht mehr und ich habe auch keine Angst, dass das Baby aufwacht o.ä.
Bei meiner Tochter hatte ich einen Kaiserschnitt vor 3 Jahren, danach hatte ich derartige Probleme nicht, im Gegenteil.
Aber es kann schon sein, dass es rein an der Psyche liegt, denn die Geburt und die Wochen danach fand ich einfach horrormässig und habe immer noch daran zu knapsen.
Vielleicht braucht es einfach Zeit???
Sorgen bereitet mir halt nur, dass es offensichtlich nicht so häufig ist, mein Problem. Von einer Freundin habe ich gehört, dass sie nach der Geburt plötzlich ganz weit ist und nun nicht mehr viel empfindet, aber das ist es ja nicht.
Na, ich werde einfach mal abwarten. Ist nur sehr enttäuschend.
Viele Grüsse
Britt
P.S.: an Chipsy: Du musst Dich doch nicht rechtfertigen, wenn Du evtl. doch einen Kaiserschnitt vornehmen lassen möchtest. Ich finde, das muss jede selbst entscheiden und es bringt auch nichts, in eine natürliche Geburt reinzugehen, wenn man davor eine Heidenangst oder sonstige Bedenken hat, denn dann blockierst Du auch nur. Also entscheide das bloss selbst und lass Dir von niemandem da hineinreden.
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Das seh ich ganz genauso. Ich hab gar nicht weiterdiskutiert mit ihr, weil ich es Schwachsinn finde einen Grund zu suchen für einen Kaiserschnitt.
Nee, nee, ich käme nie auf die Idee mir einen "Wunsch-Kaiserschnitt" machen zu lassen. Ich hab das nur geschrieben, damit man mich hier nicht falsch versteht. Klar ist das jedem seine Sache, mir fehlt da aber ein wenig an Verständnis. Wenn man ein Baby auf natürlichem Wege bekommen kann, dann ist das meiner Meinung nach ein großes Geschenk. Ich kenne einige Mütter die sehr traurig waren, weil sie einen Kaiserschnitt nicht umgehen konnten. Ich wäre wohl auch traurig, wenn es nicht anders ginge. Dann wäre es nicht zu ändern. Aber aus "fadenscheinigen" Gründen würde ich eine so große OP auch nicht freiweillig machen lassen.
Nun gut, also habt Ihr im großen und ganzen auch noch nix davon gehört, dass die Unlust körperliche Ursachen hat. Dass der Kopf, gerade auch am Anfang, eine große Rolle spielt kann ich mir vorstellen....
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Es ist schwer da Psychisches und Physisches auseinanderzuhalten, dennoch scheint bei 3 Bekannten zumindest auch eine körperliche Komponente mitzuspielen:
Freundin 1 hatte tiefe Scheidenrisse, die ihr immer noch weh tun, die Narben, sie sind angeblich schön verheilt, war bei mehreren Ärzten, aber sie hat Schmerzen und kann kein Tampon einführen. Sie haben daher keinen GV.
Freundin 2 hat ein sehr großes Kind bekommen, Kopfumfang 39 cm und spürt beim Sex nichts mehr, sie hat das Gefühl den Penis überhaupt nicht fassen zu können, es ist trotz massiver Gymnastik, Einzelphysiotherapie sehr "weit" geblieben, ihr Mann spürt auch nichts mehr - Gyn hat zu einer Scheidenstraffung geraten (OP)
Freundin Nummer 3 hat eine Gebärmuttersenkung bekommen - 1. Kind - trainiert, aber die Mutterbänder sind zu locker und die Gebärmutter zu tief unten, es ist daher ihre scheide sehr kurz geworden und der Mann kann nur ein Stück mit seinem Glied eindringen, nicht ganz - sie hat Schmerzen, wenn er hinten ankommt.
Ich wage mich dennoch über eine normale Geburt ;-) auch wenn mein Intimbereich ein hochsensibler ist.
Es gibt sicher viele Frauen, die sich nach einer Geburt "da unten" versehrt fühlen und das braucht Zeit und Verständnis um wieder zu heilen.
Amelie
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nochmals vielen Dank!
