Hallo, ich hoffe, hier kann mir jemand helfen, ich bin nämlich mit meinem Latein am Ende. Unser 2Jähriger Luis macht entweder seit 2 Jahren eine extreme Phase durch, oder aber er hat eine Verhaltensstörung. Naja, Spaß beiseite, ich bin jetzt etwas zornig weil ich gerade früher aus der Krabbelgruppe heimgefahren bin, weil sein Benehmen so sonderbar und für die anderen Kinder gefährlich wurde...
Seit der Geburt seiner Schwester vor einem halben Jahr ist alles noch viel schlimmer geworden. Das Zappeln, die Agression, die lauten Schreie, ständiges Weinen ohne Grund -> er ist sehr überempfindlich, was eigentlich noch kein Problem darstellt, eher seine Persönlichkeit.
Was mich an mir selber nervt ist, dass ich so Wert darauf lege, bei den anderen Mamas gut rüberzukommen mit ihm. Ich schäme mich für ihn und sein agressives Verhalten (er hat auch in die Hose gemacht, die anderen kuckten ganz pikiert). Es fällt mir schwer, zu ihm zu stehen, denn ich kann mir keinen Reim auf diese Ausbrüche machen. Vor allem auf alle Kleineren geht er los. Das hängt vermutlich mit der Eifersucht seiner Schwester gegenüber ab, die er auch ständig traktiert, packt und sehr wild neben ihr rumspringt. Meine Nerven liegen langsam blank, er kann so lieb sein, so klug und verständig, dann macht es irgendwie KLICK und er ist ein ganz anderes Kind. Was steckt dahinter? Es ist extrem...
Wohin wende ich mich? Kinderpsychologen? Ärzte? Wer hat Erfahrung mit solchen "schwierigen" Kindern und erklärt mir, wie ich vorgehen kann ihm zu helfen? Ich möchte aber nicht warten, bis er irgendein Alter hat, sondern es anpacken... Habt ihr Literaturtipps? Eigene Erfahrungen?
Kommentare
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Erzähl doch erst mal was genau an Luis Verhalten sonderbar ist?
Ich denke alle 2 jährigen sind sehr "sonderbar" weil sie sich in dieser Zeit zu einer eigenen kleinen Persönlichkeit entwickeln.
Mein Kleiner ist auch sehr anstrengend und wiederum klug und vernünftig.
In die Hose machen mit 2 Jahren? Ist er schon ohne Windel? Mit 2 darf er doch noch eine Windel haben.
Wie alt sind denn die anderen Kinder in der Krabbelgruppe?
Und ich könnte mir vorstellen, daß er merkt wie angespannt Du zu solchen Treffen gehst und dadurch vielleicht extra noch aufdreht um Dich zu testen.
Bei uns ist das auch so. Wenn Simon merkt, daß ich angespannt bin oder daß er mich nervt, dann dreht er total auf und macht Blödsinn. Ich versuch dann ruhiger zu sein und mich nicht stressen zu lassen und denke LMAA alle anderen denen es nicht passt. Dann funktioniert das uch wieder.
Simon ist auch extremst zappelig, aktiv, geladen, unternehmungslustig und wenn was nicht klappt auch extrem aggressiv (in Bezug auf Wutanfälle)
Vielleicht ist das was ich geschrieben habe alles etwas durcheinander.. sorry<
Aber schreib mal ein bisschen mehr über Euch und sein Verhalten. Es können bestimmt noch mehrere Mamas von 2 jährigen hier was dazu sagen.
Liebe Grüße
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Er rastete bei Allem, wirklich bei ALLEM aus, wenn die Milch zu warm, zu Kalt, zu mittig war. Wenn er ins Bett musste, wenn er nicht ins bett musste, wenn es Essen gab, wenn es kein Essen gab. Wenn der Teller ein cm weiter links stand :roll:
Er kreischte dann 45 min bis 1 h rum, nix konnte ihn beruhigen und ich dachte, da wäre was nicht in Ordnung. Meine Nerven lagen auch blank, da half kein halten, nix, nur austoben lassen und Ohren zu halten, anschliessend umarmen und reden.
Ich denke dein kleiner Mann reagiert so ähnlich, nur dass noch Eifersucht mit dazu kommt, die hat Pablo nicht.
Er wäre vielleicht eifersüchtig geworden, wenn er der grosse Bruder gewesen wäre, aber das weiss man ja nicht.
