Hallo,
auch, wenn es schon über sechs Wochen her ist, es beschäftigt mich immer noch und in meiner näheren Umgebung versteht mich keiner so wirklich.
Unser Kleiner wurde sechseinhalb Monate voll gestillt (trotz 2jähriger Schwester - stolz bin ich !!!) und dann kam Selbstgekochtes nach und nach dazu. Die Morgensmahlzeit wollte ich dann noch möglichst lange beibehalten. Seine Schwester habe ich ja auch ein ganzes Jahr gestillt.
Und dann passierte Folgendes: Auf den Tag genau, an dem er neun Monate alt wurde, morgens im Bett:
Ich hole den Schmuser in unser Bett, am Tag davor legte er sich selbst auf die Seite, sperrte den Schnabel auf, dockte gierig an und trank in satten Zügen acht Minuten links, acht rechts, wie immer. Aber an diesem Morgen schaute er mit geschlossenem Mund meine Brust an (bestimmt 10 sec), drehte sich auf die andere Seite, setzte sich hin und krabbelte weg. OK, dachte ich, neuer Versuch, aber es war nichts mehr zu machen. Ich habe wirklich alles versucht, irgendwann beschwerte er sich sogar lautstark, wenn ich ihn nur in die Nähe meiner nackten Brust brachte.
Am nächsten Morgen dasselbe... es war nichts, aber wirklich nichts zu machen. Er hat nie wieder auch nur angedockt!! Er aß dann sofort problemlos Milchbrei (so wie abends auch).
Die meisten, denen ich das erzähle, lachen sich schlapp und sagen dann, ich solle doch froh sein, dass er so selbstbewußt und klar entschieden hat, schließlich sei das Stillen ja (besonders mit einem zweiten Kleinkind) auch anstrengend.
Ich aber war todunglücklich. Wir wollen kein weiteres Kind und ich hätte so gerne noch länger gestillt (vor allem, weil er auch leichte Neurodermitis hat), ich konnte mich so gar nicht richtig verabschieden von dieser so innigen Beziehung zu ihm. Ich bin auch immer noch nicht richtig darüber hinweg. Als ich vor einer Woche die Still-BHs aussortiert habe, habe ich wieder geheult. Stelle ich mich an oder kann mich hier irgendwer verstehen?
Kommentare
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Und ich denke, Leute, die selbst nicht gestillt haben, sollten zu diesem Thema einfach mal (sorry) die Klappe halten!
Die Stillbeziehung ist eine sehr intime, innige und schöne Beziehung. (Natürlich kann es immer mal wieder Probleme und auch Krisen geben...)
Und wie bei allen schönen Beziehungen ist es schmerzhaft und schwierig wenn sie enden, besonders, wenn es so aprupt geht!
Lass Dir nicht reinreden, Du bist traurig und hast ein Recht darauf zu trauern.....
Mir kommt jetzt spontan eine Idee, vielleicht ist es albern, aber:
Schreib doch Deinem Kind einfach einen Brief, in dem Du schreibst, wie Eure Stillbeziehung war, was schön war und was nicht und wie Du Dich jetzt fühlst. vielleicht nimmt Dir das etwas Last und vielleicht kannst Du Deinem Kind den Brief auch in einigen Jahren, wenn es groß ist, geben?
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Mach dir mal bewusst, dass es nicht hauptsächlich auf die Dauer ankommt. Toll ist doch, dass du nicht die Entscheidung getroffen hast. Dein Kind hat seine erste richtig wichtige und einschneidende Entscheidung selbst treffen können. Das ist doch ein sehr toller Schritt. Sei stolz darauf, wieviele Kinder heutzutage dürfen diese Entscheidung schon selbst treffen. ;-)
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Mir würde es wohl genauso gehen wie dir, ich war schon traurig, als jette zum ersten mal vom löffel gegessen hat.
Abstillen würde mich jetzt auch völlig überrumpeln, da kann man wohl schonmal langsam das loslassen üben ...
Liebe grüße: ichschonwieder
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Hä? :shock: Wieso DAS denn? *wunder*
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Jette ist ja unser erstes kind und es gab so viele überraschungen im alltag mit ihr, daß das stillen schon irgendwie eine konstante geworden ist. Da hatten wir auch einige anlaufschwierigkeiten und dann klappte das so gut.
Und dann war sie auch plötzlich nicht mehr mein "kleines" beebi, sondern ein "großes", ganz komisch...
eowyn hat da schon recht, ich hätte das vorher auch nicht gedacht.
viele grüße: ichschonwieder
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Wie Eo schreibt: Der Anfang vom Abstillen halt.
Liebe Grüße
Petra
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ich kann das auch sehr gut nachvollziehen. Ich stille noch und liebe diese Beziehung über alles; ertappe mich aber auch hin und wieder bei der Frage, wie diese Beziehunge enden wird - und eines ist sicher: Ich würde neben der Trauer auch sehr glücklich sein, sollte das Ende wie bei euch verlaufen.
Ich wünsche mir, dass mein kleiner Sonnenschein diesen Schritt auch selbst macht. Ich habe eher ein klein wenig Sorge (versteht mich nicht falsch, noch kann er trinken so viel und sooft er will - und das is verdammt viel -Brei is gerade so was von nicht angesagt, er wird eigentlich hauptsächlich durchs stillen ernährt), dass er selbst niemals loslassen möchte und im schlimmsten Fall ich diejenige bin, die ein Schlussstrich ziehen muss...ich rede von den Tages-Mahlzeiten, wenn ich dann wieder ganztags arbeite, MUSS er sich ja umstellen.
Bestimmt ist meine Sorge auch unberechtigt und vielleicht ändert sich alles ganz schlagartig wie bei dir...wir werden sehen. Ich möchte dir nur Mut machen und mich den Worten der Vorgängerinnen anschliessen: Sei stolz auf dein Kind, dass es selbst Entscheidungen treffen kann und sei glücklich über eure ganz besondere Stillbeziehung, die ihr hattet!
Ganz liebe Grüße,
Antje