Amelie, ich finde es toll, dass Du trotz allem eine normale Geburt machen möchtest. Ehrlich gesagt, glaube ich auch, dass "wir", d.h. Deine Freundinnen und ich, Extremfälle mit schweren Geburten und schweren bzw. grossen Kindern sind. Und eine gute Rückbildungsgymnastik hilft auch. Übrigens solltest Du Deiner Freundin mit der Senkung und mit der Weitung mal die Cantienica-Methode (von Benita Cantieni) des Beckenbodentrainings empfehlen, da gibt es sicher auch in Österreich Studios oder Hebammen und Physiotherapeuten, die das machen. Damit habe ich nach 2 erfolglosen "normalen" Rückbildungskursen meine Blasensenkung wegbekommen. Es gibt auch Bücher dazu, neuerdings ein ganz neues Rückbildungsbuch. Und ich habe selbst Frauen kennengelernt, die eine Senkungs-OP damit umgehen konnten.
Ich habe einige Freundinnen, die normal entbunden haben, und von denen hat niemand diese Probleme. Daher hatte ich mich ja auch nach einem Kaiserschnitt zu einer normalen Entbindung entschlossen.
Vielleicht muss man einfach auch lernen, seinen Körper neu zu akzeptieren, "da unten" sieht es halt nicht mehr aus wie früher und wahrscheinlich fühlt es sich nun auch anders an. Es ist für mich nur total enttäuschend, denn ich finde, ein gesundes und befriedigendes Sexualleben gehört auch zu einer Beziehung mit dazu.
@Gisela: dann hast Du ja meinen Rekord von sexueller Abstinenz von 14 Monaten (Schwangerschaft und Zeit nach der Geburt) noch getoppt. Und ich finde Selbstbefriedigung keinesfalls abstossend.
Liebe Grüsse
Britt
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ich wollt auch nochmal kurz meinen senf dazu geben
ich denke auch, dass es eine kopfsache bei dir ist, immerhin ist bei dir der heilungsprozess und die rückbildung ziemlich langwierig gewesen, und auch wenn du keine schmerzen hast, so bist du vielleicht noch blockiert.
Ich finde giselas vorschlag auch sehr gut!
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.. und wie ist es Dir gelungen, wenn ich fragen darf? 2,5 Jahre ist ja schon eine lange Zeit und ich kann mir vorstellen, dass es ja nicht leichter wird umso mehr Zeit vergeht.
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Mich wundert es nur gerade bei mir, da ich immer viel Spass am Sex hatte und nun habe ich ja sogar Lust, aber eben dann doch keinen Spass, weil die Gefühle weg sind.
Ich muss aber auch zugeben, dass ich nach der Geburt, die ich echt als einfach nur schrecklich empfunden habe und dem Schnitt mich als Frau total zerstört gefühlt habe. Ich traue mich immer noch kaum, mich da unten anzufassen, aus Angst, dass ich einen Schock bekomme von dem, was ich da fühle.
Also habe ich wahrscheinlich innerlich auch immer noch Angst, dass mein Mann mir weh tut bzw. alles sowieso schon kaputt ist.
Das dauert sicher noch eine lange Zeit....
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ich hatte nach der Geburt auch schnell wieder Lust auf Sex, aber aufgrund meiner Schmerzen in dem Bereich keinen GV zugelassen. Die ersten Versuche nach ca. 6 Monaten waren auch sehr, sehr schmerzhaft. Danach war bei mir die Lust auch schnell wieder weg und ich glaube das lag länger an der Angst vor Schmerzen als ich wirklich Schmerzen hatte oder umgekehrt: wenn ich dachte, es könnte wieder weh tun, war die Lust auch weg. Ich mochte mich selbst lange Zeit auch nicht anfassen. Ich fühlte mich durch den Eingriff nach der Geburt vergewaltigt. Erst als ich selbst eigene Berührungen wieder als vertraut empfinden konnte, klappte es mit meinem Mann auch besser und ich konnte wieder einen Organsmus erleben. Die Schmerzen blieben zwar, wurden aber dann von der Lust überwältigt...Ich glaube, der Kopf war das größere Problem und der hat eben viel Zeit gebraucht. Vielleicht waren auch meine Erwartungen zu hoch und ich war zu ungelduldig mit allem. Nicht nur meine Verletzungen mußten heilen, die Seele auch. Wahrscheinlich mehr als ich mir zugestehen wollte. Komischerweise empfinde ich vaginale Untersuchungen bei FA seit der Geburt immer als schmerzhaft. Sowas kannte ich vorher auch nicht. Ich sitze schon angespannt im Stuhl und ich glaube, deshalb tuts mir auch weh...und irgendwann werde ich auch das mit dem Kopf wieder hinkriegen!