Dieses Austicken wird immer besser, je besser sich dein Sohn ausdrücken kann, und je mehr er über seinen Frust nachdenken kann.
Pablo heult noch viel und droht mich zu hauen oder ähnliches, dann beruhigt er sich, das dauert meist keine 5 minuten mehr :bounce02:
Ich denke es hat etwas mit emotionaler Reife zu tun und wir alle müssen ja auch erst einmal lernen mit unserem Frust umzugehen.
Möchte er denn in die Krabbelgruppe?
Wenn ja, dann erklär ihm, das ihr dort nicht hinkönnt, wenn er den anderen Kindern wehtut, weil diese dann nicht mit ihm spielen wollen.
Was macht er denn gerne?
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Also wie gesagt ich finde es normal.
Gruß
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Schockiert hat die anderen Mütter wohl eher die Tatsache, dass ich ihm keine Windel angezogen habe, wo er doch scheinbar noch nicht ganz sauber ist. Aber wie soll man denn sauber werden, wenn man es nicht ausprobieren kann? Und hier bei uns haben halt alle irgendwie einen Sauberkeitsfimmel, da wurde wild durcheinander geredet, wie man das jetzt beseitigen könne und der Parkett geht vielleicht flöten etc.
Die anderen Kinder sind in der Tat viel ruhiger, zumindest geht niemand gezielt auf andere los, eher so situationsbezogen, wenn um Spielzeug gestritten wird. Aber ich denke, Du hast schon recht, Spyrogira, er spürt meine Anspannung... Vielleicht mag ich da einfach nicht hin? Es ist schon stressig, mit Elise im Tragetuch, Luis von schlimmen Taten abhaltend und dabei nicht zu sehr schwitzen... Weil er eben schon oft so komische Auas gemacht hat, hab ich kein Vertrauen mehr zu ihm, für mich mit meinem Gerechtigkeitssinn ist es furchtbar dass sein Ziel vor allem Schwächere sind. Was will er nur ausagieren? Meine Meinung ist: er hat niemals zurückstecken müssen. Da muss eher Elise noch zurückstecken weil sie geduldig und sanftmütig ist. Auch sowas, was mich traurig macht, dass er mir keine Chance lässt, mich auf sie zu konzentrieren. Das ist sein Verhalten:
Ich sage ihm, Elise habe Hunger und beginne sie zu stillen. Er hüpft auf die Couch, springt über uns drüber, verheddert sich irgendwo absichtlich, braucht plötzlich ganz dringend auch was zu Essen. Oft nimmt er ihre Hand und steckt sie in den Mund, sie hat schon Angst vor dem bevorstehenden Biss und weint. Stillen beendet. Bekommt er weiter keine Aufmerksamkeit zerlegt er irgendwas, schmeißt Schuhe aus dem Regal oder so. Ja, und genau wie ihr es beschrieben habt: er will einen Schnuller aber DER ist falsch, es muss der von Elise sein, weint, tobt eine ganze Zeit, versucht mich zu treten "Mama weg" und beißt wo er nur kann. Man kann ihm NIX rechtmachen und er weint schätzungsweise alle 20 Minuten. Spielen tut er gar nicht. Will ich den Haushalt machen, räumt er was aus, schießt es durch den Raum, so dass ich noch mehr Arbeit habe - nehme ich mir Zeit und spiele erst was mit ihm, langweilt er sich auch und wirft das Spielzeug weg. Dieses Versagensgefühl schlaucht mich total momentan. Nichts gut machen zu können, auch nicht geschätzt zu werden - klar kann ich das nicht verlangen, aber wenn man als Mama der Fußabstreifer ist, mit dem gespielt wird... Zum Beispiel scherzt er dann mit Oma, die Mama muss weg, der Papa ist eh das Größte... Vor kurzem fragte ich ihn, ob er kuscheln wolle: "Mama pfui". Das war der Hammer.
Oft ist sein Verhalten verbunden mit Müdigkeit ist mir aufgefallen. Aber man kann doch nicht soooo müde sein, oder?
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Ist sein Verhalten nur so, wenn du dabei bist?
Sicher, wenn es um Hauen etc. geht kann man nicht wegschauen, aber vielleicht sollte man viele sachen einfach ignorieren und ihm Aufmerksamkeit im positiven Sinne schenken.
Ich will damit nicht sagen, dass du im keine positive Aufmerksamkeit gibst, aber vielleicht sollte man dieses verstärken.