Dicken Drücker
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Vielleicht ist es nur halb so schlimm wie Du vermutest.
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Ich hatte eine Saugglockengeburt mit Dammschnitt und hatte am Anfang auch das Gefühl, dass das nicht mehr zu mir gehört. Ich hab mich durch den Dammschnitt sehr versehrt gefühlt, wäre viel lieber gerissen und war auch psychisch sehr verletzt, weil diese Saugglocke und damit auch der Dammschnitt laut meiner Hebamme völlig überflüssig war. Ich fühle mich immer noch etwas misshandelt.
Trotzdem habe ich inzwischen wieder gerne wieder Sex mit meinem Mann. Auch wenn die Geburt jetzt erst 8 Wochen her ist, war auch das ein Prozess. Ich hab erstmal ganz viel Zeit nur mit mir selbst und meinem Körper verbracht, mir das immer wieder angeschaut und es abgetastet, um das ganz neu kennenzulernen und damit es endlich wieder "meins" wird und nicht das idiotische Werk eines idiotischen Arztes. Ich hab mich am Anfang ganz viel selbst befriedigt, dann zusammen mit meinem Mann, inzwischen ist wieder alles beim Alten.
Ich wünsche Dir, dass Du auch einen Weg findest, das wieder genießen zu können :troest:
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Auch auf Selbstbefriedigung hab ich keine Lust, ich hab auch schon drüber nachgedacht, so wieder das ganze anzukurbeln... aber nix....
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Hast Du mal mt Deinem Freund gesprochen. Ihm zur Liebe, ihn in Dich rein zu lassen wird das ganze nicht besser machen, im Gegenteil.
Vielleicht kannst Du ihm auf andere Weise etwas schönes tun.
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Vielen Dank für Eure Beiträge.
Ehrlich gesagt, habe ich irgendwann mal mit einem Spiegel geguckt und war leider total geschockt!!!
Aber inzwischen habe ich mich an das Bild gewöhnt und gucke nicht mehr. Mein Mann hat auch immer zwischendurch "nachgeschaut" und mir versichert, dass es gar nicht so anders aussieht. Er spürt auch beim Sex keinen Unterschied (ausser, dass ich natürlich total frustriert daliege und nix empfinde).
Ich kann mich auch nicht anfassen "da unten", es gehört einfach nicht mehr zu mir. Aber ich merke, dass es besser wird, vielleicht wird es irgendwann ganz verschwunden sein.
Das mit der Misshandlung kann ich gut verstehen. Bei mir hätte man einfach einen Kaiserschnitt machen müssen, wie man mir dann kleinlaut im Nachhinein versicherte, aber was hilft das nun noch, ausser, dass man noch frustrierter wird?
Wenigstens habe ich meine Senkung durch Beckenbodentraining wegbekommen. Dafür habe ich nun immerzu Harndrang. Immerzu, immerzu, immerzu. Die Ärzte wissen nicht, woher das kommt. Dass ich keine Emfpindungen beim Sex habe, hat nicht wirklich Verwunderung hervorgerufen, das scheint wohl nach einer Geburt halbwegs normal zu sein.
Viele liebe Grüsse
Britt
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Aber das bedeutet ja nicht, dass ich kein erfülltes Sexualleben hätte, oder so, ich brauche halt nur einiges mehr an Stimulation, bzw andere Stimulation.
Ich finde den Tipp gut, mal ein bisschen von diesem GV - Problem wegzukommen und sich mal etwas anderes auszudenken.
Ich glaube, das kann helfen.