Also positives belohnen, wenn er hilt aufzuräumen, wenn er lieb zum Baby ist, wenn er schön spielt etc. Belohnen im Sinne von mehr Aufmerksamkeit.
Das Trotzen und die niedrige Frustrationsgrenze sind normal, ihr müsst halt nur irgendwie die Eifersucht in den Griff kriegen.
Ich würd ihm auch wieder eine Windel anziehen, Bescheid sagen kann er doch trotzdem, wenn er muss. Ist doch auch nicht so schön, wenn´s daneben geht und alle terz wegen dem Laminat machen.
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Das wird wieder besser glaub mir. Und später freut er sich das er mit seiner Schwester spielen kann :knutsch01:
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Marius lebt seine Trotzphase schon seit Wochen aus. Er kann wirklich sehr sehr lieb sein. Aber manchmal...
Heute war er bei den Großeltern, da ich gearbeitet habe. Als er nach Hause kam, gab es Kaffee für uns, Kaba und Brot für ihn. Er durfte sich den Brotaufstrich (Nutella) selber aussuchen. Er aß zuerst mit Begeisterung, spuckte aber schon den 4 Bissen wieder aus, schmiss dann seinen Becher quer über den Tisch, den Löffel hinterher und grabschte schon nach meinem Geschirr, um es hinterher fliegen zu lassen.
Das ist seit einigen Wochen das tägliche Abendprozedere! Manchmal auch Mittags. Danach wird er regelmäßig vom Tisch verbannt, was ihm auch nicht so unrecht ist.
Und weil das Wurfgeschirr aus seiner Reichweite war, nahm der den nächstgelegenen Ball und warf ihn auf den Tisch. Ich erkläre ihm täglich, dass die Bälle (egal wie winzig) nichts auf dem Tisch verloren haben, sondern nur auf den Boden gehören.
Er nickt auch verständig, sagt "ja" und wiederholt die Aktion. Spätestens dann landet sein Ball auf der Terrasse. Heute waren das ganze 4 Bälle, das Geschrei war entsprechend. Danach wurde mit was anderem geworfen.
Gestern warf er, als seine neuen Duplos nicht so wollten wie er, die Teile quer durch die Gegend - mit dem Ergebnis, dass ich die Anzahl extrem reduziert habe, bevor wahllos die ganze Kiste durchs Wohnzimmer fliegt.
Dieses Wurfspielchen hatten wir schon mit 18 Monaten, was sich nach vielen Wochen auch legte.
Aber zapperlott, warum schnallt er nicht, dass er das nicht darf. Warum kommt dann nur ein unverschämtes Grinsen?
An seinem Geburtstag warf er einem 18 Monate alten Gast, größere Duplosteine an den Kopf. Ich schimpfte mit ihm und erklärte ihm, dass das Luca "aua" macht. Zum meinem Erstaunen schleppte er dann seine Lieblingsautos an und bot sie seinem Opfer zum Spielen an.
Jetzt könnte man meinen, dass ich ihm zu wenig Aufmerksamkeit schenke.
Aber die Sachen fliegen auch dann, wenn ich dabei bin und mit ihm spiele oder lese. Neulich musizierte sein Papa mit ihm und seiner Ukulele. Er ist eigentlich immer sehr vorsichtig damit, klimpert drauf rum und legt sie auch zart zur Seite. Doch nein, plötzlich warf er sie ohne Vorwarnung quer durchs Wohnzimmer.
Was soll ich denn noch tun?
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Eine Einrichtung wie Caritas zu besuchen ist eine gute Idee, darauf bin ich nicht gekommen, dachte schon an hohe Rechnungen vom Psychologen...
Spielen eure Kinder, beschäftigen sie sich selbst? Luis räumt gerne Sachen raus, schmeißt sie auf den Boden, er spielt gerne mit Wasser, aber nur wenn er nicht darf... Er ist ein richtiger Wildfang und es ist wohl meine Aufgabe, das zu lenken. Puh. Ich hab nie geglaubt, wenn jemand sagte, Erziehen sei schwierig. Ich gebe zu, ich habe auch oft gedacht, bei mir würde das mal alles anders ... naja, eine gute Lektion auf jeden Fall :-)
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Er kann ganz gut auch alleine spielen, was hin und wieder gut funktioniert und manchmal im Desaster (Regal komplett ausgeräumt, sämtliches Spielzeug hinters Sofa geworfen) endet.
Heute hat er sich mit seinen Büchern beschäftigt - ohne Weitwurfübungen.
:traurig04: